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19.08.2013
Rückblick: Rugenbergen zum Zweiten von Folke Havekost



Am Sonnabend wird die Bundesliga nun endlich 50 Jahre alt. Vorgefeiert wurde ja schon kräftig. Hamburg hat schon seit 1950 eine eingleisige Eliteklasse und, bei Lichte betrachtet, eigentlich noch mehr zu Feiern als die Bundesliga. In ihrem 64. Jahr präsentiert sie sich so frisch wie lange nicht. Am vergangenen Wochenende gab es gleich jeden Tag einen Knüller.

Am Freitag demontiert der Spitzenreiter den Meister. Am Sonnabend hängt Curslack Buchholz ab wie ein ICE eine Regionalbahn ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5147). Und am Sonntag trifft BU bei SCALA nicht nur die richtigen Töne, sondern auch gleich sieben Mal ins Netz.

Der SV Rugenbergen bot den Gala-Auftakt: Wer nach den Siegen über die vermeintlichen Leichtgewichte Meiendorf und Halstenbek gedacht hatte, mit dem amtierenden Champion Elmshorn würde nun ein zu schwerer Prüfstein warten, sah sich getäuscht. Mit ihrem 4:1 verteidigten die Bönningstedter souverän ihre Tabellenführung und sind nunmehr das einzige makellose Neun-Punkte-Team der Liga. Bei den SVR-Spielen fallen im Schnitt unterhaltsame 6,0 Tore. Neben dem Umstand, dass Mediendirektor Jörn Wolf einst für Rugenbergen kickte die derzeit wohl die einzige angemessene Verbindung zu den Bundesliga-Kollegen vom HSV.

Dass die Torrate von Pascal Haase (2 auf 0) und Mario Jurkschat (5 auf 1) gegenüber dem 7:1 in Halstenbek signifikant sank, konnte Trainer Ralf Palapies ziemlich egal sein. Schließlich trug sich mit Dennis von Bastian gegen Elmshorn ein weiterer Trumpf gleich zweifach in die Torschützenliste ein.

Auf Elmshorner Seite beklagte Trainer Achim Hollerieth das „Kreisklassen-Niveau“ in Sachen Trainingsbeteiligung. Da ist es umso besser, dass wenigstens Patrick Ziller nach seinem kurzen Sommeraufenthalt bei Victoria wieder zurückgekommen ist – er gehörte bei seinem „Zweit-Debüt“ für Elmshorn noch zu den Besseren.

Wenig Gutes gab es auch für Buchholz-Trainer Thomas Titze zu sehen. Als „nicht Oberliga-würdig“, befand er den Auftritt seiner Farben nach dem 0:5 bei Curslack-Neuengamme. Während Titze nicht viel mehr als nüchterner Realismus blieb, fragte sich sein Pendant Torsten Henke, ob nicht auch Zauberei im Spiel gewesen wäre. Das 5:0 sei „eigentlich nicht zu fassen“, sagte Henke und bat darum, gekniffen zu werden. Hat sich keiner getraut, aber es war auch so klar: Der Trainer war genauso wach wie seine Spieler.

Langsam glauben wir ja auch, dass Curslack und clever mit demselben Buchstaben anfangen. Ein mühevolles Derby-2:2 gegen Vierlande zum Auftakt, damit ja keiner auf die Idee kommt, CN allzu rasch auf den Favoritenschild zu heben – und dann zwei glasklare Siege mit 9:0-Toren. Sogar der alte Curslacker, nein: der junge Ex-Curslacker Nils Pichinot war offenbar so inspiriert, dass er am Tag danach zweifach für Goslar traf und damit entscheidend zum 3:2-Regionalliga-Sieg der Harz-Kicker in Wilhelmshaven beitrug.

Dass Curslack damit „nur“ auf Platz drei gelandet ist, lag am dritten Knaller des Wochenendes. BU brachte Aufsteiger Alstertal-Langenhorn bei seinem Gastspiel knallhart auf den „Boden der Tatsachen“ zurück, wie deren Trainer Oliver Kral nach dem 1:7 feststellen musste. Während SCALA nach dem euphorisierten Auftakt nun einen alltagstauglichen Modus finden muss, sind die Barmbeker auf Position zwei vorgerauscht. Adrian Sousa gelang beim Kantersieg ein Hattrick, wie schon am Vortag Curslacks Ivan Sa Borges Dju, der beim pedantischen Kriterium Lupenreinheit die Nase vorn hat.

