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23.07.2014
Interview mit Marco Krausz: Paloma ist sexy von Andreas Killat

Marco Krausz (40) hat wahrlich ein aufregendes Jahr hinter sich: Umzug in ein neues Haus, Aufstieg in die Oberliga, 40. Geburtstag und natürlich Hamburger Pokalsieger. Anlass genug für HAFO, den Erfolgstrainer ausführlich zu befragen:


hafo: Marco, Pokalsieger und Aufstieg in die Oberliga. Soll man nicht aufhören, wenn es am Schönsten ist?

Marco Krausz: Du sagst es. Deswegen habe ich unserem Präsidenten Dirk Rathke nach Saisonende auch meinen Rücktritt angeboten. Aber er hat nur müde gelächelt und abgelehnt (lacht laut los).

hafo: Völlig überraschend hat Jan Savelsberg letzte Woche seine Schuhe (vorerst) an den Nagel gehängt. Kannst Du uns was zu den Hintergründen sagen?

Jan ist schon seit längerer Zeit beruflich sehr stark eingebunden. Seit Januar trainiert er deswegen auch nur noch sehr eingeschränkt mit. Da das Pensum jetzt in der Vorbereitung natürlich nochmals deutlich höher ist als im normalen Saisonbetrieb, hat er für sich einen Schlussstrich gezogen. Das ist für uns zwar sehr bedauerlich, aber es kam auch nicht ganz überraschend.

Welche Folgen hat das für Eure Planung?

Es ist sicherlich schwer, einen Mann seiner Klasse zu ersetzen aber - wie schon gesagt - kam die Entscheidung für mich nicht ganz so überraschend. Von daher haben wir in der Kaderplanung auch darauf geachtet, dass wir auf dieser elementar wichtigen Position des Innenverteidigers weiterhin entsprechende Qualität im Kader haben. Und die haben wir! Aus den eigenen Reihen ist da Sven Drews zu nennen, oder auch Kevin Trapp, der in die Rolle hineinwachsen kann. Bei den Neuverpflichtungen hat Fiete Kramer eine immens hohe Qualität und Tore Gersch und Hauke Brückner können diese Position ebenfalls hervorragend bekleiden, auch wenn ich beide zunächst nicht primär auf dieser Position sehe, weil sie in anderen Bereichen noch wichtiger für die Mannschaft werden können.

Apropos Neuverpflichtungen: Zugeschlagen habt Ihr ja insbesondere bei Eurem letztjährigen Konkurrenten VfL 93. Wie kam es dazu? Schwimmt Paloma jetzt im (DFB-Pokal-)Geld?

Ich bin seit vielen Jahren mit Olufemi Smith sehr gut befreundet, mit dem ich ja sowohl beim HSV (schelmisch grinsend: damals konnte Femi allerdings noch nicht so richtig Fußball spielen - das mussten wir ihm alles erst noch beibringen), als auch in Meiendorf zusammengespielt habe. Bei meiner ersten Trainerstation in Meiendorf habe ich Femi dann sogar aus München verpflichtet, wo er seinerzeit beruflich weilte. So standen wir in stetigem, engen Kontakt und nach dem er nach der letzten Saison immer noch nicht aufhören wollte Fußall zu spielen - er wird im August ja immerhin schon 36 Jahre alt - war ich sehr froh, dass er sich in diesem Jahr für Paloma entschieden hat. So ist der Kontakt zu dem einen oder anderen weiteren Spieler vom VfL 93 entstanden. Und welche Qualität letztes Jahr beim VfL 93 vorhanden war, das haben wir ja nun selbst erlebt bzw. erleben müssen, denn immerhin sind sie in der Tabelle vor uns gelandet. Ich möchte aber betonen, dass wir hierbei keine finanziellen Purzelbäume geschlagen haben. Wir sind - wie in der Vergangenheit auch - unserer soliden Vorgehensweise absolut treu geblieben. Jeder Spieler hatte seine persönlichen Beweggründe zu uns wechseln, worüber ich mich natürlich sehr freue. Aber keiner der Verantwortlichen im Verein dreht in irgendeiner Weise (finanziell) durch, nur weil wir Pokalsieger geworden sind. Das steht absolut nicht im Zusammenhang!

Wie schreitet denn die Integration der Neuen voran?

Ohne hierbei übertreiben zu wollen, war dieser Prozess schon abgeschlossen, bevor der erste danach gefragt hat. Nach vielen Gesprächen in den letzten Tagen - insbesondere mit den neuen Spielern - hat wirklich jeder zum Ausdruck gebracht, dass er sich bei uns vom ersten Tag an sehr wohl gefühlt hat. Die Spieler, die schon länger im Verein sind, aber auch das gesamte Umfeld, haben daran einen großen Anteil. Das ist wirklich klasse und dafür gilt allen Beteiligten mein herzlicher Dank.

