19.11.2011 Alles hat mal ein Ende von Andreas Killat
SV Curslack-Neuengamme – SC Victoria 2:2 (1:1)
SV Curslack-Neuengamme: Stephan – Papke, Blättermann, M. Barlak, Kock – Zöpfgen – Mahrt (90.+4 D. Barlak), Theetz, Möller (20. Khalili) – Örün (79. Wulff), Reincke SC Victoria: Schau – Schulz, Rabenhorst (20. Asante), Bajramovic, Lauer (67. Vierig) – Schumann – Renfordt (78. Neumann-Schirmbeck), Stilz, Theißen – Hoose, Cetinkaya Tore: 0:1 Hoose (5.), 1:1 Reincke (6.), 2:1 Reincke (61.), 2:2 Hoose (83.) Gelb-Rot: M. Barlak (90.+2) Schiedsrichter: Jens Braun (Niendorfer TSV): Pfiff erst sein zweites OL-Spiel diese Saison (nach dem 3:3 zwischen SCVM und Oststeinbek am 3. Spieltag). Nun weiß man auch, warum. Desolate Vorstellung! War nie Herr der Partie. Beste Spieler: Reincke – Theißen, Hoose Zuschauer: 140
„Deichderbysiegerarena“ – so titulierte Curslacks Liga-Obmann (und aktueller Ersatzkeeper) Torsten Schönsee die heimische Festung am Gramkowweg in der Stadionzeitung. Denn mit neun Heimsiegen in Folge (inkl. dem 3:2 gegen Condor aus der letzten Saison) legte die Henke-Elf eine sensationelle Serie hin, die heute allerdings ihr Ende finden sollte.
Üblicherweise tasten sich die Teams zu Beginn einer Partie ja erstmal ab – aber Dennis Theißen hatte damit nichts am Hut. Seinen Traumpass verwertet Benny Hoose schon nach fünf Minuten elegant um Torhüter Lars Stephan herum zum 0:1-Schock für die sieggewohnten Gastgeber. Die „Dauersinger“ von Nordkaos hatten noch gar nicht richtig gejubelt, da stand es schon wieder Unentschieden: Einen langen Einwurf – die neue Geheimwaffe am Deich – bekam die Vicky-Abwehr nicht unter Kontrolle. Der „alte Fuchs“ Matte Reincke bedankte sich aus kurzer Distanz mit dem Ausgleich (6.). Die kampfbetonte Partie (Marco Theetz sah schon früh „Gelb“) hatte nach zwanzig Minuten ihre ersten Opfer zu beklagen: Sven Möller und Marcus Rabenhorst krachten derart lautstark mit den Köpfen zusammen, dass einem als Zuschauer das Blut in den Adern gefror. Selbiges floss dann auf dem Platz in Strömen, beide Spieler wurden mit stark blutenden Wunden gemeinsam ins Krankenhaus gefahren. Gute Besserung!
Nach feinem Zuspiel von Reincke tauchte Örün völlig frei vor Christian Schau auf, vergab aber kläglich (30.). Aber auch Vicky hatte seine Großchance: Cem Cetinkaya wird am Sechzehner gefoult, das Leder trudelt jedoch zu Roger Stilz, der frei durch ist und gerade schießen will – als der schwache Schiedsrichter Braun den Vorteil abpfeift (44.). Der nachfolgende Freistoß von Hoose verpuffte anschließend wirkungslos. Nach dem Seitenwechsel wurde weiter um jeden Kunstrasenmeter verbissen gekämpft. Referee Braun hatte keinen leichten Stand, machten sich mit seinen diffusen Entscheidungen aber auch selbst das Leben schwer (Henke: „Schiri, was pfeifst Du den da für einen Scheiß?“ und Roger Stilz bekannte lautstark: „So macht Fußball keinen Spaß“). Nach gut einer Stunde kehrte der Spaß zurück, zumindest für die Hausherren: Christopher Mahrt auf Reincke, der eiskalt zum 2:1 vollstreckte (61.).
Lutz Göttling reagierte, brachte mit Jan Vierig und Benedikt Neumann-Schirmbeck (vom Stadionsprecher als Paul Simon Neumann vorgestellt) zwei frische Angreifer. Zur tragischen Figur mutierte aber ein Curslacker: Christopher Kock versemmelte erst freistehend aus 14 Metern übers Tor die große Chance zum 3:1 (77.), um dann wenige Minuten später den Ball zu verlieren. Stilz schaltete blitzschnell, bediente erneut Hoose und der markierte den Ausgleich (83.). Henke konnte sich kaum einkriegen: „Nur, weil der Kock den Ball vorher nicht richtig klärt“. Mahrt prüfte anschließend noch mal Schau (88.), aber am Ende blieb es beim verdienten Remis.
Schon nächsten Samstag kann der SVCN eine neue Heimserie starten, wenn zum Rückrundenauftakt der VfL Pinneberg die weite Fahrt in die Vierlanden antritt. Für Rekordmeister Victoria hingegen folgt das vierte Auswärtsspiel in den letzten fünf Wochen: Die Barmbeker Grant-Tauben warten schon!
Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1919): 17 Spiele, 1 Sieg, 7 Remis, 9 Niederlagen, 20:36 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.