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30.08.2010
Rückblick: Die Rotation der Bremsentreter von




Jaja, die guten Hal David und Burt Bacharach. Die beiden Songwriter hatten Ende der 60er die gar nicht so schlechte Idee mal ein Lied über Regentropfen zu komponieren. Klappte auch ganz gut, gepaart mit der Stimme von BJ Thomas kam das schöne Liedchen „Raindrops Keep Fallin’ On My Head“ heraus, welches die erste Nummer eins in den USA in den 70er Jahren wurde. Zudem gewann das Stück auch einen Oscar für das beste Lied in einem Film, welcher „Butch Cassidy and Sundance Kid“ war. In dem Lied geht es, wie sollte es anders sein, um Regentropfen, die auf den Kopf des Sängers fallen. Der führt dann ein Gespräch mit der Sonne, weil die nicht ihren Job erledigt und das es nicht lange dauern werde, bis die Fröhlichkeit wieder Einzug hält. Tja, diese Regentropfen machen ganz schön Wirbel. Nicht nur, dass Lieder über sie geschrieben werden. Treten sie in so einer Hülle und Fülle auf, wie es in den letzten Tagen passierte, kann es zu Spielabsagen kommen. So geschah es in Meiendorf und am Berner Heerweg, an dem der SC Condor seine Heimspiele auszutragen pflegt. Beide Partien fielen dem Regen zum Opfer, die Sonne hatte sich ihrer Arbeit verweigert.

Im übertragenen Sinne sind diese Regentropfen schon eine gewisse Zeit auf den Kopf von Carrel Segner geprasselt. Nimmt man das Kalenderjahr 2010, so stehen ganze drei Siege zu Buche, was einfach eindeutig zu wenig ist. Gerade wenn man bedenkt, welches spielerische Potenzial in den Beinen der Niendorfer Akteure steckt. Doch nach einem verheißungsvollen Start in die Saison 2009/10, als die Niendorfer in der Hinrunde durchaus den Anschein erweckten, hinter den ganz Großen (Victoria, Altona, Meiendorf) in der zweiten Reihe (Curslack, Buchholz) mithalten zu können, plätscherte die Rückrunde allerdings nur noch so dahin. Man konnte am Sachsenweg ganz froh sein, dass vor der Winterpause genügend Punkte angesammelt wurden, denn die Leistungen anno 2010 erinnerten mehr an einen Abstiegskandidaten als an einen Anwärter für die Plätze vier bis sieben. Segner blieb an Bord, obwohl ihm selber des Öfteren der Wind und die Regentropfen voll ins Gesicht bliesen. Glücklich wirkte Segner selten. Es sei ihm und allen Beteiligten zu Gute gehalten, dass es bisher eher ruhig blieb, schmutzige Wäsche fand nicht den Weg ans Deck. Letzte Woche einigten sich Segner und die Verantwortlichen des NTSV in einvernehmlicher Art und Weise, das Segner nach dem Paloma-Spiel aufhören werde. „Jeder Spieler, der jetzt in der Kabine sitzt, sollte sich überlegen, was er angerichtet hat“, meinte Manager Marcus Scholz nach der Pressekonferenz an der Brucknerstraße. Dann müssten ja langjährige HSV-Spieler nur noch nachdenken, so oft wie die Trainer in Stellingen gewechselt werden. Egal, ob Champions League, Kreisklasse oder eben Oberliga Hamburg, wenige Spieler ziehen sich diesen Schuh an. Fällt auch schwer, denn der nächste Trainer kommt ja bald.

Solche Aussagen lassen natürlich den Schluss zu, dass es in Niendorf nicht nur sportliche Probleme gibt. Die Mannschaft ist keinesfalls aus ihrer Verantwortung für die letzten weniger guten 20 Spiele zu entlassen. Jedoch stehen eben nur vier Punkte aus den ersten fünf MAtches auf der Habenseite. Keine Mannschaft hat weniger Tore geschossen. Generell war das Jahr 2010 bisher eher eine Tragödie als eine Komödie. Dies ist auch dem Trainer anzulasten. Es ehrt Segner, dass er wohl von selber die Reißleine zog, die Zeichen der Zeit wurden vielleicht jedoch ein wenig zu spät erkannt. Eine kurze Zwischenfrage sei aber erlaubt. Was wäre eigentlich gewesen, wenn Niendorf bei Paloma 5:0 gewonnen hätte? Wäre schon komisch gewesen, wenn danach der Trainer zurücktritt. Doch dieser Konjunktiv bleibt im selbigen, denn die Niendorfer verloren trotz guter erster Halbzeit noch mit 1:2 gegen Paloma. Die „Tauben“ zeigen sich bisher in einer grundsoliden Verfassung. Wer gedacht hatte, dass der Abgang von Kevin Weidlich nicht kompensiert werden könne, sieht sich getäuscht.

