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13.09.2010
Rückblick: Sieben Richtige plus Zusatzzahl von




Es ist schon nicht gut, wenn man als normaler Bürger eine Sünde begeht. Soll man einfach nicht machen, welcher Art auch immer. Aber eine Todsünde, das ist schon eine Spur schlimmer. Im Handbuch der Unterweisung in den Grundfragen des römischen-katholischen Glaubens, der Katechismus der Katholischen Kirche, werden unter anderem Mord oder Ehebruch als Todsünde deklariert. So furchtbar ist die Sünde, die der Verfasser dieser Zeilen erlegen ist, nicht, jedoch ist er einer der sieben Hauptsünden verfallen, dem Neid. Dieser tritt auf, wenn jemand Anderem etwas Gutes widerfährt, einem selber leider nicht und man es dem Anderen verübelt. Einem persönlich fällt bei dem Thema Sünden der Film „Sieben“ ein, in dem unter anderem Brad Pitt, Morgan Freeman und der in dieser Rolle fast despotisch gut agierende Kevin Spacey die Hauptrollen übernehmen. Spacey mimt in diesem Film den Mörder John Doe und führt seine Taten unter dem Motto der sieben Hauptsünden aus. Dabei verkörpert er selber den Faktor Neid, als er nämlich die schwangere Frau (Gwyneth Paltrow) vom Detective David Mills (Pitt) tötet, weil er auf das Leben der beiden neidisch war. Er schneidet Mills’ Frau den Kopf ab und lässt diesen hübsch verpackt in einem Paket Mills zukommen. Der erschießt daraufhin, getrieben von der Sünde Zorn, Doe, was ja nicht ganz unverständlich ist. Tja, so weit wird es mit dem Neid des Schreiberlings nicht kommen, aber ein Fünkchen dieser Sünde steckt schon ihm. Zielperson dieses Neides ist der Kollege Henrik (ohne d!) Diekert, der sich an diesem Wochenende für die Partien Rugenbergen gegen St. Pauli II und Altona 93 gegen Condor als Redakteur freiwillig meldete. Mit solchen Wünschen kann der Redakteur als solches natürlich Glück, aber eben auch Pech haben. Zwei schöne 0:0-Unentschieden sollen auch schon mal vorgekommen sein, wobei das regnerische Wetter ganz bestimmt nicht zur Erheiterung des Gemüts beigetragen hätte. Aber der Glückspilz Diekert hatte an diesem Sonnabend und Sonntag das große Los jeweils gezogen. 17 (!), in Worten siebzehn, Tore konnte der gute Herr Diekert verfolgen. Dazu drei Elfmeter und drei Platzverweise, abenteuerliche Spielverläufe, großartige Aufholjagden, es wird schon schlechtere Fußball-Tage im Leben des H.D. gegeben haben. Der Neid des Herrn E. aus J. kommt also nicht von ungefähr.

Rollen wir diesen Spieltag mal abseits der persönlichen Befindlichkeiten auf. Denn neben gefühlten 78 Toren, 35 Elfmetern, 412 Platzverweisen darf der Blick in die Zukunft nicht vergessen werden. Wie sagte schon Albert Einstein: „Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“ Und diese Future kann einen Angst machen. Das Damoklesschwert namens Langeweile schwebt über der Oberliga und Schuld haben die Braun-Weißen vom FC St. Pauli. Der Vorsprung auf den Zweiten beträgt nach sieben Spieltagen sieben Punkte, also pro Spieltag kommt durchschnittlich einer dazu. Dies würde bedeuten, bliebe diese proportionale Zuordnung von Zeit und Vorsprung bestehen, dass die Paulianer nach dem 26. Spieltag Meister sein würden, da es ja dann 26 Punkte an Vorsprung wären. Dieser findet übrigens am ersten April-Wochenende statt und wen erwartet der FC dann zum Heimspiel? Ja, den SC Victoria. Wie passend, oder?

