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19.05.2012
Große Freiheit: La Paloma olé von Andreas Killat



vs.


USC Paloma – SC Vier- und Marschlande 3:2 (0:1)

USC Paloma: Chergui – Savelsberg, Drews, Francke, Schröder – Graf, Chipenko, Gottschalk (76. Lohfeldt, 85. Jelting), Albrecht – Gyimah, Galica
SC Vier- und Marschlande: Möller – K. Herzberg, Oltmann, Benson, Güven – Tetzlaff – Bey. Atug (82. Kaba), Khalili, Kosik, Ahmadi (57. von Hacht) - Ullrich
Tore: 0:1 Tetzlaff (14.), 1:1 Chipenko (65.), 1:2 Ullrich (83.), 2:2 Gyimah (89.), 3:2 Galica (90.)
Schiedsrichter: Patrick Schult (SC Osterbek): Die Gäste hätten gerne ein paar mehr Freistöße und etwas Nachspielzeit gehabt. Aber insgesamt eine souveräne Leistung!
Beste Spieler: Chipenko (2. Hz) – Ullrich, Tetzlaff (1. Hz), Möller
Zuschauer: 270

Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme: Die ganze Anstrengung der letzten Wochen musste raus, jeder umarmte jeden, der obligatorische Jubelkreis wurde gebildet, Freudengesänge angestimmt (Uh, Uh, Uh, Uh-es-Zeh), Freudentränen flossen. Was für eine Dramatik an der Brucknerstraße!


Freudentänze nach dem Schlusspfiff. Foto: Hanno Bode

Mit furiosen 24 Punkten aus 14 Spielen (8-0-6) seit dem Amtsantritt von Marco Krausz sicherten sich die "Tauben" am vorletzten Spieltag (vermeintlich) den Klassenerhalt, da Rugenbergen ein paar Minuten zuvor mit 5:1 in Oststeinbek gewonnen hatte. Doch da gibt es ja noch die ominöse Sportgerichtsverhandlung – ganz in trockenen Tüchern ist die Sache daher noch nicht. Die Gastgeber begannen allerdings hypernervös. Fast jeder Ball wurde sofort wieder verloren, was natürlich auch am intensiven Pressing der Vierländer lag. Der SCVM legte ein unglaubliches Tempo an den Tag, attackierte immer sofort den Ballführenden und verschob die einzelnen Mannschaftsteile sehr geschickt, so dass fast immer eine Überzahlsituation entstand. Paloma kam damit überhaupt nicht klar. Nach Chancen von Sandjar Ahmadi (8.), mit einem feinen Dropkick aus 25 Metern knapp drüber und Saboor Khalili, dessen Schuss Zakaria Chergui nur mit Mühe über die Latte lenken konnte, war die Marschländer Führung nur folgerichtig: Nach einem schnell ausgeführten Einwurf drosch Heiko Tetzlaff das Leder mit Schmackes in die Maschen (14.) – sehr zur Freude und lautstark umjubelt von den „Vierländern Chosen Few“:


Die SCVM-Girls feuerten ihr Team frenetisch – aber am Ende vergeblich – an.

Die Hausherren wirkten wie paralysiert. Es dauerte bis zur 37. Minute, bis der erste Torschuss abgegeben wurde. Aber der hatte es in sich: Keeper Patrick Möller, Ex-Palomate, spielte den Ball beim Abschlag direkt auf John Gyimah, der nahm das Leder 35 Meter vor dem Tor perfekt mit der Brust an und marschierte alleine aufs Tor zu. Doch der Stürmer hatte heute wahrlich nicht seinen besten Tag. Immer wieder versprangen ihm die Bälle, so auch in dieser aussichtsreichen Szene. Einen Tick zu weit vorgelegt – und schon konnte Möller seinen Fehler wieder gutmachen. Im direkten Gegenzug hatte Marcel Ullrich die Riesenchance zur Vorentscheidung, scheiterte aber an Chergui (38.). Mit dem 0:1 zur Pause waren die Tauben gut bedient. Und wie so häufig in der Fußballgeschichte drehte sich das Match komplett.

Die „Roten Teufel“ konnten nun nicht mehr das Tempo der ersten 45 Minuten gehen, Paloma bekam Oberwasser. Visar Galica hätte schon kurz nach dem Seitenwechsel das 1:1 machen MÜSSEN, doch Möller parierte glänzend (49.). Dann nahm sich Miroslav Chipenko ein Herz, zog aus 18 Metern ab und hatte Glück, dass das Ding unhaltbar zum Ausgleich abgefälscht wurde (65.). Nun war Dampf in den USC-Aktionen. Chipenko’s Eckball köpfte Galica nur wenige Zentimeter am Pfosten vorbei (68.) und nach dem schönsten Spielzug des Tages über Miro, John und wieder Visar strich das Spielgerät nur hauchdünn übers Gehäuse (71.).

