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01.06.2005
Halstenbek zweifacher "runner-up"? von Peter Strahl


präsentiert:


TSV Sasel - SV Halstenbek-Rellingen 1:1 (0:0)

SV Halstenbek-Rellingen: Schultz – Bressem – Granzow, Stehl, Tolkmitt – Hamcic, Wroblewsky, Granzow (ab 87. Eyüpoglu), Grabow (ab 66. Schabacker) – Rückert, Grgic
TSV Sasel: Sander – Höhne, Zoric, Orlowski, Eggers – Witthöft (ab 66. Grünert), von Malottke, Yamrali, Güttschow,– Jakobs, Peitsch (ab 73. Lucht)
Tore: 0:1 Rückert (82.), 1:1 Lucht (87.)
Beste Spieler: Sander – Bressem, Rückert
Schiedsrichter: Hanneberg (Hummelsbütteler SV)
Zuschauer: 160

Nun endlich kann es stattfinden, das Nachholspiel der 22. Runde vom 27. Februar. Bereits mehrfach neu angesetzt, musste es wegen des furiosen Verlaufs der Pokalrunden für den SV H-R immer wieder verschoben werden. Durch den Saseler Titelgewinn am vergangenen Sonntag ist zwar für den neuen Meister die Luft aus diesem sechsten Aufeinandertreffen der beiden Ligamannschaften ein wenig raus, keinesfalls aber für die Berndt-Schützlinge. Deren erklärte Absicht ist es, das Saisonende auf einem der ersten drei Plätze abschließen zu wollen. Dafür bedurfte es am Parkweg zumindest eines Remis. Ein, gemessen an der historischen Statistik, schwieriges Unterfangen, gab es dort bislang mit 2:5 und 2:6 nur Klatschen.

Doch vom Anstoß an ist zu erkennen, dass die Gäste eine Wiederholung solcher Ergebnisse auch nicht annäherungsweise zulassen wollen. Dabei kommt ihnen natürlich der Fakt zu Gute, dass den Platzherren offensichtlich noch die sonntägliche Titelfeier in den Knochen zu stecken scheint, jedenfalls ist von den Blauen nicht viel zu sehen. Nur Holger Sander, der nach den Worten seines Trainers „die fête als Erster verlassen hat“, verhindert die Chancenausnutzung von Maik Grabow und Frank Rückert. Es dauert fast eine halbe Stunde, bis sich die Saseler entsinnen, was sie als Champion ihrem Publikum schuldig sind. In der 35. Minute ist es Halstenbek-Keeper Dennis Schultz, der mit einem Super- Reflex Dennis von Malottke am Erzielen des Führungstreffers hindert. Zum Pausenpfiff das einstimmige Urteil der Fachwelt: „Sieger nach Punkten H-R“.

Die erste Chance im zweiten Spielabschnitt wiederum für den Meister. Schultz lässt Ata Yamrali aber nicht. Nach einer Stunde kann Sander gegen einen rückertschen Volleyknaller erneut unter Beweis stellen, dass er zu Recht als die Nummer eins der Rückennummern Eins im Hamburger Amateurfußball angesehen wird. In der 62. Minute allerdings ist es Henning Eggers, der einen Schuss von Pejo Grgic auf der Linie unschädlich macht. Dann wieder Sander bei einem Rückert-Freistoß und einen Grgic-Kopfball. Die größte Möglichkeit für H-R in der 72. Minute: Rückert spielt Grgic frei, der verzieht jedoch hoffnungslos. Zehn Minuten später aber ist es soweit. Wiederum Rückert (wer denn sonst?) angelt sich gegen zwei Saseler das Spielobjekt und lässt mit seinem Flachschuss in die äußerste Torecke auch Sander chancenlos. In Minute 86 eine Szene, die man als Freund der Amateure gerne öfters sehen würde. Nach einem Kopfball der Halstenbeker Nummer 5 aus kürzester Entfernung nach Eckstoß von Kenan Hamcic genau in die Arme des Saseler Keepers, gratulieren und tätscheln sich Rückert und Sander gegenseitig. Diese wirklich bemerkenswerte Szene gerade auf seinem Block festhaltend, wird der Berichterstatter durch einheimischen Torjubel wieder aufs Spielgeschehen gelenkt. Boris Lucht wird als Schütze des Ausgleichstreffers gefeiert, jedenfalls von seinen Mistreitern. Die Gäste hingegen scheinen eine Abseitsposition erkannt zu haben. Nun denn...

Fazit: Insgesamt eine Partie, die sich zu Recht als Spitzenspiel präsentierte. Schade nur, dass die Meisterschaftsentscheidung bereits am Sonntag gefallen war, denn das Spiel hätte mehr Zuschauer verdient. Andererseits, wer weiß, ob es auch so fair verlaufen wäre, wenn es noch um den „titulum honoris causa“ gegangen wäre?

Punktspiel-Statistik seit 1925 aus der Sicht des Gastgebers:
6 Spiele – 2 Siege – 2 Remis – 2 Niederlagen – 11:15 Tore

Stimmen:

Oliver Berndt (Trainer SV Halstenbek-Rellingen):
Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Titelgewinn an Sasel. Ihr habt es auch großartig verstanden, mit dem Programm nach der Winterpause gut zu Recht zu kommen. So habt ihr immer zwei Spiele uns gegenüber im Voraus gehabt und damit auch vier, fünf Punkte gegenüber den Anderen. Leider haben wir das Spiel heute nicht gewonnen, hätten es aber von den Chancen her gesehen, verdient gehabt. Aber die Saseler haben einen Sander gehabt, der viele unserer Möglichkeiten zu Nichte gemacht hat. Wir haben noch ein ganz schweres Spiel gegen Paloma und Glückwünsche zur Vizemeisterschaft, bereits jetzt, sind deshalb fehl am Platz. Meine Kollege Hüllmann hat schließlich eine Woche Zeit gehabt, seine Spieler auf diese Begegnung vorzubereiten. Das wird eine ganz heiße Kiste. Was wir heute nicht klar machen konnten, müssen wir also am Sonnabend unbedingt nachzuholen versuchen.

Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel):
Vielen Dank für die Glückwünsche. Toll aber auch, was die Halstenbeker die Saison über geleistet haben, nachdem sie ja einen sehr schweren Start gehabt hatten. Ich kann mich ja nun ganz entspannt zurücklehnen und mit dem 1:1 hervorragend leben. Natürlich haben wir heute auch Glück gehabt, das hat jeder gesehen. Aber wir haben auch einen ganz hervorragenden Holger Sander gehabt. Jetzt freue ich mich auf die Busfahrt nach Wedel mit allen Spielern und Offiziellen und auch darauf, dass wir es nach dem Spiel hier im Clubheim noch einmal richtig krachen lassen werden.


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