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20.04.2009
Rückblick: Das "RUGWR"-Gift fordert seine nächsten Opfer von

Wissen Sie, was PCB oder PCDD oder PCDF ist? Nicht? Ist auch nicht weiter schlimm, die Kenntnis deren Bedeutung würde wohl eher für 500.000 Euro bei Günther Jauch reichen als für 100 Euro. PCB steht als Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle, PCDD für Polychlorierte Dibenzodioxine und PCDF für Polychlorierte Dibenzufurane. Wenn Sie, genauso wie der Autor dieser Zeilen, immer noch nicht genau wissen, wovon hier die Rede ist, hilft meistens Wikipedia oder auch der gute, alte Brockhaus. Die Begriffe lassen erahnen, dass es irgendetwas mit Chemie zu tun haben muss. Gesund hört es sich auch nicht an, womit man mit der Vermutung gar nicht so falsch liegt. PCB sind zum Beispiel giftige, krebsauslösende chemische Chlorverbindungen, sie wurden unter anderen in Transformatoren oder Kondensatoren bis in die 80er Jahre eingesetzt. Der Rest dieser Abkürzungskolonnen soll Ihnen erspart bleiben. Die drei Giftstoffe gehören zumindest zu dem so genannten „dreckigen Dutzend“. Die Stockholmer Konvention sprach ein weltweites Verbot im September 2001 für diese drei und neun weitere organischen Giftstoffe aus. Natürlich gab es auch noch den amerikanischen Kriegsfilm gleichen Namens in den 60ern, aber das Thema US-Streifen aus den Sixties wurde schon letzte Woche als Aufhänger genutzt. Die musikalische Kapelle D12, wieder eine Abkürzung, aus Detroit erfreut sich in diesen Breitengraden nicht sonderlicher Bekanntheit, obwohl ein gewisser Marshall Bruce Mathers III dort Mitglied ist, der eher mit dem Namen Eminem auf sich aufmerksam macht. Was das alles mit diesem Spieltag der Oberliga Hamburg zu tun hat? Der Blick richtet sich nach Billstedt, wo sie seit zwölf Partien nicht mehr gewonnen haben. Zu dem „dreckigen Dutzend“ des Aufsteigers gehören die Namen Niendorf, Norderstedt, St. Pauli II, Curslack, Bergedorf, Egenbüttel, Concordia, Meiendorf, Victoria, Voran Ohe, VfL 93 und Buchholz – eine illustre Gesellschaft, die für diese Serie des Schreckens mitverantwortlich ist. Es gab aus Billstedter Sicht vier Unentschieden und acht Niederlagen, wobei die letzten fünf Begegnungen allesamt verloren wurden. Das berüchtigte "RUGWR-Gemisch" (Rauf und gleich wieder runter) scheint sich bei Vorwärts breit gemacht zu haben. Von den meisten Aufsteigern gefürchtet, von vielen nicht erfolgreich bekämpft. Ein wenig Hoffnung macht nur die schon vorher gesamte Punkteanzahl von 20 und die Erkenntnis, dass nicht alle Konkurrenten völlig außer Reichweite liegen. Die nächsten beiden Heimspiele gegen die Vogelfamilien von Condor und Paloma dürften vorentscheidenden Charakter besitzen. But the trend is not Billstedt’s friend.

Im Gegenteil dazu sind die Palomaten ziemlich dicke mit dem Trend, sozusagen Busenkumpels. Die Truppe von Frank Hüllmann hat in diesem Jahr die Duelle gegen die direkte Konkurrenz vollständig erfolgreich bestreiten können. Zuerst gewann der USC in Niendorf, dann gegen den VfL 93, gegen Lurup, Voran Ohe und nun in Egenbüttel. Das 2:0 beim SCE festigte den elften Rang. Der Vorsprung beträgt vor dem geographischen Nachbarn vom Borgweg (Platz 15) fünf Punkte, wobei das Torverhältnis von minus eins für einen Noch-Abstiegskandidaten fast schon sensationell ist und somit einen weiteren Extra-Punkt darstellt. Der letzte Gegner muss sich wohl damit abfinden, ebenfalls dem RUGWR-Gift erlegen zu sein. Aber auch in Egenbüttel gibt es noch einen klitzekleinen Hoffnungsschimmer am ganz weit entfernten Horizont, der durch Abstiegssorgen mehr als vernebelt ist, und das ist die Anzahl der verbleibenden Spiele. Genauso wie Lurup und Paloma dürfen die Jungs aus Egenbüttel noch neun Partien bestreiten.

Bleiben wir im Keller. Auswärts ein torloses Unentschieden bei einem Mittelfeldaspiranten einzufahren, ist für eine Mannschaft, die knapp über dem Strich steht, eigentlich eine wunderbare Angelegenheit. Insofern darf den Worten von Halstenbeks Trainer Thomas Bliemeister durchaus geglaubt werden, dass er mit dem Engagement seiner Truppe bei dem Auftritt am Berner Heerweg, Heimstätte des SC Condor, zufrieden war. Dass Bliemeister ein Meister des trockenen, mit Ironie versehenden Humor ist, bewies er nach dem 0:0 im Pressegespräch, als er ein völlig leeres Blatt hochhielt, auf dem er eigentlich die Torchancen auflisten wollte. Seine Mannschaft hatte jedoch ein Herz für die Kugelschreibermine und ließ diese am Sonntag ausschlafen. Keine einzige Möglichkeit musste sich Bliemeister notieren. Sein Kollege Matthias Bub musste ebenfalls in dieser Hinsicht kaum aktiv werden. Es war wohl eines der trostlosesten Spiele in dieser Saison.

