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29.11.2008
"Ich, in der B-Jugend, waagerecht in der Luft liegend..." von Mirko Schneider




Meiendorfer SV – SC Concordia Hamburg 3:0 (2:0)

Meiendorfer SV: Sävke – Goldgraebe, Schäfke, Weiss, Güven – Schumann – Sara (63. Kirbach), Lund, Cetinkaya (81. Chau) – Roschlaub, Flores (71. Gürel)
SC Concordia Hamburg: Voß – Drews, Reiher, Clausen – Smereka, Janke, Pornhagen (70. Ferck), Müller – Steinhöfel (56. Anders), Algan – Harms (46. Karimi)
Tore: 1:0 Schumann (29., Vorarbeit Cetinkaya), 2:0 Roschlaub (38., ohne Vorarbeit), 3:0 Schumann (83., Goldgraebe)
Gelb-rote Karte: Smereka (38., Foulspiel/Meckern)
Schiedsrichter: Tarek Khemiri (MSV Hamburg) – der Platzverweis war regelkonform, hätte aber auch Schumann Gelb zeigen müssen. Die Aberkennung des Tores von Flores war sehr umstritten. Im übrigen Spiel ein souveräner Leiter.
Beste Spieler: Schumann, Goldgraebe - keiner
Zuschauer: 253

In einer meiner Jugendmannschaften spielte ein Junge namens Kolja. Kolja war Stürmer und zeichnete sich dadurch aus, dass er den Ball auch aus den unmöglichsten Lagen mit nahezu jedem Körperteil Richtung gegnerisches Tor beförderte. Manchmal auch einfach so zum Spaß, um des Versuches willen. Als er mal lange nicht getroffen hatte, versuchte er in einer sehr wichtigen Spielszene, den Ball aus 20 Metern mit einem Seitfallzieher rein zu hämmern, anstatt ihn simpel mit der Brust anzunehmen und weiterzuleiten. Es misslang grandios und es gab großen Streit. Alle waren in der Kabine sauer auf ihn. Alle, außer unserem Trainer, welcher Kolja wie folgt in Schutz nahm: „Aber wenn er trifft, dann kann er später seinen Kindern eine Geschichte erzählen, die so anfängt: Ich, in der B-Jugend, waagerecht in der Luft liegend…“

Es wäre Schwachsinn zu behaupten, dies habe mich oder die anderen Jungs überzeugt, doch genau so einen Trainer, einen der sagt „Junge, probier’ es einfach“, den muss Nils Roschlaub mal gehabt haben. Siehe heute, 38. Minute, in Meiendorf. Langer Ball bis zwanzig Meter vor das Tor des SC Concordia. Concorde Thomas Reiher war an der Kugel und verlängerte irgendwie Richtung eigenes Tor auf den Kopf von Sven Drews, der den Ball wieder zurück köpfte, so dass er sich auf circa 80 Zentimeter Höhe befand, gut 25 Meter vom Tor weg. Und was dann geschah, war magisch. Roschlaub, vermutlich durch seine positive Sozialisation ermutigt, sprang ab und produzierte in der Luft auf Bauchnabelhöhe einen Scherenschlag der besten Sorte. Er traf den Ball voll mit der linken Klebe und dieser düste über den zu weit vor dem Tor stehenden Sebastian Voß ins Netz. Das war viel mehr als das 2:0, das war Genuss Pur.

Wie überhaupt die erste Halbzeit Enormes zu bieten hatte. Vor Roschlaubs Geniestreich hatte Meiendorf nämlich immerhin schon vier Chancen besessen und davon ausgerechnet die, die eigentlich keine war, unabsichtlich genutzt. Patrick Schumann hatte versucht eine Flanke an den Mann zu bringen, fand aber stattdessen das lange Eck des Concorden-Tores und fertig war die Führung der Hausherren. Der SC Concordia hielt allerdings ordentlich mit, wenngleich nur eine dicke Chance dabei zustande kam, welche die Führung hätte bedeuten können. Paul Janke gab einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld herein und als alle verpassten hielt der Innenpfosten des langen Ecks den Lauf der Kugel auf und beförderte sie zurück ins Feld (18.).

