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11.11.2013
Rückblick: Ein echter Grand, ein falscher Fön von Folke Havekost




Als am Freitagabend Bramfeld und Blankenese verloren und der Regionalliga-Zwangsabstieg von Wilhelmshaven die Gefahr minderte, dass es mehr als drei Oberliga-Absteiger geben wird – da schien es der Keller in Hamburgs Eliteklasse noch einmal tiefer gelegt worden zu sein. Die Plätze 16 bis 18 wirkten vergeben – bis die Novembersonne auf den SC Alstertal-Langenhorn schien, der den Abstiegskampf wieder spannend machte.

3:1 beim nun wohl wieder direkten Konkurrenten SC Vier- und Marschlande: Der SCALA-Sieg war trotz mancher erstaunlicher Ergebnisse das Aufrufezeichen des Wochenendes – noch etwas überraschender als der Umstand, dass die Bayern den IOC-Drückerkolonnen per Olympia-Volksentscheid die Tür vor der Nase zugeschlagen haben.

Die Spieler von Alstertal-Langenhorn hatten unlängst eine Tür geöffnet, durch die sie ihr altes Trainergespann hinauswiesen. Der Fußballvorstand des Vereins bezeichnete die Trennung von den Trainern Oliver Kral und Kai Windscheid vor der Reise in die Vierlande extra noch einmal als „bedauerlich“ und betonte, es habe „zu keiner Zeit einen Grund (gegeben), an der Qualifikation der Trainer und deren Kompetenz zu zweifeln“.

Klingt so verschwommen wie eine Autofrontscheibe im Regen, an der die Scheibenwischer versagen – und damit ein wenig nach dem FC St. Pauli. Wobei Roland Vrabec seine Premiere als Zweitliga-Chefcoach ja erst heute Abend feiert, derweil Nico Peters als neuer SCALA-Coach im zweiten Auftritt den ersten Sieg feiern konnte – vor allem dank Mikko Hallenga, der mit seinen Toren zum 2:0 und 3:1 den ersten Oberligaauswärtsdreier in der Geschichte des Fusionsklubs eintütete.

„Ich bin erleichtert und hoffe, wir haben bald wieder Ruhe im Verein“, sagte Abteilungschef Helmut Kammradt dem Hamburger Abendblatt. Der SCALA-Sieg dürfte die kurzzeitig einsetzende Beruhigung bei den Schnelsener Germanen wieder reduzieren. Das eigene 3:2 gegen Bramfeld sorgte für Durchatmen an der Frohmestraße – trotz deutlich verbesserungsfähiger Chancenverwertung war nach langer Zeit wieder ein Dreier geglückt. Doch das Abstiegsgespenst wurde damit nicht allzu weit vertrieben. Es wartet an der Siemershöh, wo die Schnelsener am Sonntag bei SCALA um die Gunst des Fußballgotts wetteifern müssen.

Apropos Gott: In der katholischen Kirchenzentrale Rom wird jaentschieden, wer in der Provinz welche Position einnimmt. Der Kreis Pinneberg ist sportlich sehr erfolgreich, aber kaum katholisch, weshalb das Schicksal seiner Protagonisten im eher weltlichen Meiendorf entschieden wird. Vor einer Woche kam der VfL Pinneberg an die B 75 und entführte ein 0:0, am Sonnabend tat die SV Halstenbek-Rellingen es dem Nachbarn nach und erreichte ebenfalls ein torloses Unentschieden bei den Meiendorfern. Wir wollen den Meiendorfern jetzt keine Entscheidungsschwäche vorwerfen, weil sie die Frage nach der Kreisvorherrschaft im Quervergleich nicht geklärt haben. Wir freuen uns aber darüber, dass am nächsten Sonntag beide Rivalen in Pinneberg direkt aufeinander treffen.

