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20.10.2008
Rückblick: Den Milchmädchen zum Trotze von

Wer in Deutschland große Ziele angibt, muss vor allem damit leben, dass ihm diese Worte in Zeiten des kurzfristigen Misserfolges aber sowas von um die Ohren gehauen wird, dass einem dieselbigen klingeln. Daher halten sich viele Trainer bei der Frage, ob man denn Meister werden möchte, enorm zurück. Diese Zurückhaltung ist eigentlich total unnötig, denn normalerweise müssten alle 18 Trainer Meister werden wollen. Jeder Coach stellt seine Mannschaft jede Woche doch so ein, dass sie das Spiel am Wochenende gewinnen kann, so klein die Chance auch sein mag. Keiner geht mit der Maßgabe rein, dass die Partie ja sowieso verloren geht. Die Trainingswoche wäre ja ansonsten völlig für die Katz. Also sollte es von jedem Trainer das Ziel sein, 34 von 34 Spielen zu gewinnen. Dass das in den seltensten Fällen in Erfüllung geht, liegt in der Natur der Sache, folglich des Fußballs. Lutz Göttling, Trainer des Meiendorfer SV, formulierte nach dem 4:0-Erfolg am zweiten Spieltag gegen Voran Ohe seine Ansprüche, dass sein Team Meister werden kann und dieses auch gerne möchte. Irgendwie schien es ihm immer noch zu wurmen, dass man aufgrund größerer Fahrlässigkeit in der letzten Saison nicht noch ernsthafter in den Zweikampf mit Victoria eingreifen konnte. Grüsse von GW Harburg (4:5-Auswärtspleite beim Schlusslicht ein paar Spiele vor Ultimo, nach 2:0-Führung!) sind angebracht.

Da zuckte so mancher Interessierter des Hamburger Fußballs ein wenig bei diesen Anspruchsformulierungen Göttlings zusammen. Gibt es da nicht andere Protagonisten des Gewerbes, die viel eher den Mund aufmachen sollten, die Herren aus Bergedorf, von St. Pauli oder Victoria oder aus Norderstedt zum Beispiel? Diese Worte musste sich Göttling natürlich des Öfteren nochmals anhören, sei es nach der verdienten 0:2-Pleite in Buchholz oder nach dem überraschenden 1:3 gegen Halstenbek auf eigenem Grund und Boden. Obwohl es ja durchaus legitim ist, als Vorjahreszweiter nach Höherem zu streben. Und nun sind halbwegs zwölf Spieltage ins Norddeutsche Land gezogen und wo steht der Meiendorfer SV? Auf dem ersten Platz. Fünf Siege in Serie schaffte in dieser Saison noch keiner. Und da war nicht nur Fallobst dabei. In Billstedt, Niendorf und Norderstedt wurde gewonnen, gegen Condor und Victoria gab es daheim Erfolge. Nächste Woche kann man die Tabellenführung auch rein rechnerisch richtig zementieren. Da kommt der Zweite, nämlich St. Paulis Zweite, nach Meiendorf angereist. Der Zweite ist jedoch ein gefühlter Erster, da die Kiezianer zwei Punkte Rückstand haben, aber eben auch ein Nachholspiel in der Hinterhand. Und auch der Dritte aus Bergedorf könnte mit drei Punkten aus dem ihrem Nachholspiel an dem MSV vorbeiziehen. Schaffen würde es aber nur einer, denn Bergedorf trifft in diesem Nachholspiel eben auf St. Pauli. Diese rechnerischen Milchmädcheneventualitäten sollen jedoch den derzeitigen Ruhm der Göttling-Truppe nicht schmälern. Es sollte eigentlich mehr die Trainer anspornen, Ziele offensiver anzupreisen.

Schuld an der Tabellenführung ist der 1:0-Auswärtssieg bei der Norderstedter Eintracht, die zwar die besseren Chancen besaß und auch ein Tor machte, jedoch auf der falschen Seite. Sascha Kremer markierte per Eigentor den Endstand. Dabei sagte doch schon der Kaiser Franz Beckenbauer höchstpersönlich, dass Angreifer relativ wenig im eigenen Strafraum zu suchen haben. Und dem Kaiser wird ja bekanntermaßen in unseren Breitengraden nicht widersprochen, zumindest nicht ohne Strafe. Norderstedt kann somit die Saison eigentlich jetzt schon abhaken. Fünf Siege, aber auch fünf Niederlagen, ein negatives Torverhältnis, neun Punkte Rückstand auf den Tabellenführer, kein Nachholspiel, das hört sich gefährlich nach Mittelmaß an, was es auch ist. Das ist für die Norderstedter Ansprüche eigentlich zu wenig, aber auch der Verletztenmisere geschuldet, zu der sich Lukas Sterczyk an diesem Wochenende dazugesellte.

Wie schon angedeutet, kommt es am nächsten Sonnabend zum Spitzenspiel der Meiendorfer gegen die St. Paulianer. Und die Zweitgenannten hinterlassen im bisherigen Verlauf der Spielzeit den Eindruck, das es eigentlich nur einen (höchsten zwei) gibt, der sie aufhalten kann – St. Pauli selber. Zu was die Philipkowski-Truppe fähig ist, musste der SC Concordia erleiden. Dass bei einem 4:0 die Fronten eindeutig geklärt sind, kann am Ergebnis abgelesen werden. Dass die unterlegene Mannschaft jedoch mit diesem Ergebnis mehr als überaus gut bedient war, darf dann schon unterstrichen werden. Es lag nicht an dem Engagement der Marienthaler, es lag an der unglaublichen Überlegenheit der St. Pauli-Kicker. Die Niederlage hätte locker zweistellig oder zumindest Koblenzer Verhältnisse annehmen können. Für die Concorden ist somit auch klar geworden, dass der Trainerwechsel nicht die sofortige Alles-wird-gut-Wende installiert hatte. „Es liegt noch viel Arbeit vor uns“, lässt sich Trainer Andreas Reinke zitieren. Als Trost dürfen er und seine Jungs mitnehmen, dass nicht jede Woche ein furios aufspielendes St. Pauli auf einen wartet. Eine Frage muss aber gestellt werden. Wie kann St. Pauli, das eine solche Leistung abliefern kann, in Egenbüttel verlieren? Reine Kopfsache, höchstwahrscheinlich!

