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09.10.2009
Der Fall Hammel von Mirko Schneider



Hamm United FC – SC Schwarzenbek 1:1 (0:0)

Hamm United FC: Koch – Simon, Aksu, Brown – Karimi, Buchholz, Hansen, Müller – Marschall – Ayik (78. Haxhiajdini), Yilmaz (78. Klasnic)
SC Schwarzenbek: Stephan – Strutzke (69. Baugirdis), Borm, Lange, Röner – Gierke, Basenau, Schumacher, Raasch – Hammel (73. Aksoy) – Trochowski
Tore: 0:1 Raasch (56., FE – Aksu an Hammel), 1:1 Simon (66., Vorarbeit Marschall)
Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek) – drei horrend falsche Abseitsentscheidungen seiner Helfer. Der Elfer war so knifflig, dass wir uns nicht festlegen möchten. Pfiff die erste Hälfte nach exakt 44 Minuten ab. Leistung insgesamt in Ordnung.
Beste Spieler: Marschall, Ayik – Schumacher, Borm
Zuschauer: 286

Die Meisten von uns haben in ihrem Leben schon Dutzende Serien hinter sich. Nicht von „Lindenstraße“ oder „Denver Clan“ ist hier die Rede – wenngleich es bezüglich einem dieser beiden Formate auch unsinnigere Möglichkeiten gibt, seine Zeit zu verbringen – sondern von Ereignissen, die sich ständig und wundersam zu wiederholen scheinen. Die eigene „Fussi“-Mannschaft vergibt immer ihre ersten elf Großchancen, Ex-Partner möchten gerne „Freunde bleiben“ und der löbliche Entschluss, sein Leben ab morgen früh radikal zum Besseren zu verändern kommt einem auch irgendwie seltsam bekannt vor.

Eine Serie der besonderen Art, die nur die Wenigsten von uns, inklusive aller Hobbykicker, werden nachfühlen können, hat zur Zeit Christoph Hammel vom SC Schwarzenbek zu bieten. Sie läuft unter dem Titel „Pardauz, da lag er wieder“. So geschehen zweimal gegen den TSV Neuland in der letzten Woche und einmal heute im Hammer Park. Dreimal drang Hammel in den Strafraum ein, dreimal ging er zu Boden und dreimal bedankte sich Berthold Raasch abgezockt vom Punkt. „Ein Wochen-Foulelfer-Hattrick“ sozusagen, den Trainer Robert Meyer hinterher ganz nüchtern bewertete: „Christoph zeichnet eine glänzende Technik aus. Wenn er sich durchsetzt und gefoult wird, ist das nun mal eben Elfmeter. Das war in allen drei Szenen so.“ Hamms Uli Schulz hingegen hielt den Elfer „für einen Witz. Es war kaum Körperkontakt von Florian Simon da.“ Diese Bewertungen waren letztlich kaum wieder zu bewerten, denn die eigentliche Szene am rechten Sechzehnereck nahe der Außenlinie ließ alle Interpretationen von Schwalbe bis klares Foulspiel offen.

Sie stand aber symbolisch für Schwarzenbeks gnadenlose Effektivität, denn der Elfmetertreffer war gleichzeitig die einzige echte Torchance der Gäste. Okay, Christoph Trochowski schloss einmal kläglich aus spitzem Winkel ab (20.), aber das wollen wir mal nicht ernsthaft dazu zählen. Ansonsten verschanzten sich die Gäste über nahezu die komplette Spielzeit in der eigenen Hälfte. Dies jedoch machten sie äußerst gut. Insbesondere gelang Ihnen, was den Bramfelder SV vor über einem Monat zum Sieg im Hammer Park geführt hatte: sie bekamen das Zentrum dicht. Durch die Mitte ging gar nichts für die fleißigen Kombinierer mit dem Schaf auf der Brust, die somit das taktische Fehlverhalten von Hüseyn Ayik benötigten, um für Gefahr zu sorgen. Ayik vertrat Top-Scorer Bülent Arlioglu (beruflich auf einer Messe in Köln) und wurde von Uli Schulz dafür kritisiert, „dass er als Stürmer viel zu viel auf die Flügel ging. Er stand nicht innen, wo er stehen sollte. Arlioglu fehlte uns schon sehr.“

Das konnte man allerdings in der ersten Halbzeit auch anders sehen, denn der „falsch“ spielende Ayik sorgte für mächtig Betrieb über die rechte Außenbahn, wo Pascal Röner gar nicht mit ihm zurecht kam. Eine Eingabe von ihm ließ Keeper Lars Stephan gefährlich durch die Arme kullern (10.), eine weitere Flanke verpassten gleich mehrere Spieler der Gastgeber nur hauchdünn (18.) und auch Sidnei Marschalls von Stephan parierter Schuss war von Ayik mit eingeleitet worden (25.). Nach einem Pass von Kevin Hansen suchte er schließlich selbst den Abschluss, ohne erfolgreich zu sein (39.).

Dies schien ihn zu bekümmern, denn fortan tauchte er weitgehend ab, war in der 53. Minute folgerichtig nicht an der nächsten Chance beteiligt. Sebastian Müller bereitete gut (und endlich auch mal über links) für Serdar Yilmaz vor, doch dieser spielte heute erneut nahe am Totalausfall und scheiterte an Stephans Fußabwehr.

Es folgte die Führung der Gäste, die Florian Simon nach einem Fehler von Stephan beim Herauslaufen per Kopf egalisieren konnte. Der gute Marschall hatte die Ecke herein gebracht. Hamm drückte nun, allerdings fast ausschließlich mit spielerischen Mitteln, auf den Sieg. Doch mehr als ein von Hansen butterweich und superknapp verzogener Freistoß (83.) und ein akrobatischer Seitfallzieher von Marschall aus siebzehn Metern am selben Winkel vorbei (90.), kam nicht dabei heraus.

Als der Abpfiff ertönte sprang Schwarzenbeks Bank vor Freude in die Höhe und als einer der ersten eilte der zuvor ausgewechselte Hammel auf den Rasen. In gewissem Sinne feierte er auch mit seinen Ex-Kollegen, denn das größte Lob hatte in diesem Spiel Schwarzenbeks Defensivabteilung verdient, der er bis vor dieser Saison noch angehörte. Erst vor der Spielzeit funktionierte ihn Trainer Meyer zum Stürmer um. Wer aber jetzt schelmisch an eventuelle genutzte Erfahrungen des Spielers denkt, dem sei gesagt, dass Hammel letzte Woche das entscheidende 3:1 gegen den TSV Neuland besorgte. Aus dem Spiel heraus bekam er den Ball und machte ihn rein. Echt knifflig: Fällt er, trifft sein Kollege. Lässt man ihn machen, trifft er selbst. Da wünschen wir der Abwehr des FC Türkiye recht viel Spaß in der nächsten Woche. Beim Lösen des Falles Hammel…


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