Obwohl im Hinspiel mit 0:2 unterlegen, konnte die heutige Begegnung für die Niendorfer als Selbstgänger auf dem Spielplan vermerkt werden. Doch nach drei siegreichen Partien der Billstedter in Folge und null Punkten für die Platzherren aus den letzten zwei Spielen mussten gewisse Zweifel über die Realität dieser Vorhersage aufkommen.
Der Spielverlauf der ersten halbe Stunde zeigt dann auch, dass derartige Zweifel durchaus ihre Berechtigung haben können. Die Billstedter erweisen sich als einfallsreicher und lauffreudiger, dominieren folglich weitgehend die Partie und haben auch ihre Tormöglichkeiten. Die besten durch Markus Puder in der 7. und in der 17. Minute durch Bartlomiq Pawlicek, der sie dann auch mit einem Schuss von rechts aus spitzem Winkel zum 0:1 nutzt. Zwischendurch aber auch, und es soll nicht verschwiegen werden, ein Flugkopfball von Carsten Wittiber nach Freistoß von Daniel Prange, der nur knapp am Pfosten vorbeizischt. Nach etwa 30 Minuten wandelt sich dann aber das Bild. Nun sorgen Marcus Heick und zweimal Wittiber für aufregende Strafraumszenen. Folgerichtig fällt in der 35. Minute dann auch der Ausgleichtreffer. Durch wen? Natürlich ist es wieder Wittiber, der aus kurzer Entfernung eindrücken kann. Allem in Allem ein gerechter Spielstand zum Zeitpunkt des Kabinengangs.
Im zweiten Spielabschnitt ist dann von den Lila-Roten nicht mehr viel an Vorwärtsbewegung zu sehen. Hingegen ergeben sich für die Platzherren Tormöglichkeiten en masse. Doch entweder zielen Heick und Wittiber vorbei oder Keeper Alexander Rikspun kann sich auszeichnen. Bis zur 61. Minute, als er einen Freistoß von Kay Fienup nur genau vor die wittiberschen Füße abklatschen kann, der sich diese optimale Möglichkeit natürlich nicht entgehen lässt. 5 Minuten später die Vorentscheidung. Einen Eckstoß von Heick kann CW dieses Mal nicht erreichen, dafür ist aber der Kopf von Marcus Scholz präsent und es steht 3:1. Nach weiteren guten Möglichkeiten für die Niendorfer verbunden mit erfolgreichen Aktionen von Rikspun dann die einzige Gelegenheit für die Gäste, noch zu einem Erfolgserlebnis zu gelangen. Puder nutzt sie mit einem Treffer von der Strafraumgrenze. Der Vollständigkeit halber sei auch noch das 4:2 vier Minuten vor Spielende durch wiederum den Niendorfer Volkshelden erwähnt.
Fazit: Ein Ergebnis für die Niendorfer, das auf Grund der zahlreichen Torchancen leicht noch höher hätte ausfallen können. Für die Billstedter war es das fünfte Spiel innerhalb von 2 Wochen und möglicher Weise haben sie bei den vier vorangegangenen sich zu sehr verausgaben müssen. Die Niendorfer hingegen, mit einem Spiel weniger innerhalb dieses Zeitraumes, hatten sich am letzten Dienstag bei Paloma weitgehend zurückgehalten. Trotzdem: der in der ersten halben Stunde bemerkbare Unterschied der jetzigen Billstedter Elf gegenüber dem Team unter der Igel-Prädominanz war schon äußerst auffällig.
Punktspiel-Statistik (zuvor 1969/70 gegen den noch eigenständigen SC Vorwärts in der Germania-Staffel) aus der Sicht des Gastgebers: 4 Spiele – 1 Siege – 1 Remis –2 Niederlage – 5:6 Tore
Schiedsrichter Özkan pfiff besser, als seine Assistenten ihre Fahnen schwenkten.
Stimmen:
Frank Gläser (Trainer SC Vorwärts-Wacker): Natürlich haben uns die vier Spiele innerhalb von zehn Tagen in den Knochen gesteckt. Mit zunehmender Spieldauer haben uns die Kräfte verlassen und dann fängt man an zu lamen- und zu diskutieren. Das Glücksmoment, auch das 2:0 zu machen, hat uns dann gefehlt, denn die Chancen dafür waren vrhanden und dann hätten wir vielleicht auch mehr Sicherheit bekommen. Dann haben wir noch Kainzberger nach 15 Minuten verloren, der uns gegen Wittiber sehr gefehlt hat. So haben wir hinten nicht mehr gut gestanden und letztlich hat Niendorf dann auch verdient gewonnen.
Heino Stemmann (Trainer Niendorfer TSV): Das ganze war anfangs kein sehr schönes Spiel. Denn es ist immer schwer, gegen eine Mannschaft zu spielen, die den Abstieg vermeiden will und hinten drin steht. Nach dem 3:1 haben wir dann das Spiel sehr gut aufgezogen, obwohl wir die Billstedter noch mal haben rankommen lassen. Ich denke aber, das Ergebnis geht in jedem Fall in Ordnung.
Anmerkung: Wegen eines Trojaner-Problems hat sich die Fertigstellung dieses Berichtes leider verzögert. Der Autor bittet den geschätzten Leser um Vergebung, obwohl er keine Ahnung hat, wo er sich den Gaul eingefangen hat.
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