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18.04.2010
Abshagen von der Eckfahne, Concilio aus 30 Zentimetern von Mirko Schneider


präsentiert:


SC Condor – Meiendorfer SV 2:1 (1:1)

SC Condor: Heinßen - Twardawa, Lüdemann, Neumann, Grudzinski – Niemann (68. Yasar) – Abshagen (53. Winterfeld), Concilio (80. Niedermeyer), Eren - Griese, Gyimah
Meiendorfer SV: Sävke – Kirbach (71. Kahl), Mankumbani, Weiss, Güven (85. Lund) - Fabian Gasde – Dossou, Cetinkaya (77. Okur) – Sara – Flores, Roschlaub,
Tore: 0:1 Flores (7.), 1:1 Abshagen (8.), 2:1 Concilio (54.)
Schiedsrichter: Braun (Niendorfer TSV) – wenige Fehler, guter Auftritt
Beste Spieler: Twardawa, Abshagen, Eren - Cetinkaya, Flores
Zuschauer: 130

Wenn selbst der allseits für seine souveräne Sachlichkeit geschätzte Helmut Bielfeldt poetisch wird, muss etwas Besonders passiert sein am Berner Heerweg. „Der Eine feiert, der Andere trauert – das dauert“, dichtete Condors Pressesprecher philiosophisch, als die Trainer bei der Pressekonferenz noch immer auf sich warten ließen. Grund genug für die Journalisten, noch ein paar leckere Kekse aus der Dose zu fischen und gemeinsam über das gerade Gesehene zu fachsimpeln. Schließlich hätte die Prognose „Condor schlägt Meiendorf mit 2:1“ vor dem Spiel für das eine oder andere erstaunte Gesicht auf der Anlage gesorgt.

Nach dem Spiel lautete die passende Beschreibung dieses Sieges „letztlich nicht unverdient“, auch wenn Meiendorfs Trainer Lutz Göttling in eine andere Richtung tendierte. „Wir waren überlegen, hatten mehr Spielanteile, mehr Torchancen – und der Gegner macht aus einer Möglichkeit zwei Tore. Das ist bitter“, sprach er nach dem fairen Glückwunsch für seinen Kollegen Mike Breitmeier. Und lag zugleich richtig und falsch. Denn neben der unterschlagenen Chance zum 3:1 durch Malte Griese muss eindeutig auch der Biss, den der SC Condor von Beginn an an den Tag legte, gewürdigt werden. Denn genau durch diese Leidenschaft verdienten sich die „Raubvögel“ den Dreier.

Einen solchen, nämlich einen Dreier, hätte es bereits zwischen den Minuten sieben und neun geben können. Bald-Condoraner Carlos Flores brauchte nur nach Pass von Nils Roschlaub, mit dem er gemeinsam auf Fabian Heinßen zugelaufen war, zum sicheren 2:1 vollstrecken, schon wären drei Treffer in drei Minuten perfekt gewesen. Doch Flores löffelte den Ball in den Himmel und es blieb bis dato beim Remis, welches schön und kurios zugleich zustande gekommen war. Für den Teil zum Zunge schnalzen war dabei ebenfalls Flores zuständig, als er sich in der siebten Minute am linken Strafraumeck technisch perfekt durchsetzte und den Ball per Liege-Drehschuss wunderbar in die lange Ecke zirkelte. Die Kuriosiät des Tages war dann wieder ein Dreier. Marcel Abshagen flankte den Ball nach einem öffnenden Pass von Florian Niemann an den kurzen Pfosten. Dort spielten Tobias Sävke und Christoph Kirbach „Nimm-Du-ihn-Ich-hab-ihn-sicher“ und der Ball trudelte am ersten Pfosten und an beiden vorbei, tickte auf der Linie auf, küsste die zweite Begrenzungsstange und senkte sich kokett hinter die Linie. Ein irres Tor.

