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03.09.2006 "Wir sind wieder im Geschäft!" von Andre Matz
 TSV Buchholz 08 – SV Curslack-Neuengamme 1:2 (1:1) TSV Buchholz 08: H.Titze - Bowmann, Laßeur, Brandes – J.Völcker (57. Prielipp), Tuncay, S.Titze, Kettner (67. Thiel), Kühn – Mathies, S.Völcker (46. Grühn) SV Curslack-Neuengamme: Maack – Schümann, Franke, Figge, Kruse – Carstensen, Menger, Theetz, Wyrwinski (59. Fidanakis) – Gothmann (57. Ulusoy), Spill (89. Clausen) Tore: 1:0 Mathies (15.), 1:1 Spill (17.), 1:2 Menger (66.) Schiedsrichter: Arlioglu (TuS Hamburg), hatte nach dem Spiel ein längeres Gespräch mit dem Schiri-Beobachter. Auch wenn beide Parteien etwas zu meckern hatten: Er war aber gut. Beste Spieler: Tuncay, Mathies – Theetz, Menger Zuschauer: 330 Was für ein Tag! Es goss in Strömen in Buchholz, schon beim Aufwärmen hatten sich einige Spieler total mit Matsch eingesuhlt, die Bratwurst hatte einen großen Knorpel drin (danach weggeschmissen), und den Schreiber dieser Zeilen erwarteten über 100 Minuten im Regen mit einer Massen-Fatamorgana. Und wenn alles schief läuft, dann läuft auch wirklich alles schief. Der Stadionsprecher machte aus Schiri Arlioglu so etwas wie "Arian", aus dem USC Paloma den USV Paloma und den VfL Pinneberg erklärte er zum Mitfavoriten um den Aufstieg – Michael Fischer wird’s freuen, wenn seine Mannschaft in zwei Wochen in Buchholz antreten muss. Einziger Trost heute: Das Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger war ein ansehnliches Hamburg-Liga-Spiel und spannend noch dazu! Curslack gewann letzte Woche das Heimspiel gegen die SVHR und fuhr somit die ersten Punkte überhaupt ein. Buchholz hatte auswärts beim SC Condor dreifach gepunktet und sollte nun in der Begegnung mit geschwellter Brust auftreten. Beide Mannschaften schienen auch von Beginn an motiviert, das Spiel zu ihren Gunsten entscheiden zu wollen.
Das erste Tor erzielte, nach Curslacker Drangphase, der Buchholzer Philip Mathies. "Das war das Schlimmste, was uns passieren konnte," sagte Buchholz-Trainer Thomas Titze nach dem Spiel über das 1:0, "denn danach waren einige von uns in anderen Regionen und keiner hat mehr an Abstiegskampf gedacht." Was Titze meinte, war der prompte Ausgleich durch die Curslacker Neuverpflichtung aus Bergedorf. Christian Spill war unter der Woche zum SVCN gestoßen und markierte seinen ersten Treffer im ersten Spiel für seinen neuen Club. Das freute auch Curslack-Trainer Torsten Henke: "Nun sind wir auch im Angriff gut besetzt." Titze beschrieb die Phase nach dem 1:1 als: "Danach haben wir nur noch Scheiße gespielt". Er hatte zwar im Endeffekt Recht damit, doch dass die Buchholzer nicht wieder in Führung gingen, lag nur an der mangelnden Chancenauswertung. Die besseren Tormöglichkeiten hatten die Gastgeber allemal. Besonders gefährlich bei diesem Wetter: Die knallharten Freistöße von Sebastian Völcker. Umso verwunderlicher war es, dass der beste Buchholzer Torjäger (vier Treffer) nach dem Seitenwechsel in der Kabine bleiben musste. Für ihn kam Marian Grühn ins Spiel, der zunächst nur auf der Bank geschmort hatte. "Marian sollte mir zeigen, dass er giftig und etwas maulig ist, weil er auf der Bank saß. Er hat mir alles gezeigt, nur das nicht", fasste Titze nach dem Spiel den schwachen Auftritt von Grühn zusammen. Allerdings stellte Titze auch klar: "Doch Marian und die anderen Einwechslungen sind nicht alleine Schuld an der Niederlage." Für die einzige Gefahr vor dem Curslacker Tor sorgte von nun an Philip Mathies, der sich so ins Zeug legte, dass seine weiße Spielerkluft bereits zur Halbzeit komplett grau war.
