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04.08.2010
Pokal: Bergedorfer Jungs erlösen ihre Liga-Obfrau von Mirko Schneider



SV Curslack-Neuengamme – Bergedorf 85 1:5 (1:3)

SV Curslack-Neuengamme: Böse – Flick, Blättermann (68. Veselinovic), Figge, Sander – Zöpfgen, Theetz (51. Wulff) – Mahrt, Möller – Spill (87. Schmidt), Reincke
Bergedorf 85: Braun – Pettersson, Sobczyk, Ofosuhene, Ildir – Schmer, Iscan – Landau (87. Yasar), Gürel (71. Carolus) – de la Cuesta – Örün (66. Rohrberg)
Tore: 0:1 Gürel (4., Vorarbeit Örün), 1:1 Spill (22., Reincke), 1:2 Landau (40., Iscan), 1:3 Landau (44., ohne Vorarbeit), 1:4 Pettersson (54., Landau), 1:5 Landau (86., Ildir)
Gelb-Rote Karte: Mahrt (Curslack, 45+1., wdh. Foulspiel)
Rote Karte: Schmer (Bergedorf (43., Tätlichkeit an Theetz)
Schiedsrichter: Teuscher (SC Eilbek) – leitete das ruppige Derby hervorragend. Beide Platzverweise waren korrekt, wendete die Vorteilsregelung beim 3:1 in Perfektion an. Fand fast immer die richtige Balance zwischen mahnenden Worten und Karten. Bewies Mut, als er Sascha de la Cuesta zu Recht mit einer Gelben Karte für eine Schwalbe im Strafraum der Curslacker verwarnte (71.). Ist in dieser Form ein klasse Schiedsrichter und reif für höhere Aufgaben.
Beste Spieler: Reincke – Landau, Iscan, Sobczyk
Zuschauer: 404

Einen kleinen Seitenhieb in Richtung eigenes Lager konnte sich Manfred Nitschke nicht verkneifen. Nachdem er die gängige und richtige Meinung bestätigt hatte, am Pokalmodus der Amateure müsse sich gewaltig was ändern, bemerkte er, „dass wir uns ja auch hierhin gelost haben“. Marion Bartels, Liga-Obfrau bei Bergedorf 85 und Losfee der zweiten Pokalrunde, schien plötzlich auf ihrem Stuhl zusammenzusinken und guckte verschämt zu Boden. Selbst jetzt noch, nach der geglückten Revanche der „Elstern“ für die 1:4-Niederlage vor drei Tagen im Billtalstadion.

Diese gelang in einem Derby mit zwei völlig verschiedenden Hälften. Für Spannung und Härte teils über die Schmerzgrenze hinaus war dabei Halbzeit eins zuständig. Die Gäste ergriffen sofort die Initiative, kombinierten sich über vier Stationen flott von der rechten Mittelfeldseite bis fast an die linke Torauslinie und Fatih Gürel beförderte den Ball, von Chris Flick leicht abgefälscht, über den schlecht postierten Frederic Böse ins Netz (4.). Doch in der Folgezeit sah es nach allem aus, nur nicht nach einem Sieg der Gäste. Der Spielstand sprach den Kräfteverhältnissen Hohn, denn der SVCN begriff den Rückstand als Aufforderung, seine spielerische Hausmacht zu demonstrieren. Dies tat er eindrucksvoll, aber zunächst erfolglos. Christian Spill trat aus guter Position nach Flanke von Matthias Reincke über den Ball (6.) scheiterte per Kopf aus Top-Lage – nach Eingabe von Chris Flick – aus vier Metern (9.) an Keeper Tobias Braun – und sah danach zu, wie Sven Zöpfgen und Sven Möller in den nächsten 45 Sekunden ihre guten Möglichkeiten ebenfalls vergaben. Möller war in der vierzehnten Minute dann noch mal dran, ehe der überfällige Ausgleich fiel. Und dieses Tor war ein Stück aus dem Sahnetortenkabinett des Fußballsports. Möller bediente von der linken Außenlinie Spill, der die Kugel sofort weiter auf Reincke passte und in Postion lief, um sie per Hacke serviert zu bekommen und am Fünfer sogleich ins Netz zu schieben (22.). Irre gut!

Nach 33 Minuten verpasste „Spiller“das 2:1, dieses schien aber nur eine Frage der Zeit zu sein. Und es fiel…auf der anderen Seite. Der spielstarke Gökhan Iscan daddelte links drei Bergedorfer auf dem Bierdeckel aus und passte den Ball an Böse vorbei per Querpass einen Meter vors leere Gehäuse. Jan Landau, bis dato nahezu nicht auf dem Platz, hielt den Fuß grätschend hin (40.).