So kam es zum erwähnten 2:0 nach 38. Minuten, welches aufgrund des Chancenplus der Gastgeber auch verdient war, und noch in der gleichen Minute nahmen sich die Gäste zur Freude der Fans des Titelaspiranten fast jede Chance, noch einmal ins Spiel zurück zu kommen. Genau genommen tat dies Patrick Smereka. Der Heißsporn ging völlig übermotiviert in einen Zweikampf mit Schumann und bekam ein Foul gegen sich gepfiffen. Er stand wieder auf, Schumann schubste ihn ein wenig, er hakte sich ein und fiel hin. Was nun? Richtig, noch mal aufstehen und Meckern was das Zeug hält. Paul Janke und Co. versuchten ihn noch wegzuziehen, doch es war schon zu spät. Tarek Khemiri hatte genug gesehen und gehört und zog in einem Schwung Gelb-Rot.

Fünf Minuten später wurde ein Tor von Carlos Flores wegen Abseits zurückgepfiffen, was höchst umstritten war, und eine Minute drauf verlängerte Berkan Algan gefährlich eine Janke-Ecke, doch Clausen rutschte am langen Pfosten am Ball vorbei. Das war es aber auch schon fast. Im torchancenarmen zweiten Spielabschnitt verwaltete Meiendorf die Führung bombensicher und setzte noch ein wunderbares 3:0 obendrauf. Fatih Gürel vernaschte Obi Karimi wie im Zirkus Sarasani, zog dann zur Außenlinie, legte den Ball zurück, Andreas Goldgraebe schoss den sich todesmutig ihm entgegenwerfenden Sebastian Clausen ab und der Ball blieb wie auf dem Silbertablett serviert für Schumann liegen, der ihn in die lange Ecke knallte. Entschieden war das Spiel allerdings schon vorher, denn der SC Concordia hatte sich längst aufgegeben.

Fazit: Der SC Concordia konnte nur in den ersten zwanzig Minuten mithalten und ergab sich in Unterzahl ab Hälfte Zwei in sein Schicksal. Daher ein hochverdienter Erfolg des Meisterschaftsaspiranten. Meiendorf war diese drei Tore besser und siegte auch in der Höhe verdient. Und Nils Roschlaub hat jetzt eine Geschichte zu erzählen.


Stimmen:

Victor da Silva (Co-Trainer SC Concordia Hamburg):
Glückwunsch an Dich, Lutz, und auch an Deine Mannschaft. Wir haben nicht das umsetzen können, was wir uns vorgenommen haben. Es ist nun mal so: wenn wir hier 1:0 in Führung gehen, dann sieht es vielleicht anders aus, aber so ist es eben nicht. Wir hätten heute auch noch länger spielen können, wir hätten kein Tor gemacht. Ich bin ein bisschen enttäuscht von meiner Mannschaft, denn wir haben uns zwei Wochen auf diese Partie vorbereitet. Wir haben uns mehr erhofft, aber gut, dafür steht Meiendorf nun mal oben und wir momentan nur im Mittelfeld. Wir haben die Mannschaft noch weiter unten übernommen und haben jetzt schon ein paar Schritte gemacht. Aber wir müssen weiter sehr, sehr hart trainieren. Diese Saison ist kein Blumentopf zu gewinnen und es gilt Pünktchen zu sammeln und von Spiel zu Spiel zu denken. Wir müssen definitv eine Schippe zulegen.

Lutz Göttling (Trainer Meiendorfer SV):
Ich bin sehr zufrieden über die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Wir hatten eine brenzlige Situation zu überstehen in der 17. Minute bei dem Freistoß von Paul Janke. Wir haben das Spiel dann aber in der zweiten Halbzeit völlig im Griff gehabt, unser Torwart Tobias Sävke war beschäftigungslos. Wir haben taktisch sehr gut gestanden, clever gespielt und die Ruhe bewahrt in Überzahl nach der Gelb-Roten-Karte von Smereka. Wir haben da nicht zu viel riskiert, um nicht noch den Anschlusstreffer zu bekommen, denn dann kann das Spiel auch noch mal kippen. Wir haben stattdessen das Spiel in der zweiten Halbzeit sicher nach hause gefahren, da bin ich sehr zufrieden mit. Das 3:0 geht auch in der Höhe vollends in Ordnung. Jetzt haben wir noch ein Auswärtsspiel in Lurup, wo wir drei Punkte holen wollen und dann können wir mal ein paar Wochen die Beine hoch legen.


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