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29.03.2010
Rückblick: Falsche Gleise, Blondinen und der Buchdruck von




Geht es Ihnen genauso? Man muss sich irgendwie wieder eingewöhnen, die Orientierung herstellen, sich einen Überblick verschaffen. Dieser war ein bisschen verloren gegangen nach dieser unglaublich langen Winterpause. Immerhin fängt der April diese Woche an, Ostern steht auch vor der Tür und die Oberliga konnte jetzt erst ihr zweites Wochenende angehen. Die Distanz zum Dezember, als der Winterschlaf begann und sich alle Oberligisten mal mehr, mal weniger eine fette Punkteschicht für den Gang in die Höhle angefuttert hatten, ist schon ziemlich groß. Gewisse Eckkoordinaten sind im Gedächtnis geblieben. Victoria, wie sollte es auch anders sein, an der Tabellenspitze, Altona dahinter (wie viele Punkte Rückstand?), dahinter Meiendorf oder Curslack oder doch Buchholz? Schwebt BU noch in Abstiegsgefahr, hatte Paloma eine gute Serie vor der Pause? Lurup war doch unten vertreten, das war einem bewusst. Und das Lohbrügge nach gutem Start danach ohne Fallschirm den Sinkflug angetreten war, konnte nach längerem Überlegen ebenfalls wieder konstruiert werden. Doch nun stand jede Mannschaft mindestens ein Mal auf dem Platz und somit muss die Rückblick-Abteilung auch wieder für Klarheit sorgen. Soweit das möglich ist, versteht sich.

Wenden wir uns der Spitze zu. Und siehe da, die Victorianer hatten ihre liebe Mühe, die dritte Saisonniederlage zu vermeiden. Ein Besuch in Niendorf ist in dieser Saison nicht unbedingt eine der angenehmsten Aufgaben. Daher entwickelte sich das Unternehmen Auswärtssieg für den Meister als ziemlich anspruchsvoll. Tamer Dönmez brachte die Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit in Front. Jetzt muss natürlich das Wort „ausgerechnet“ auftauchen. Ist doch klar. Kennt man doch früher aus der Sportschau, es wurde von „ran“ kultiviert und darf in keiner Berichterstattung fehlen, wenn ein Spieler gegen seinen ehemaligen Verein treffen sollte. Dies kommt heutzutage öfter vor, da die Fluktuation des Spielerpersonals mit der von früher nicht ansatzweise mehr zu vergleichen ist. Beugen wir uns dem Diktat der Massenmedien: Ausgerechnet Dönmez, der noch vor ein paar Wintern das Trikot des Gegners getragen hatte, erzielte die Führung für seinen jetzigen Verein. Dies wird bestimmt für ihn eine besondere Genugtuung gewesen sein. Solche Geschichten schreibt nur der Fußball. Wobei sich hier die Frage stellt, ob es zum Beispiel im Eishockey keine Vereinswechsel gibt. Also, die Beckmanns, Fassbenders, Kürtens oder Kerners dürfen sich genüsslich zurücklehnen, das „AUSGERECHNET“ wurde verarbeitet. Dass es für die Niendorfer nicht zum ersten Erfolg gegen den SC Victoria in ihrer Vereinsgeschichte langte, hing mit dem Ausgleich des Spitzenreiters zehn Minuten vor dem Abpfiff zusammen. Zwei Punkte ließ der Meisterschaftsfavorit, der nicht für die Regionalliga melden wird, demnach liegen. Die große Chance war dem Verfolger aus Altona kredenzt wurden, den Rückstand wieder schrumpfen zu lassen.

