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04.09.2011
Zwei enttäuschte Trainer von Andreas Killat



TuS Germania Schnelsen – TSV Sasel 4:2 (2:1)

TuS Germania Schnelsen: Grubba – Maurer, Mandic, Aktan – Thiessen (46. Ferck), Kamalow (59. Ringger) – M. Tunjic (72. Schulz), Nadler, Rahn – Hiob, J. Tunjic
TSV Sasel: Sander – Herklotz, Reinke, Paasch, Gelübcke – Jakubowsky – Kiesewetter, Klinger, Yamrali (75. Wohlers), Eken – Alavanda
Tore: 1:0 Hiob (13.), 2:0 Thiessen (37.), 2:1 Klinger (42.), 3:1 Rahn (48.), 3:2 Alavanda (66.), 4:2 J. Tunjic (90.)
Schiedsrichter: Andreas Bandt (ETV): Bis auf die strittige Szene mit Keeper Sander außerhalb des Strafraums (9.) keinerlei Probleme und eine souveräne Leistung
Beste Spieler: Rahn, Nadler, Mandic – Eken, Kiesewetter
Zuschauer: 120 Zahlende

Vor fast 50 Jahren trafen beide Klubs in ihrer Historie erstmals aufeinander: Der TSV Sasel war 1963 gerade aus der Bezirksliga aufgestiegen (und machte danach auch noch den Durchmarsch in die Verbandsliga) und Germania war nach einjährigem Intermezzo in Hamburgs höchster Spielklasse wieder in die Hammonia abgestiegen. Mit 5:1 fertigten die Germanen damals den Meister aus Sasel ab, ähnliche Tipps gab es auch heute vor dem Spiel zu hören, zumal der TSV mit einigen Personalsorgen anreiste. Gegen die Sperre von Verteidiger Christian Wolf (8 Spiele) wollen die Saseler übrigens in die Berufung gehen: „Der Vorwurf einer Tätlichkeit mit dem Bauch (!) gegen den Schiedsrichter-Assistenten ist absolut lächerlich“, informierte Co-Trainer Carsten Reuter vor der Partie. Schnelsen startete mit offensiver 3-5-2 Taktik und erarbeitete sich von Beginn an Chancen in Hülle und Fülle. Jürgen Tunjic (5.) und Patrick Hiob (7.) zielten übers Tor, dann rettete Gäste-Keeper Holger Sander mit einer Faustabwehr außerhalb (!) des Sechzehners. Doch da der Schiri-Assistent noch irgendwo an der Mittellinie rumturnte, blieb dieses Vergehen ungeahndet (9.).

Sasels Torhüter Holger Sander klärt mit den Fäusten außerhalb des Strafraums. Foto: André Matz

Das dickste Ding hatte dann Jürgen Tunjic auf dem Fuß, der sich erst gekonnt durch zwei Verteidiger in den Strafraum kämpfte, dann aber allein vor Sander nur an den Außenpfosten ballerte (11.). Was für eine Verschwendung an Großchancen! Doch zum Glück für die Gastgeber rächte sich dies nicht, sondern Hiob sorgte mit seiner Nase (!) nach Flanke von Mladen Tunjic für den Führungstreffer (13.). Danach verflachte die Partie, fast zwanzig Minuten passierte gar nichts mehr. Schnelsen ergötzte sich an in alter Louis-van-Gaal-Manier an gefühlten 90% Ballbesitz, vergaß jedoch zunächst, ein zweites Tor nachzulegen. Erst ein Gewaltschuss von Dennis Thiessen aus 18 Metern (nach feiner Vorarbeit von Hiob) sorgte für vermeintliche Klarheit (37.), doch der alte Schlendrian kehrte schnell zurück: Im direkten Gegenzug stürmte Ugur Alavanda alleine auf Tobias Grubba zu, der sensationell parierte (38.). Vier Minuten später war er jedoch machtlos: Nach einem unnötigen Ballverlust im Mittelfeld spazierte Florian Klinger in den Sechzehner und schob das Leder lässig ins lange Eck zum Anschlusstreffer (42.). Ungläubiges Staunen auf den Rängen: Der übermächtige Gastgeber hätte eigentlich 4:0 führen müssen – und nun das.

