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06.04.2012
Was für eine Reaktion! von



TuS Germania Schnelsen – FC Bergedorf 85 2:3 (1:1)

TuS Germania Schnelsen: Grubba – Cengiz (46. Günaydin), Schulz, Mandic, Demirci (79. Polaske) – Thiessen, Kamalow – M. Tunjic, Algan (68. Özbek), Rahn – J. Tunjic
FC Bergedorf 85: Svraka – Pettersson, Sobczyk, Koca (88. Metzler), Meyer – Schmer, Ioannou – Mahrt, de la Cuesta (80. Akyol), Bugrov (68. Kunath) - Landau
Tore: 0:1 de la Cuesta (12.), 1:1 Rahn (24.), 1:2 de la Cuesta (51.), 2:2 Algan (55.), 2:3 de la Cuesta (75.)
Schiedsrichter: Fynn Kohn (Husumer SV): mit teilweise großzügiger Linie bei den Zweikampfbewertungen. Setzte mehr auf Kommunikation statt gelbe Karten. Hätte Mahrt wegen einer versuchten Tätlichkeit gegen Rahn vom Platz stellen (60.), das voran gegangene überharte Einsteigen des Schnelseners jedoch auch enegergischer unterbinden müssen. Insgesamt mit einer soliden Leistung. Jedenfalls war Schiedsrichter-Beobachter Michael Malbranc zufrieden und keiner der zahlreich anwesenden Pressevertreter kritisierte in der Nachbetrachtung die Leistung des Unparteiischen.
Beste Spieler: solide bis unterdurchschnittlich – de la Cuesta, Koca, Sobczyk
Zuschauer: 402

Wenn Germania Schnelsen und Bergedorf 85 aufeinander treffen, dann steht diese Partie stets im Fokus des Amateurfußballs. Doch nicht nur aufgrund der zweifellos vorhandenen sportlichen Qualität. Weit gefehlt. Denn sowohl im Vorfeld des Hinspiels, dass die Bergedorfer verdientermaßen mit 1:0 gewannen, als auch vor dem heutigen Rückspiel, gab es reichlich Diskussionsstoff Abseits des Feldes. Während Anfang Oktober 2011 ein BILD-Artikel Wechselgerüchte von Germania-Team-Manager Holger Spethmann entfachte, ist nun die geplatzte Regionalliga-Bewerbung der Elstern zum Gespött der Szene geworden. Leidtragende der unvergleichlichen Posse sind nicht nur die ambitionierten Akteure des Traditionsvereins, sondern auch die treuen Fans, die sich endlich wieder nach Viertligafußball an den Sander Tannen sehnten.
Mindestens genauso interessant wie der Ausgang dieser Begegnung war somit das Auftreten der Gäste. Lassen sich die Schützlinge von Trainer Olaf Poschmann ob der riesigen Enttäuschung hängen, oder aber kommt eine in der Tagespresse von Spielern wie Martin Sobczyk und Christopher Mahrt angepriesene „Jetzt-erst-Recht-Mentalität“ zur Geltung?

Die beiden technisch wohl besten Mannschaften der Liga verzichteten einvernehmlich auf ein Abstasten und legten mit ansehnlich vorgetragenen Angriffen direkt los. 85-Spitze Jan Landau schoss nach drei Minuten in die Arme von Tobias Grubba und Teamkollege Chris Mahrt wurde im letzten Moment vom langbeinigen Mirko Schulz am Torerfolg gehindert (5.). Germania hätte weitere 180 Sekunden später durch Berkan Algan führen können, wenn nicht gar müssen. Nach einem missglückten Flachabstoss der Gäste umkurvte der zentrale Mittelfeldspieler der Platzherren Keeper Semir Svraka schon, schoss dann aber aus leicht spitzem Winkel nur an den Außenpfosten. Das Tempo blieb weiter unwahrscheinlich hoch. Feines Kurzpassspiel, ständige Bewegung, Spielwitz und zwei ausgezeichnete Freistoßschützen prägten den weiteren Verlauf der hochklassigen Partie. Zunächst schlenzte Sascha de la Cuesta einen Freistoß aus 18 Metern genau in den Winkel – 0:1 (12.). Die verdiente Führung für Bergedorf. Kaum eine Viertelstunde später der Ausgleich durch Stephan Rahn. Aus 17 Metern Torentfernung streichelte der Blondschopf den Freekick ebenfalls in Giebelnähe – 1:1. Bei beiden Standardsituationen hielt die jeweilige Abwehrmauer nicht den vorgeschriebenen Abstand von 9,15 Meter ein. De la Cuesta und Rahn störte dies ausgesprochen wenig. Entweder man kann es oder eben nicht. Zur Halbzeit blieb es beim Gleichstand. Schmeichelhaft für Germania aufgrund der Vielzahl an Hochkarätern des Kontrahenten, der einen blendenden Eindruck hinterließ.