Und wir sind uns sicher: Dann fallen Tore – wenn das Wetter mitspielt. Denn das Pinneberger Heimspiel gegen Niendorf fiel dem Regen zum Opfer, weil VfL-Keeper Tim Brüggemann gegen die Daueroffensive von Petrus dann doch keine Chance hatte. „Wenn sich ein Spielausfall abzeichnet, holt sich Tim ein Verlängerungskabel und fönt den Platz trocken“, hatte Pinnebergs Trainer Michael Fischer im Hamburger Abendblatt angekündigt. Brüggemann muss noch ein Spiel Rotsperre absitzen, er wird die Wettervorhersagen nun sehr aufmerksam beobachten und mit dem Fön ausschließlich seine Haare bearbeiten.

Fast so untätig wie Pinneberg und Niendorf ist derzeit Frederic Böse. Fast nur, denn selbstverständlich hat der Curslacker Keeper mitzuverantworten, dass sein Team mittlerweile 479 Minuten ohne Gegentor geblieben ist. Die ersten 29 Minuten der Serie waren eher ernüchternd, denn Spitzenreiter Dassendorf verzichtete nach dem 3:0 auf weitere Torversuche. Aber seitdem schaut Böse nur noch zu, wie seine Vorderleute treffen: 20:0 Tore, 15:0 Punkte – Curslack-Neuengamme hat sich von Platz elf auf Rang zwei vorgeknipst. Beim 2:0 gegen Altona 93 traf Kristof Kurczynski ausnahmsweise nicht, dafür aber Jan Landau doppelt. Und Böse? Musste in der 88. Minute kurz um sein Gehäuse bangen, als Altonas John Gyimah die Latte traf.

Die Vorderleuten beim Knipsen zu beobachten ist wohl noch etwas beruhigender als ein 5:2-Auswärtssieg in Blankenese, den der SV Rugenbergen am Freitagabend einfuhr. „Konfus, fahrig und lässig“ präsentierten sich die Bönningstedter schließlich laut Trainer Ralf Palapies in der ersten Halbzeit, die sie mit einem 1:2-Rückstand abschlossen. Aufgrund der erfolgreichen zweiten Halbzeit gehen wir aber davon aus, dass der folgende Wochenendausflug in die Niederlande inklusive farbintensiven Waldläufen mit Spritzpistolen nicht unter die Rubrik „Straftraining“ zu fassen ist.

„Blankenese macht uns froh, drum fahren wir nach Almelo“, hieß wohl eher das Motto, unter dem die SVR-Crew mal wieder Nico-Jan Hoogma besuchte. Hoogma war bis 2004 Abwehrspieler beim Hamburger SV, aber weil der Verein diese Position abschaffte, ging er zurück in seine holländische Heimat. Erst als Spieler, inzwischen als Manager.

Sein nach dem altgriechischen Helden Otto Rehhagel benannter Erstligist Heracles Almelo verlor unter den Augen der Rugenbergener Kicker 0:3 gegen den FC Groningen. Vielleicht hätten die Holländer am Freitag in Blankenese zuschauen sollen, wie sich Rückstände drehen lassen.

Blankenese verlor schon das zweite Spiel in Folge trotz Halbzeitführung – durchaus bitter, aber auch verständlich, schließlich verliert Vorwochen-Gegner Dassendorf ja niemals, während die Rugenbergener Gäste bekanntlich niemals die Punkte teilen. Während der Aufsteiger mit Zweithalbzeit-Einbrüchen zu kämpfen hat, haderte Oststeinbek nach dem 1:2 in Buchholz mit der Anfangsphase. „Wir haben das Spiel in den ersten 25 Minuten verloren“, bedauerte Torwart-Kapitän Yalcin Ceylani, der zu diesem Zeitpunkt schon beide Gegentreffer kassiert hatte. Devran Berlaks Premierentor in der 66. Minute war danach zu wenig, um den – aus Gästesicht – Buchholzer „Acker“ mit Ertrag zu pflügen.

Erntedank liegt hinter uns, und auch wenn die Sonne nicht nur in Alstertal und Langenhorn immer wieder durchkommt, ändert dies nichts am kalendarischen Fakt: Es ist November. Blätter fallen, Spiele fallen aus. Oder werden auf die immer selteneren Grandplätze verlegt, für die Traditionalisten längst einen Weltkulturerbe-Status reklamieren, damit wir nicht bald unseren Enkeln rührselig erklären müssen, was es mit dieser roten Asche eigentlich auf sich hatte. Die alten Grandtage haben ja schon die Judds besungen ( http://www.youtube.com/watch?v=7E88RUqyjts).

