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11.10.2010
Rückblick: Die Lebensweisheiten des Stephan Remmler von




Der Stephan Remmler sitzt in seinem weißen Hemd ziemlich lässig neben einem Mann namens Paul Hartmut Würdig. Beide singen miteinander wohl den größten Hit, den Remmler jemals sang. „Da da da“ wird geschmettert und Sido, so heißt der Herr Würdig nämlich als Künstler, animiert sein Publikum bei diesem so genannten „Unplugged“-Konzert eines Musiksenders, der laut Presse bald zum Pay-TV zählen wird, den Refrain mitzusingen. Sido sagte zu Anfang des Stückes, dass er diesen Song nicht alleine machen könne und daher jetzt Remmler, immerhin die Stimme und das Gesicht von „Trio“, auf die Bühne kommen würde. Remmler hat nicht nur „Da da da“ auf dem guten Gewissen, sondern auch so schöne Lieder wie „Keine Sterne in Athen“, „Turaluraluralu“ (Ich mach bubu, was machst du?) oder eben „Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei“. Über so manchen Text von Remmler kann man sicher diskutieren, aber von der Aussage her ist der letztgenannte Titel unbestritten. Am letzten Freitag musste es auch der SC Victoria erfahren.

Jahrelang dominierte der SC Victoria die Staffel quasi nach Belieben. Wenn es eines Sieges bedurfte, um die Vormachtstellung zu zementieren oder wieder herzustellen, wurde dieser eingefahren. Statements wurden dann gemacht, wann sie vonnöten waren. Die Konkurrenz wusste um die Stärke der Mannschaft von der Hoheluft und akzeptierte sie. Es wurde an der Vorherrschaft zwar ab und zu gerüttelt, aber nicht zu doll. Am Ende hielt die Gefolgschaft genügend Abstand, um die Feierlichkeiten des Primus nicht zu stören. Dass es in dieser Saison eventuell schwierig werden würde, den Titel zum vierten Mal zu verteidigen, war alleine durch die bloße Anwesenheit der St. Paulianer jedem bewusst. Dass die Victorianer vielleicht den Braun-Weißen hinterherlaufen werden müssen, durfte nicht in das Reich der Fabel verwiesen werden. Es kam jedoch viel, viel schlimmer. Der Rückstand beläuft sich derzeit auf dreizehn Punkte. Und wenn es eines Beweises bedurft hätte, dass Victoria seinen Status als Supermacht der Oberliga verloren hat, dann wurde dieser am letzten Freitag erbracht. Die Ära der Herrschaft des SC Victoria wurde mit dem 5:1 der Norderstedter an der Hoheluft beendet. Wie alles ein Ende finden muss, außer eben die Wurst.

Es war die dritte Niederlage in Folge für den Meister. Alleine schon diese Serie stellt ein unerforschtes Gebiet für Ehm und Co. dar. Drei Spiele, ohne das die Null hinten steht, okay. Aber drei Pleiten in Serie, das scheute der SCV wie der Teufel das Weihwasser. Dem 4:5 gegen St. Pauli folgte ein 2:3 in Oststeinbek und nun wurde Victoria auf eigenem Grund und Boden demoralisiert, geknechtet, für doof verkauft, am Nasenring durch die eigene Manege geführt. Es wird Konsequenzen geben, personeller Art, führte Bert Ehm nach dem Debakel aus. Das Bild wird aber bleiben. Der Meister ist gestürzt. Die Gegner, egal welcher Couleur, werden nur noch das Mindestmaß an Respekt besitzen. Das Maß, welches jedem Gegner zusteht, mehr nicht. Ein Verlust, der den Victorianern noch sehr wehtun wird. Es ist sehr gut möglich, dass die Victorianer am Ende der Saison noch Zweiter werden, dafür ist genügend Qualität in der Mannschaft vorhanden (hört sich irgendwie doof bei einem vierfachen Meister an), aber von der Furcht der Konkurrenz ist einiges vom Winde verweht wurden.