Ganz unten im Gewölbe vernahm der Fußballinteressierte leise Klopfzeichen, sie kamen aus Reinbek. Das 2:1 gegen den VfL 93 war der dritte Heimsieg in dieser Spielzeit und führte dazu, dass Voran Ohe nicht mehr Letzter der Tabelle ist, zumindest der Heimtabelle. Im Gesamtclassement hat sich dieser Umstand noch nicht eingestellt. Es dürfte eines der letzten hehren Ziele des FC sein, sich der „Roten Laterne“ bis zum Ende des 34. Spieltages entledigt zu haben. Zu mehr wird es nicht mehr reichen. So schön ein solcher Achtungserfolg für die einen ist, zumal er den anderen suggeriert, dass Ohe auch in der Zukunft nichts abschenken wird, so schmerzvoller war die Niederlage für die Jungs vom Borgweg. Mit einem Dreier hätte das Sager-Team auf den zwölften Rang klettern können, doch man verschlief den ersten Durchgang am Freitag. Als die 93er endlich aufstanden, waren die 90 Minuten schon fast abgelaufen. Diese verlorenen Punkte können bei der Endabrechnung richtig wehtun.

Für die Niendorfer war der Ausflug an die B75 zu Meiendorf mit einer Niederlage der besonderen Art behaftet. Der Titelanwärter gewann 4:0, standesgemäß möchte man meinen. Da wird der MSV wohl groß aufgetrumpft und den Gegner auseinandergenommen haben. Ergebnisse können jedoch auch trügen. Fußball ist einer der wenigen Mannschaftssportarten, in der das Resultat nicht die ganze Wahrheit über den Spielverlauf erzählt. Die Niendorfer waren vor allem in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und erarbeiteten sich ein Chancenplus. Nach dem Wechsel fiel auch dann das erste Tor, aber für den MSV. Das Leben ist manchmal ungerecht. Anstatt durch die Herrn Kocadal, Aidara, Semtner in Führung zu gehen oder durch wiederum Semtner und Avarello zumindest den Ausgleich zu erzielen, gab es am Ende eine Packung. Die Einwechslung von Mau brachte Sicherheit, die Einwechslung von Roschlaub das kleine Schützenfest. Aufgrund der langjährigen Verdienste wird der Verein wohl eher in „Mau SV“ – und nicht „Roschlaub SV“ umbenannt, die Initialen würden somit also bestehen bleiben.

Fußball ist nicht nur manchmal etwas ungerecht, zuweilen ist er auch unglaublich unberechenbar. Aus den letzten drei Spielen holte der SV Lurup drei Punkte. Nicht viel, aber immerhin besser als nichts. Wenn man sich die drei Kontrahenten anschaut – Egenbüttel und Barmbek daheim und Bergedorf auswärts – und es nicht besser wüsste, würde wohl jeder denken, das Lurup entweder gegen den SCE oder BU gewonnen hat. Miep, falsch! Natürlich gewann der SV in Bergedorf, nachdem man gegen Egenbüttel zu Hause verlor und bevor man gegen Barmbek mit 0:2 das Nachsehen hatte. Ein komischer Sport, dieser Fußball!

Seine Einstandsgeschenke überreichte Nils Pichinot am Wochenende seinem kommenden Verein höchst persönlich. Sie waren selbst gebastelt, zwei an der Zahl und jeweils mit einer Schleife versehen. Es waren Geschenke, die auf dem Namen 1:0 und 2:1 hörten und bei dem Beschenkten gemischte Gefühle hinterließen. Einerseits weiß die Zwote des FC St. Pauli nun endgültig, dass das Meisterrennen vollständig ohne sie ablaufen wird, andererseits darf eine gewisse Vorfreude geherrscht haben, denn ab dem Sommer geht Pichinot für die Braun-Weißen auf die Torejagd. Curslack gewann am Ende 3:2 und erklomm den vierten Rang. Elf Partien nicht verloren, im Jahr 2009 noch gänzlich unbesiegt: Beeindruckende Zahlen, die aber nicht zu einem mentalen Höhenflug verleiten. „Wir wissen, dass der Erfolg eine Ausnahme ist“, lautet die heutige Schlagzeile eines Interviews mit Trainer Torsten Henke im „Hamburger Abendblatt“. Dieser vierte Platz scheint wahrscheinlich nur ausgeliehen, denn Buchholz als Sechster hat noch drei Spiele weniger absolviert. Die 08er entledigten sich der Pflichtaufgabe Billstedt schnöde mit 2:0. Wenn spielerisch wenig läuft, müssen andere Fähigkeiten ausgenutzt werden. Gillichs Freistöße sind eine ziemlich ausgeprägte Kompetenz und führten zu den Toren durch Tuncay und Mathies.

An der Spitze konzentriert sich viel auf das Verfolgerduell am kommenden Freitag an der Hoheluft. Victoria erwartet dann den „Mau SV“ und kämpft um die allerletzte Chance, doch noch den Titelhattrick schaffen zu können. Das 2:2 beim SC Concordia darf durchaus als gefühlte Niederlage beschrieben werden, konnte doch eine zweimalige Führung nicht zu drei Punkten vollzogen werden. Die Bergedorfer hingegen mussten nur eine Halbzeit ein wenig zittern. Nach dem frühen Rückstand wurde Norderstedt an die Wand gespielt. In diesem Fall hält das 5:1, was es verspricht. Es war ein Klassenunterschied an den Sander Tannen zu erkennen und es war eine meisterliche Vorstellung der Bergedorfer.



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