Nur zwei Treffer standen für Eric Agyemang zu Buche, aber es waren auch die einzigen, die in Pinneberg fielen. Mitte der ersten Hälfte stand der 2:0-Sieg der Dassendorfer damit im Grunde schon fest. Die TuS ist damit – endlich! – der bestplatzierte (und natürlich auch demütigste) Aufsteiger: beste Voraussetzungen fürs Freitagabendheimspiel gegen Tabellenführer Rugenbergen.

Pinnebergs Nachbar Halstenbek hatte ein glücklicheres Ende. „Hauptsache gewonnen, die Art und Weise ist mir schnuppe“, verriet HR-Coach Thomas Bliemeister dem Hamburger Abendblatt. Seine Elf erzielte den 2:1-Siegtreffer in Oststeinbek in Unterzahl, als Jürgen Tunjic einen strittigen Foulelfmeter in die Maschen setzte. Hatten die Stormarner am Oberliga-Eröffnungsabend beim 1:1 gegen BU noch Glück auf ihrer Seite, so fuhr Fortuna diesmal mit den Gästen zurück in den Kreis Pinneberg.

Vier Mannschaften, die sich (zumindest derzeit) eher nach unten orientieren, verbuchten ein 1:1, das jeweils schon zur Halbzeitpause erzielt war. Für Blankenese war der Zähler in Niendorf der erste der Saison – die Rote Laterne bleibt trotzdem bei der SVB, aber sie leuchtet ihren Trägern nun vielleicht ein bisschen mehr Zuversicht. Während Niendorf-Coach Vahid Hashemian sich über einen nicht gegebenen Strafstoß beklagte, der seiner Mannschaft möglicherweise den ersten Saisonsieg beschert hätte, hatte Blankeneses Trainer Dennis Mitteregger für alle Gebeutelten des Spieltags noch eine frohe Botschaft parat: „Ergebnisse sind am Anfang eher weniger wert.“

Ob das in Bramfeld für Beruhigung sorgt? Immerhin fuhr auch der BSV beim heimischen 1:1 gegen Meiendorf seinen ersten Zähler ein. Zwar führten die Gastgeber kurzzeitig, doch in der Schlussphase musste Keeper Patrick Tabor den Punkt retten. Für Meiendorf hatte die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Marcin Hercog wenigstens etwas Positives: Der für ihn gekommene Sheriff Kankam traf nach nur sechs Minuten auf dem Rasen zum Endstand.

Ein anderes Unentschieden gab es an der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Wenn Trainer ein Spiel für umso schlechter halten, je mehr Tore fallen, dann wurden Altona 93 und der SC Condor ihrem Ruf als Spitzenmannschaften vollauf gerecht. Für die Raubvögel war es schon die zweite Doppelnull in Folge. Condor entwickelt sich zum Werder Bremen der Oberliga – mit den beiden kleinen Unterschieden, dass Werder von niemandem für eine Spitzenmannschaft gehalten wird und pro Spiel ungefähr ein Tor mehr erzielt als der SC Condor.

Okay, Werder Bremen haben wir jetzt nur ins Spiel gebracht, weil uns keine andere Überleitung zur Bundesliga eingefallen ist. In seinem Buch „Spieltage“ beschreibt Ronald Reng 50 Jahre Bundesliga entlang der Lebensgeschichte des 75-jährigen Heinz Höher, einst Spieler (Leverkusen, Duisburg, Bochum), dann Trainer (Bochum, Duisburg, Nürnberg), schließlich Manager und Scout (Nürnberg, Fürth). Höher war fast immer irgendwie dabei. Er gehört nicht zu den XXL-Promis eines halben Jahrhunderts. Aber er „überlebte“ als erster Trainer eine Spielerrevolte: 1984 lehnten sich die Zweitliga-Kicker des 1. FC Nürnberg gegen den Coach auf – und wurden daraufhin vom Vorstand entlassen. Mit neuen jungen Spielern schaffte Höher dann den Aufstieg ins Oberhaus.

Zur Nachahmung empfohlen? Nun, zumeist hat eine ganze Mannschaft dann doch den längeren Atem als der einzelne Übungsleiter. Zumeist, nicht immer. Knapp drei Jahrzehnte nach Höher in Nürnberg überstand Bert Ehm in Schnelsen einen Aufstand, von dem das Sport-Mikrofon berichtet. „Der Verein hat sich für mich entschieden, was nicht selbstverständlich ist“, resümierte Ehm dann auch gegenüber blog-trifft-ball.de. Der erste Auftritt danach endete prompt mit dem ersten Dreier für Germania – die Schnelsener gewannen 2:1 bei Vier- und Marschlande.

Und so bleibt in Hamburg die Regel: Im Juli und August wechseln die Spieler, erst ab September die Trainer.


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