Der SC Condor und die TuS Dassendorf verbanden am Sonntagvormittag Acker und Ansehnlichkeit höchst gekonnt. Die Raubvögel wichen wegen des durchgeweichten Rasens auf ihr Grandplatzgelände aus, das Spieler und Zuschauer durch getrennte Eingänge betraten – da dachten wir kurz an Regionalliga-Bedingungen, doch der rote Untergrund wird beim Norddeutschen Fußball-Verband ja nicht so gern gesehen. Dassendorf war das Terrain auch nicht ganz geheuer, weshalb Trainer Jan Schönteich zuvor um 8 Uhr noch eine Grand-Trainingseinheit in Wandsetal ansetzte.

In den Tagen vorm Spiel hatten wir eine „Jetzt ist Dassendorf fällig!“-Erwartungshaltung wahrgenommen, und es spricht für den Condor, das es ihm einerseits zugetraut wurde, er andererseits auch nach Kräften bemüht war, die hohe Erwartung zu erfüllen. Pascal El-Nemr brachte die Farmsener schnell in Führung, doch weil Beytullah Atug zweimal für die Gäste zuschlug, schien die Rückfahrt in den Sachsenwald doch schon die eines Herbstmeisters zu werden. Der berechtigte und von Alexander Krohn verwandelte Elfmeter in der Nachspielzeit sorgte dann aber für ein 2:2, mit dem beide Seiten recht gut leben konnten. „Ich hatte schon andere Gesichter nach einem Unentschieden, diesmal ist es ein eher strahlendes“, kommentierte Condor-Coach Christian Woike des Ausgang des Spitzentreffens.

Nur Fastherbstmeisterschütze Atug erinnerte sich ans Spezialtraining in der Morgendämmerung und befand: „Wir stehen so früh auf, da müssen wir uns belohnen.“ Dazu besteht aber noch reichlich Gelegenheit. 34 Spiele ohne Niederlage – die Dassendorfer schauen nach oben und setzen darauf, dass Borussia Dortmund die 37-Spiele-Unbesiegt-Serie von Bayern München in zwei Wochen beendet und die TuS dem deutschen Rekordmeister den Rang ablaufen kann.

Ein unterhaltsames 2:2 gab’s auch am Sonntagnachmittag zwischen BU und Elmshorn, wo die Barmbeker ihren Doppeltorschützen Adrian Sousa feierten. Die Elmshorner Treffer teilten sich Jan-Henrik Kaetow und Yannick Sottorf, der gängige Torschützenkandidat Milos Ljubisavljevic wurde von Trainer Achim Hollerieth erstmal zur Bezirksliga-Reserve geschickt. Mangelnde Mannschaftsdienlichkeit soll der Grund sein.

Überhaupt nicht mannschaftsdienlich verhielten sich einige Elmshorner Anhänger, die per Platzsturm eine Schlägerei mit den BU-Ordnungskräften entfachten. Auch die Besatzung von fünf herbeigerufenen Peterwagen hätte sich am interessanten Spiel zuvor wohl mehr erfreut als am Umstand, nach Personalienfeststellung nun einige neue Adressen in und um Elmshorn zu kennen.

Da loben wir uns die in Hamburg lebenden Anhänger des VfB Oldenburg, die nach dem Regionalliga-Sieg ihrer Lieblinge beim HSV II zur Wochenendplanung übergingen. Einem von ihnen war BU tatsächlich noch nicht bekannt. „Gib einfach mal bei YouTube Barmbek Uhlenhorst Stadionhymne ein“, riet ihm ein Kollege, „du wirst dich weglachen.“

Google liefert bei einer entsprechenden Anfrage übrigens skandalöserweise keinen Treffer. Der Tipp war aber korrekt, YouTube spuckt zuverlässig Herrn Tony aus ( http://www.youtube.com/watch?v=Mmd_YMcoDe8).


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