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04.08.2014
Rückblick: Budapest, Süderelbe, Altona von Folke Havekost




Der Saisonstart zeigt es immer wieder: Nichts geht über eine gute Vorbereitung. Zur Gewöhnung an hochkarätige Spiele vor einer Kulisse von fast 1000 Zuschauern spendierte mir die HAFO-Redaktion einen Ausflug nach Budapest, um dort das Europameisterschaftshalbfinale der U19 zwischen Deutschland und Österreich zu verfolgen.

Der Trainingseffekt war beeindruckend: 923 Zuschauer sahen am vorigen Montag das Halbfinale im Zsuzsa-Ferenc-Stadion von Ujpest Budapest. „Wir singen rot, wir singen, weiß, wir singen rot-weiß-Österreich“, stimmte eine Handvoll Alpenland-Aficionados auf den Rängen an, die konsequent in lila-weiß gestrichen waren. Der Heimverein Ujpest ist so etwas wie das HEBC der ungarischen Hauptstadt, nur ein bisschen erfolgreicher.

Dafür gab es im Stadion kein Bier, auch nicht im UTE BUFÉ, wo eigentlich zwei Soproni-Hähne die Durstigen locken. Doch die Türen blieben zu, nur ein Zeltstand offerierte Hot Dogs, Brezeln, Süßigkeiten und Softdrinks, mit denen österreichische Eltern ihren Nachwuchs über den 4:0-(2:0)-Sieg der deutschen Talente hinweg trösten konnten. Im Hintergrund ratterten fleißig die Generatoren, damit das Flutlicht brennt. In der Halbzeitpause hörten wir aus den Boxen „Two Princes“ von den Spin Doctors und fragten uns: Wird dieser 1993er Hit noch auf irgendeinem Hamburger Platz gespielt?

Am Kiesbarg am Freitagabend war das nicht der Fall, und trotzdem waren ähnlich viele Menschen vier Tage nach dem EM-Halbfinale vom FC Süderelbe begeistert – einer jungen Mannschaft, die sich von der DFB-U19 hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass sie vorm Pausentee noch ein Tor mehr macht. Rodrigues, Reinecke und Tutak legten zur offiziellen Oberliga-Saisoneröffnung vor 850 Zuschauern eine 3:0-Halbzeitführung gegen Vier- und Marschlande vor, gegen die die Gäste nach der Pause nur noch den Ehrentreffer durch Oldag setzen konnten. Eine furiose Rückkehr der Südländer nach acht Jahren Oberliga-Abwesenheit!

Eher zum Stammpersonal der Hamburger Beletage gehört Altona 93, das Aufsteiger Buxtehude 6:1 niederkanterte und sich so die erste Spitzenposition der Hamburger Königsklasse sicherte. Marko Sumic traf doppelt vor 787 Besuchern an der Adolf-Jäger-Kampfbahn, und die stattliche Kulisse zeigt auch: Der U19-Europameister und Urenkel von Lorbeer-Legende Erwin Seeler, Levin Öztunali, könnte vom Zuschauerinteresse aus betrachtet gut in der Oberliga Hamburg unterkommen. Zumal der Sport in beiden Wettbewerben noch einfach gehalten wird und die Schiedsrichter weder in Halbfinals noch in der Oberliga Freistoßsprays an ihrem Hintern tragen.

Dementsprechend groß war unsere Vorfreude, aber auch unsere Anspannung, als wir am Donnerstag von Budapest in die Hansestadt zurückkehrten. Beim Rückflug sanken wir erschöpft in unseren Sitz und sanken in einen tiefen Schlaf, aus dem wir erst erwachten, als Nebenmann Franz Beckenbauer uns einen seiner Orakelsprüche zuraunte: „Wenn erst einmal die Spieler aus Süderelbe und Altona dazukommen, dann wird die deutsche Mannschaft auf Jahre hinaus unschlagbar sein.“

Da ahnte wohl selbst der Kaiser noch nicht, dass die Oberliga mit Dassendorf und Victoria möglicherweise über gleich zwei unschlagbare Mannschaften verfügt. Was der Meister und die Regionalliga-Absteigerin im Sonntagabendspitzenspiel 514 Zuschauern boten, war allerfeinste Kost: Wenn Fluggesellschaften künftig ein „Dasse-Menü“ oder „Catering à la Vicky“ anbieten sollten, dann bitte nur noch diese Kategorie für unsere Auslandsflüge buchen, liebe HAFO-Kollegen!

Der Titelverteidiger verspielte eine komfortable 2:0-Führung binnen sechs Minuten, so dass Vicky am Sachsenweg auf einmal 3:2 vorne lag. Eric Agyemang rettete Dassendorf mit seinem Vollspanntreffer in der Schlussminute das Unentschieden – und zugleich die Regel, dass zur Saisonpremiere keine Auswärtsmannschaft mit einem Dreier im Gepäck nach Hause fährt.

