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26.03.2012
Rückblick: Meyer & Baldrian von Folke Havekost




Tabellen lügen nicht, aber dürfen wir deshalb allen Zahlen glauben? Dass ein Herr namens Methusalem laut Altem Testament stolze 969 Jahre alt wurde, können wir uns höchstens damit erklären, dass der Opa von Schiffbauer Noah keinen stressigen Fußballspielen ausgesetzt war. Aber worüber hat er sich die ganze lange Zeit unterhalten?

Torsten Henke hat im Sommer gerade einmal zehn kurze Jahre als Trainer des SV Curslack-Neuengamme hinter sich, aber wir möchten wetten, dass sich in dieser Zeit so einiges wiederholt hat. Heimsiege, Auswärtsniederlagen, Schneewegschippen vom Kunstrasen, Spitzenspiele im Sonnenschein ... so was halt. Wenn jener Henke also sagt: „Ich bin ja schon ein paar Tage als Trainer mit dabei, aber an so ein Spiel kann ich mich nicht erinnern“ – dann muss schon einiges passiert sein. Fußballfesttag, Derbydrama, Erdbeben am Gramkowweg ... an Superlativen mangelte es nicht, als der SVCN gegen Spitzenreiter Bergedorf 85 aus einem 0:2 und 2:3 noch ein 4:3 gemacht hatte. Für die 700 Zuschauer war das vielleicht nachzahlwürdig (wie Curslacks Mirko Voss über Lautsprecher vorschlug), ganz sicher aber nacherzählungswürdig. Wenn Methusalems Enkel auf seiner Arche auch Platz für zwei Fußball-DVDs gehabt hätte – Noah hätte die Impressionen aus den Vierlanden sofort bestellt.

Zumal Curslack sich mit seinem Erfolg wie schon vor zwei Wochen zum Geheim-Tabellenführer der Oberliga aufschwang: Gewinnt die Henke-Elf die Nachholspiele gegen Sasel und Paloma, grüßt sie die Konkurrenz von ganz oben. Eigentlich war diese Rolle ja Buchholz 08 vorbehalten, die bis zum Sonntagnachmittag mit lauter Siegen die Spitze erreichen konnten. Beim SC Vier- und Marschlande führten die Nordheidjer 2:0, ähnlich schnell wie Bergedorf am Vortag – und reisten doch nur mit einem Punkt im Gepäck zurück. Ein wichtiger Teilerfolg für den Aufsteiger Vierlande, der nun etwas gelassener nach unten schauen kann. Die Gäste beklagten sich zwar über einen nicht gegebenen Strafstoß unmittelbar vor Spielschluss, Trainer Thomas Titze sah jedoch auch: „Wenn wir über 90 Minuten vernünftig gearbeitet hätten, kann uns das völlig egal sein.“

Immerhin befanden sich Bergedorf und Buchholz in guter Gesellschaft: Selbst Champions-League-Aspirant SSC Neapel ließ seinen Gegner Catania nach 2:0-Führung noch in ein 2:2 entkommen. Auch so eine Zahlenkombination, die kaum zu glauben ist: In den guten Tagen des italienischen Fußballs wurde solche Nachlässigkeit als Sünde verstanden, die mit einem geschlossenen Mannschaftskirchgang zu sühnen gewesen wäre.

Darauf verzichtete der VfL Pinneberg guten Gewissens, indem er gegen Altona 93 einfach zwei Treffer in der ersten Halbzeit markierte und dann nichts mehr anbrennen ließ. Die Altonaer kommen im Jahr 2012 noch nicht recht in die Gänge, Pinneberg hingegen hat nach dem 2:0 ein klares und nahes Ziel vor Augen: Am Sonntag geht’s zum Kreisderby nach Halstenbek-Rellingen, und bleibt der VfL auch dort siegreich, dann können die Kicker von Trainer Michael Fischer endlich einmal wieder „Die Nummer eins im Kreis sind wir“ anstimmen.

Dass HR nur noch zwei Punkte vor dem Lokalrivalen liegt, lag am freitäglichen Geschehen auf der Hoheluft. Victorias 2:1 resultierte aus einem mittelprächtigen Spiel, der Altmeister bewahrt sich seine Galavorstellungen wohl taktisch klug für die unmittelbare Konkurrenz auf. Nicht nur Vicky-Coach Lutz Göttling sah „bei unserer Leistung noch Luft nach oben“. In der Tabelle wird die Luft nach oben langsam knapp: Vicky kann als Dritter mit einem Nachholspiel in petto das gegenwärtige Führungsduo Bergedorf und Schnelsen sogar überholen.

