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09.09.2007
Allerhand los im Stadion 1 von



VfL Pinneberg – VfL 93 4:3 (1:2)

VfL Pinneberg: Omerhodzic – Kocadal, Müller, Dobirr – Williams (69. Patrin), Kaplan (68. Simsek, 90. Jung), Deden, Hellmann, Hayran, Schulz – Badermann.
VfL 93: Chergui – Ciosanski (71. Froelich), Akdemir, Gräff, Akyil – Krohn (79. Kummerfeld), Weidlich, Galica, Kantekin (59. Jernane) – Koch, Pedroso-Busso.
Tore: 1:0 Hayran (6.), 1:1 Akdemir (26.), 1:2 Koch (39.), 2:2 Dobirr (51.), 3:2 Badermann (53.), 3:3 Froelich (88.), 4:3 Simsek (90.)
Schiedsrichter: Henkel (VfL Lohbrügge), konnte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen
Beste Spieler: Hayran, Badermann – Weidlich
Zuschauer: 187 zahlende

Auch wenn man es ihm unmittelbar nicht ansah, so verrieten doch die Aussagen des Michael Fischer, dass die Geschehnisse rund um den Sieg seines VfL gegen den Namensvetter aus Winterhude den Alterungsprozess des 39-jährigen Trainers wohl um einige Zeiteinheiten vorangetrieben haben dürfte. "Das war eines dieser Spiele, die man nicht so oft abliefern darf, denn sonst habe ich nicht mehr viel vom Leben", gab Fischer sein subjektives Empfinden über eine Begegnung preis, die auch aus objektiver Warte überaus ereignisreich und packend verlaufen war. Freilich lag die Attraktivität gewiss nicht in der etwaigen fußballerischen Klasse der Akteure begründet, sondern schöpfte das Match seinen Unterhaltungswert vielmehr aus der Existenz der nicht minder beliebten Gesellen namens Spannung und Dramatik. Wie pflegt man in einem solchen Fall so einfach wie plakativ zu formulieren? Da war alles drin.

Die Partie eröffnete ohne viel Federlesens mit einem Paukenschlag. In der 6. Minute legte sich der Pinneberger Tugay Hayran den Ball derart sorgfältig zum Freistoß zurecht, dass auch der letzte Unwissende hätte erkennen können, dass hier ein Spezialist zur Tat schritt. Die geschätzte 20Meter-Distanz bot sich dem 24-Jährgien geradezu an, sich mittels eines Kunstschusses an der Realisierung einer frühen Führung zu versuchen. Hayran verzichtete fast gänzlich auf einen Anlauf und zirkelte die Kugel beinahe aufreizend lässig ins linke Eck. Dieser Treffer sollte nur einen, aber triftigen Grund darstellen, weshalb Gäste-Coach Daniel Sager nach dem Abpfiff kommentierte, seine Mannschaft habe "in der ersten Viertelstunde überhaupt nicht ins Spiel gefunden." Er hätte diesen Stotter-Start verschmerzen könnte, wenn seine Schützlinge nach dem Seitenwechsel in gleicher Art und Weise fort gefahren wären wie im Herbst der ersten Hälfte. Ein Direktschuss Haydar Akdemirs (26.) sowie der kaltschnäuzige Abschluss eines Kai Koch nach einer per Maßflanke auf dem Silbertablett servierten Krohn-Vorlage (39.) brachten die Grünen nämlich noch vor dem Gang in die Pause in eine führende Position. Einen ungewollten Nebeneffekt dieses Zwischenspurts sollte man erst in der weiteren Folge der Partie zu spüren bekommen. "Ich bin in der Halbzeit etwas lauter geworden", berichtete Fischer, übte sich mit dieser Formulierung freilich unverhohlen in Untertreibung. Denn in Wahrheit dürften die Wände gewackelt haben und die Fonstärke ob der Kabinenpredigt des VfL-Coaches unwirtliche Ausmaße angenommen haben. Und das zeigte Wirkung. Oder eben nicht. Denn Fischer hatte seinen Jungs mit auf den Weg gegeben, sich geduldig und keinesfalls kopflos an die Aufholjagd zu wagen. Einzig, die Pinneberger hielten sich nicht an diese Marschroute, sondern bestätigten vielmehr die Befürchtungen, die wiederum Daniel Sager in der Nachbarumkleide bei Halbzeit geäußert hatte. Der 28 Lenze zählende Trainer hatte sprichwörtlich nämlich das Bild eines anrennenden Gastgebers an die Wand projiziert und dieser sich hernach bewahrheitenden Prognose mit warnenden Worten Ausdruck verliehen. "Ich bin meinen Jungs nicht böse", sagte Fischer trotz der "Befehlsverweigerung" seiner Truppe.

