30.09.2011 Sensationelle Aufholjagd in Unterzahl von
Oststeinbeker SV – Meiendorfer SV 4:3 (1:1)
Oststeinbeker SV: Werth – Jawla, Knüppe, Atug, König (46. Saglam) – Meier (72. Rehr), Topuzovic, Schulz, Afuzi (80. Sejdi) – Pohlmann, Okur Meiendorfer SV: Sävke – Mucunski, Niemeyer, Hoffmann, Kaczenski – Cosovic, F. Gasde, Hercog, Amroun (57. Mankumbani) – Bahn (70. Sara), R. Subasic Tore: 0:1 R. Subasic (36.), 1:1 Meier (44.), 1:2 Hercog (47.), 1:3 Hercog (57., Handelfmeter), 2:3 Pohlmann (64.), 3:3 Knüppe (82.), 4:3 Rehr (90.) Gelb-Rote Karte: Atug (57., Foul-/ Handspiel) Schiedsrichter: Alexander Teuscher (SC Eilbek), hatte die hitzige und emotionsgeladene Begegnung jederzeit im Griff. Beim rüden Foulspiel von Atug an Amroun (55.) hätte er Rot statt Gelb zeigen können. Der Handelfmeter war berechtigt, fast alle Entscheidungen nachvollziehbar, somit: Note 2 Beste Spieler: Knüppe, Jawla – Hercog, Mankumbani Zuschauer: 250
Die Begegnung Oststeinbeker SV gegen den Meiendorfer SV hatte aufgrund der Geschichte aus der Vorsaison schon seinen Reiz. Der OSV bekam bekanntlich drei Punkte am Grünen Tisch zugesprochen, ohne in Meiendorf spielen zu müssen (hafo.de berichtete). Doch gut ein Jahr später sprach keiner mehr davon. Wird man in Zukunft wohl auch nicht mehr tun. Denn in aller Munde ist ab dem heutigen Freitagabend ein weiterer Teil aus der Reihe „Spektakel am Meesen.“ Vor allem aus Sicht des Oststeinbeker SV. Nach 57 Minuten nämlich lagen die Gastgeber mit 1:3 zurück und hatten zu diesem Zeitpunkt nur noch zehn Spieler auf dem Feld. Was dann geschah, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Mit einer unglaublichen Energieleistung, einem unbändigem Willen und etwas Glück im Abschluss drehten die „Men in Black“ die schon verloren geglaubte Begegnung und feierten ausgelassen den zweiten Saisonsieg. In einer durchweg ausgeglichenen ersten Halbzeit waren die Gäste besser strukturiert, der Spielstand zeigte nach 45 Minuten ebenso ein Remis an wie die Verteilung der Spielanteile. Für den MSV nutzte Robert Subasic die gute Vorarbeit von Lennard Bahn, für Oststeinbek traf Christian Meier mit einer abgefälschten Bogenlampe ins lange Eck.
Die Partie wurde auch im zweiten Spielabschnitt mit hohem Tempo geführt. Es ging hin und her, rauf und runter. Zwar wirkte es auf beiden Seiten alles andere als durchdacht, die Fehlpassquote erschien recht hoch, doch dies sei dem jugendlichen Alter der Mannschaften geschuldet. Immerhin trafen mit die jüngsten Vertreter der Oberliga Hamburg aufeinander. Das Duell hatte einen Hauch von einem A-Junioren-Regionalliga-Spiel. Nicht vom Niveau, sondern vom zwischenzeitlichen Durcheinander. Meiendorf erhöhte binnen drei Minuten auf 3:1. Marcin Hercog traf zunächst nach einem Fauxpas von Seyhmus Atug, dann vom Strafstoßpunkt. Wiederum war Atug direkt beteiligt, denn für sein Handspiel sah er die zweite gelbe Karte und folglich Gelb-Rot. Dass Atug überhaupt noch auf dem Feld stand, war nicht selbstverständlich. Denn nach einem üblen Foulspiel auf Höhe der Mittellinie gegen Nassim Amroun (musste daraufhin verletzt ausgewechselt werden und hatte einen dicken Knöchel) zeigte ihm der souverän leitende Unparteiische Alexander Teuscher (vertrat Markus von Glischinski, der das Spitzenspiel der Oberliga Niedersachsen Cloppenburg – Oldenburg leitete) die gelbe Karte. Allerdings mit dem Hinweis, bei der nächsten unsportlichen Aktion des Feldes verwiesen zu werden. Vielleicht der einzige Fehler vom Referee, der über das Handspiel Atugs sicherlich nicht unglücklich gewesen sein dürfte und den Übeltäter nur zwei Minuten später nach dem Foul die Ampelkarte zeigte.
In der Folgezeit vernachlässigten die Meiendorfer mit einer komfortablen Führung und Überzahl unerklärlicherweise die Deckungsarbeit. Der OSV überbrückte das Mittelfeld oftmals mit langen Bällen und kam so immer wieder zu guten Chancen. Zwei davon nutzten Alexander Pohlmann und Gideon Knüppe zum Ausgleich. Beide Mannschaften wollten fortan den Sieg. Beinahe hätte der eingewechselte und stark aufspielende Sebastian Mankumbani den Siegtreffer den seinen MSV erzielt. Aus 22 Metern zog er wuchtig ab, doch der Ball donnerte gegen die Latte. In der 90. Minute das Happy End aus Oststeinbeker Sicht: Joker Felix Rehr traf vom linken Strafraumgrenze ins lange Eck und brachte den Meesen zum Beben.
Stimmen:
Matthias Stuhlmacher (Trainer Meiendorfer SV) Ich komme mir vor wie nach dem Spiel gegen Norderstedt am vergangenen Wochenende, wo wir ebenfalls eine Überzahlsituation nicht zu einem Sieg nutzen konnten. Dieses Spiel hätten wie nie verlieren dürfen. Wir befinden uns in einem Lernprozess, die Mannschaft ist jung. Aber nicht zu jung, um so eine Partie nach Hause zu bringen. Das hat mit dem Alter nichts zu tun. Wir haben taktische Dinge einfach nicht umgesetzt, daher kann ich aus diesem Spiel nichts Positives mitnehmen.
Stefan Kohfahl (Trainer Oststeinbeker SV): Es ist ein großer Moment für uns, der zeigt, dass sich Einsatz immer lohnt. Das ist ganz wichtig für meine junge Mannschaft, dass sie sich dies vor Augen hält. Ich habe es in der Halbzeit prophezeit, dass wir zurückliegen und dann noch gewinnen werden. Es wurde versucht zu vermitteln, dass wir immer an uns glauben sollen und nie aufgeben. Selbst mit zehn Mann waren wir Meiendorf läuferisch überlegen und haben den Sieg mit etwas Glück verdient.
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