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03.08.2014
Gretchenfrage: Freuen oder nicht freuen? von Andre Matz




vs.


TuS Dassendorf – SC Victoria 3:3 (1:0)

TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Bogunovic, Hamdan, Goldgraebe – Buchholz, Stadel – Tornieporth (68. Kurczynski), Möller (81. Shir), Adewumni – Agyemang
SC Victoria: Reddig – Schulz, Rabenhorst, Eybächer, Carolus – Bambur (46. Cetinkaya), Iscan – Boock (88. Wacker), Thiessen, Edeling (66. Sidiropoulos) - Ebbers
Tore: 1:0 Agyemang (11., HE), 2:0 Möller (51.), 2:1 Cetinkaya (66.), 2:2 Sidiropoulos (70.), 2:3 Ebbers (71.), 3:3 Agyemang (90.)
Schiedsrichter: Porsch (Barsbütteler SV), guter Leiter der Partie. Beide Trainer haderten aber jeweils mit einer für sie bedeutenden Abseitsentscheidung beider Assistenten
Beste Spieler: Agyemang, Bogunovic, Hamdan – Cetinkaya, Schulz, Boock
Zuschauer: 514


Lutz Göttling schüttelte den Kopf. "Willkommen in der Oberliga", waren seine Worte. Gerade hatte Eric Agyemang in der 90 Minute doch noch den unerwarteten Ausgleich erzielt. Sehenswert, weil es so locker aussah. "Ich hab ihn mit Vollspann einfach mal reingemacht", sagte Agyemang gut aufgelegt.

Während er sich über den Punkt zu freuen schien, waren sich beide Trainer uneinig. "Ich weiß nicht ob ich mit dem Punkt zufrieden sein soll oder ob ich mich ärgern soll", sagte Lutz Göttling.


Babis Sidiropoulos lässt sich feiern

Er hatte allen Grund zunächst sauer zu sein. Seine Mannschaft war im ersten Durchgang optisch unterlegen. Neuzugang Marius Ebbers war unauffällig, bisweilen schien er nicht auf dem Platz zu sein. Aber das zeichnet einen Torjäger ja auch aus, im entscheidenden Moment da zu sein. Und das war er: In der 37. Minute, als er die Riesenchance zum Ausgleich hatte, doch Joe Warmbier konnte seinen Schuss gerade noch blocken. Im Nachschuss schoss Vincent Boock über das Tor.

Bis dahin hatte der diesjährige Oberliga-Meister gezeigt wer Herr im Hause war und mit 1:0 in Führung gelegen. In einem Moment geistiger Umnachtung – oder sagen wir mal es war ein Reflex – hatte Vicky-Kapitän Marcus Rabenhorst die Ballannahme von Sven Möller mit einem Handspiel unterbunden. Es sah ein wenig nach einem einarmigen "Baggern" wie beim Volleyball aus. Da gab es auch an der folgenden Strafstoßentscheidung von Schiri Fabian Porsch nichts zu rütteln.

Eric Agyemang verwandelte sicher. Dabei hatte Keeper Dustin Reddig die richtige Ecke geahnt. Reddig machte sein erstes Oberligaspiel überhaupt. Er war aufgrund der Verletzungen von Tobias Grubba und Vertreter Felix Sager aus der zweiten Mannschaft geholt worden. "Er hat seine Sache ordentlich gemacht", urteilte Göttling nach dem Spiel. Auf der Bank saß übrigens der 45-jährige Torwarttrainer Karsten Böhmer.