Max Krause Außen-, und Frithjof Kramer Innenverteidiger. Dazu Tore Gersch im Zentrum, sowie Denny Schiemann über die Flügel und vorne Olufemi Smith. Alles Kandidaten für einen Stammplatz. Müsst Ihr Euch nicht eigentlich künftig VfL Paloma nennen?

Nein, wir sind und bleiben der USC Paloma! Auch wenn es sicherlich ungewöhnlich ist, wenn mehrere Spieler gemeinsam von einem Verein zum nächsten wechseln, so sollte man diesen Punkt nicht zu hoch aufhängen. Hätten wir diese Spieler nicht verpflichtet, dann wären sie zu anderen Vereinen gegangen (schließlich war die Kreisklasse keine Alternative).

Einen Hauke Brückner gibt‘s dann ja auch noch. Aber gesehen hat man ihn bisher noch nicht bei Euch. Wie kommt's?

Hauke gehört leider zu den Spielern, die die Vorbereitung nur in Teilen mitmachen können. Er ist durch seinen Job als "angehender Pressesprecher" des FC St. Pauli viel unterwegs. Aktuell ist er mit den Profis des FC St. Pauli im Trainingslager. Aber ab Donnerstag kehrt er dann zu uns zurück und dann wollen wir mal schauen, wo er für die Mannschaft am Wichtigsten ist. Aber ich bin mir ganz sicher, dass wir einen Platz für ihn finden werden (lacht).

Was zeichnet ihn aus?

Hauke gehört zu den Spielern, die einen beeindruckenden Willen auf dem Platz zeigen, sobald sie ihn nur betreten. Ob in Trainingseinheiten oder in Testspielen: Er geht immer voran und er versucht alles, damit seine Mannschaft erfolgreich ist. Dazu gehört übrigens auch, dass der Trainer im Trainingsspiel für seine Schiedsrichter-Entscheidungen lautstark kritisiert wird (lacht ).

Einen starken Eindruck hinterließ auch Torben Hindersmann (24) aus Eckernförde. Eine echte Rakete über Rechts. Gut für Euer neues, schnelles Spiel auf dem Kunstrasen?

Ich könnte jetzt sagen, dass wir durch unser hervorragendes Scouting in Eckernförde auf ihn aufmerksam geworden sind - aber das entspricht natürlich nicht den Tatsachen (lacht ). Torben ist uns im wahrsten Sinne des Wortes zugelaufen. Er hat viele Jahre in Eckernförde gespielt und gehörte dort stets zum Stammpersonal. Jetzt ist er vor kurzem nach Barmbek umgezogen, um in Hamburg zu studieren. Er hat sich bei uns per E-Mail beworben, ich habe ihn zum Training eingeladen und nach dem ersten Training war klar, dass Torben eine echte Verstärkung für uns sein kann. Diesen Eindruck hat er bisher in der Vorbereitung noch verstärkt und ich freue mich sehr, dass er sich uns angeschlossen hat. Torben passt nicht nur menschlich, sondern auch von seinen sportlichen Voraussetzungen (technisch versiert, schnell, dribbelstark, guter Torabschluss) sehr gut zu uns. Denn unser klares Ziel ist es, deutlich mehr Fußball zu "spielen" auf dem neuen Untergrund. Das war in der Vergangenheit auf Grand nur schwer möglich.

Apropos Kunstrasen: Brechen nun neue (goldene) Zeiten beim USC an?

Wir wollen jetzt nicht überschwänglich werden, aber Tatsache ist, dass die letzte Saison für uns und für den Verein besser nicht hätte laufen können: Aufstieg in die Oberliga, Pokalsieg verbunden mit dem Spiel gegen Hoffenheim und dazu der tolle neue Kunstrasen. Aber Fußball ist auch Tagesgeschäft und jetzt gilt es den Fokus nur noch auf die Oberliga zu legen, denn das wird eine große Herausforderung für uns.

Also kein „Abheben“ zu befürchten?!

Der Verein wird sehr umsichtig und ruhig geführt. Selbst nach dem Abstieg aus der Oberliga vor zwei Jahren ist hier keiner in Panik verfallen - und es hat sich am Ende ausgezahlt! Das ist heutzutage auch im Amateurbereich durchaus nicht selbstverständlich. Dazu ist meines Erachtens in Fußball-Hamburg schon länger bekannt, dass der USC Paloma stets eine gute Adresse war und ist. Mitten in der Stadt liegend verfügen wir über ein großes Einzugsgebiet, auch wenn die Konkurrenz im direkten Umfeld natürlich groß ist.

