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10.10.2011
Rückblick: Drehen und Siegen von Folke Havekost




Dem deutsche Schäferhund wird keine große Zukunft prognostiziert, besser sieht es da schon für die germanische Taube aus. Germania Schnelsen und der USC Paloma sind schließlich die großen Gewinner des 11. Oberliga-Spieltags. Und die einzigen Mannschaften, die einen Rückstand noch in einen Sieg umwandelten. Die elf Minuten, in denen Germania gegen Altona 93 aus einem 0:1 ein 2:1 machte, merken wir uns schon mal vor, falls im Mai Meisterhymnen auf die Schnelsener anstehen sollten. "Wir gehören nach oben und auch in die Regionalliga!" - das Statement von Jürgen Tunjic nach dem Abpfiff war genauso von Selbstbewusstsein geprägt wie der Spielwitz der Germanen mit ihren "gefühlten 80 Prozent Ballbesitz" (Trainer Jens Paeslack) zuvor. Fast bezeichnend die fabelhafte Kombination die 2:1, bei der der erfolgreiche Torschuss von Stephan Rahn noch das unspektakulärste Element war. "Die Jungs sind mit Herz und Seele dabei", freute sich Paeslack und verglich den Spielverlauf mit dem ersten Heimspiel der Saison, das gegen Victoria 0:1 verloren ging: "Damals sind wir nicht zurückgekommen. Wie wir diesmal nach dem 0:1 reagiert haben, zeigt, wie wir uns entwickelt haben." Dass er selbst während der Begegnung nicht ganz so stoisch an der Linie verharrte wie über weite Strecken des Vorwochen-Auftritts in Bergedorf, stieß bei seinen Kickern durchaus auf Wohlgefallen. "Es tut gut, wenn er von draußen Druck macht", sagte Jürgen Tunjic.

Paloma ist noch nicht ganz so weit wie Germania und war deshalb durchaus dankbar, dass Gegner Halstenbek-Rellingen das Spiel "hergeschenkt" hatte. Denn die Holsteiner zogen sich nach ihrer frühen Führung auf Brucknerstraßen-Grand weit zurück und überließen dem USC immer mehr das Feld. "Die zweite Halbzeit gehörte komplett uns", staunte USC-Trainer Daniel Sager ein wenig, konnte aber auch beobachten, "wie wir zum ersten Mal ein Spiel nach Rückstand gedreht haben - das spricht dafür, dass die Mannschaft weiter zusammenwächst". Auf der Verliererstraße doch noch rechtzeitig die Ausfahrt zu finden, ist halt am schönsten und prägendsten. Rückstand kann Wachstum sein - klingt wie aus dem Umweltausschuss des Bundestags, ist aber auch eine Formel für nachhaltiges Team-Building.

Der Erfolg der Tauben zu früher Morgenstunde war noch goldiger, weil die Klassenerhaltskonkurrenz aus dem unteren Tabellendrittel fast ausnahmslos verlor. Besondere Grüße der Barmbeker gehen an die Metropolregion Bergedorf, deren Vertreter die Goldene Regel "Du musst die Gegner von unten schlagen" von Bergedorf-85-Coach Olaf Poschmann konsequent beherzigten, obwohl Poschmann selbst gerade urlaubt. Binnen dreier Samstagnachmittagstunden gewannen Bergedorf, Curslack-Neuengamme sowie Vier- und Marschlande jedenfalls einträchtig gegen Abstiegskandidaten.

Bergedorf 85 siegte in Meiendorf, wo MSV-Torhüter Tobias Sävke auf den Spuren von Manuel Neuer wandelte. Mit einigen Glanzparaden hielt er sein Team im Spiel, musste am Ende aber erkennen, dass Neuer in der Regel die besseren Vorderleute vor sich hat. Die 2:3-Heimniederlage gegen offenbar in Fahrt kommende Elstern macht die Vorwochen-Niederlage in Oststeinbek noch etwas bitterer für die Meiendorfer. Bergedorf hingegen bleibt konsequent und verweigert Unentschieden. Das gilt auch für den Nachbarn Curslack-Neuengamme mit seiner bekannten Heim-Auswärts-Bilanz. Rugenbergen hätte am Nimbus des Gramkowwegs durchaus rütteln können, nach em ersten Gegentor brachen die Bönningstedter jedoch ein. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison, so dass SVR-Trainer Ralf Palapies zu deutlichen Worten griff: Es handele sich um ein "Einstellungsproblem", er wolle "alles hinterfragen", es lägen "alle Optionen auf dem Tisch" - das kann ebenso Umbau der Mannschaft heißen wie Abschied des Trainers. An Letzteres glauben wir nicht, dafür hat "Palla" in Rugenbergen noch genug zu tun. Aber Wachrütteln eignet sich auch nicht zum Dauerzustand. Irgendwann erschöpft es sich.