Der beste Mann auf dem Platz, der Curslacker Marco Theetz, bereitete dann das Siegtor vor: Mit einem schönen Freistoß genau auf den Kopf von Florian Menger, der damit die erste Buchholzer Heimniederlage seit über einem Jahr besiegelte. Ich weiß, ihr wollt lesen was es mit der Fatamorgana auf sich hat. Also gut: Bereits in der ersten Halbzeit hatte der Curslacker Matthias Figge für sein hartes Einschreiten die Gelbe Karte gesehen. So sahen es die Zuschauer, so sahen es die Buchholzer Spieler und so sah es auch der Schreiber dieser Zeilen. Das war scheinbar die Fatamorgana, denn als Figge in der zweiten Hälfte (erneut(?)) die Gelbe Karte sah, rief das Publikum schon "Auf Wiedersehen!" ..., doch Schiri Yalcin Arlioglu ließ Figge weiterspielen. Während auch Thomas Titze sich später sicher war, dass Figge hätte vom Platz gestellt werden müssen, so war sich wiederum der Spieler selbst sicher, dass er nur einmal die Gelbe Karte erhalten hatte – nämlich in der zweiten Hälfte. Herr Arlioglu war nach dem Spiel noch lange Zeit in seiner Kabine mit dem Schiedsrichter-Beobachter im Gespräch, so dass er dazu nicht mehr befragt werden konnte. Glauben wir mal, dem Unschuldsprinzip folgend, dass Figge die Wahrheit sagt, dass Arlioglus Assistenten ihn auf den Fehler hingewiesen hätten, FALLS es wirklich so gewesen wäre, und dass es also all die anderen Menschen falsch gesehen haben. Auf dem Platz protestierte zumindest auch kein Buchholzer Spieler, so dass es sich einfach um einen offensichtlichen Trugschluss gehandelt haben muss. 08-Keeper Henrik Titze saß noch lange nach Spielende mit einigen Mitspielern auf der Bank und schob Frust über die Niederlage. Als schließlich doch noch der Regen aufhörte, zu allem Überfluss die Sonne (!) hervorkam und den schönen Platz beschien, erhob auch er sich und sagte: "Es sollte wohl heute einfach nicht sein ..." Stimmen: Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme): Es waren heute ganz wichtige drei Punkte. Nach der Niederlage gegen Meiendorf haben uns alle als Absteiger Nummer eins gesehen. Jetzt haben wir sechs Punkte und sind wieder im Geschäft. Wir haben unter der Woche gut gearbeitet und meine Mannschaft ist heute belohnt worden. Wir haben eine junge und unerfahrene Truppe - wenn man dann gleich die ersten fünf Spiele allesamt verliert, dann ist es schon schwierig. Aber wir haben letzte Woche gegen HR gesehen, dass es auch anders geht, und das hat man auch heute hier wieder gesehen. Wir können den Kampf gegen den Abstieg wieder annehmen. Thomas Titze (Trainer TSV Buchholz 08): Ich bin heute wirklich enttäuscht von meiner Mannschaft. Wir hatten in der ersten Hälfte klare Chancen und hätten zwei oder drei Tore machen müssen. Bei uns haben wohl einige Spieler nach dem 1:0 gedacht, dass wir uns in der Tabelle oben festsetzen könnten. Aber es geht für uns nur gegen den Abstieg und so hat Curslack-Neuengamme auch von der ersten bis zur letzten Minute gespielt. Wir hätten hier heute nicht verlieren müssen, auch wenn wir nicht gut waren. Aber ich hätte mich auch über ein Unentschieden geärgert. |
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