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20.04.2010
Pokal: Es dauert noch, bis die Spanier kommen von Mirko Schneider



Hamm United FC – SC Victoria 1:2 (0:0)

Hamm United FC: Groß – Buchholz, Aksu, Weber, Müller – Simon – Ayik, Karimi (84. Haxhiajdini) – Marschall – Yilmaz, Jusufi
SC Victoria: Wolf – Kaba, Eybächer, Asante, Möbius (70. Meyer) – Stilz, Bajramovic – Lauer, Rahn – Hamurcu, Vierig (90. Melich)
Tore: 0:1 Hamurcu (51., Vorarbeit Vierig), 1:1 Marschall (59., ohne Vorarbeit), 1:2 Hamurcu (69., Lauer)
Schiedsrichter: Schult (SC Osterbek) – einige unglückliche Zweikampfbewertungen gegen die Gastgeber, aber ohne spielentscheidende Fehler.
Beste Spieler: Marschall – Hamurcu, Lauer, Stilz
Zuschauer: 250

Nach einer knappen Stunde Spielzeit sorgte ein hervorragender Techniker für den Moment des Abends im Hammer Park. Im offensiven Mittelfeld nahm er den Ball an, narrte durch eine Körpertäuschung samt entschlossenem Sprint die mittlere Deckung des Hamburger Meisters und marschierte mitten hindurch. Frei vor Keeper Dennis Wolf schlenzte er den Ball mit dem Außenrist so locker und leicht über diesen in die lange Ecke, als habe er sein Leben lang nichts Anderes gemacht. Hamms Fans feierten den 1:1-Ausgleich und fanden flugs eine Steigerung für die schon zuvor angestimmten „Wir fahren nach Berlin“-Sprechchöre: „Europapokal, Europapokal. In eineinhalb Jahren Europapokal.“

Es wird nicht so kommen, doch Sidnei Marschall trifft daran keine Schuld. Denn während die mit Spannung erwartete „spanische Wunderwaffe“ der Gastgeber sich als Adrian Jusufi entpuppte (einst kroatischer U-16-Nationalmannschaftsspieler, mittlerweile 22 Jahre alt, in Spanien allerdings Viert- und nicht Zweitligakicker, zuletzt beim VfL Lohbrügge), welcher bei seinem Debüt blass blieb, kämpfte sich Marschall mit Adduktorenzerrung technisch anspruchsvoll und torgefährlich durch das Match. Schon in der dritten Minute landete sein geschickter Heber nur knapp über der Latte und sein Volleyschuss nach einer abgewehrten Ecke war immerhin ein Pfund, wenn auch zu unplatziert (32.).

Viel mehr Torgefahr verströmten die prima kämpfenden Hausherren ansonsten trotz einiger guter Marschall-Pässe nicht. Da hatte der SC Victoria mehr zu bieten, wenngleich das Team keineswegs voll überzeugen konnte. So richtig gefährlich wurde der Double-Anwärter in Hälfte eins sogar nur einmal. Argetim Kaba setzte sich schön über rechts durch und flankte punktgenau auf Jan Vierig, der haarscharf vorbei köpfte (41.). So blieb immerhin reichlich Zeit für muntere Sprechchöre der bestens aufgelegten Fans des Hansa-Landesligisten. Die mittlerweile obligatorische Bitte an bei jedem Heimspiel hartnäckig vor der Hecke gegenüber der Tribüne stehende Fans, hinter selbige zurückzutreten, wurde auch dieses Mal zwei Besuchern zuteil. Als sie nicht sofort reagierten, wussten Hamms Fans die Lösung: „Hecke oder raus!“ Physiotherapeutin Merle wurde bei einem frühzeitig abgebrochenen Einsatz (der Spieler stand bereits wieder, bevor sie bei ihm war) zur „Wunderheilerin“ erklärt und Befreiungsschläge des eigenen Teams ins Seitenaus frenetisch mit „In den Park, in den Park, in den Park“ gefeiert.

Nach Ahmet Hamurcus 1:0 für den Favoriten – Jan Vierig hatte Selim Aksu einfach überlaufen und dem Sturmkollegen den Ball mustergültig zum Einköpfen serviert – war kein Stimmungstief zu vermelden, denn der Ausgleich fiel ja bald. Doch zehn Minuten nach diesem schlug erneut Hamurcu zu. Vierig ließ zwei „Geächtete“ aussteigen und servierte ihm den Ball maßgerecht. Frei vor Nils Groß blieb dieser der Sieger und wehrte genau richtig zur Seite ab. Jan Lauer lief hin, zog die Flanke an den zweiten Pfosten zurück und Hamurcu vollendete aus sechs Metern mit links volley ins lange Eck.

Hamms Moral war zwar nun nicht gebrochen, jedoch erhielt nur noch Vicky weitere Einschusschancen. Lauer legte nach Pass von Roger Stilz alleine vor Wolf den Ball zu einem Mitspieler ab, den nur er allein neben sich vermutet hatte (72.), Vierig (84.) und Hamurcu (90+3.) scheiterten direkt an Groß. Hamm fuhr seinerseits zwei vielversprechende Konter, doch Jusufi wurde letztlich locker abgelaufen (77.) und Aksu spielte einen grauenhaften Pass in die Tiefe bei einer Überzahlsituation an Vickys Sechzehner (88.).

Somit feierte am Schluss der Meister vor den ebenfalls wacker 90 Minuten anfeuernden „Nordkaoten“ und Bert Ehm rief seinen Jungs nach den Komplimenten für Hamm United ein kräftiges „Gut so!“ zu. Sauer war er aber trotzdem, nämlich auf das Gegentor: „Wir schieben uns da alle die Verantwortung zu, lassen den einfach laufen und danach wird der Gegner aggressiv.“ Hamms Uli Schulz betonte zu Recht, man habe sich klasse verkauft „und wenn Selim am Schluss den Pass vernünftig spielt, machen wir vielleicht sogar das 2:2.“ Dann nahm er noch Jusufi in Schutz: „Klar hat er noch keine Bindung zum Spiel, aber man hat gesehen, dass er was kann. Er bleibt erst mal in der Startformation.“ So wie Präsident Jörn Heinemann samt familiärem Anhang in Südafrika, solange die Aschewolke keine Flüge zulässt. Wenn er bald wieder da ist, kann er vielleicht schon einen Jusufi in Topform erleben. Und wer weiß: Vielleicht kommen irgendwann die Spanier in den Hammer Park. Ein neuer Anlauf auf diesem Weg beginnt in der nächsten Saison im Hamburger Amateurpokal. Sidnei Marschall inklusive. Olé!


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