Wenn eine Mannschaft mit 1:0 führt, dann aber noch ein Unentschieden hinnehmen muss, dann wird gerne davon gesprochen, dass man es verpasst habe, das vorentscheidende 2:0 zu erzielen. „Das wäre die Vorentscheidung gewesen“, gehört genauso zum Standardrepertoire eines Spielers oder Trainers wie „von Spiel zu Spiel denken“. Doch gibt es eigentlich so etwas wie eine Vorentscheidung (mit oder ohne Bindestrich?). Eigentlich nicht. Denn wenn dieses vorentscheidende 2:0 fällt und es bleibt bei diesem Ergebnis, dann war doch schon das 1:0 entscheidend, oder? Und wenn der Gegner wieder herankommt auf 1:2, war doch noch gar keine Entscheidung gefallen, denn ein Remis wäre ja wieder im Bereich des Möglichen gewesen. Noch schlimmer erwischte es die beiden großen Favoriten SC Victoria und die Zweite des FC St. Pauli. Beide führten eben mit 2:0, der eine daheim gegen Curslack, der andere in Bergedorf. Am Ende gab es für die HSV-und-Wolfsburg-Wartenden und den Bundesliga-Nachwuchs jeweils nur einen Punkt. Pustekuchen also mit dieser Vorentscheidung, sie gibt es nicht. Und wenn jetzt jemand kommt, dass es dann aber beim 3:0 durchaus eine Vorentscheidung geben würde, kann ja mal in Wolfsburg nachfragen.

Vorentscheidung hin oder her, Victoria verbaselte eine 2:0-Führung gegen Curslack. Top-Torjäger Christian Spill egalisierte in der zweiten Hälfte der zweiten Hälfte. Auch der Meister ist nicht von diesen Naturgesetzen des Fußballs befreit wurden. Wenn eine Mannschaft den 2:1-Anschlusstreffer hinnehmen muss, dann wird nachgedacht. „Man könnte ja etwas verlieren“, schwirrt dann in den Köpfen herum. Der Kontrahent, der mit dem ersten Treffer quasi wieder von den Toten auferstanden ist, glaubt wieder an die Wiederbelebung. Sofort macht das eine Team einen Schritt weniger bzw. wird passiver und die andere Mannschaft macht den einen Schritt mehr bzw. wird aktiver. Dass der Meister am Ende mit dem Unentschieden sogar fast zufrieden sein musste, weil die Curslacker rotzfrech auf das 3:2 drängten, darf nicht unerwähnt bleiben. Es soll als Lob für die nimmermüden Henke-Schützlinge dienen, die sich nicht nach dem 0:2 an der Hoheluft aufgaben. Es wäre ja allzu verständlich gewesen, denn normalerweise lässt Victoria einen Gegner dann nicht wieder zurückkommen.

Victorias schon zweites Unentschieden auf heimischen Geläuf konnte der große Rivale zwei Tage später nicht in vollem Umfang ausnutzen. St. Pauli II führte in Bergedorf vor über 700 Zuschauern ebenfalls mit 2:0 und hatte mehrmals die Möglichkeit besessen, die Vorentscheidung, äh, nein eben nicht, also das 3:0 zu markieren, was dann endgültig die Entscheidung gewesen wäre (oder so ähnlich). Innerhalb der letzten zwei Minuten verspielten die St. Paulianer die schöne Führung und saßen danach wie begossene Pudel in der Kabine. Pettersson und Rohrberg glichen spät aus, aber eben nicht zu spät und sorgten damit zumindest vom Ergebnis her für einen gelungenes Debüt im neuen „Langnese Happiness Stadion“. Fußballromantiker der alten Zunft müssen ziemlich tapfer sein, solche Stadiennamen zu lesen. Aber die moderne Zeit macht eben auch vor dem Amateurfußball nicht Halt. Obwohl der 85-Punkt im Endeffekt glücklicher Natur entsprang, kann von einem bisher gelungenen Start der Elstern gesprochen werden, wobei die Kritik erlaubt sein muss, dass es gegen St. Pauli II nur zwei Tore waren. Wir sind seit Wochen fünf Tore gewöhnt und da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, kann man das nicht so einfach akzeptieren.

Böses wurde erahnt, Böses würde den Concorden widerfahren, wenn sie ihre Zelte in Buchholz aufschlagen würden. Zu dürftig waren die Leistungen in den Vorwochen gewesen und die Niedersachsen sind eigentlich viel zu heimstark für die Sager-Equipe. Die Höhe des Sieges durfte höchstens diskutiert werden, mehr nicht. Zwar ist es noch für ein Gespräch über einen Fluch zu früh, aber generell scheinen die Buchholzer allerdings in dieser Saison daheim mehr Probleme zu haben, als es ihnen lieb sein wird und als es sie gewohnt sind. Denn noch nicht mal gegen Concordia reichte es für die Nordheider zum ersten Heimerfolg in dieser Spielzeit. Es fällt auf, dass der TSV gerade in der Abwehr dann Probleme hat, wenn nicht die beiden Alex-Türme Gege und Bowmann zusammen in der Innenverteidigung agieren. Ist das nicht der Fall, dann schwimmen sie zwar nicht die gesamte Spielzeit, aber es schleichen sich hier und da kleine und große Flüchtigkeitsfehler ein. So passierte es auch gegen Concordia. Die Hamburger kamen in der Schlussphase zu einer 2:0-Führung, die beinahe nicht mehr gereicht hätte, denn nach dem Anschluss durch Arne Gillich mussten noch einige brenzlige Situationen überstanden werden. Zudem wird offensichtlich, dass die Buchholzer neben Gillich kaum jemanden haben, der im Offensivbereich eine gewisse Anzahl von Toren garantieren kann. Zu oft wurde bisher an der OKK auf der Linie geklärt, anstatt der Ball aus dem (aus Buchholzer Sicht) richtigen Netz geholt. Trotzdem stehen die Buchholzer noch besser da, als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr.