Herr Diekert wohnte am Sonnabend dem einen unglaublichen Spiel an diesem Wochenende bei. St. Pauli II lag nach 17 (!), in Worten siebzehn, Minuten mit 1:3 beim Aufsteiger aus Rugenbergen hinten. Wer das vorhergesagt hätte, dem wäre auch nicht mehr zu helfen gewesen. Drei Gegentore! Vorher waren es in sechs Partien gerade mal vier gewesen. Das Schlimme an diesem Schauspiel war allerdings, dass sich die Jungs von Trainer Jörn Großkopf kurz schüttelten, wenige Minuten später ausgeglichen hatten und am Ende mit 5:3 gewannen, obwohl zwei FC-Akteure des Feldes verwiesen wurden und Rugenbergen noch einen Elfmeter zugesprochen bekam, der aber nicht verwandelt wurde. Es wirkt momentan so, dass niemand dieser Mannschaft Einhalt gebieten kann. Fällt der Himmel auf sie nieder, dass was die Gallier immer am meisten fürchteten, hat St. Pauli noch genügend Asterixe im Köcher, die nach Lust und Laune das Blatt wenden können. Nicht zu toppen ist neben der spielerischen Klasse allerdings auch die Respektlosigkeit von Fousseini Alassani, der nach eigenen Aussagen den Ball, das Heiligste auf dem Fußballplatz, als Huren-pieps-pieps bezeichnete. Unverzeihlich!

Der Herr Diekert wird sich wohl am Sonnabendabend gedacht haben, dass er nun alles im Hamburger Fußball gesehen hätte. Ein 5:3 mit zwei Roten Karten und zwei Strafstößen, das ist mehr als D. erwarten konnte und durfte. Was soll denn als Steigerung noch kommen? Ein 5:4 etwa? Es kam, wie es kommen musste. Herr D. kommt an die AJK, sieht sich die Partie Altona 93 gegen den SC Condor an und erlebt ein 5:4 nach einem 1:3- bzw. 2:4-Rückstand. Hätte Herr D. bloß Lotto an diesem Wochenende gespielt. Wahrscheinlich hätte er als erster Lottogewinner sieben Richtige plus Zusatzzahl gehabt. Das Spiel selber war an Kuriositäten nicht zu überbieten. Der kleine Marcel Abshagen, in der ersten Hälfte des 00er Jahre des neuen Jahrtausends ein wichtiger Bestandteil einer gefürchteten Flügelzange mit Uwe „Schoko“ Sokolowski bei Altona 93, markierte gleich dreimal sein altes Revier. Zwei Kopfballtreffer gelangen ihm dabei. Dies ist zwar physikalisch und chemisch und biologisch kaum möglich, da Abshagen nach 163 Zentimeter Körperlänge einfach aufhört, aber an solch einem Tag passieren die unglaublichsten Dinge. In der chinesischen Astrologie wird wohl irgendwo der Aszendent Hund bei ihm vorkommen, denn Abhagen lief nach dem 1:2 und dem 1:3 zur jeweiligen Eckfahne und imitierte per Beinchenheben einen Hund. Dies alles nutzte im Endeffekt nichts, denn dem AFC kann man viel vorwerfen, aber fehlende Moral sollte dabei nicht serviert werden. In Überzahl, Condors Krohn soll sich nicht allzu manierlich umgedreht (!) haben, drehten die Hausherren das verloren geglaubte Spiel, wobei auch Neuzugang Sezgin Akgül traf. Und Andreas Kappler machte ebenfalls sein zweites Kopfballtor an diesem Nachmittag. Dieser Kappler ist aber auch knappe vier Köpfe größer als Abshagen. Da darf man das eher erwarten.

Die Rede war schon auf die zukünftige Langeweile gekommen. Dies hängt einerseits mit der Dominanz der St. Paulianer zusammen, andererseits schwächelt der SC Victoria bisher in einer kaum gekannten Art und Weise. Gab es eigentlich vor diesem Spieltag eine sicherere Bank als das Aufeinandertreffen des Meisters gegen die bis dato harmlosen Barmbeker? Aber an der Hoheluft scheint nichts mehr so, wie es war. Fünf Heimspiele trugen die Victorianer bisher in dieser noch jungen Saison aus und konnten nur zwei davon gewinnen. Unter der Woche reichte es gegen etwas eingeschüchterte Palomaten zu einem verdienten 1:0, gegen den USC-Nachbarn von Barmbek-Uhlenhorst klappte das aber nicht mehr. Etwas zu pomadig agierten die Abo-Champions, sodass der Halbzeit-Rückstand nicht egalisiert werden konnte. Ob das nur mit der Vorfreude auf den DFB-Pokal zu erklären ist? Wohl kaum, der holprige Start in die Saison hat eventuell auch damit zu tun, dass nach einer viermaligen Meisterschaft die Motivation um ein paar Prozent gelitten haben könnte. Wer mag es ihnen verdenken? Der Rückstand auf die Großkopferten beträgt nun schon sieben Zähler, es wird langsam Zeit für eine Serie.