Wir wechseln zur Adolf-Jäger-Kampfbahn, an der es Altona 93 mit dem Tabellenvierten zu tun hatte, der den Namen Curslack-Neuengamme trägt. Die Henke-Truppe hatte vorherige Woche mit den Halstenbekern kurzen Prozess gemacht (4:1) und konnte sich das Spitzenspiel ohne großen Druck zu Gemüte führen. Es war eines dieser berühmten „Hätte-wenn-und-aber“-Spiele. Hätte Mario Jurkschat den Elfmeter beim Stande von 0:0 verwandelt und nicht an die Latte gesetzt, dann wäre das Spiel bestimmt ganz anders verlaufen. Auf die Plattitüde, dass der Gefoulte niemals selber schießen sollte, wird in diesen Zeilen verzichtet, weil es statistisch erwiesen einfach falsch ist. Hätte es nach diesem Elfmeter, der von einer Ecke abgelöst wurde, nicht auch noch einen Platzverweis gegen den AFC-Herren Smereka gegeben, dann hätten sich die 93er womöglich anders von diesem kleinen Schock erholen können. Und hätte Berkan Algan mitgespielt… Und hätte es nicht so geregnet… Torjägerlistenspitzenreiter Christian Spill mochte sich nicht an solche Gedankenspielchen aufhalten und erledigte in der Nachspielzeit den fußballerischen Job, den er am besten kann, nämlich das Toreschießen. Er besorgte den etwas glücklichen Sieg für die Gäste, wodurch nicht mehr Altona in der Tabelle hinter der „2“ und dem dazugehörigen Punkt auftaucht, sondern Curslack-Neuengamme. Die zwischenzeitliche Schwächephase von Spill & Co. in dieser Saison, gekrönt von einem desaströsen Auftritt in Buchholz, wurde anscheinend sehr gut verarbeitet. Kompliment an die Mannschaft und Trainer. In Altona waren und sie hingegen sauer. Auf den Schiedsrichter und wahrscheinlich auch auf sich selber. Torhüter Oliver Hinz mutmaßte schon, dass der Meisterschaftszug abgefahren sei. Da mag man nicht widersprechen, obwohl dieser doch an diesem Spieltag extra nochmals angehalten hatte. Doch wenn man seine Koffer vergisst, sich noch einen Kaffee an der Bude holt, das falsche Gleis nimmt und sich nach einer hübschen Blondinen umschaut, ja dann fährt er halt weg, dieser Meisterschaftszug.

Dieser Spieltag hätte durchaus eine Sensation mit sich bringen können. Denn die Luruper waren in Buchholz zu Gast und wollten bestrafen und rächen. Wenn die Gastgeber im ersten Durchgang schon Chancen über Chancen nicht nutzen, dann sind wir da, die Luruper RG (Rache-Gesellschaft). Dieses Auslassen von Möglichkeiten rächt sich ja meistens, solche Geschichten schreibt halt nur der Fußball. Jan Geist brachte den Abstiegskandidaten in Führung. Das Spiel war also auf den Kopf gestellt (Grüße an die schon oben genannten Herren aus dem TV). Die Rache-Gesellschaft hatte zugeschlagen. Nur blöd, dass das Spiel noch fast eine Halbzeit vor sich hatte. Taktisch unklug, das 0:1 so früh zu erzielen. Die Buchholzer wurden noch wütender und haben halt den MVP der Liga in ihren Reihen. Der Most Valuable Player (eine Auszeichnung, die in Amerika in jeglicher Sportart an den wertvollsten Spieler in einem Spiel oder in einer Saison bzw. in den Play-offs verliehen wird) namens Arne Gillich hatte etwas gegen die Luruper RG. Erst bereitete er das Tor von Marian Grühn vor, den Rest erledigte er kurzerhand selber. Drei Tore später, darunter ein Elfmeter, der an ihm verübt wurde – die Statistik wurde bestätigt – und fertig war ein relativ glanzvoller 4:1-Erfolg der Niedersachsen, die nach dem Auftaktsieg in Uetersen die optimale Ausbeute im Jahr 2010 vorweisen können.

Vor den Buchholzer rangiert noch Meiendorf. Der MSV ist jedoch nicht ganz optimal aus den Startlöchern rausgekommen. Letzte Woche gab es ein torloses Unentschieden in Bergedorf, da gibt es wahrlich Schlimmeres. Vor allem, wenn man bedenkt, wie die Vorgeschichte der vorherigen Auseinandersetzungen aussah. Okay, abgehakt, denn nun gastierte der Oststeinbeker SV und der war keinesfalls gewillt, den Meiendorfern mehr als nötig entgegenzukommen, sodass der Favorit weiter oben angreifen hätte können. Der OSV entpuppte sich als sehr harte Nuss, zu hart für die Meiendorfer Zähne, weswegen auch diese Partie 0:0 endete. Italienische Verhältnisse an der B75? Wohl eher arktische Verhältnisse, denn Trainer Lutz Göttling ließ verlauten, dass nur zweimal auf dem Platz trainiert werden konnte in den letzten elf Wochen. Elf Wochen! Zweimal!