Nach dem Seitenwechsel machte Germania da weiter, wo sie vor 40 Minuten angefangen hatten – mit wütenden Angriffen. Björn Nadler zimmert aus 20 Metern aufs Tor, Sander rettet mit beiden Fäusten (47.). Und dann der große Auftritt des gut aufgelegten Stephan Rahn: Mit einer nur ihm gegebenen Schusstechnik zwirbelt der 29jährige das Leder mit links halbhoch in die Maschen – ein weiteres Traumtor des Ausnahmekönners (48.). Spätestens jetzt sollte das Ding doch in trockenen Tüchern sein, aber au contraire! Wieder nahmen die Hausherren zwei bis drei Gänge heraus und probierten es auf Höhe der Mittellinie mit der Abseitsfalle. „Dabei habe ich meinen Spielern schon vor acht Wochen verboten, auf Abseits zu spielen“, wütete Paeslack nach der Begegnung (siehe auch Trainerstimmen), „und ich werde auch Mittel und Wege finden, das durchzusetzen“, drohte er seinem Team unverhohlen mit Sanktionen. Niko Kiesewetter und Abdul Eken jedenfalls freuten sich über die angebotenen Räume, nur im Abschluss zirkelte Eken ein Tick zu (un)genau wenige Zentimeter neben den Pfosten (62.). Die nächste Vorlage von Kiesewetter wurde besser verwertet: Alavanda netzte mit einem trockenen Flachschuss rechts unten ein (66.). Jetzt begann das große Zittern beim neuen Tabellendritten. Und hätte Alavanda mit seinem verdeckten Schuss in Richtung Torwinkel (71.) seinen Fuß nur ein paar Grad westlicher eingestellt... wer weiß, wie die Partie dann ausgegangen wäre. Coach Paeslack reagierte umgehend, brachte Innenverteidiger Mirko Schulz und stellte seine Dreierkette auf die übliche Vierer-Formation um (72.). „Damit wir den Vorsprung über die Zeit retten“. Wie sehr dem Offensiv-Fanatiker diese Maßnahme gegen den Strich ging, war deutlich seinem Tonfall zu entnehmen. Zu enttäuscht war er über die mangelnde Einsatzbereitschaft seiner Truppe.

Doch auch Sasel konnte nun nicht mehr zulegen. In den letzten 15 Minuten gab es keine zwingende Torchance mehr. Gezittert wurde bei Germania trotzdem - bis Tunjic in der Schlussminute nach Flanke von Marcel Maurer endlich das erlösende 4:2 erzielte. Paeslack konnte dies allerdings nicht mehr beruhigen, auf der Pressekonferenz machte er aus seinem Herzen keine Mördergrube (siehe Trainerstimmen).


Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1925): 21 Spiele, 10 Siege, 5 Remis, 6 Niederlagen; 48:36 Tore

63/64: 5:1 / 1:1 Verbandsliga Hammonia (= heutige Landesliga)
78/79: 4:0 / 5:0 Bezirksliga Nord
79/80: 2:1 / 1:6 Bezirksliga Nord
92/93: 2:5 / 4:1 Bezirksliga Nord
93/94: 0:1 / 1:1 Bezirksliga Nord
94/95: 4:1 / 3:3 Landesliga Hansa
01/02: 1:3 / 2:1 Verbandsliga Hamburg
02/03: 1:1 / 1:2 Verbandsliga Hamburg
04/05: 1:0 / 2:3 Verbandsliga Hamburg
05/06: 2:2 / 2:1 Verbandsliga Hamburg
11/12: 4:2


Stimmen:

Andreas Reinke (Trainer TSV Sasel):
Der Sieg für Schnelsen ist natürlich nicht unverdient, aber ich bin mörderenttäuscht, dass wir nach dem 2:3 unsere Chancen zum Ausgleich nicht genutzt haben. Wir hatten uns hier schon was ausgerechnet, trotz unserer ganzen Sperren und Verletzten. Hut ab vor meiner jungen Mannschaft. Leider fehlte aber am Ende der letzte Wille.

Jens Paeslack (Trainer TuS Germania Schnelsen):
Ich bin auch maßlos enttäuscht, da sind wir heute also zwei enttäuschte Trainer! Wir jammern natürlich auf etwas höherem Niveau, aber Fakt ist, dass wir das Spiel heute wieder nicht richtig ernst genommen haben. Das ist uns schon gegen Paloma passiert. Nach dem 1:0 waren wir eigentlich auf einem guten Weg, zumal wir noch das zweite Tor nachlegen. Aber durch einen individuellen Fehler schenken wir dem Gegner kurz vor der Pause den Anschlusstreffer. In der Halbzeitpause habe ich zu meinen Jungs gesagt, wenn ich Trainer von Sasel wäre, dann würde ich zu meiner Mannschaft sagen: „Wenn wir heute keine drei Punkte in Schnelsen holen, wann dann?“. Auch nach dem 3:1 haben wir keine Sicherheit bekommen, es fehlte die Laufbereitschaft und die Handlungsschnelligkeit bei einigen Spielern. Nach dem erneuten Anschlusstreffer war es bezeichnend, dass ich einen Innenverteidiger einwechseln und auf Viererkette umstellen musste. Es krankt bei uns an der Einstellung, einige haben noch nicht kapiert, worum es hier geht. Nur durch die individuelle Klasse unserer Neuzugänge haben wir die drei Punkte gerettet, letzte Saison hätten wir dieses Spiel garantiert nicht gewonnen. Das, was wir hier heute abgeliefert haben, war einfach maßlos enttäuschend. Wir sind ja teilweise im Stehen eingeschlafen und haben es Sasel wirklich leicht gemacht. Es kommen jetzt ganz schwere Gegner auf uns zu und wir müssen dringend an uns arbeiten. Und das werden wir auch. Ich bin ja noch ein junger Trainer und so was wie heute passiert garantiert nicht nochmal, dass einige Spieler erst eine halbe Stunde vor dem Anpfiff da sind, weil sie erst um 13 Uhr aus dem Bett gekommen sind.


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