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04.10.2011
Rückblick: Curslack wird Meister! von Folke Havekost




Da haben es die Schnelsener Germanen nun geschafft, als erste Mannschaft der Saison dreimal in Folge die Oberliga-Tabelle anzuführen. Doch die Glückwünsche fallen bescheiden aus, weil das Team in Bergedorf 0:1 drei Zähler verlor. Und sie werden auch nicht recht angenommen, weil Schnelsen sich gerade fragt, wo man abseits der Tabelle eigentlich steht.

Mancher behauptet ja, von Schnelsen sei es nicht weit bis Altona. Behaupten lässt sich viel, schauen wir auf die nackten Zahlen: 11,6 Kilometer über die A7, zehn Minuten Fahrtzeit, Benzinkosten ca. 1,68 Euro, sagt Google Maps*. Um das an einem Beispiel zu veranschaulichen: Wer etwa erst zum Anpfiff in Altona aus Schnelsen ins Auto steigen würde, um den AFC zu besuchen, der hätte am Sonntag schon die ersten beiden 93-Tore beim ungefährdeten 3:1-Sieg gegen Paloma verpasst.

Ein Punkt und zwei Plätze, sagt dagegen die Oberliga-Tabelle. Dass sich letztere Distanz verringert hat, lag an einer starken Elf von Bergedorf 85, die durchaus höher hätte gewinnen können. "Unser bestes Spiel, seit ich die Mannschaft übernommen habe", freute sich Trainer Olaf Poschmann, der nach einer Traumkombination über Alexey Bugrov und Oliver Ioannou das Siegtor durch de la Cuesta sah. "Della" wiederum war auch ganz angetan. Sowohl vom einzelnen Mitspieler ("Mit Olli spiele ich ja schon lange zusammen, er hat eine Menge Überblick") als auch von der ganzen Mannschaft ("Die Disziplin hat gestimmt, jeder hat für jeden gekämpft")

Die Oberliga-Spitze rückte durch den beeindruckenden Bergedorfer Auftritt noch enger zusammen. Platz eins und Platz zwölf trennen gerade sechs Punkte, nur dahinter klafft eine Lücke. Nach zehn Spieltagen wird gerne prophezeit, und so behaupten wir einfach mal, dass die drei Absteiger schon jetzt irgendwo auf den Plätzen 13 bis 18 zu finden sind. Bei den Kandidaten für ganz oben tun wir uns schon schwerer. Also holen wir uns Rat beim Trainer, dessen Team gegen Schnelsen so spielte, als könnte er/es wissen, was in dieser merkwürdigen Oberliga vor sich geht. "In dieser Saison gibt es keine überragende Mannschaft wie St. Pauli II im Vorjahr", sagt 85-Trainer Poschmann und schließt in seinem Nebenjob als Elstern-Orakel daraus: "Es kommt darauf an, dass man die Spiele gegen vermeintlich Schwächere gewinnt."

Also gegen die Plätze 13 bis 18! Und da haben wir doch gleich eine Effizienz-Tabelle zur Hand, die uns Überraschendes verrät. Hamburger Fußball-Meister 2011/12 wird ... die SV Curslack-Neuengamme! Glauben Sie nicht? Dann schauen wir doch mal:

Rang Verein Punkte 13-18 Spiele 13-18 Schnitt 13-18 Tordifferenz/90 Minuten
1. Curslack 12 4 3,00 2,50
2. Condor 12 4 3,00 1,75
3. Altona 9 3 3,00 1,67
4. Schnelsen 10 4 2,50 1,75
5. Victoria 10 4 2,50 1,00
6. Norderstedt 7 3 2,33 1,67
7. Niendorf 7 4 1,75 0,57
8. Vierlande 7 4 1,75 0,25
9. Pinneberg 7 4 1,75 0,00
10. Bergedorf 3 2 1,50 0,00
11. Halstenbek 4 3 1,33 - 0,67
12. Buchholz 2 3 0,67 möchten man nicht wissen

Ein eindeutiger Beweis: Die "Spiele gegen vermeintlich Schwächere" gewinnt Curslack-Neuengamme am besten! Kombinieren wir dieses zugegebenermaßen unfehlbare Elstern-Orakel mit dem offensichtlichen Fakt, dass das Henke-Team zuhause stets gewinnt und auswärts stets verliert, erkenen wir: 51 Punkte werden in diesem Jahr bereits zur Stadtmeisterschaft reichen. Schade, dass es keinen Nobelpreis für Mathematik gibt, den würden wir jetzt sofort an Olaf Poschmann (für die theoretische Entdeckung) und Torsten Henke (für die praktische Umsetzung) vergeben.