Wenn man lange Jahre in der ehemaligen Oberliga dem Sport nachging, wird man zwei Sachen ganz bestimmt nicht vermisst haben: Grandplätze und die Anstoßzeit 10.45 Uhr! Das war man bei den Auswärtsfahrten nach Wilhelmshaven, Cloppenburg oder Meppen nicht gewohnt, obwohl diese Reisen natürlich andere Unannehmlichkeiten mit sich brachten. Für die Bergedorfer gab es am gestrigen Sonntag beim USC Paloma ein böses Erwachen. Die „Tauben“ machten nämlich in der Anfangsphase so viel Dampf und drückten auf das Tempo, sodass sich die „Elstern“ gar nicht an diese ungewohnten Umstände gewöhnen konnten. Als das passiert war, lag man schon lange zurück und musste gegen einen kompakt stehenden Gegner einem Rückstand hinterherlaufen. Eine Prise Pech, ein bisschen Unvermögen, fertig war die zweite Niederlage in dieser Saison, die schon ein wenig wehtut. Hatten doch die 85er vor wenigen Wochen sogar die Chance besessen, sich ein größeres Punktepolster anzulegen. Nun ist man Dritter mit drei Punkten Rückstand.

Der Spieltag stand zudem unter dem Zeichen, das Serien dazu da sind, gebrochen zu werden. Da ist unter anderem der Umstand, dass die Luruper ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Kein Zweifel, ein wenig unglücklich war es schon, dass Halstenbeks Rohollah Rohparwar meinte, in den letzten Sekunden das 2:1 für die Hausherren erzielen zu müssen. Aber irgendwie waren die Luruper auch mal fällig. Zu viele Unentschieden, teils glücklich, pflasterten den Weg der Dittberner-Eleven in den letzten Wochen. Schon kann die bisher schöne Statistik, dass man bisher ungeschlagen war, nach der ersten Pleite etwas anders interpretiert werden. Die letzten drei Punkte am Stück sprangen am 31. August beim 3:2 gegen Norderstedt heraus. Ganz schön lange her. Natürlich fielen zwei Partien in der Zwischenzeit aus, natürlich wäre man in Barmbek und daheim gegen Egenbüttel Favorit gewesen. Aber es liegen auch vier Unentschieden in Serie (bei 1:1-Toren!) zwischen der Norderstedter und Halstenbeker Partie. Der Luruper Schuh drückt eindeutig in der Vorwärtsbewegung und im Angriff.

Auf den Boden der Tatsachen sind die Buchholzer wieder gelandet. Letzte Woche mussten die 08er schon ein 2:2 in Niedersachsen gegen den VfL 93 schlucken, nun reichte es in Niendorf nur zu einem 0:0. Das ist die andere Serie, die an diesem Spieltag zu Ende ging. Der NTSV heimste seinen ersten Heimpunkt ein. Man sollte sich nicht zu hämisch über die Niendorfer auslassen, die eigentlich nur gegen Egenbüttel bei der 2:3-Überraschung versagten. Ansonsten gaben Victoria, Bergedorf, St. Pauli und Meiendorf ihre Visitenkarten am Sachsenweg ab und nahmen die Punkte dafür mit. Es gibt wahrlich schwächere Gegner für die Auftaktheimspiele in dieser Staffel. Kein Wunder, dass das Selbstvertrauen nicht aus den Niendorfer Trikots quillt, wenn es zu einem Heimspiel geht.

Billstedt meldete sich mit einem glatten 3:0 über Barmbek wieder auf der Erfolgsspur zurück und kletterte auf den neunten Platz. VW ist sogar punktgleich mit den Lurupern, wobei die Tabelle in diesem Fall wirklich trügt, denn der SV hat sogar zwei Spiele weniger ausgetragen. Generell ist der momentane Blick auf das Tableau mit einer gewissen Vorsicht zu genießen. An diesem Spieltag fielen wieder zwei Spiele aus, die Tabellensituation ist in eine gewisse Schieflage geraten. Es muss schon fast auf die Winterpause gewartet werden, bis das alles durch das Nachholen der abgesagten Begegnungen wieder zusammengewachsen ist.

Oh, beinahe vergessen. Am Freitag durften die Zuschauer an der Hoheluft einen Klassenunterschied zwischen Victoria und Voran Ohe wahrgenommen haben, zumindest eine Halbzeit lang. Ist doch klar, da spielt der Vorjahres-Meister gegen den Tabellenletzten. Pustekuchen, Voran Ohe trumpfte dermaßen in der ersten Halbzeit auf, dass der 0:1-Rückstand aus Victoria-Sicht mehr als schmeichelhaft war. Im zweiten Durchgang war es dann der Mangel an Qualität bei den Reinbekern und/oder die zur Schau gestellte individuelle Qualität der Victorianer, die die Angelegenheit ins normale Fahrwasser brachten. Für Victoria wird der kommende Sonntag richtungsweisend. Ein Buchholzer Ausflug steht auf der Agenda. Voran Ohe trifft im Duell der Leidgeprüften auf Norderstedt. Mal wieder die vielleicht letzte Chance nutzen.



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