psychologist-fortnight
psychologist-fortnight
hafo.de
hafo.de



Gefällt euch unsere Arbeit?
Unterstützt uns!
Weitere Info

Home

Regionalliga
Ergebnisse
Tabelle

Oberliga HH
Ergebnisse
Tabelle

LL Hammonia
Ergebnisse
Tabelle

LL Hansa
Ergebnisse
Tabelle

Forum
Live
Interview
Tippspiel
Sprüche
Newsarchiv
Tabellenarchiv

Kontakt & Infos
Datenschutz
Redakteur werden
Unterstützen
Sponsoren
Links

Zurück
 
22.08.2011
Rückblick: Ein Sergej für Victoria von Folke Havekost




Die Freude wärmt unsere Herzen. Jetzt müssen wir alle zusammen die Daumen drücken: Victoria ist Spitzenreiterin und ein Kind erwartet sie auch noch! Wir gratulieren untertänigst einer jungen Schwedin und einer Hohelufter Elf, die gestern zu Ehren der Kronprinzessin in den schwedischen Farben Blau und Gelb gewandet war. Als Souverän vom Punkt erwies sich Sergej Schulz, der einen umstrittenen Foulelfmeter zu Victorias 2:1-Sieg bei Eintracht Norderstedt verwandelte und Platz eins sicherstellte. Wir haben Trainer Lutz Göttling nicht gefragt, ob die Tabellenführung nun nur eine dieser berühmten Momentaufnahmen ist oder ob das derzeitige Spitzenbild bis zum Schluss nicht mehr wackeln wird. Aber er hätte ganz sicher so etwas gesagt, wie der Fitnesstrainer und Victoria-Gatte Daniel es gegenüber den schwedischen Kollegen von Expressen tat: „Natürlich sind wir glücklich, aber jetzt müssen wir erst mal ein halbes Jahr warten.“

Zugegeben: Die Hochzeit des schwedischen Thronfolgepaars, das im Juni 2010 immerhin gegen die WM-Partie Ghana – Australien um Aufmerksamkeit ringen musste, erscheint uns auch nach einem Jahr noch etwas pompöser als die derzeitigen Auftritte der gleichfarbigen Fußballer, Jan Vierigs gestriger Fallrückzieher zum 1:1 einmal ausgenommen. Zu Saisonbeginn zweimal 1:0-Knappsiege einfahren, dann an einem schlechten Tag ein 0:0 retten, schließlich auch mal nach 0:1-Rückstand gewinnen und ja kein Tor zu viel schießen: Das entspricht eher der Ökonomie von soliden Handwerksmeistern als der von verschwenderischen Königshäusern. Aber Hamburg ist ja auch eher von Kaufleuten als von Königinnen geprägt worden, und so wollen wir der glücklichen Prinzessin von hier aus zurufen: Wenn’s ein Junge wird, solltest du ihn Sergej nennen!

Auf Platz zwei findet sich ein Völkchen, das über ein wenig mehr monarchische Erfahrung verfügt als unsereins. Im einst dänischen Altona tummeln sich gewiss einige Anhänger von Königin Margrethe, die mit ihrem fleißigen Nikotinkonsum ja sogar den Langenhorner Helmut Schmidt in den Schatten stellt. Altona 93 jedenfalls stürmte dank Elfmeter und Eigentor zu einem beachtlichen 2:0 gegen den SC Condor, doch wenn etwas die Altonaer auszeichnet, dann dies: Sie haben als bislang einzige Mannschaft gegen Rugenbergen getroffen. Allerdings auch als einzige Mannschaft von Rugenbergen ein Gegentor eingefangen …

Denn seit der 1:3-Auftaktpleite gegen Altona steht der SV Rugenbergen für das, wo auch gekrönte Häupter alleine hingehen: Sie sind zu Königen der Doppelnull avanciert. Erstaunlich, dass ihr Mut zum Beton auch gegen Buchholz 08 in ein torloses Unentschieden mündete – über das sich Defensivstratege Ralf Palapies sogar beklagte, weil vielleicht sogar ein zweites Saisontor möglich gewesen wäre. Die Gegner aus der Nordheide zählen durch die Verdienste der vergangenen Jahre zweifelsfrei zum alten Oberliga-Adel, auch wenn sie nun zum zweiten Mal in Folge sieglos blieben.

