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01.05.2006
Ein frustrierender Arbeitstag für Frank Bernhardt von



FC St. Pauli II – SV Meppen 1:1 (0:0)

FC St. Pauli II: Borger – Hinzmann, Oduro-Opuni, Hempen, Rakocevic – Adrion, Sosnowski, Tepsic, Yamrali (ab 82. Helmel) – Yilmaz (ab 58. Marcinkiewicz), Ansorge (ab 67. Smith)
SV Meppen: Antczak – Jack – Mooibroek, Willen – Aktas (ab 45. Krause-Heiber), Varga, Thale (ab 84. Demberger), Barton, Riedesel – Bressel (ab 70. Holt) – Claaßen
Tore: 1:0 Smith (84.), 1:1 Barton (87.)
Gelb-rote Karte: Hinzmann (FC, 90.)
Schiedsrichter: Massalme (FC St. Michaelisdonn) - über ihn gibt es nichts zu meckern
Beste Spieler: Hinzmann, Adrion, Tepsic – Riedesel, Barton, Willen, Bressel
Zuschauer: 525

In der zweiten Liga, lange ist es her, war der SV Meppen der verhätschelte Lieblingsgegner vieler St.-Pauli-Fans. Gerade die Auswärtsfahrten an die holländische Grenze besaßen damals Kultcharakter. Sie waren eine Oase der Friedfertigkeit für die nicht überall willkommenen „Zecken“. Nicht nur geografisch war Meppen ein Gegenpol zum Fußballosten. Nils, mein damaliger Mitbewohner aus unserer sechs Mann starken Zivi-WG, brachte sogar eine Polizeimütze als Trophäe zurück auf unsere Bude auf dem Schulterblatt; er hatte sie einem kulanten Polizisten im Tausch gegen seinen Fanschal abschnacken können.
Sportlich betrachtet verweist der heutige Gegner auch auf bessere Tage. In der Saison 1994/95 waren beide Vereine gar Rivalen in einem spannenden Aufstiegsrennen – zur Bundesliga, ja doch! –, das am Ende die Ballkünstler um Schlindwein, Hollerbach und Manzi machten. Zwei Jahre Erstligafußball gab´s daraufhin am Millerntor zu sehen. Als St. Pauli zurück war in Liga zwei, trafen sich beide wieder, doch trennten sich die Wege erneut. Diesmal blieb St. Pauli in Liga zwei zurück, für den SVM ging es nach unten. Meppen wurde von der Gegengeraden mit Wehmut verabschiedet – ein langes Transparent brachte die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen zum Ausdruck.

Am heutigen Maifeiertag kam es zum zweiten Wiedersehen im Ligabetrieb, empfangen werden die klammen und insolvenzgeschlauchten Emsländer mittlerweile an der Sternschanze. Im Oberligaalltag der gastgebenden Zweiten des Kiezklubs ist die gemeinsame Vergangenheit beider Klubs nicht mehr als eine nostalgische Randnotiz... also gut, dann ist´s jetzt wohl an der Zeit den eigentlichen, etwas blassen Protagonisten dieses Berichts vorzustellen – das heutige Spiel.

Da sind wir nun also auf dem holprigen Rasen an der Stenschanze. Nicht dass beide Teams nichts zu bieten gehabt hätten. Hier ging es um was, beide sind noch nicht gerettet, und das war an der konzentrierten Einstellung beider auch zu spüren. Das Aufbauspiel beider war ganz okay, hier und da mal eine gute Einzelaktion – Meppens wendiger Jan-Dirk Riedesel hatte über rechts gute Aktionen, St. Paulis Linksverteidiger Matthias Hinzmann legte manches Mal auf seiner Seite den Vorwärtsgang ein –, aber in große Verlegenheit kamen beide Abwehrreihen nicht. Meppen gewann im Verlauf der ersten Halbzeit die Feldhoheit und kam einem Torerfolg über Standards am nächsten. Mittelstürmer Christian Claaßen, der am Samstag gegen Altona noch einen Hattrick erzielte, stieg in der 31. Minute nach einer Ecke unbedrängt hoch, doch sein Kopfball war weder druckvoll noch platziert. Marc Barton prüfte St. Paulis aufmerksamen Torwart Patrik Borger mit zwei Distanzschüssen. Die Kiez-Elf beanspruchte erst gegen Ende der ersten Halbzeit das Hausrecht für sich und kam mit einer gelungenen Kombination über Benjamin Adrion, Hinzmann Sven Tepsic zu einer ersten Gelegenheit, aber der Abschluss blieb harmlos.