In der Pause goss es auf einmal wie aus Eimern. War schon paradox. Eben Sonnenschein, plötzlich Badeseen neben dem Platz. Auch als das Spiel schon längst wieder lief und Sven Möller einen verunglückten Schuss von Agyemang zum vorentscheidenden 2:0 nutzte goss es weiterhin. "Wir dachten wohl alle das war's und wir fühlten uns zu sicher", sagte Agyemang über die nun folgenden Minuten, die das Spiel auf den Kopf stellten.
Als Marius Ebbers einen Ball an die Latte/Pfosten geschossen hatte, war der eingewechselte Cem Cetinkaya zur stellte und stocherte den Ball über die Linie. Kurz nach seiner Einwechslung lief Babis Sidiropoulos alleine auf Keeper Christian Gruhne zu und erzielte den Ausgleich. Nur eine Minute später war es Ebbers, der Trainer Göttling jubelnd die Arme in die Luft reißen ließ. Er erzielte auf Zuspiel von Dennis Thießen das 3:2 für die Gäste. Wie er sich dabei gefühlt hat? Wie er es in der Oberliga fand? Keine Ahnung.

Ebbers gab mir zwar die Hand, sagte aber, dass er grundsätzlich keine Interviews mehr gibt. Auf die Frage ob das mit der Zeitung oder mit meiner Person zusammenhängt, antwortete er, dass das damit nichts zu tun hätte. Es sei eine Grundsatzentscheidung. Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber das war ernst gemeint.

Tut mir leid Herr Ebbers, das ist ganz, ganz armselig. Wie viele Ex-Bundesligaprofis haben schon in der Oberliga angeheuert und haben nicht solche Allüren an den Tag gelegt? Mir fallen da spontan Jörn Großkopf (der sich auch das Spiel ansah), Stefan Schnoor, Marcus Marin, Alexander Laas, Oliver Schweißing, Claus Reitmaier und Nico Patschinski ein (wir haben nochmal gesammelt, Stand 11:26 Uhr, Montag 4.8.): Michael Fischer, Oliver Dittberner, Andree Fincke, Vahid Hashemian, Bastian Reinhardt, Dirk Zander, Hauke Brückner, Kevin Hansen). Mancher gewöhnungsbedürftig, aber keiner ließ uns "kleine Berichterstatter" so abblitzen. Manmuss nur mal auf die andere Spielfeldseite gucken: Dort gibt ein Eric Agyemang freundestrahlend Wochenende für Wochenende seine Statements ab.
Da kann ich auf solche Namen wie den des Herrn Ebbers auch gerne verzichten. Das hat nichts mit Wertschätzung zu tun. Jeder unserer Leser mag das selbst bewerten. Vielleicht mag Herr Ebbers ja auch seine Haltung noch einmal überdenken und doch mit uns reden. Ich glaube, dass würde allen Beteiligten gut stehen.

"Er ist 36 Jahre alt, er hat viel erlebt. Das ist seine Entscheidung ob er Interviews gibt oder nicht", sagte Göttling auf meine Nachfrage. Sportlich bewertete er Ebbers mit den Worten: "Wir haben ihn geholt, damit er Tore macht. Ein Spiel, ein Tor. Wenn er das 34 Spieltage so macht, dann sind alle glücklich".


Nach dem 2:3 schaut TuS-Trainer Jan Schönteich nachdenklich drein

Und da sind wir wieder beim "glücklich sein". Glücklich war keiner der beiden Trainer. Alexander Bogunovic, eigentlich Innenverteidiger, wurde in den Schlussminuten als "Sturmtank" nach vorne beordert und das zahlte sich aus. Er legte für Agyemang auf und das Endresultat kennen wir.

Sowohl Göttling als auch zuvor Schönteich hatten eine Abseitsentscheidung zu bemängeln, die aus ihrer Sicht jeweils "glasklar" war, und zu einem entscheidenden Tor hätte führen können. Ihren Unmut äußerten beide auf der Pressekonferenz und am Platz – nachprüfbar ist es für uns nicht, vielleicht kann das Fernsehen ja Aufschluss geben.

Und dann war da noch der Satz von Jan Schönteich, der vermuten ließ, dass morgen das 3:3 schon wie ein Punktgewinn aussehen könnte:

"Ich würde mich dem Satz von Lutz Göttling anschließen wollen, ich weiß auch nicht ob ich mich freuen soll oder nicht freuen soll. Viele gehen hier heute mit einem Lächeln nach Hause und ich bemühe mich das auch zu tun."



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