Nun sind es nur noch die Barmbeker, die ohne das Gefühl auskommen müssen, mindestens ein Tor mehr als der Gegner geschossen zu haben nach 90 Minuten. In Rugenbergen waren die Hoffmänner mal wieder auf verlorenem Posten. Vor allem die erste Halbzeit wurde mehr oder minder verschlafen. Etwas ungewöhnlich für einen Tabellenletzten, der sich nun wahrlich nicht darauf verlassen kann, es dann in der zweiten Halbzeit zu richten. Sollte man als Tabellenletzter nicht zumindest von Anfang an den Willen zeigen, etwas an der Situation zu enden? Aber dies gehört wahrscheinlich auch zu diesen Fußballgesetzen, denen sich neben Abo-Meistern eben auch Schlusslichter nicht entziehen können. Die Rugenbergener werden froh sein, jetzt zu diesem frühen Datum zehn süße, kleine Pünktchen eingesammelt zu haben. Vieles darf einer gewissen Euphorie geschuldet sein, die den Aufsteiger bis dato trägt. Die Bremsentreter sind in Bönningstedt gerade am rotieren. Zehn Punkte nach fünf Spielen sind jedoch ein Beweis für eine gewisse Stärke. Darüber darf man sich in Rugenbergen die eine oder andere Minute eben auch freuen.

Zuwachs bekamen sie die letzte Woche in Wedel. Nicht nur Segner verabschiedete sich vom Niendorfer Kunstrasen, Tamer Dönmez zog es ebenfalls weg. Der durchaus begnadete Techniker heuerte in Wedel an und versucht nun dort, heimisch zu werden. So hofft es zumindest Wedels Trainer Frank Pagenkopf. Ob das gelingt? Man wird es sehen. Die vorherigern Trainer haben wohl Ähnliches gehofft, allerdings kann niemand Dönmez vorwerfen, eine schlechte Premiere in dem grünen Trikot abgeliefert zu haben. Der Offensive der Wedeler verhalf er zu vier Toren, ohne sich selber in die Trefferliste einzugravieren. Das macht doppelt soviel wie zusammen in vier Spielen davor. Die Leidtragenden aus Bramfeld, die mit dem 3:4 nach Hause geschickt wurden, sind nun wirklich auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Vier Spiele gab es keinen Erfolg, die beiden letzten wurden verloren und mit acht Gegentoren garniert. Nur BU hat mehr Torjubel der anderen Mannschaften hautnah miterleben müssen. „Wenn man auswärts drei Tore schießt, muss man eigentlich gewinnen“, lässt sich BSV-Trainer Michael Noffz zitieren. Einspruch, Euer Ehren! Auch in Heimspielen sollten drei Tore reichen! Zumindest über die Moral seiner Mannschaft konnte Noffz nicht meckern, machte der BSV durch zwei späte Treffer das Geschehen in Schleswig-Holstein doch noch interessant.

Einen psychologisch ungünstigen Zeitpunkt für ein negatives Erlebnis kann ein Team eventuell innerhalb einer Partie vielleicht noch verkraften. Aber vier sind dann doch ein bisschen viel. Germania Schnelsen war in Altona zu Beginn die bessere Eleven gewesen, begünstigt durch ein frühes Tor durch Mladen Tunjic. Die psychologischen Knackpunkte prasselten allerdings dann innerhalb von gut zwanzig Minuten auf die Aufsteiger hinein. Gut, mit einem Ausgleich muss man bei einem Gastspiel beim AFC mal rechnen, dies ist kein Beinbruch. Doch wenige Sekunden danach musste mit Jürgen Tunjic ein Schnelsener frühzeitig unter die Dusche, da er durch seine Rasenmähertätigkeit seinen Gegenspieler Tibor Nadj zu Fall brachte. Nicht genug mit diesen Psycho-Knackpunkten. Gerne werden auch Treffer kurz vor oder kur nach der Pause in diese Schublade gesteckt. Und wenn man die Qual der Wahl hat, nimmt man halt beide. Schnelsen entschied sich für Gegentreffer kurz vor der Halbzeit und kurz nach der Halbzeit, wodurch die Germanen in Unterzahl mit 1:3 in Altona zurücklagen und nicht mehr zurückkamen. Die Vorentscheidung war also kurz nach dem Pausentee gefallen. Natürlich die Entscheidung, wohlgemerkt, die Entscheidung!


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