Die andere Seite vom Freitag verdient jedoch ebenso Aufmerksamkeit. So richtig schlau wird Norderstedts Trainer Andreas Prohn aus seinen Eleven auch nicht. Vor einer Woche quälte sich die Eintracht gegen das Schlusslicht zu Hause zu einem 1:1-Unentschieden, welches in der 23. Minute der Nachspielzeit erzielt wurde. Wenige Tage später besteigt man ohne Erfurcht, durchtrieben mit spielerischer Eleganz den Olymp des Hamburger Fußballs. Das ist so, als wenn man in einem Mathe-Test das kleine Einmaleins fehlerbehaftet bearbeitet, um dann auf dem nächsten Zettel die Poincaré-Vermutung (das mathematische Jahrhunderträstel) zu beweisen. Oder so ähnlich zumindest. Der Unterschied zwischen den beiden Leistungen ist jedoch rekordverdächtig.

In Meiendorf können sie über die Sorgen des ehemaligen Konkurrenten um die Meisterschaft nur müde lächeln. Immerhin stehen die Victorianer in der oberen Hälfte des Tableaus, die Meiendorfer hingegen sind Vorletzter und seit gestern sogar punktgleich mit dem Schlusslicht aus Wedel. Letzte Woche bot der MSV eine solide Leistung, rief vieles ab, was gebraucht wird, um ein Spiel in der Oberliga zu gewinnen. Nur dummerweise verloren die Meiendorfer gegen ebenfalls gut aufgelegte Bergedorfer. Für Teams, die sich in einer nicht so guten Phase befinden, gibt es nicht Schlimmeres, solche Spiele zu verlieren. Das Selbstvertrauen wird bei diesen Niederlagen durch den Wolf gedreht. In klein gestückelter Form kam dieses Selbstvertrauen mit auf die Reise des MSV in Richtung Buchholz. Nach vier Minuten hatte es sich dann vollends verkrümelt. Buchholz spielte Katz und Maus mit dem ehemaligen Abo-Zweiten. Wer es mit den Kalauern ganz gut hält, der kann ja den Witz mit dem Umdrehen der Tabelle bringen. Spaß beiseite, Meiendorf sah selten gut in Buchholz aus, aber noch nie so schlecht wie am gestrigen Sonntag. In allen Belangen waren die Niedersachsen überlegen. In fast allen! Denn in punkto Verwertung von Chancen blieben die Gäste unerreicht. Eine Chance, ein Tor. Buchholz brauchte für seine vier Treffer immerhin zehn Möglichkeiten. Für Meiendorf kommen nun die Wochen der Wahrheit. Rugenbergen reist in den Osten Hamburgs, danach fahren die MSVer nach Wedel. Es scheint nicht jedem in Meiendorf klar zu sein, was die Stunde geschlagen hat. Teilen der Mannschaft auf jeden Fall nicht, so erschreckend war die Leistung. Trainer Lutz Göttling weiß, was los ist. Es wird häufiger und noch intensiver trainiert, der Ertrag ist jedoch gleich null. Dass bei einem Fortlauf der negativen Ergebnisse in den kommenden zwei Wochen, die Position des Trainers in Frage gestellt wird, von welcher Seite auch immer, liegt auf der Hand. „Am Ende wird kein Verein 20 Spieler austauschen“, weiß Göttling selber. Man darf ihm ruhig ein wenig Glück wünschen.

Die Buchholzer reiten auf einer ganz anderen Welle. Die Mannschaft hat Sicherheit gewonnen und vollbrachte die beste Saisonleistung gegen Meiendorf. Natürlich sticht die Leistung eines Arne Gillich heraus, der zwei Tore vorbereitete und zwei selber markierte. Spiele werden jedoch hinten gewonnen und verloren. Die Nordheider waren in der Defensive unantastbar, das Gegentor fiel drei Minuten vor Schluss, als der gesamte TSV fünf Gänge zurückgeschaltet hatte. Die Innenverteidigung verdiente sich den Namen, das defensive Mittelfeld agierte fehlerlos. So fiel es Gillich leichter, seinen Zauberfuß walten zu lassen.