Eine weitere Überraschung, wenn auch kleinerer Art, konnte vom Sachsenweg vernommen werden. Gegen Curslack-Neuengamme, vor dem Spieltag immerhin Zweiter dieser Staffel, schafften es die Niendorfer nach fünf Matches endlich mal wieder, einen Dreier einzufahren. Nach der Trennung von Carrel Segner hat sich der gewünschte Effekt eingestellt. Zuerst ein Punkt gegen Altona und nun ein 2:0 gegen CN. Viel mehr war nicht zu erwarten gewesen. Und so sammelt Interimstrainer Ingo Glashoff fleißig Argumente wie andere in diesem Sommer Panini-Bilder. Manager Marcus Scholz dürften diese mit der Zeit ausgehen, wenn er Glashoff nicht fest installieren wolle, sollte dieser die Mannschaft so hervorragend in den nächsten Spielen einstellen wie am Sonntag. Und trotzdem bleibt für den Betrachter aus der Ferne irgendwie immer ein fader Beigeschmack auf der Zunge kleben, wenn nach einer Neujustierung auf der sportlichen Kommandobrücke plötzlich Spieler ihr wahres Können offenbaren, welches vorher Stubenarrest anscheinend besaß. Das dürfen die Niendorfer Spieler nicht falsch verstehen. Landauf, landab ist dieses Phänomen sehr bekannt und von der Staffelzugehörigkeit unabhängig. Wie gesagt, und trotzdem stößt es einem beizeiten auf.

Über einen Trainerwechsel werden sie in Buchholz nicht nachgedacht haben, nachdem der Start mit mehr Niederlagen gepflastert war, als man es in der Nordheide vermuten durfte. Die TSVer werden dieses Wort wahrscheinlich noch nicht einmal buchstabieren können, was allerdings nicht an einer legasthenischen Veranlagung liegt, sondern weil es dieses Wort im Buchholzer Sprachschatz einfach nicht gibt. Nach dem 2:0 gegen Oststeinbek, welches durch zwei Tore durch die jeweils eingewechselten Rodrigues und Suyer zustande kam, sieht die Buchholzer Welt wieder etwas rosiger aus. Schön war es nicht gewesen und da fragt auch keiner mehr nach. Denn diese dreckigen Siege bilden meistens erst das Fundament oder Mutterboden (für die Gartenliebhaber) für die wirklich sehenswerten Erfolge. Nach dem ganzen Fehlstart- und Krisengerede war dieses 2:0 gegen den OSV die richtige Antwort.

Ein wenig auf den Boden der Tatsachen ist der USC Paloma angekommen. Unter der Woche mussten sich die Tauben an der Hoheluft geschlagen gegeben, wodurch die erste Pleite der Spielzeit ins Köfferchen gepackt werden musste. Ein paar Tage später kam gegen den Aufsteiger aus Bramfeld nur ein 1:1 auf heimischen roten Rasen heraus. Das Remis als solches war gar nicht der Hauptkritikpunkt an die Gastgeber, sondern das fehlende Engagement. Trainer Frank Hüllmann vermisste das Feuer und die Leidenschaft. Ohne diese Attribute wird es in der Liebe und im Fußball schwer. Bramfeld hingegen wurde seinem Ruf gerecht, dass man es gerne hat, wenn die Hierarchien vom Papier her ungleich verteilt sind. Dann kommt immer etwas Brauchbares heraus. Sollte die Chancen aber im Vorfeld als gleichberechtigt eingestuft werden, dann bekommt der BSV so seine Probleme. Viele Emma-Leser werden in der Bramfelder Kabine wohl nicht anzutreffen sein.