Wollen Sie wissen, was Mittelfeld bedeutet? Mittelfeldigstes Mittelfeld, mehr Mittelfeld geht nicht! Gut, wenn Sie voll auf dieses Mittelfeld stehen, dann werden Sie sich bestimmt auf die nächsten Zeilen freuen, denn wir kommen zu Paloma gegen Norderstedt. Platz zehn gegen Platz neun, genau die Nahtstelle zwischen erster und zweiter Hälfte. Der eine bisher mit acht Siegen unterwegs (Eintracht), der andere immerhin mit sieben (Paloma). Wenn man so will, kann bei so einem Spiel nur ein Ergebnis rauskommen, nämlich ein 1:1. Aber da hatten diverse Herren am Sonntagvormittag etwas dagegen. Zum einen der Martin Protzek, der einfach zwei Tore schießen muss. Und da kein Eigentor bei dieser Ausbeute dabei war, konnte man das 1:1-Traumergebnis auch schon wieder vergessen. Übrigens traf Protzek schon letzte Woche in Wedel doppelt, aber zum MVP ist es noch ein wenig weit. Aber Protzek war nicht alleine verantwortlich. Norderstedt verstand es nicht, aus der zeitweiligen Überlegenheit und den vorhandenen Chancen Zählbares zu basteln. Somit bleibt Norderstedt Neunter, der USC weiterhin Zehnter, beide haben jetzt acht Siege auf dem Konto. Mittelfeldigstes Mittelfeld halt.

Die großen Gewinner des Wochenendes stammen aus Barmbek und aus Wedel. Die Barmbeker ließen sich nicht durch die Verspätung des Schiedsrichters Niemeyer (Sachen gibt’s) und auch nicht durch den schnellen Rückstand gegen den SC Condor aus der Ruhe bringen. Warum denn auch, wenn vorne im Sturm seit der Erfindung des Buchdruckes (Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts, obwohl die Chinesen ein paar Jahrhunderte vorher schon ähnliches schafften) Markus Hasenpusch seine Arbeit verrichtet. Ein Doppelpack, wahrscheinlich der vierhundertdreiundzwanzigste seiner Karriere, und ein Mellmann-Tor, dazu noch ein Platzverweis für den Raubvogel Kaveh Raschidy und fertig ist der Befreiungsschlag aus der unmittelbaren Abstiegszone.

Die Wedeler verlebten ziemlich unruhige Tage. Da verlor der WTSV zuerst gegen Paloma auf eigenem Platz mit 0:2, dann sagte sich Peter Nogly (oder wurde es ihm gesagt?), dass er doch schon jetzt aufhören könnte, dann gab es Gerüchte über den jetzigen Verbleib von Detlev Kebbe (geht im Sommer sowieso), dann setzte der neue Trainer Frank Pagenkopf den alten Kapitän Gianluca D’Agata ab, installierte dafür Ata Yamrali und dann stand auch noch das Kreisderby in Halstenbek an. Ausgerechnet (!) Halstenbek. Denn dort könnte sich unter anderem Kebbe vorstellen, demnächst zu arbeiten. O-Ton aus dem Hamburger Abendblatt von heute. „Bisher habe ich mit HR noch nicht gesprochen. Aber warum nicht? HR ist ein interessanter Verein mit Perspektive.“ Und weiter: „Prinzipiell will ich die Saison hier (in Wedel) zu Ende bringen. Aber ich weiß nicht, was in sechs Wochen ist. Vielleicht werde ich dann nicht mehr gebraucht.“ Echt was los in Wedel. Komischerweise gewann die Mannschaft in Halstenbek mit 1:0, Torschütze Mus. Dies lag aber auch daran, dass die Halstenbeker sich etwas dusselig, ähem pardon, ungeschickt vor dem gegnerischen Tor anstellten. Dass am Ende sogar ein eventuell regulärer Treffer nicht anerkannt wurde, produzierte ebenfalls keine gute Halstenbeker Stimmung. TSV-Sportchef Walter Zessin konnte sich einen kleinen Seitenhieb gegenüber Peter Nogly nicht verkneifen. „Man hat gesehen, dass wir im konditionellen Bereich Nachholbedarf haben.“ Übrigens, die letzte Libero-Bastion jenseits des Äquators ist gefallen. Pagenkopf ließ mit Dreierkette spielen.

Und sonst so? Lohbrügge ist nicht mehr Letzter. Respekt oder irgendwie doch nicht. Andere Mannschaften bräuchten für drei Punkte nur ein Spiel, der VfL benötigt ganze drei. Unentschieden in Norderstedt, bei Concordia (0:0 – Kommentar des Redakteurs: „Es war schlimmer, als es sich anhört“) und nun ein 1:1 gegen Bergedorf. Ganz okay, aber eben auch kein Brustlöser dabei. Die Rote Laterne wurde trotzdem nach Lurup verschickt. Das Kellerduell zwischen Concordia und Uetersen muss nachgeholt werden, da es zu stark regnete. Das kommt in den besten Familien vor. Auch der Superclásico zwischen den Boca Juniors und River Plate musste am 22. März wegen zu starker Regenfälle in Buenos Aires abgebrochen werden. Die Wiederholung gewann übrigens Boca mit 2:0, ein gutes Omen für Cordi?


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