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02.10.2011
Tauben sehen in Altona keine Sonne von Henrik Diekert



Altona 93 – USC Paloma 3:1 (2:1)

Altona 93: Hinz – Hadid, Savelsberg, Dreyer, Lipke – Straub, Demirbaga – Albry (81. Tahirsünaj), Makome-Mabouba – Carallo (88. Rohrberg) – Bektas (64. Akgül)
USC Paloma: Chergui – Savelsberg, Drews, Lohfeldt, Albrecht – Graf (51. Harms), Meyer, Niedermeyer, Rodrigues – Galica (62. Jelting), Gyimah
Tore: 1:0 Bektas (7.), 2:0 Demirbaga (9.), 2:1 Meyer (32.), 3:1 Straub (56.)
Schiedsrichter: Florian Lechner (Schwerin): Zeigte Größe, als er die Gelb-Rote Karte gegen Graf zurücknahm. Ansonsten großzügig.
Beste Spieler: Albry, Makome-Mabouba - Meyer
Zuschauer: 527

Ein Fußballspiel im Zeichen von Größe. Größe, die Schiedsrichter Florian Lechner (kein Heimkehrer aus Karlsruhe, sondern ein Gast-Schiri aus Schwerin) bewies, als er die Gelb-Rote Karte gegen Palomas Alexander Graf zurücknahm (50.). Tatsächlich hatte nämlich Dirk Savelsberg Madjid Albry gefoult, was der Linienrichter erkannt hatte. Größe, die Sidiki Straub auf dem Fußballplatz zu einer unberechenbaren Variablen macht. In einem Moment sieht es so aus, als könne der zwei-Meter-Schlacks seine langen Beine kaum in die richtige Richtung steuern, dann köpft er das entscheidende Tor zum 3:1 (56.). Und schließlich große Beträge im Portemonnaie. Welche Rolle könnte Holger Spethmann im nächsten Jahr beim AFC spielen? Wo doch der Mäzen und erste Vorsitzende seit Menschengedenken Dirk Barthel heißt, neben dem ein Geldgeber, der auch sportlich Einfluss nehmen möchte, eigentlich nur verlieren kann. Zumindest auf letztere Frage gab es am Rande der Partie noch keine Antworten: „Du brauchst immer Sponsoren. Es gab Gespräche, ich weiß aber nicht, ob Spethmann hierher passt. Er hat sich in Schnelsen ja schon abgemeldet, mal sehen, was wir machen und was nicht“, so Barthel, der scherzhaft (oder doch nicht?) hinzufügte, auch schon mit Dietrich Mateschitz (Eigentümer von Red Bull) über ein Engagement an der Griegstraße verhandelt zu haben.

Zukunftsmusik. Was Schnelsen nicht hat und Altona schon, ist ein intaktes Umfeld, 527 Fans kamen gegen Paloma von Beginn an auf ihre Kosten. Siebte Minute: Albry mit einem ungefährlichen Schuss von rechts, den Chergui nicht festhält. Onur Bektas staubt zum 1:0 ab. „Bitter so ins Spiel zu kommen. Für unseren Torhüter war das unglücklich, wobei er beim 2:0 keine Schuld hatte. Das war ein Sonntagsschuss“, sagte Daniel Sager später. Gemeint ist der wundervolle Treffer von Demirbaga, der zwei Minuten nach Altonas Führung einfach Mal aus 25 Metern abzog. Punktlandung im Winkel, Vorentscheidung nach neun Minuten.

Danach entwickelte sich ein munteres Oberligaspiel mit Möglichkeiten auf beiden Seiten, die beste für Paloma nutzte Marcel Meyer. Der kleine Regisseur lässt Jan Savelsberg aussteigen und trifft aus 16 Metern flach aber platziert zum Anschluss (32.).

Im zweiten Durchgang gab Altona nach Belieben Ton und Tempo an. Straub mit der bereits erwähnten Entscheidung nach einer Ecke von Pierro Carallo (56.). Der feierte danach ausgelassen mit Oliver Dittberner. „Er ist ein wichtiger Spieler, der häufig unterschätzt wird weil er so unauffällig ist. Aber er bringt immer seine Leistung“, so der Coach über 200 Zentimeter geballte Unauffälligkeit, die auch schon in der zweiten Basketball-Bundesliga auf Korbjagd gingen.

„Wir wollen immer Fußball spielen und drei Punkte holen, aber es war auch zu warm um hier noch aufzuholen“, sagte Daniel Sager nach dem Abpfiff. Nächsten Freitag treffen übrigens Germania Schnelsen und Altona 93 aufeinander. Es verspricht auf und neben dem Platz ein großes Duell zu werden.


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