Ungeachtet aller mahnenden Worte ihres Herren und Gebieters legten die Holsteiner nach dem Wiederanpfiff los wie die Feuerwehr und hatten die Verhältnisse alsbald innerhalb von lediglich 180 Sekunden auf den Kopf gestellt. Abwehrmann Christopher Dobirr drückte den Ball nach einer Flanke von Özden Kocadal mühelos über die Linie, ehe der enorm fleißige, aber im Abschluss oft zu hektisch agierende Sören Badermann einen Steilpass Hayrans zum 3:2 verwertete. "Shocking" konnten die Winterhude da nur sagen. Dies taten 25 Minuten darauf alle Augenzeugen im Stadion 1. Pinnebergs Ömür Kaplans und der 93er Davide Pedrosso-Busso waren derart unsanft mit den Köpfen aneinander geraten, dass beide benommen liegen blieben und der Unparteiische Christian Henkel unverzüglich die medizinischen Betreuer an Ort und Stelle zitierte. Minutenlang bemühten sich die helfenden Hände um Linderung. Im Falle des Gästeangreifers erfolgreich. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zwar, aber fortsetzungsfähig erhob sich der 25-Jährige, während Kaplan ausgetauscht werden musste. "Ömür war völlig weg und wusste nicht, wo er ist. Es war keine offene Wunde, aber sein Gesicht war blutunterlaufen", berichtete Pinnebergs Co-Trainer David Fock. Schließlich musste Kaplan ins Krankenhaus kutschiert und ärztlicher Obhut übergegeben werden.

In der weiteren sportlichen Auseinandersetzung verpassten die Hausherren gleich mehrfach, das vermutlich einer Entscheidung gleichkommende 4:2 herzustellen und zogen sich somit den (vorübergehenden) Zorn ihres Trainers zu. Badermann hatte in der 88. Minute abermals freistehend eine Torchance ausgelassen und ging im direkten Anschluss zu Boden. Ein Elfmeterpfiff blieb aus. Stattdessen konterten die Gäste und erzielten durch "Joker" Tomasz Froelich den umjubelten Ausgleich. Doch zu früh gefreut. Der ebenfalls als Einwechselspieler agierende Fatih Simsek traf kurz vor dem regulären Ende zum 4:3 und wurde sogleich wieder vom Feld genommen. Auftrag ausgeführt - nun sollte Torsten Jung helfen, den Vorsprung über die Zeit zu schaukeln. Schließlich ordnete der Unparteiische ob der Geschehnisse um Pedrosso-Busso und Kaplan eine siebenminütige Nachspielzeit an. Und diese wollten die Winterhude tunlichst nutzen, um dem verrückten Treiben eine Fortsetzung zu gewähren. Doch Pinneberg rettete sich. Freilich nicht ohne in Person von Sören Badermann noch eine weitere 100%ige Torgelegenheit ungenutzt zu verschenken.

"Das war ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wir haben den Abstand zu einem Konkurrenten vergrößert", bilanzierte Fischer, während sein Kollege Sager erfrischend ehrlich erklärte: "Das Ergebnis ist vollends in Ordnung; ein Unentschieden wäre nicht gerecht gewesen."


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