Dass Curslack mal wieder auswärts verlor, lag also an den Gesetzen der Mathematik - und ein bisschen auch am eingewechselten Halstenbeker Hendrik Boesten, der zehn Minuten vor Schluss mit seinem Tor zum 2:1 die Weichen auf HR-Sieg stellte. Beim Halstenbeker Derbysieg in der Vorwoche beim VfL Pinneberg hatte es Boesten noch etwas an Zielgenauigkeit gemangelt. Um so freudiger sangen er und seine Mitspieler auch diesmal nach dem Abpfiff "Die Nummer eins im Kreis sind wir!" Und das ist derzeit, blicken wir auf die Tabelle, selbst nach den strengen Michael-Fischer-Chöre-Standards gestattet.

Denn die Pinneberger begnügten sich im letzten Kreisderby der Hinrunde mit einem 2:2 beim SV Rugenbergen aus dem schwächeren Drittel der Liga. Für die Rugenberger war's ein Punktgewinn, durch den der späte Ausgleichsschütze Christian Dirksen so euphorisiert war, dass er gleich sein Leibchen in Stücke riss. In Bönningstedt is Punk not dead, erkennen wir und bringen zum nächsten Heimspiel vorsorglich einen Karton Sicherheitsnadeln mit, um die Stofffetzen modisch flicken zu können. Schiedsrichter Burmester hielt es eher mit Clint Eastwood, der in "Dirty Harry" gefragt hatte: "You've got to ask yourself one question: 'Do I feel lucky?' Well, do ya, punk?". Dirksen hätte ohne Zweifel geantwortet, das er sich glücklich fühle, kam aber nicht mehr dazu. Burmester hatte schon Gelb-Rot gezückt.

Buchholz 08 und der SC Victoria lieferen sich eine nicht ganz so unterhaltsame Auseinandersetzung, in der beide Mannschaften aber ihr Potenzial für die Spitzengruppe zeigten. Das 1:1 bringt beiden Trainern vermutlich wertvolle Erkenntnisse, beide Vereine zumindest kurzgfristig auch nicht recht weiter. Auch nicht recht weiter kommt Vorwärts-Wacker. Dabei lagen die Billstedter gegen Niendorf zur Pause zwar etwas glücklich, aber immerhin gleich 2:0 in Führung. Doch die Gäste wollten ihren Coach Matthias Bub wohl nicht mit einer Niederlage in das Trainer-Treffen mit seinem langjährigen Weggefährten und Nachfolger bei Condor, Maik Ehlert, gehen lassen. Trotzd es Ausgleichs zum 2:2: Angesichts der schweren Verletzung von Davide Pedroso-Bussu - auch von uns die besten Genesungswünsche - war den Niendorfern aber kaum zu Lachen zumute.

Auch Ehlert sah ein 2.2 seiner Raubvögel gegen Vierlande, das für die Schwarz-Gelben eher glücklich zustande kam. "Es ist eine Menge Positives dabei, mit akzeptablem Offensivfußball bei Condor einen Punkt zu holen", bilanzierte Vierlande-Coach Jan Schönteich ("Ich weiß gar nicht, wie häufig wir Aluminium getroffen haben"), der als Spieler auch schon bei Condor aktiv war. Dass seine Aufsteiger-Elf sich unter den "Top Twelve" befindet, dort aber den letzten Platz einnimmt, dürfte Schönteich nicht ungelegen kommen, um übergroßer Euphorie vorzubeugen.

Euphorie und Adrenalin in Unmengen sahen wir in den Mienen der Oststeinbeker, die gegen Meiendorf ein märchenhaftes Match hinlegten, auf das sich die Gäste wiederum nur schwer einen Reim machen konnten. "1:3 und Unterzahl - das ist uns doch ganz egal", könnte er vielleicht lauten. Die Meiendorfer haben aus zwei Überzahlspielen, in denen sie beide Male auch noch in Führung lagen, gerade einen Punkt geholt. Wie das zu interpretieren ist, verriet uns Elstern-Orakel Poschmann nicht. Aber wir möchten darauf wetten, dass ein Bergedorfer vom Platz fliegen wird, sofern Meiendorf am Sonnabend in Führung gehen sollte.

Schlimmer als den überzahltraumatisierten Meiendorfern ergeht es dem TSV Sasel, der auch schon märchenhaft spielte. Aber bisher nur einmal, beim furiosen 5:0 gegen Buchholz. Längst ist beim Aufsteiger wieder der Alltag eingekehrt, nach dem 0:2 in Norderstedt ist der Aufsteiger Tabellenletzter ... und somit das Paradebeispiel für die Mannschaft, die man schlagen muss, um Meister zu werden. Am Sonnabend steht somit erst einmal die Meisterprüfung für Vier- und Marschlande an.

* Distanz Riekbornweg - Griegstraße


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