Jetzt können die Gegner also nur noch über die frühe Anstoßzeit jammern…

Stimmt. Der USC Paloma kann jetzt jedenfalls nicht mehr nur auf einen Grandplatz reduziert werden. Wir sind durch die sportlichen Erfolge, aber auch ganz besonders durch den Bau des Kunstrasenplatzes, sicherlich etwas mehr "sexy" geworden.

Mit welchen Zielen gehst Du in die neue Saison? "Nur" Klassenerhalt kann man den Fans mit dem Kader sicher kaum verkaufen?!

Als Aufsteiger steht natürlich an oberster Stelle, nicht gleich wieder in den Abstiegsstrudel zu geraten. Zumal unser Auftaktprogramm mehr als knackig ist. Dazu die vielen Verletzten. Also einfach wird es nicht und das wissen auch alle im Verein.

Zum Thema „Verletzte“: Wie ist die Situation bei Euch? Und bist Du mit der Vorbereitung zufrieden?

Leider haben doch einige Spieler (teilweise sehr langwierige) Verletzungen. Franz, Dreyer, Lemos-Lala - um nur ein paar zu nennen. Dazu kommen immer wieder berufliche Abwesenheiten, so dass wir zurzeit ein sehr differenzierten körperlichen Leistungsstand innerhalb der Mannschaft haben. Einige Spieler haben fast alle Einheiten mitgemacht bzw. mitmachen müssen, während andere durch die genannten Gründe noch komplett hinterherhinken. Gestern z. B. hatten wir im Testspiel gegen Meiendorf nur noch einen (!) Feldspieler zum Wechseln - und das, obwohl wir insgesamt 23 Spieler im Kader haben. In diesem Spiel hat sich Timo Adomat nun auch noch den Fuß gebrochen. Aber wir wollen nicht jammern, auch wenn das natürlich immens bitter für uns ist!

Du hast eben schon das „knackige Auftaktprogramm“ erwähnt: Zum Saisonstart warten gleich drei Kunstrasenteams auf Euch (Germania, Curslack, Süderelbe), bevor es gegen die Rasen-(Spitzen)teams Dassendorf, Condor und Altona geht. Hängt Paloma gleich wieder im Keller fest?

In der Tat ein mehr als herausforderndes Auftaktprogramm. Aber auch hier gilt es nicht zu jammern: Wir wollten zurück in die Oberliga und jetzt sind wir da. Da kann ich mich doch jetzt nicht hinstellen, wie "schlimm" es ist, dass wir gegen all diese Top-Teams antreten müssen. Bei mir überwiegt die Vorfreude und Spannung auf die zahlreichen Herausforderungen in der neuen Saison.

Und dann gibt es da ja noch das große DFB-Pokalspiel am 17.8. gegen Hoffenheim. Bundesliga-Flair bei Paloma. Schon aufgeregt/nervös?

Dieses Spiel ist sicherlich der "Gipfel der Herausforderung". Aber was willst Du als Amateursportler denn noch mehr, als in einem Pflichtspiel gegen einen Bundesligisten antreten zu dürfen? Mehr geht nicht! Genau mit dieser Einstellung gehe ich an dies Event (und für uns ist es genau das!) heran. Davon können die Spieler später noch ihren Kindern und Familien erzählen. Das mache ich ja teilweise auch noch, wenn ich auf mein Tor seinerzeit in der ersten DFB-Pokalrunde gegen Uli Stein vom damaligen Bundesligisten Arminia Bielefeld angesprochen werde. Es sind einfach ganz tolle Erinnerungen, die einem keiner mehr nehmen kann.

1899 hat einen 100-Mio-Kader. Kann man den Tauben ernsthaft eine Überraschung zutrauen?

Vielleicht, wenn wir unseren gesamten Kader, also alle 23 Spieler gleichzeitig aufbieten dürfen (lacht laut los). Dann könnte man uns eine Überraschung zutrauen. Aber ernsthaft: Unser Ziel ist es, uns bestmöglich zu verkaufen und allen anwesenden Zuschauern - und ich hoffe, dass das Stadion ausverkauft sein wird - ebenfalls ein tolles Event abzuliefern. Und wenn anschließend der ein oder andere zu dem Entschluss kommt, dass wir ja auch ganz gut Fußball spielen können, ist das doch auch schon was!

Vielen Dank für das Interview, Marco. Wir wünschen eine erfolgreiche Saison!



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