Die Germanen freuten sich auch über ein 2:1, um ihren Erfolg gegen Eintracht Norderstedt mussten sie jedoch länger zittern. Matthias Ribeau setzte in der Nachspielzeit einen Elfmeter in die Wolken statt zum Unentschieden einzunetzen. Reine Spekulation, ob die Zielgenauigkeit des Schützen vom Ultimatum des Vereinspräsidenten Reenald Koch beeinträchtigt wurde. Nach den insgesamt schwachen Rückrunden-Ergebnissen hatte Koch unter anderem einen Dreier in Schnelsen gefordert, ehe an der Ochsenzoller Straße über die Regionalliga diskutiert würde. Trainer Andreas Prohn war über die unmittelbare Verknüpfung von sportlicher Leistung und wirtschaftlicher Bereitschaft jedenfalls nicht angetan: „Ich weiß nicht, ob das geholfen hat.“ In Norderstedt stimmen derzeit nicht nur die Zahlen nicht.

In Schnelsen verschwendet man gar keine Gedanken an einen Aufstieg, aber sogar das Double scheint möglich. In der Liga auf Platz zwei, im Pokal Viertelfinalist ... doch da wartet mit Nachbar Niendorf am „Osterdienstag“ eine nicht zu unterschätzende Aufgabe. Es ist noch nicht so lange her, da dachten wir uns in gewisser Regelmäßigkeit (Methusalem und Henke werden sich erinnern): „Niendorf steht zur Hinrunde locker im Mittelfeld? Na, dann werden sie in der Rückrunde ja bestimmt noch in den Abstiegskampf rutschen!“

Stattdessen haben sich die Sachsenweg-Kicker mit drei Zu-Null-Ligaspielen auf Rang sechs geschoben. Gegen Rugenbergen gab es sogar eine Art Torfestival, als die chancenlosen Bönningstedter mit 3:0 das Nachsehen hatten. Erfreulich fürs Palapies-Team war am Sonntag wohl nur, dass Klassenerhaltskonkurrent Vorwärts-Wacker Billstedt seinen leichten Aufwärtstrend nicht bestätigen konnte und beim derzeit auch nicht gerade zauberhaften SC Condor 0:1 unterlag. Auch glanzlos, aber ungemein wichtig war Meiendorfs Erfolg: Das 2:1 bei Schlusslicht Sasel hievte den MSV auf Platz eins der Abstiegszone respektive Rang zwölf des Gesamtklassements. Magisch waren die Meiendorfer ja schon in der Woche zuvor gegen Schnelsen aufgetreten, wo es auch ein 2:1 für die Gelb-Schwarzen gab. Die gleichen Zahlen am Ende zweier völlig unterschiedlicher Auftritte – den Meiendorfern wird das herzlich egal sein.

Aber zurück zum Sachsenweg: Niendorfs Trainer Frank Hüllmann freute sich über „ein ziemlich souveränes Spiel von uns“ und sicher auch darüber, dass er mit dem NTSV ganz gewiss nicht mehr in die Regionen seines Ex-Vereins USC Paloma abrutscht.

Die Tauben spielen zwar nicht gegen den Abstieg, aber sie kämpfen dagegen. Wer brillante Ballstafetten im Minutentakt sehen möchte, war an der Brucknerstraße noch nie besonders gut aufgehoben. Aber die Barmbeker besinnen sich mehr und mehr auf den Leitsatz des berühmten Stadtteilsohns Andreas Brehme: „Wir spielen das, was wir können.“ Damit wurde erst Meiendorf 2:0 besiegt, damit wurde nun auch Oststeinbek 2:0 geschlagen. Für die einen war es quälender Abstiegskampf, für die anderen das längste Elfmeterschießen der Welt. 90 Minuten brauchten die Akteure für drei Elfer. Dazwischen wurde auch noch Ball gespielt, das war aber unerheblich.

Denn getroffen wurde allenfalls vom Punkt. Oststeinbeks Elfmeter, geschossen von Alexander Pohlmann, wurde zur Beute von Paloma-Keeper Marco Koch. Kochs Mitspieler Marcel Meyer hingegen verwandelte die beiden Strafstöße für die Tauben mit äußerster Sicherheit. Zwei Elfer souverän verwandelt hatte am Tag zuvor bereits Curslacks Sinisa Veselinovic, doch Meyers Vorbilder waren andere. Er schaue sich das von Cristiano Ronaldo und Messi ab, scherzte er bei der Siegesfeier. Weder von Cristiano Ronaldo noch von Messi ist uns allerdings die Oberkörpertätowierung „M & B“ bekannt, die der Doppeltorschütze dabei in nackter Freude präsentierte.

Wir vermuten stark, dass das Kürzel für „Meyer & Baldrian“ steht. Denn diese Kombination ist doch sehr geeignet, um die Nerven der Tauben zu beruhigen.



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