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18.10.2009
Fußball ist ein wunderbarer Sport von Mirko Schneider




SC Vorwärts/Wacker – Bramfelder SV 3:1 (1:1)

SC Vorwärts/Wacker: Kruschewski – Liebermann, Bogunovic, Bollweg, Sulinski – Zwiewka (64. Dülsen), Kreutzer, Iwosa – Demirci (90+1. Kahyaoglu), Juckel (70. Meier), Kopec
Bramfelder SV: Hrncic – Kazmierczak, Henning, Anders, Schwarck (46. Schulz) – Akin (78. Karci), Viola – Thiede (67. Seifert), Skalnik – Kiesewetter, Vespermann
Tore: 0:1 Kiesewetter (14., Vorarbeit Skalnik), 1:1 Bogunovic (34., Kreutzer), 2:1 Demirci (60., Zwiewka), 3:1 Iwosa (89., Demirci)
Besondere Vorkommnisse: Kiesewetter schießt Foulelfmeter über das Tor (40., Zwiewka an Thiede), Anders schießt Foulelfmeter an den Innenpfosten (75., Kopec an Schulz)
Rote Karte: Vespermann (90+4., grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Okun (BSV 19) – hatte ein schweres Amt und wurde ihm kaum gerecht. Fragwürdig, bei Liebermanns Attacke gegen Thiede nicht auf Elfmeter zu entscheiden (5.). Beim ersten gegebenen Elfmeter spielte Zwiewka klar den Ball. Der zweite Strafstoß war eher vertretbar. Dafür stand Demirci beim 2:1 der Billstedter weit im Abseits. Vespermann hätte wegen zwei üblen Foulspielen mit gestrecktem Bein (58./86.) schon vor dem Platzverweis mit mindestens Gelb-Rot vom Platz gemusst. Für die erste dieser Attacken erhielt er sogar einen Freistoß! Der spätere Platzverweis nach Vespermanns Attacke an Kruschewski ging in Ordnung.
Beste Spieler: Kreutzer, Demirci, Bogunovic – Thiede, Schulz
Zuschauer: 310

Ja, ja, diese Spitzenspiele. Alles Etikettenschwindel. Da treffen Klassefußballer aufeinander und dann taktieren sie rum, schieben sich risikolos das Bällchen in den eigenen Reihen zu und irgendeine Standard oder bei Entscheidungsspielen das Elfmeterschießen entscheidet den müden Kick. Nichts war langweiliger als das WM-Finale zwischen Brasilien und Italien im Jahre 1994 und Dutzende Klone solcher Begegnungen firmieren dutzendfach jedes Jahr unter der Überschrift „Top-Spiel“.
Denken Sie so? Dann waren Sie heute hoffentlich in Billstedt und haben einen neuen Horizont für ihr Denken erschließen können. Oder Sie waren es nicht. In diesem Falle versucht dieser Bericht, dies für Sie zu tun. Denn Sie haben es erraten. Es stand nicht nur „Top-Spiel“ drauf. Es war auch Top-Sport drin.

Alles begann mit überlegenen Billstedtern. Wie am Schnürchen kombinierten die Jungs von Alexander Schäfke und brachten den Spitzenreiter in Verlegenheit. Matthias Juckel setzte sich über rechts durch und flankte auf „Kopfballungeheuer“ Peter Iwosa, der die Kugel gegen den schon geschlagenen Denis Hrncic drüber schädelte (5.). Hakan Demirci wollte Juckel in Szene setzten, welcher nur knapp verpasste (8.). Und wiederum Juckel war es, der nach einer weiten Ecke von Zwiewka den Ball halblinks am Strafraum annahm und Ex-Billstedter Hrncic per Volleyschussheber zu einer Glanzparade zwang (11.). Bramfeld machte einen ungeordneten, defensiv zu passiven Eindruck, was sich nach einer knappen Viertelstunde durch eine Offensivaktion schlagartig ändern sollte. Max Anders spielte einen wunderbar öffnenen Pass hinaus auf Christopher Skalnik, der sich im gesamten Spiel ein spannendes Duell auf Augenhöhe mit Kim Liebermann lieferte. Liebermann blieb im übrigen Spiel Punktsieger, doch in dieser Szene nicht. Skalnik kam vorbei, passte auf Philipp Kiesewetter und dieser überwand Bernd Kruschewski zum 0:1 (14.).