Danach passierte in Hälfte eins bis auf einen Flores-Seitfallzieher für die Galerie und in die Wolken vor den Toren nichts mehr (27.) – und dennoch bekamen die Zuschauer ein gutes Spiel zu sehen. Schöne Ballstafetten, viel Tempo, voller Einsatz. Das Begutachten dieser Partie machte Laune. Nach den Pausenansprachen der beiden Übungsleiter drängte dann zunächst der ewige Vizemeister, was bitte als Kompliment für die außergewöhnlich gute Arbeit an der B 75 verstanden werden soll, auf seinen vierten Titel in Serie. Flores legte ein beachtliches 70-Meter-Solo an der Seitenlinie, verfolgt von Abshagen, hin, um Fabian Gasde per genau getimten Rückpass die Kugel maßgeschneidert zu servieren. Ergebnis: Wieder in die Wolken.

Danach verließ der starke Abshagen das Feld. Er hatte die ganze Nacht hindurch bis sechs Uhr früh gearbeitet und brauchte etwas Ruhe nach seiner zweiten Schicht. Enttäuscht von Trainer Mike Breitmeier war er nach Spielende aber trotzdem, schließlich hatte der ihn, den Ex-Altonaer, beim Auswärtsspiel an der Adolf-Jäger-Kampfbahn „ohne Begründung nicht aufgestellt.“ Abshagens Schlussfolgerung: „Wir liegen momentan einfach nicht auf einer Wellenlänge. Ich weiß nicht, ob ich hier bleiben werde.“

Noch aber ist „Absi“ ja da und so verfolgte auch er mit Freude den Führungstreffer seiner Kameraden. Mehmet „Max“ Eren spielte John Gyimah in den Lauf und dieser verhaspelte sich zunächst frei vor dem Zentrum des Torjäger-Glücks. Als er sich nach außen abdrängen ließ, meinte ein Condor-Fan „Das schafft er nicht“, auch als Sävke seinen kullerigen Schuss per Fuß abwehrte hieß es „Das wird nichts“ – und wieder mal lag jemand an diesem Tag richtig und falsch zugleich. Denn Gyimah machte zwar das Tor nicht, legte aber den Abpraller Marco Concilio mit dem Kopf, schön an Sävke vorbei, auf. Dieser ignorierte die anderen MSV-er auf der Linie und bummste den Ball aus 30 Zentimetern ins Tor.

Meiendorf schlug durch Flores (61.) und Cem Cetinkay (62.) zurück, aber egal wie hoch sie schossen – niemand kam vorbei und reklamierte die Größe von Heinßens Gehäuse. Trotzdem hätte dieser fast noch hinter sich greifen müssen, als es nämlich Michael Sara aus bester Position mal flach versuchte. Doch ein moderner Torwart rettet sein Team mit dem Einsatz aller Körperteile und so bremste Heinßen das Spielgerät gekonnt reflexartig mit seinem durchtrainierten Po ab und setzte sich drauf (70.). Vier Minuten danach hatte Griese die bereits erwähnte Chance, alles klar zu machen, köpfte jedoch eine Hähnchenfeder daneben.

Hinten ließen die „Raubvögel“ aber nichts mehr zu, und nach Feier- und Trauerstunde erschienen schließlich auch die Trainer zur Pressekonferenz. Condors Breitmeier erklärte erst seinen bemerkenswerten Mut, ausgerechnet gegen Meiendorf auf ein unverschämt offensives 4-1-3-2 zu setzen damit, „dass ich einen neuen Reiz setzen wollte“ und konterte nach den üblichen und zu Recht ausgesprochenen Komlimenten für seine Truppe schließlich Abshagens Kritik: „Er gehört zu den erfahrenen Spielern und sollte seine Leistung in den letzten Wochen selber kritisch hinterfragen. Lutz wird mir zustimmen: Man kann als Trainer nicht jedem Spieler jede Woche erklären, warum er vielleicht mal nicht spielt. Und auf so was wie Ex-Verein können wir keine Rücksicht nehmen. Wir brauchen jeden Punkt.“ Aber ganz nach der Methode Peitsche und Zuckerbrot wurde er wieder versöhnlich: „In einer guten Ehe kracht es ja auch mal. Und er hat heute stark gespielt und mir eine gute Antwort auf dem Platz gegeben.“ Wie der ganze SC Condor dem Meiendorfer SV. Respekt, ihr tapferen Kicker vom Berner Heerweg.


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