Buchholz 08 hätten wir dies nach dem souveränen Pokal-10:0 beim Stammverein von Öztunalis Urgroßvater durchaus zugetraut. Doch beim FC Elmshorn im Umbruch feierte der neue Coach „Blacky“ Schwarz einen gelungenen Liga-Einstand. „Wir haben einen neuen Präsidenten. Wir haben einen neuen Sportdirektor. Wir haben ein neues Trainerteam. Wir haben zwölf externe neue Spieler und drei, die wir aus der Zweiten hochgezogen haben. Es ist also ein kompletter Neuanfang“, hatte Schwarz den Elmshorner Nachrichten berichtet. Noch imposanter wirkt das 3:2 gegen Buchholz da, wenn wir bedenken, dass die Nordheidjer ihre beiden Treffer erst in den letzten fünf Minuten erzielten.

Auch Halstenbek-Rellingen veränderte im Sommer sein Gesicht und nahm neun Nachwuchs-Norderstedter auf, die im vergangenen Jahr noch A-Jugend-Regionalliga gespielt haben. Die neue Mischung scheint zu stimmen: Enrik Nrecaj, der im Gegenzug fast, aber eben nur fast in Eintracht Norderstedts Herrenmannschaft gelandet wäre, markierte den 2:0-Endstand gegen Rugenbergen im ersten von zwölf Pinneberger Kreisderbys. 18 Torhüter versuchten sich am Wochenende daran, doch nur Halstenbeks Keeper Steve Elfert musste den Ball nie aus dem eigenen Netz fischen. „Unsere interne Erwartungshaltung ist deutlich übertroffen worden“, freute sich HR-Manager Detlef Kebbe.

Während der Meiendorfer SV ungeahnte Mittelfeldqualität demonstrierte und so den Grundstein zum 2:1-Heimerfolg gegen den Niendorfer TSV legte, knüpfte Germania Schnelsen fast nahtlos an die starke Rückrunde an. Gegner Paloma hat zwar ein außergewöhnlich gelungenes Video zum DFB-Pokal-Highlight gegen Hoffenheim angefertigt, doch in den Mühen der Schnelsener Ebene gab es für die Tauben weder einen Schönheitspreis noch Punkte zu gewinnen. Erst in der Nachspielzeit erlaubten die Germanen Olufemi Smith einen Tauben-Treffer zum 3:1-Endstand.

Doch es gab nicht nur Sieger und Verlierer. Neben dem spektakulären 3:3 in Dassendorf verzeichnete der Oberliga-Auftakt zwei weitere Unentschieden mit weniger Treffern. Der VfL Pinneberg entführte ein 2:2 aus Curslack-Neuengamme, für das Trainer Torsten Henke dennoch ein positives Fazit zog: „Wir haben gesehen, dass wir mit dieser jungen Mannschaft gegen Top-Gegner mithalten können.“

Die jeweiligen Mitspieler besaßen durchaus genug Chancen, aber es trafen dann doch nur Curslacks Dominic Ulaga und Pinnebergs Torben Reibe jeweils doppelt. Doppelt war eigentlich verboten, denn wie VfL-Coach Michael Fischer hinterher verriet, hatte er mit seinem Kollegen Henke am Vortag eigentlich ein 1:1 ausgemacht und dies auch seinen Kickern erzählt. Tja, der Fußball bleibt doch unberechenbar, und das 1:1 griffen sich einen Tag später Condor und BU – wobei die Barmbeker zumindest in der ersten Hälfte vor gut 300 Zuschauern die Abfahrt auf die Siegerstraße mehrfach verpassten.

Das Remis im Nordost-Duell veranlasste beide Trainer, die eigene Gefühlslage mit dem Maßband zu erkunden. BU-Coach Frank Pieper-von Valtier landete „in der Mitte zwischen Enttäuschung und Zufriedenheit“, sein Widerpart Christian Woike sah eine „Mischung aus Zufriedenheit und Unzufriedenheit“ und lobte die Geduld seiner Mannschaft. Ein durchaus zwiespältiges Lob, denn Woike fügte hinzu: „Geduldig kommt ganz kurz vor Einschlafen.“

Dazu bestand aber weder im Sportpark Oldenfelde noch an einem anderen Oberliga-Schauplatz irgendein Anlass. Der erste Spieltag bot überwiegend starke Leistungen vor erfreulich großer Kulisse. Der Fußball lockt Menschenmassen an: In Budapest, Süderelbe, Altona, Dassendorf und sogar bei Condor.

Mehr los war nur im Münchner Olympiastadion, wo gut 2000 Zuschauer die deutschen Meisterschaften im Sportholzfällen verfolgten. In einem Stechen setzte sich dort Dirk Braun gegen Danny Mahr durch und sicherte sich so die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Innsbruck. Zur WM-Vorbereitung soll die britische Zirkustruppe Monty Python Braun bereits angefragt haben, ob er für eine Neuaufnahme der Dokumentation eines (verhinderten) Holzfällerlebens Remake bereit stünde. ( http://www.youtube.com/watch?v=xToPCaNxaow)


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