Damit werden die Wenigsten von den sogenannten Experten gerechnet haben. Der SC Concordia liegt Mitte September vor dem Meiendorfer SV und Eintracht Norderstedt. Das spricht für die Marienthaler und gewiss nicht für Göttlinger und Prohner Gesellen. Der SCC überzeugte im Kellerduell beim Wedeler TSV und gewann verdient mit 3:1 und deutete wiederholt an, dass es auch dieses Jahr für die anderen Abstiegskandidaten nicht leicht werden wird, Cordi hinter sich zu lassen. Wedel verlor nun das zweite direkte Aufeinandertreffen im Klassenkampf relativ emotionslos. Keine guten Aussichten!

Kennen Sie noch Janusz Góra? Der Pole spielte Ende der 90er Jahre für den damaligen Bundesligisten SSV Ulm. Die erste Saison der Jungs aus Baden-Württemberg sollte auch die einzige bleiben, nach tollem Start ging dem Aufsteiger die Luft aus. Neben einem 1:9 gegen Leverkusen gab es auch noch eine andere kuriose Niederlage. Beim 1:2 in Rostock flogen gleich vier Spieler mit Ulmer Trikot vom Platz. Nach frühem Rückstand schafften die Ulmer das Kunststück, mit nur acht Mann den Ausgleich zu erzielen. Gora war der Torschütze. In der Nachspielzeit erzielte Victor Agali dann doch noch das 2:1 für die Hansa-Kogge. Da war aber auch schon der vierte Ulmer runtergeschickt wurden, Trainer Martin Andermatt gleich mit. Gora war nach dem Abpfiff so außer sich, dass er bei einem Interview auf der Tartanbahn des damaligen Rostocker Ostseestadions das berühmte „SKANDAL“ in die Kamera schrie. Um zwei Sekunden danach noch einen Rostocker Ordner zur Seite zu schubsen. Ähnlich müssen sich die Norderstedter gestern in Bergedorf gefühlt. Mit sechs Feldspielern und einem Torwart beendete die Eintracht das Spiel und verlor in der Schlussphase mit 0:2. Ein Vorgang der dazu anregen sollte, dass beide Seiten, Schiedsrichter und Spieler, ihr Verhalten reflektieren sollten. Alles wird bestimmt nicht in Ordnung gewesen sein.

Wo wir gerade beim Thema „in Ordnung“ sind. In Meiendorf kam eine Mail des Verbandes an, dass die Absage des Spiels gegen Oststeinbek nicht ganz in Ordnung gewesen sei. Dass Absagen im Hamburger Fußball häufiger für Kopfschüttelarien sorgen, da man öfter das Gefühl, dass man doch hätte spielen können - wenn nicht hier, dann auf dem anderen Platz – soll nicht verschwiegen werden. Auch dass mit Oststeinbek ein Wiederholungskläger auftritt, erzeugt ein leichtes Schmunzeln bei denjenigen, die nicht in der Sache involviert sind. Es wird sich klären, ob der Ausfall rechtens war oder nicht. Ganz klar jedoch: Eine Heimniederlage am Grünen Tisch würde den Schwarz-Gelben gerade in der jetzigen Phase nicht besonders gut zu Gesicht stehen. Denn sportlich gab es diese schon am Samstag gegen Germania Schnelsen. Eine Woche vorher waren die Schnelsener das Opfer gewesen, als vielleicht der Spielverlauf nicht unbedingt sofort auf einen Sieger namens Condor aufmerksam machte und trotzdem die Raubvögel in Schnelsen triumphierten. Eine Woche später gelang den Germanen das gleiche Kunststück, sie gewannen eine Partie, die man nicht unbedingt gewinnen muss. So gleicht sich das alles wieder aus.

PS: Herr D. möchte sich eventuell nächstes Wochenende die Partien Schnelsen gegen Bergedorf und Concordia gegen Victoria anschauen (ohne Gewähr). Die Platzwarte sollten dementsprechend die Netze der Toranlagen nochmals verstärkt überprüfen, Tore satt sind ja vorprogrammiert.


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