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18.04.2011
Rückblick: Am freien Sonntag glänzt die Elster von Folke Havekost




Sieben Tage hat die Woche, aber nicht jeder eignet sich gleich gut, um sieben Tore zu sehen. Um so schöner für Bergedorf 85, dass sich Sascha de la Cuesta die knappe Zeit nahm, um beim furiosen 5:2 gegen Altona 93 gleich dreimal einzunetzen. Die ungewöhnliche Begründung seines Tordrangs schob „Della“ nach: „Wegen meiner Arbeit weiß ich nicht, ob ich es am Dienstag zum Nachholspiel gegen Bramfeld schaffe, deshalb wollte ich jetzt schon Tore schießen!“ Gute Stürmer treffen eben zur richtigen Zeit – und beenden im Fall de la Cuestas damit eine 13-jährige Durststrecke, in der 85 nicht mehr zuhause gegen Altona gewonnen hatte. Wir kommen da auf einen süßen Gedanken: Vielleicht lassen sich Arbeitgeber ja mit Eiskrem gefügig machen und drehen dem Nitschke-Team fürs morgige Spiel keine lange Nase. Denn wir fürchten: Ein Dienstag ohne Della ist wie eine Elster ohne Glitzerzeug.

Mithalten in Sachen Glamour konnte allenfalls Oberliga-Primus St. Pauli II, für den sich Profi-Regenerator Fabio Morena beim lockeren 4:0 gegen Niendorf in die Torschützenliste eintrug. Wenn die Braun-Weißen ihre Fußball-Arbeit demnächst in der vierten Liga verrichten, verspricht auch eine Begegnung zwischen Eintracht Norderstedt und dem SC Victoria mehr Brisanz. Mehr jedenfalls, als es jetzt beim 1:1 im Mittelfeldduell der Fall war. Beide Vereine stellen sich für die kommende Saison auf. Dann gibt es kein dominantes St. Pauli II mehr, wohl aber ein bis zwei Aufstiegsplätze in die neue Regionalliga Nord.

Sehr wenig Glanz gab es bei den Con-Teams: Concordia holte mit dem 0:0 gegen Curslack-Neuengamme immerhin einen Punkt auf der Oberligaabschiedstournee. Das ebenfalls torlose Aufeinandertreffen von Condor und Rugenbergen konnte noch etwas weniger erwärmen. Treffend faste Rugenbergens Anton Freundt auf dem Weg in die Kabinen das vorangegangene Geschehen zusammen: „Die haben wir richtig geschädigt – hier kommt nie wieder jemand zu einem Fußballspiel.“

Freundt hatte gut spotten, denn Außenseiter Rugenbergen – von den hafo-Usern vor Saisonbeginn zum Absteiger Nr. 1 gekürt – sammelt zwar wenig Glanz, aber viele Punkte. 36 sind es inzwischen, und dazu gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute zuerst: Wenn der Klassenerhalt gesichert sein sollte, will Trainer Ralf Palapies das geordnete Defensivkonzept über Bord werfen und ein experimentelles Rock’n’Roll-Rugenbergen spielen lassen. Die schlechte Nachricht lautet: Palapies geht erst bei 43 Zählern vom sicheren Klassenerhalt aus. Dauert also noch ein bisschen mi Ramba-Zamba. Dennoch erscheint es uns maßlos übertrieben, jetzt die Wochenenden mit Arbeit vollzustopfen, nur um ja kein Condor-Heimspiel (oder Rugenbergen-Auswärtsspiel) mehr sehen zu müssen.

Absteiger Nr. 2 wurde in der hafo-Umfrage übrigens der lange abgeschlagene Wedeler TSV, der in Schnelsen nach langer Zeit mal wieder eine Hinrunden-Performance abzuliefern schien. 0:2 nach drei, 0:3 nach 19 Minuten – so spielt dann doch ein Absteiger und nicht die Mannschaft der Stunde, die mit ihrer Aufholjagd nach der Winterpause dem „Wunder von Wedel“ auf der Spur ist.

