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22.10.2012
Rückblick: Moses teilt das Meer, Jurkschat teilt die Spitze von Folke Havekost



Die römische Republik wurde von ihr regiert, die Grünen suchen sie gerade, die Oberliga Hamburg hat sie gefunden: die Doppelspitze. 26 Punkte, 27:12 Tore – Buchholz 08 und der FC Elmshorn liegen punkt-, tordifferenz- und sogar geschossenetoregleich an der Spitze. Selbst der – in der Meisterschaftsfrage nicht entscheidende – direkte Vergleich gibt uns keinen Hinweis, was wir unserem beschwerdeführenden Tabellenkalkulationsprogramm („Zwei erste Plätze? Wie kommt ihr denn darauf? Als ich jung war, hätte es so was in Bill Gates‘ Garage nicht gegeben!“) entgegnen sollten. Da aber auch Mikrotechnologie die Welt (und ihre Landkarten) nicht völlig auf den Kopf stellt, liegt bei uns nun der südholsteinische FC Elmshorn aus dem hohen Norden vor den Nordheidjern aus dem tiefen Süden Fußballhamburgs.

Das direkte Duell der aktuellen Co-Spitzenreiter in Buchholz war vor Wochen 2:2 ausgegangen, und ein 2:2 sahen die Zuschauer auch am Sonntag in der Otto-Koch-Kampfbahn. 08 ließ sich dabei von einem 0:1-Rückstand gegen Rugenbergen nicht beirren, ging binnen weniger Minuten selbst 2:1 in Führung und schien auf der Siegerstraße, an deren Ende die alleinige Tabellenführung winkte. Wie die Gastgeber dann in der 76. Minute doch noch vom Weg abkamen, schildert landkreis-fussball.de: „Jurkschat wird auf Kniehöhe durch die Schnittstelle angespielt, verarbeitet die Pille gekonnt und schließt schnell vor dem herauseilenden Titze ab. Der Keeper fälscht den Ball noch gegen die Latte ab, doch Jurkschat setzt am schnellsten nach und kann aus kurzer Distanz zum 2-2 treffen.“ Durchaus passend: Ein doppeltes Bemühen von Rugenbergens Mario „Harry“ Jurkschat führte zur Doppelspitze. Moses soll damals ja auch nachgesetzt haben, als er das Meer teilte. Soll keiner sagen, dass man das mal eben im Vorbeigehen macht.

Denn dass wir eine geteilte Spitze haben, liegt auch daran, dass Elmshorn sich im Aufsteigerduell mit Bramfeld durchaus schwer tat. Auch hier lag der Heimverein zunächst in Rückstand, ging 2.1 in Führung und kassierte den Ausgleich. Antonio Ude hatte es der FCE schließlich zu verdanken, dass doch noch ein hart erkämpfter 3:2-Sieg und schließlich immerhin die Co-Tabellenführung heraussprang.

Und das Verfolgerfeld? Condor furios, Curslack souverän, Norderstedt im Kommen und Schnelsen schwächelnd. Jäger Nummer eins sind nun die Raubvögel, und wer sie bei ihrem 7:2 gegen Schlusslicht Bergedorf gesehen hat, versteht, warum sich Buchholz und Elmshorn lieber zum Gejagten-Duo zusammenschließen als einsam den Schnabel des Verfolgers im Nacken zu wähnen. Vier Tore von Carlos Flores, und noch ein Mehmet Eren in der Hinterhand, der zur Irritation der Farmsener-Berner-Oldenfelder bei Schützenfest nicht auflaufen durfte … hätte es nicht im Heimspiel zuvor ein schmales Nullzunull gegen Bramfeld gegeben, die Condoraner könnten jetzt schon von der Spitze grüßen.

Die hatte ein anderer Klub durch schwache Gastauftritte zuletzt ein wenig aus den Augen verloren. Auf seine Heimspiele kann sich Curslack-Neuengamme allerdings verlassen. Sechs Auftritte am Gramkowweg, sechs Siege – da wirkt das Pokalaus zuhause gegen Meiendorf zu Beginnd er Saison gleich noch ein bisschen surrealer. Das 2:0 gegen Lurup stand schon nach einer guten Viertelstunde fest, als Jan Landau sich mit seinen beiden Treffern an die Spitze der Torjägerliste gesetzt hatte. Fortan konnten die Besucher angesichts des ungefährdeten Erfolgs in Gedanken schweifen, wo sich denn in der nächsten Spielzeit ihr Sitz auf der geplanten Tribüne befinden könnte.