In Hälfte zwei folgte eine Steigerung. Nicht zwingend an Spielqualität, wohl aber an emotionalen Ausrutschern, härteren Foulspielen und Dramatik. Die Freistoßkunst blieb der klasse Kulisse von über 400 Zuschauern weiter erhalten. Dazu später mehr. Die Gemüter zum Kochen brachte der erneute Führungstreffer der Poschmann-Equipe. Algan blieb nach einem fairen Tackling und Ballverlust zugleich am Boden liegen, die Schnelsener forderten de la Cuesta demnach auf, den Ball ins Aus zu spielen. Der 85-Kapitän bekam die Rufe entweder nicht mit oder stufte das Verhalten Algans als taktisches Lamentieren ein, verschaffte sich mit einer wendigen Körpertäuschung eine optimale Schussposition und schloss aus 18 Metern unten links erfolgreich ab – 1:2 (51.). Die Antwort der Gastgeber ließ nicht lange auf sich warten, denn nur fünf Minuten später glich Algan mit einem noch von Sobczyk abgefälschten Schuss aus. „Na Zehner, siehst du was jetzt kommt. Da hast du selber Schuld mit deinem scheiß Tor“, brüllte Germania-Coach Klaus Thomforde in Richtung des Bergedorfer Zehners. De la Cuesta reagierte mit einem abfälligen: „Was, wie bitte, ich kann dich nicht hören.“ Ring frei für die letzten 35 Minuten, die es noch einmal in sich hatten. Die Zweikämpfe wurden verbissener, auch wesentlich härter geführt. Keiner der Spieler zog ab diesem Zeitpunkt zurück, Schiedsrichter Fynn Kohn wurde immer mehr gefordert. In der 60. Minute hätte er Mahrt nach versuchter Tätlichkeit gegen Rahn vom Platz stellen, Rahns übertriebenes Zweikampfverhalten gegen den Ex-Curslacker aber ebenso unterbinden müssen. Am Ende kamen beide mit dem gelben Karton davon – Glück gehabt!

Die Entscheidung resultierte einmal mehr nach einem Freistoß. Nach einem unnötigen Handspiel von Sinan Demirci zwei Meter vor der Strafraumgrenze erneut die Chance für Bergedorf. De la Cuesta lief an und zimmerte das Spielgerät wuchtig ins Torwarteck – 2:3. Der Spielmacher flitzte unmittelbar danach vor die gegnerische Coachingzone, wo Thomforde fassungslos stand. De la Cuesta würdigte den Ex-Profi keines Blickes, drehte ihm den Rücken zu und verwies mit beiden Daumen auf seine Rückennummer, die Zehn. Auch wenn sich in der vergangenen Chaos-Woche und während dieser teilweise hitzigen Partie einiges aufgestaut hatte: „De la“ hätte sich durchaus einen stilvolleren Jubel aussuchen können. In der Schlussphase waren die Elstern dem vierten Treffer näher als Schnelsen dem Ausgleich. Am Ende blieb es beim leistungsgerechten 2:3, welches die mitgereisten Anhänger von „85“ lautstark feierten.

Trainer Poschmann war stolz wie Oskar und sagte: „Die Mannschaft hat eine unglaubliche Reaktion gezeigt und ganz tollen Charakter bewiesen. In dieser schwierigen Situation waren wir alle sehr niedergeschlagen, das war alles andere als einfach. Im Hinblick auf die Zukunft muss einiges aufgearbeit und verbessert werden. Zum Beispiel die Kommunikation“, so Poschmann. Liga-Manager Andreas Hammer fügte hinzu: „Wir müssen uns vorwerfen lassen, dass wir zu blauäugig waren, mehr Hilfe brauchen und in einigen Dingen sicher keine Profis sind. Es gilt jetzt aus den gemachten Fehlern zu lernen und diese abzustellen.“ Ob Matchwinner de la Cuesta auch in der kommenden Serie dabei sein wird, steht in den Sternen. „Irgendwann muss ich den Sprung nach oben wagen. Andererseits ist Bergedorf eine Herzensangelegenheit für mich.“ Für die Germanen, die ihren Teil zu einem denkwürdigen Oberligaspiel beigetragen haben, geht es bereits am kommenden Dienstag weiter. Das Oddset-Pokal-Viertelfinale gegen den Niendorfer TSV steht auf dem Programm. Die Meisterschaft ist jetzt wohl kaum noch zu erreichen, der Pokalsieg indes bleibt weiter das große Ziel. „Wir haben viele Verletzte, dennoch wollen wir weiterkommen“, blickt Team-Manager Holger Spethmann voraus.


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