Hamburgs Oberliga-Thronfamilie ist selbstverständlich über jeden bösen Verdacht erhaben. Aber anderenorts soll es ja auch schon nicht so herzensgute Herrscher gegeben haben, die zu umstürzlerischen Aktivitäten geradezu aufforderten. Selbst an der Elbe Auen kam es das ganze Wochenende hindurch zu Aufständen, in denen ein siegloses Trio drei zuvor noch ungeschlagene Mannschaften bezwang. Am Freitag musste sich sogar der bisherige Tabellenführer beugen. Der Niendorfer TSV unterlag beim Oststeinbeker SV 2:3, was das Lächeln des OSV-Trainerfuchses Stefan Kohfahl langsam breiter werden lässt als China. Am Samstag fuhr Kollege Matthias Stuhlmacher seinen ersten Oberliga-Sieg ein, indem sein Meiendorfer SV den bislang verlustpunktfreien VfL Pinneberg gleich mit 3:0 nach Hause schickte. Auch wenn der neuformierte MSV dabei in Durchgang eins das Glück für sich reklamierte, das beim 0:0 beim SC Victoria vor Wochenfrist noch gefehlt hatte – die Entwicklung der Meiendorfer verläuft derzeit ähnlich ertaunlich und rasant wie die der Oststeinbeker. Am Sonntag in Halstenbek reiste Vorwärts-Wacker Billstedt zur Revolte an. Ein gewachsenes Team, dem es nach unglücklichen Auftaktpartien bislang aber ein wenig an Selbstvertrauen mangelte. Das impfte ihnen das Trainerduo Alexander Schäfke und Andreas Heeschen aber spätestens in der Halbzeitpause ein, denn danach kam die SV Halstenbek-Rellingen mit 0:3 unter die Räder.

Zeitweilig sah es so aus, als wollte auch der TSV Sasel am Aufstand mittun. Florian Klinger traf zum 1:0 für den Aufsteiger, der schließlich mit einem nur bedingt weiterführenden Punkt im Taubenkäfig zufrieden sein musste. USC-Paloma-Trainer Daniel Sager dank dem späten Ausgleich von Christoph Aydin immerhin neuen Mut, steht der bisherige Null-Tore-null-Punkte-Klub doch nicht mehr ganz so nackt da. Das Oberliga-Spielausschussvorsitzende Aschenputtel hatte wenigstens eine kleine Linse hingeworfen, ehe sie die Tauben zurückließ und sich Richtung Bergedorfer Schloss aufmachte.

Da stand schließlich ein Stadtfest an, aufgewertet durch ein samstagnachmittägliches Ritterturnier an den Sander Tannen. Mit Damian Gelinski an der Spitze trumpften dort die Vierländer Gäste auf und schlugen gefühlt der Gegner gleich zwei. Denn bei Bergedorf 85 gibt es ja zwei Mannschaften: Eine, die Trainer Friedhelm Mienert sich vorstellt, und eine, die da ist. Aschenputtel war jedenfalls schwer beeindruckt und soll bei den Feiern danach einen ihrer goldenen Fußballschuhe (Marke der Redaktion bekannt) auf der Schlosstreppe hinterlassen haben. Hoffentlich haben Gelinski und seine Mitstreiter vom SC Vier- und Marschlande den noch gefunden, wo sie doch durch ihren 2:0-Sieg auch am Lokalrivalen Curslack-Neuengamme vorbei zogen und somit reichlich Grund zum Feiern hatten. „Es ist Stadtfest. Da will man nicht wie ein begossener Pudel dastehen, sondern viel lieber sagen: Die Nummer eins im Heimatgebiet sind wir!“, verriet Matchwinner Gelinski gegenüber der Bergedorfer Zeitung.

Dass die Vierländer auch vor Curslack stehen, liegt auch daran, dass ihnen die Germanen zu Hilfe eilten und endlich den furiosen Fußball boten, den wir schon lange von ihnen erwartet hatten. Ihre Einkaufsliste war schließlich fast so lang wie die des Hochzeitsplaners für Victoria und Daniel im Juni 2010. „Immens wichtig“ sei das 4:2 gegen Curslack gewesen, befand dann auch Coach Jens Paeslack. Für Schnelsen trafen die Altgermanen Tunjic und Tunjic sowie der Neugermane Rahn, dessen erstmaliges Mitwirken am Aufschwung sicherlich nicht unschuldig war. Morgen schon können Tunjic, Rahn und Co. in der Tabelle weiter nach vorn klettern, falls ein Sieg im Nachholspiel beim VfL Pinneberg gelingt.

Dass dann eine junge Schwedin ihr Kind, würde es denn eine Tochter, nun allerdings Germania … nein, so weit wollen wir dann doch nicht gehen.


Google
Web hafo.de

© 2003- 2024
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de.
Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.

@MEMBER OF PROJECT HONEY POT
Spam Harvester Protection Network
provided by Unspam
CSS ist valide!