Nach dem Wechsel knüpfte der FC an seine ordentlichen letzten Minuten vor der Pause an und bestimmte das Spiel. Gefährlich wurden die Mannen des am Saisonende scheidenden Trainers Frank Bernhardt (unten dazu mehr) dabei aber nicht. Nun war der Gast wieder an der Reihe und verbuchte die ersten hochkarätigen Chancen des Spiels für sich: Claaßen trifft auf Riedesels Zuspiel in der 63. Minute den Pfosten, Bartons Schuss konnte in der 71. Minute noch von einem Abwehrspieler von der Linie gekratzt werden, nachdem Borger nur die Flugbahn des Balles hatte verändern können. Da auch in den folgenden Minuten die Torgefahr vom SV Meppen ausging, überraschte die Führung des FC: Tepsic schickte Olufemi Smith steil über links, dieser ließ seine Gegenspieler stehen und vollstreckte souverän – St. Paulis 1:0 mit der ersten echten Torchance in der 84. Minute! Das ließ der Gast nicht auf sich sitzen, und das Tor, das sich vor dem Führungstreffer des FC schon angedeutet hatte, fiel nun auch mit der sehenswertesten Aktion des Spiels: Barton hämmerte den Ball aus gut und gerne 25 Metern unter die Latte! 1:1, dabei blieb es.

Meppens Trainer Alfons Weusthof hätte angesichts des Spielverlaufs auch „nichts anderes akzeptieren können.“ Er wähnte sein Team im Vorteil und war, gerade ob des zwei Tage zurück liegenden Spiels gegen den AFC 93, vor allem mit der läuferisch aufwändigen Spielweise seines Teams zufrieden, das zum „nicht leicht bespielbarem Platz“ die richtige Einstellung gefunden habe.

Frank Bernhardt sah das Spiel anders als sein Meppener Trainerkollege. Er meinte, sein Team habe „mehr Spielanteile besessen und den Gegner beherrscht, in der zweiten Halbzeit den größeren Aufwand betrieben und die größeren Chancen verzeichnet.“ Gleichwohl wäre für ihn das größte Ärgernis, dass das eigentlich gute Aufbauspiel seines Teams in dieser Saison immer wieder folgenlos bleibe: „Nach vorne verpufft alles.“ Unzufrieden äußerte er sich ebenfalls über die Defensive, die aus seiner Sicht das Spiel nach später Führung über die Zeit hätte bringen müssen.
Bernhardts Frust lag sicher nicht nur im Spiel und dem späten Ausgleichstreffer begründet. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, wird der Vertag des Coaches nicht über das Saisonende hinaus verlängert; in der nächsten Saison wird Bernhardt von Klaus-Peter Nemet beerbt. Holger Stanislawski erläuterte unlängst der „Welt.de“ seine Unzufriedenheit mit der Bernhardtschen Talentförderung, nämlich dass dieser dem Regionalligateam nicht ausreichend zugearbeitet habe. Denn: Unter Nemet sei es, so wird Stanislawski zitiert, „eher gewährleistet, dass die beiden Mannschaften enger zusammenwachsen und die Durchlässigkeit erhöht wird“. Das lässt verständlich werden, warum Bernhardt heute trotz eher glücklichen Punktgewinns einen frustrierenden Arbeitstag hinter sich hat.


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