Die Buchholzer sind neuer Tabellenführer. Nur zur Erinnerung: In dieser Rubrik wird von einer 17er-Staffel ausgegangen, da St. Paulis Zwote in einer anderen Liga spielt. Die Niedersachsen profitierten von einer 0:4-Klatsche Bergedorfs in Altona. Die Elstern konnten eine gute halbe Stunde das torlose Remis halten, dann brach es über die 85er hinein. So offenbarte sich vielleicht zum ersten Mal in dieser Spielzeit das wahre Potenzial, welches in der AFC-Mannschaft schlummert. Die Bergedorfer demonstrierten, dass sie an schlechten Tagen auch wirklich schlecht auftreten können. So geschah es in Schnelsen, so geschah es nun in Altona. Schlecht spielen und punkten, von gewinnen gar nicht zu reden, fällt der jungen Truppe noch relativ schwer.

Und so hüpfen die Mannschaften hinter St. Pauli, welches aufgrund einer Vielzahl von Abstellungen für den Länderpokal spielfrei an diesem Wochenende war, hin und her. Bergedorf liegt wieder hinter Curslack. CN entledigte sich der Pflichtaufgabe aus dem Marienthal mit vornehmer Zurückhaltung und kalter Überlegenheit. Concordia wird kaum dem Abstiegskampf auf längerer Sicht entkommen können. Die Misere im Angriff lässt sich nicht wegdiskutieren. Daniel Sager spricht von Qualität, die in diesem Bereich fehlt. Eine Veränderung des momentanen Status quo ist in naher Zukunft nicht zu erwarten. Es bedarf schon anderer Qualitäten, um die Klasse zu erhalten. Curslack nahm sich die Vorkommnisse vom Vortag von der Hoheluft als warnendes Beispiel und bleibt Buchholz ganz dicht auf den Fersen.

Im Keller wurde ein wenig aufgeräumt. Man kennt das ja, es ist staubig, dreckig und dunkel. Sachen werden dort gebunkert, die man nicht mehr glaubt zu brauchen. Ab und zu kommt man auf den Gedanken, die Kisten anders hinzustellen, aber ein Wegwerfen kommt noch nicht in Frage. So ein Tag war an diesem Wochenende gekommen. Condor reiste nach Rugenbergen, Wedel versuchte sich gegen Schnelsen (nicht im Keller beheimatet) und Bramfeld traf auf Barmbek. Und da mit Meiendorf eine Kiste dazugekommen ist, die wohl aus Versehen den Weg in den Keller fand und bisher nicht wieder hoch geholt wurde, ist es ganz schön voll unter dem Gewölbe. Die Condor-Kiste wurde zumindest ein wenig mehr an die Treppe nach oben gerückt. Das hing damit zusammen, dass ein gewisser Carlos Flores ziemlich früh in Rugenbergen traf und der Aufsteiger sich nicht mehr davon erholte. Es war der gewohnte und in manchen Fachkreisen sogar geschätzte Abstiegsk(r)ampf, den am Ende die Raubvögel für sich entschieden. Für Rugenbergen wird es langsam Zeit, dass sich das Lied von Herrn Remmler bewahrheitet, denn bisher findet die Serie ohne Dreier kein Ende.

Die BU-Kiste war schon halb auf der Treppe gewesen, fiel aber im letzten Moment wieder runter und wurde hübsch einsortiert. Zu verdanken haben sie einem Soloauftritt der Aufräumservicefirma Marcel Schwarck, die kurz vor dem Abpfiff für das etwas glückliche 2:1 der Bramfelder Aufsteiger gegen die alteingesessenen Barmbeker sorgte. BU fehlt es an der nötigen Konstanz, um dem Keller etwas länger als nur ein paar Tage den Rücken kehren zu können. Wedels Karton wäre froh, wenn er die Treppe mal von der Nähe sehen und fühlen könnte. Zumindest wurde er aus dem dunkelsten Loch wieder hervorgekramt. Der Zustand des Kartons war nicht mehr der beste gewesen, er hatte zuviel Feuchtigkeit abbekommen. Aber am Sonntag wurde sich wieder um ihn gekümmert. Ein bisschen zurechtgemacht, abgestaubt und wieder richtig hingestellt. Das 3:1 gegen die Germanen aus Schnelsen lässt Hoffnung aufkommen, dass der TSV den Anschluss an die Treppe nicht verliert und nicht im Dunkeln des Kellers auf alle Ewigkeit verschwindet. Der Sperrmüll kommt aber bestimmt, Termin Sommer 2011.


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