Während Rugenbergen das verflixte zweite Jahr nach dem Aufstieg durchmacht, bestreitet der SC Vier- und Marschlande seine fröhliche Premierenspielzeit. Beim 2:2 vor einer Woche bei Condor hatte der Neuling fußballerische Akzente setzen können, das 2:1 in Sasel war eher unter der Devise "Hauptsache gewonnen" zu verbuchen. Nur drei Tore trennen das Team von Jan Schönteich nun vom Titel "Bester Aufsteiger". Den hält nach wie vor die SV Halstenbek-Rellingen, deren Coach Thomas Bliemeister nach dem hergeschenkten Spiel bei Paloma trocken feststellte: "Einige werden mit der hohen Tabellenregion noch nicht fertig, das haben sie diesmal gezeigt." Auch wenn diesmal nicht gesungen wurde, halten wir für die Statistik fest: Nummer eins im Kreis ist die Bliemeister-Elf derzeit trotzdem noch.

Denn der VfL Pinneberg verschenkte zwar nicht sein ganzes Spiel gegen Buchholz 08, dafür aber jede Menge hochkarätige Chancen. Dass beim VfL schließlich die Null stand, die Niedersachsen jedoch zweimal getroffen hatten, mochte manchem Zuschauer merkwürdig vorgekommen sein, lag aber einfach an der Abschlussschwäche des Aufsteigers. "Es nützt nichts, nur herausragenden Fußball zu spielen", war das Geschehen für Pinneberg-Trainer Michael Fischer gleichsam eine "Farce" - zuletzt belohnte sich sein Team für durchaus ansehnliche Auftritte nicht mehr so recht. Eine späte Belohnung nach frühen Rückschlägen fuhr dagegen Vorwärts-Wacker Billstedt ein. 0:2 an der Hoheluft nach einer Viertelstunde - vor zwei, drei Jahren hätten wir da noch für Victorias Gast gebetet, dass es nicht zweistellig ausgehen möge. Doch Victoria ist derzeit weit von meisterlich entfernt, und wenn Billstedt spielt, ist schon mal gar nichts klar. 0:3 in Buchholz - machen wir'n 3:3 draus! 0:2 und 1:3 bei Vicky - logisch, auch 3:3, Digga! Leider geht's auch in die andere Richtung, wenn, wie in der Vorwoche, ein 2:0 gegen Niendorf in ein 2:2 versandet ... aber die Billstedter sind ohne Frage der spannendster Aufsteiger: sowohl während 90 Minuten als auch mit Blick auf die Tabelle, die einen knappen Ein-Punkte-Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz ausweist.

Als Billstedt am Freitagabend noch zur Aufholjagd blies, lag in Norderstedt längst alles in trockenen Tüchern. Mit einem klaren 4:0 gegen Oststeinbek war die Eintracht-Elf auf Platz zwei geklettert, wo sie dank Condors Niederlage in Niendorf auch blieb. Niendorf wurde im Gegensatz zu anderen Hamburger Vereinen auf seiner Trainersuche ja recht schnell fündig. Auf dem gerade beendeten Filmfest Hamburg sponsorte HSV-Präsident Carl Jarchow einen sehenswerten norwegischen Thriller mit dem bezeichnenden Namen "Headhunters". Die Niendorfer brauchten keine Karten für die Vorstellung, sie hatten längst ihre eigene Vision. Und so stand am gestrigen Sonntag bei manchem Fußballfreund ein ungewöhnlicher Eintrag im Terminplan: "ERST Paloma, DANN Hülle besuchen!"

Damit die Verwirrung nicht zu groß wurde, waren zumindest die Ergebnisse gleich. Nachdem Frank Hüllmanns langjährige Tauben am Vormittag 3:2 gewonnen hatten, siegte auch Hüllmanns neues Niendorf 3:2 gegen Condor - den Verein, für den der neue Coach selbst ein Jahrzehnt gespielt hat und dessen 3. Herren er jetzt übergangsweise trainierte. "Condor III ist eine tolle Mannschaft", blickte Hüllmann zurück, "aber die Oberliga hat mir schon gefehlt". Wem nicht, Hülle, wem nicht?


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