Damit läutete er eine explosive Schlussphase der ersten Spielhälfte ein, die für Bergedorf schlecht begann. Nachdem Möller im Strafraum der Gäste wegen gefährlichen Spiels zu Recht zurückgepfiffen worden war, brannten Roman Schmer die Sicherungen durch. Er checkte Marco Theetz am Fünfer mit dem Ellenbogen ins Gesicht um. Der Linienrichter stand auf der Höhe, hob sofort die Fahne, Schmer flog vom Platz. Theetz konnte sich ob der Aktion jedoch gar nicht beruhigen, obwohl sie seiner Mannschaft die Überzahl einbrachte. Kurz nach Wiederanpfiff ging er im defensiven Mittelfeld regelrecht brutal in ein Kopfballduell gegen Erdinc Örün. Dieser stürzte schreiend zu Boden, was die „Elstern“-Bank kollektiv aufspringen ließ, aber die Kugel war bei Landau gelandet. Schiedsrichter Alexander Teuscher ließ Vorteil gelten und der Ex-Schalke-Probestürmer verwirrte drei Gegenspieler mit zwei Haken und piekte das Ding souverän vom Sechzehner ins lange Eck (44.). Danach sah Theetz die Gelbe Karte für sein vorheriges Einsteigen. Das erzürnte ihn noch mehr und bei einem weiteren Foul an der gegnerischen Eckfahne, in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, hätte er vom Platz fliegen können. Teuscher ließ aber Bergedorfs Vorteil laufen, jedoch nur kurz, denn Christopher Mahrt beging ein sinnfreies Foul an Landau, nur zehn Meter vom Bergedorfer Strafraum entfernt. Und wenn man schon Gelb hat…

So ging es mit einem 3:1 für die Gäste und zehn gegen zehn in die Kabinen. Die Zuschauer erwarteten reichlich gespannt, was dieses Duell noch an Aufregern bieten würde. Bergedorf machte da aber nicht mit und legte, mit gütiger Mithilfe der linken Curslacker Abwehrseite und des zaudernden Böse, das 4:1 von Philipp Pettersson nach Zuckerpass von Landau nach. Damit war der Drops gelutscht und nun zelebrierten die 85er Konterfußball par excellence. Landau überragte dabei seine starken Mitspieler sogar noch. Was er nun bot an Pässen, an Geschmeidigkeit, an Technik, an Schnelligkeit, an Ballbehandlung, war wunderbar anzuschauen. Folgerichtig machte er, nachdem einige Möglichkeiten auf mehr Tore bereits ausgelassen worden waren, noch den fünften Treffer für die Gäste. Geradezu mühelos überwand er Figge, tanzte einen seiner Kollegen gleich mit aus und schlenzte den Ball satt in die Maschen.

Curslacks Torsten Henke gab sich nach der Partie entspannt und wünschte Bergedorf viel Glück im weiteren Wettbewerb. Den Ärger über Mahrt („Ich habe ihm 30 Sekunden vor seinem Platzverweis noch etwas gesagt“) und Theetz („Es ist mir offensichtlich nicht gelungen, ihn in der Pause zu beruhigen“), der nach Wiederanpfiff erneut foulte und ausgetauscht werden musste, schluckte er weitegehend hinunter. Manfred Nitschke begann mit einer feinen Geste, indem er sich daran erinnerte, dass im Billtalstadion am Sonntag ja gar keine Pressekonferenz stattgefunden habe. Er gratulierte Curslack „also auch noch mal öffentlich zum 4:1 bei uns“, wunderte sich „dass zwei Mannschaften, die sich so auf Augenhöhe befinden, in so kurzer Zeit zwei solche Ergebnisse zustandebringen“ und freute sich „über die Effektivität, die wir heute in der ersten Halbzeit an den Tag gelegt haben. Es sieht nämlich oft sehr geschmeidig aus, was wir machen, aber dann muss auch was dabei herauskommen.“

In diesem Fall ein prestigeträchtiger Derby-Sieg, der Einzug in die dritte Pokalrunde (in den vergangenen beiden Jahren durch Aumühle und Billstedt verwehrt geblieben) – und die Rettung der Liga-Obfrau. „Ich habe jetzt eine Woche fast überhaupt nicht geschlafen“, gestand die ihrem eigenen Team nun doch gar nicht gefährlich gewordene Losfee Marion Bartels, die besonders seit Sonntag tausend Tode ausstand. „Nach dem 1:4 ging es mir noch schlechter. Die Angst war riesig für mich, dass wir hier ausscheiden. Ich bin aber total stolz auf die Jungs. Sie haben mich erlöst.“ Gelitten hat sie ja auch lange genug.


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