Dies gab der Noffz-Truppe enormen Auftrieb. Nun ließen sie den Ball laufen und übernahmen spielerisch die Feldhoheit. Der starke Alexander Thiede legte als Konsequenz der Überlegenheit Kiesewetter eine gute Chance auf, doch diesmal hieß der Sieger Kruschewski (22.). Im Gegenzug lief Hrncic bei einem Abstoß des Billstedter Keepers zu weit aus seinem Kasten. Demirci hob den Ball haarscharf über ihn und neben das Gehäuse (23.). Dieser verunglückte „Ausflug“ des Bramfelder Torstehers sollte ein Omen sein. Torsteher? Ja. Zwar nicht der modischste Begriff, aber eine treffende Beschreibung für den auf der Linie verharrenden Hrncic bei einem Freistoß von Dennis Kreutzer aus dem Halbfeld. Eineinhalb Meter vor dem Tor (!) durfte der lange Alexander Bogunovic einköpfen (34.).

Billstedts Freude schien jedoch den Schwankungen des Spiels zum Opfer zu fallen. Zwiewka spielte in einer harmlosen Szene gegen Thiede den Ball, Thiede fiel über Zwiewka, Elfmeter! Kiesewetter schoss das Geschenk fast über den Begrenzungszaun hinter dem Billstedter Tor (40.). Danach war Pause und einer spielerisch ersten Halbzeit vom Feinsten sollte bald eine dramatische zweite Hälfte folgen.

Bramfeld hätte durch Dustin Vespermann in Führung gehen müssen, als dieser völlig alleine nach Pass von Mirko Schulz vor Kruschewski auftauchte, den Ball jedoch verspringen ließ (54.). Danach tauchte dann auf der anderen Seite ein Spieler alleine vor dem Bramfelder Keeper auf. Das war kein großes Wunder, denn Demirci war nach Zwiewka-Pass so was von dicke aus dem Abseits gestartet, dass die ganze Bramfelder Bank vor Empörung aufsprang, als der Linienrichter weiterspielen ließ. Demirci ließ sich nicht beirren, steuerte aus spitzem Winkel auf Hrncic zu – und lupfte den Ball vom Boden aus nur sechs Metern traumhaft ins gegenüberliegende Eck (60.).

Bramfeld war unverschuldet auf die Verliererstraße geraten und rannte wütend an. Eine abgefälschte Skalnik-Flanke schlug Oskar Sulinski gerade so von der Linie (66.). Eine nicht abgefälschte Eingabe von Marc Viola endete zehn Minuten später bei Schulz, der Damian Kopec hinterlief und von diesem getroffen wurde. So sah es zumindest Schiedsrichter Christian Okun und gab den zweiten Elfmeter. Anders trat an und setzte das Ding an den Innenpfosten!

Nun spitzte sich die Lage immer mehr zu. Kampf war endgültig Trumpf. Ein drückendes Bramfeld kam jedoch nicht zu Einschussgelegenheiten, Billstedt dafür zu einem Konter. Liebermann schickte Demirci wie einst Zwiewka, nur ohne Abseitsstellung, der erackerte sich das Leder und bediente Iwosa. „Piotr“ nahm sich in der Mitte noch drei Sekunden Zeit und schob den Ball ins kurze Eck (89.). Billstedt hatte Bramfeld die Niederlage beigebracht. Vespermann holte sich sogar noch die Rote Karte ab, als Kruschewski sich lange Zeit damit ließ, den vor seinen Füßen liegenden Ball aufzunehmen und rüde vom vierzig Meter zu ihm hin gesprinteten Bramfelder Stürmer attackiert wurde.

Mit fahlem Gesicht erschien Michael Noffz in der Pressekonferenz, war ein absolut fairer Verlierer, bemängelte aber natürlich das 1:2. „Das war so weit Abseits, das muss der Linienrichter sehen. Dafür ist er da.“ Elfmeter will er allerdings in Zukunft nicht üben lassen. „So was passiert in 1000 Spielen nur einmal.“ Alexander Schäfke lobte mit der ersten Hälfte „die beste Halbzeit unserer Saison“ und hatte ein „sehr gutes Fußballspiel gesehen. Spielerisch waren beide Teams sehr gut und die zweite Hälfte war kämpferisch stark.“ Fußball ist eben ein wunderbarer Sport. Und Spitzenspiele müssen keine Ausnahme sein.


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