Mitten in diese Drangphase schickte Matthäus Kosik Ullrich mit einem Zauberpass auf die Reise – und der ließ sich nicht zweimal bitten, umkurvte Chergui und machte kurz vor Schluss mit dem 2:1 den Klassenerhalt perfekt! Dachten zumindest alle. Doch statt die Köpfe hängen zu lassen, zeigte Paloma alte Tugenden. In die Karten spielte den Gastgebern dabei das ungestüme Verhalten der unerfahrenen Akteure des Aufsteigers. Statt mit Mann und Maus zu verteidigen und die Bälle wenige Minuten vor dem Ende einfach nur raus zu dreschen, wurde weiter munter nach vorne gespielt. Der USC nutzte die Räume, Marc Albrecht („Ich habe heute nur zwei Pässe an den eigenen Mann gebracht“) bediente mit seiner besten Aktion den völlig „blank“ stehenden Gyimah, der nach einem bis dahin rabenschwarzen Tag zum stürmisch gefeierten Ausgleich einschob (89).


John Gyimah hatte nicht seinen besten Tag – machte aber den wichtigen 2:2-Ausgleich (links freut sich Christian Jelting mit). Foto: Hanno Bode

Aber was heißt schon “stürmisch gefeiert”? Wer nicht dabei war, kann wohl kaum ermessen, was 60 Sekunden später los war. Jelting scheitert aus sieben Metern an Möller, den Nachschuss von Galica klärt ein SCVMer auf der Linie. Doch statt den Ball in den Barmbeker Abendhimmel zu befördern „suchen meine Jungs immer die spielerische Lösung“ (Coach Benjamin Scherner). Mit fatalen Folgen. Galica kommt erneut zum Schuss und dieses Mal schlägt es im Gäste-Gehäuse ein (90.). Unglaubliche Jubelszenen auf der einen, fassungslose Trauer auf der anderen Seite. Eben noch abgestiegen, nun quasi gerettet. Und umgekehrt. So ist Fußball. Noch viele Stunden nach dem Schlusspfiff wurde im Vereinsheim gefeiert.


Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers: 8 Spiele, 3 Siege, 4 Remis, 1 Niederlage, 15:14 Tore (Bilanz erst seit 1999, vorher TSV Kirchwerder und SV Ochsenwerder)

99/00: 1:0 / 2:2 Landesliga Hansa
00/01: 1:1 / 2:5 Landesliga Hansa
01/02: 2:0 / 2:2 Landesliga Hansa
11/12: 3:2 / 2:2 Oberliga Hamburg


Stimmen:

Benjamin Scherner (Trainer SCVM):
Aufgrund der zweiten Halbzeit und der vielen 100%igen Chancen ist der Sieg nicht ganz unverdient. Dabei hatten wir so gut angefangen und unsere gute Form der letzten Wochen mitgenommen. Aber in der zweiten Halbzeit hatten wir Ködel in der Hose und überhaupt keine Ordnung mehr. Dann machen wir aber doch aus dem Nichts das 2:1 – und das muss dann einfach sieben Minuten vor Schluss über die Zeit gebracht werden. Aber unsere Jungspunde wollten unbedingt noch das 3:1 machen. Ömer Güven turnte auf einmal als Mittelfeldstürmer rum, obwohl er linker Verteidiger ist. Das war dilettantisch. Vor dem 2:3 hätten wir den Ball einfach mal über den Zaun bolzen sollen. Ein ganz bitterer Nackenschlag für uns.

Marco Krausz (Trainer USC Paloma):
Es fällt schwer, die 90 Minuten in sachliche Worte zu fassen. Die erste Halbzeit kann man in einem Wort zusammenfassen: Unterirdisch! In der Pause habe ich zu meiner Mannschaft gesagt, dass es nicht mehr schlechter werden kann. Es macht mich aber schon stolz, dass wir dann so den Hebel umlegen konnten. Der Ausgleich war zwar etwas glücklich in der Entstehung, aber völlig verdient. Als wir auf den Führungstreffer drängten, fällt wie aus dem Nichts das 1:2. Dann nochmal so zurück zu kommen...da zieh’ ich den Hut! Jeder, der mal Sport betrieben hat, weiß, was das mental bedeutet.


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