Am Ende jedoch stand es erstaunlicherweise 3:3, wozu der Überflieger Kemo Kranich diesmal „nur“ einen Treffer beisteuerte. Glück hatte der Bald-Hannoveraner, dass Schiedsrichter Fabian Porsch bei seinem Oberliga-Debüt Milde walten ließ. Nach 35 Minuten lief Kranich erbost zum Spielleiter, der seinem Stürmerkollgen Sascha Kuzmanov gerade Schwalben-Gelb statt auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte. Mit beiden Händen griff der 19-Jährige dem Schiri ans Jersey, ließ aber Sekundenbruchteile später ganz schnell wieder ab. Da hätte mancher Referee wohl schon in seien Gesäßtasche gegriffen. Auch wenn die Wedeler sich später über einen weiteren nicht verhängten Strafstoß empörten, wünschen wir Porsch zahlreiche weitere Berührungen mit der Oberliga. Müssen ja keine Oberliga-Spieler sein.

Wedel spielt am Dienstag im Abstiegskampfknaller gegen Oststeinbek, das mit den Uhlenhorster Tauben nicht viel Federlesens machte. Paloma-Trainer Frank Hüllmann ließ sich in Erwartung eines „wichtigen Anrufs“ nach dem Spiel entschuldigen. Vielleicht ahnte er aber auch, dass der OSV genug Potenzial besitzt, um eine Pressekonferenz vollständig aus eigenen Mitteln zu bestreiten. Satte 35 Minuten wurde vielstimmig über die Kündigung des extravaganten Stürmers Patrick Hiob gesprochen, der kürzlich in der „Bild“ gegen unpünktliche Zahlungen des Vereins gewettert hatte. „Sehr dankbar“ sei der OSV für Hiobs 13 Tore, hieß dann der Formelkompromiss von Vereinsseite: „Aber wir müssen jetzt Ruhe reinkriegen.“

Hiob zieht nun dorthin, wo von Ruhe keine Rede sein kann: zu Germania Schnelsen, dessen Trainer Jens Paeslack nach dem erwähnten 3:3 gegen Wedel über seine Mannschaft tobte. Dass seine Kicker so gespielt hatten wie der AC Mailand anno 2005, als die Italiener ihr Champions-League-Finale nach 3:0-Vorsprung noch im Elfmeterschießen gegen den FC Liverpool vergeigten. Elferschießen, gab’s am Freitag in Schnelsen nicht, aber Paeslack übernahm die Verlängerung: „Wir haben komplett die Optik verloren, für so einen Auftritt will ich gar keinen Punkt“, schimpfte er, sprach seiner Innenverteidigung prompt die Kreisligatauglichkeit ab und kündigte an, von nun an werde bis zum Spiel gegen Victoria am Donnerstag jeden Tag trainiert. Sieben Tage hat die Woche … und so wie Paeslack klang, sollte sich kein Germane bei seinem zivilen Arbeitgeber erkundigen, ob er denn nicht mal eine Abendschicht einlegen könnte, um das Schnelsener Straftraining „leider“ absagen zu müssen.

Barmbek-Uhlenhorst schoss sein 3:0 clevererweise nicht wie die Germanen in der 19., sondern erst in der 90. Minute – was gleichzeitig den Endstand gegen Schlusslicht Bramfeld bedeutete. Der Sieg war zwar unspektakulär, aber ungemein wichtig. Und was fürs Herz gab’s auch: Thomas Braun wurde nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch im Januar 2010 zum ersten Mal wieder eingesetzt, wenn auch erst ab der 89. Minute.

So viel Geduld wie Braun mussten die Anhänger des Meiendorfer SV nicht aufbringen. Nach nur neun Minuten traf Ömer Güven zum 1:0 gegen Buchholz und widerlegte damit das Erste Nordheidjer Gesetz des Amateurfußballs: Wer gegen Buchholz 08 gut spielt, spielt 0:0. Wer schlecht spielt (egal wie schlecht), spielt 0:1. Noch schöner als dieser, nun ja: wissenschaftliche Erkenntnisgewinn war für MSV-Trainer Lutz Göttling sicherlich, dass Güvens frühes Tor auch schon den Endstand markierte. Aus dem furchterregenden Programm Altona-Bergedorf-St. Pauli II-Buchholz haben die Meiendorfer beachtliche sieben Punkte geholt. Und damit auch die These widerlegt, die jahrelang erfolgsverwöhnte Mannschaft könnte vielleicht nicht recht im Abstiegskampf angekommen sein. Meiendorf ist nicht Wolfsburg, und nicht nur städtebaulich gilt es ja durchaus als Kompliment, nicht mit der VW-Stadt verglichen zu werden. Nächste Gelegenheit zur Überprüfung ist schon morgen, wenn Barmbek-Uhlenhorst an die B 75 kommt.


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