29.04.2012 Condor gewinnt müden Vormittagskick von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
SC Condor – VfL Pinneberg 2:1 (0:0)
SC Condor: Kleinschmidt – Twardawa, Anders, Krohn, Lüdemann – Pawletta, Werwath – Theis (78. Schröder), Flores, Skalnik (83. Weber) – Roschlaub (84. Neumann) VfL Pinneberg: Steen – Haag (69. Kaplan), Hellmann, Müller, Waseq – Dora, Maksimovic – Hayran, Reibe (69. Badermann), Eggers (69. D’Agata) - Koster Tore: 1:0 Flores (55.), 2:0 Twardawa (61.), 2:1 Maksimovic (90.) Schiedsrichter: Paul Dühring (SVNA): Hatte keine Mühe mit der fairen Partie (nur eine Gelbe Karte) Beste Spieler: Anders, Pawletta, Twardawa – Keiner Zuschauer: 100
„Morgen fliege ich für 5 Tage nach Barcelona. Da ist ja gerade eine kleine Krise, vielleicht kann ich da den ein oder anderen Spieler für uns abgreifen“, scherzte Condors Sportlicher Leiter Matthias Bub vor dem Anpfiff. HAFO wünscht einen schönen (Kurz-)Urlaub – und sah heute ein Spiel, dass unter dem Oberbegriff „Kick & Rush“ wohl ganz treffend umschrieben ist. Der Rasen am Berner Heerweg ist in einem bedauernswerten Zustand, eine technisch anspruchsvolle Partie daher von vornherein ausgeschlossen.
Die Gäste aus Schleswig-Holstein kamen jedenfalls deutlich besser mit dem Geläuf zurecht, in der ersten Halbzeit war der VfL klar feldüberlegen. Doch weder Thorben Reibe mit einem schönen Seitfallzieher (15.), noch Tugay Hayran mit einem Fernschuss (20.) konnten Sascha Kleinschmidt überwinden. Die dickste Chance bot sich dann Nikola Maksimovic, dem aber völlig „blank“ vor dem Tor die Nerven versagten (31.). Die Gastgeber verhielten sich in der ersten Halbzeit bemerkenswert passiv. Nur ein (!) Torschuss durch Carlos Flores, der bei seinem Versuch leicht gehalten/behindert wurde, konnte der Chronist notieren (42.).
In der Halbzeitpause muss den Pinnebergen dann irgendwas abhanden gekommen sein. Selbst Coach Michael Fischer erkannte sein Team nicht wieder (siehe Trainerstimmen). Lustlos, ohne Engagement und ohne Zug zum Tor. Das nutzte der bis dahin so schwache SC Condor eiskalt aus. Nils Roschlaub zauberte einen fantastischen Außenrist-Pass über 30 Meter auf den Kopf von Flores: 1:0 (55.). „Das ist eben der Unterschied“, so Fischer nach der Partie. Einen „Fußballgott“ Roschlaub hat eben nicht jeder in seiner Mannschaft. Nur kurze Zeit später eine einstudierte Standardsituation: Freistoß Mike Theis auf den zweiten Pfosten, Kopfball-Riese Max Anders legt ab in die Mitte und Heiner Twardawa, wie immer ein kämpferisches Vorbild, drückt den Ball über die Linie (61.). „Endlich hat die Mannschaft mal gemacht, was wir vorher besprochen haben“, freute sich Meik Ehlert.
Nun war die Chose gelaufen. Pinneberg ergab sich nahezu kampflos. „Der nächste, der einen Zweikampf gewinnt, bekommt einen Preis“, so Fischer scherzhaft. Doch zum Lachen war ihm nicht zu Mute. Drei Mann wechselte er auf einen Schlag aus (69.), ein Zeichen äußerster Verärgerung. Nächste Woche gegen den SCVM dürften sich einige Akteure auf der Bank wiederfinden. Die Raubvögel spulten nun ihr Pensum runter, das ärgerliche Gegentor in der Schlussminute durch Maksimovic verhinderte allerdings die Runde Kaltgetränke nach der Partie. Denn Coach Ehlert muss nur zahlen, wenn die Null steht.
Punktspielstatistik (seit 1956) aus Sicht des Gastgebers: 20 Spiele: 6 Siege – 4 Remis – 10 Niederlagen, 24:41 Tore
Michael Fischer (Trainer VfL Pinneberg): (Ironisch): Kompliment an den Platzwart...an Fußballspielen war auf dem Platz jedenfalls nicht zu denken – und wir haben heute auch kein Fußballspiel gesehen. Trotzdem haben wir uns in der ersten Halbzeit drei Großchancen ganz hervorragend rausgespielt, die wir leider nicht genutzt haben. In der zweiten Halbzeit habe ich immer diejenigen gesucht, die in der Kabine geblieben sein müssen. Das war kein Vergleich mehr mit der ersten Halbzeit. Und das hatte auch nichts mit dem Platz, sondern mit der Einstellung zu tun. Hier haben einige Spieler eine Leistung abgerufen, da wäre meine Frau nicht schlechter gewesen. Und darüber haben einige auf der Bank noch Späße gemacht, das war Kindergarten und kein Oberligafußball. Aber das werden wir nächsten Sonntag gerade biegen und das wird man auch an der Aufstellung sehen. Ich bin sehr enttäuscht.
Meik Ehlert (Trainer SC Condor): Meine Spieler wirkten müde und träge, bis zur Halbzeit war das gar nichts. Danach waren wir deutlich engagierter und haben uns einige Chancen herausarbeiten können. Das 1:0 war hervorragend von Nils Roschlaub vorbereitet und von Carlos Flores vollendet. Das freut mich für die beiden ganz besonders, die hatten zuletzt nicht so viele Glücksmomente. Das Gegentor in der 90. Minute ist eigentlich nur für mich schön, weil ich jetzt keine Kiste Bier ausgeben muss. Insgesamt war es eine halbwegs vernünftige zweite Halbzeit und ich bin mit dem Sieg sehr zufrieden.
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