Während Bergedorf und Lurup bei ihren Gastspielen weitgehend chancenlos blieben, konnte der USC Paloma bei der launenhaften Norderstedter Eintracht durchaus auf Zählbares hoffen – zumal die Barmbeker nach nur acht Minuten ihren Führungstreffer bejubelten. Norderstedt scheint sich mittlerweile aber so weit gefestigt zu haben, dass der Rückstand gegen einen Abstiegskandidaten nicht mehr automatisch zum Einbruch führt. Unbeirrt drehte das Seeliger-Team das Ergebnis in ein 2:1, und auch, dass Eintracht-Kapitän Dennis Wehrendt sein Rededuell mit Schiedsrichter Thorsten Bliesch um eine höchst strittige Nasenbreite verlor und mit Gelb-Rot vom Platz musste, rettete die Tauben nicht mehr. Bis zum Spitzenduo ist es noch weit für die Eintracht, doch der gerade erspielte (und gegen Paloma auch erkämpfte) Status „oberes Tabellendrittel“ gehört zu den besseren Norderstedter Nachrichten des Jahres.

Germania Schnelsen hingegen lässt im Moment ein wenig abreißen – und das ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen Elmshorn. Beim VfL Pinneberg liefen die Schnelsener lange einem Rückstand hinterher, und kurz nachdem sie den Ausgleich geschafft hatten, zerstörte VfL-Joker Pablo Moreira doch wieder die Hoffnungen auf einen Punktgewinn. Was auch das Höchste der Gefühle gewesen wäre, denn immerhin erlebte die Oberliga diesmal eine auswärtssieglose Runde. Viermal zwar gingen die Gäste in Führung, doch am Ende wanderten gerade einmal zwei von 27 möglichen Zählern ins Rückreisegepäck.

Die schönste Rückfahrt hatte neben Rugenbergen die SV Halstenbek-Rellingen. Klar, dass lag natürlich in erster Linie daran, dass es bei den Baumschulern so hübsch ist und also jeder gerne in die aufregende Zwischenzone zurückkehrt, die die Metropolen Hamburg und Pinneberg voneinander trennt. Ein wenig lag es aber wohl auch am 1:1, das HR dank Sascha Richerts Ausgleich aus Altona mitnahm. Für Altona 93, das wieder einmal stark begann und dann nachließ, war es schon das sechste Unentschieden im zwölften Spiel – die Friedfertigkeit übertrifft den Unterhaltungsfaktor, das Entertainment übertrifft die Effektivität. Vielleicht sollte Altonas Präsident Dirk Barthel vorsorglich die Koffer packen, denn derzeit erscheint kaum jemand geeigneter, am 10. Dezember in Oslo den Friedensnobelpreis für Europa entgegen zu nehmen, als ein Repräsentant des AFC.

An diesem Spieltag der Heimsiege außerhalb von Altona und Buchholz nutzten zwei Abstiegskandidaten die Gunst der Stunde und verschafften sich ein wenig Luft nach unten. Vierlande drehte als vierte Heimmannschaft ein 0:1 in ein 2:1 und ließ BU danach auch nicht wieder zurückkommen. Seit dem 0:1 zum Saisonauftakt gegen Pinneberg (als der Gegentreffer zehn Minuten vor Schluss fiel) hat der SC Vier- und Marschlande daheim nicht mehr verloren. Erinnern wir uns auch noch daran, dass selbst buchholz erst in allerletzter Minute den Ausgleich beim SCVM erzielte, dann könnte die Heimstärke ein hoher Trumpf der Scherner-Mannschaft im Abstiegskampf sein – selbst an Spieltagen, an denen Auswärtsmannschaften auch mal was reißen …

Weil nach derzeitigem Stand sowohl St. Pauli II als auch der SC Victoria aus der Regionalliga in die Oberliga abstiegen, hinge Vierlandes Schicksal als Tabellenfünfzehnter am Hamburger Vertreter in den Regionalliga-Aufstiegsspielen. Dies aber auch nur, weil Meiendorfs Marcin Herzog in Niendorf kurz vor Schluss Schadensbegrenzung betrieb, auf 1:4 verkürzte und den MSV in Klassement wieder hauchdünn vor Vierlande setzte. Am letzten Spieltag wäre ein Last-Minute-Sprung ans rettende Ufer gewiss stürmisch gefeiert worden, nach zwölf Spielen trug Hercogs Tor praktisch nichts dazu bei, die Laune von Meiendorfs Trainer Matthias Stuhlmacher zu verbessern. Es sei „mal wieder kein oberligareifer Auftritt“ seines Teams gewesen, zürnte Stuhlmacher.

Bei Niendorf dagegen scheint der berühmte Schalter umgelegt, die Brust gelöst und was es noch alles an Bildern dafür gibt, dass steter Einsatz auch manchmal belohnt wird. Nach dem nicht unverdienten, aber doch sehr glücklichen Sieg in Lurup nun eine dominante Vorstellung gegen Meiendorf. Das war noch nicht das Niveau von Elmshorn, auch das der Buchholzer nicht. Aber es war immerhin doppelt spitze!


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