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04.10.2014
Eric ist wieder da von Andreas Killat




vs.


TuS Dassendorf – SC Condor 3:1 (1:1)

TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Stadel, Hamdan, Goldgraebe – Murrins (65. Buchholz), Dettmann – Möller, Kurczynski, Tornieporth (90.+3 Scharnberg) – Kehr (54. Agyemang)
SC Condor: Kleinschmidt – Mellmann (81. Özalp), Krohn, Anders, Jawla – Kamalow, Ngole (73. Klammer) – Laban, El-Nemr – Flores, Karaaslan
Tore: 0:1 Flores (28.), 1:1 Kurczynski (36.), 2:1/3:1 Agyemang (68./83.)
Rote Karte: Buchholz (75., Tätlichkeit)
Gelb-Rot: Kurczynski (60./85., wiederh. Foulspiel)
Besondere Vorkommnisse: Jan Schönteich wird von der Bank verwiesen (90.+3)
Schiedsrichter: Alexander Nehls (SC Eilbek): Manchmal fehlen einem die Worte bzw. es ist besser, nichts zu sagen oder zu schreiben…
Beste Spieler: Stadel, Agyemang – Laban, Jawla
Zuschauer: 157

„Als Denkpause oder gar genialen Schachzug möchte ich das nicht verstanden wissen“, meinte Jan Schönteich zur überraschenden Nicht-Berücksichtigung seines Top-Torjägers Eric Agyemang (34) in der Startelf. „Wir haben einen breiten Kader und nicht jeder ältere Spieler ist in der Lage, in drei Tagen 210 Minuten abzureißen“. Die Reaktion, die der athletische Sturmtank darauf zeigte, war „einfach nur überragend“, so der überglückliche TuS-Trainer nach dem Schlusspfiff. „So soll es sein, so geht Fußball“!

Die Partie begann mit fünf Minuten Verspätung. Während Condor sich schon minutenlang auf dem Platz warm hielt, ließ der Gastgeber lange auf sich warten. Gerade, als Schiedsrichter Alexander Nehls seinen Assistenten losschicken wollte, um die Spieler aus der (weit entfernten) Kabine zu holen, waren sie dann aber doch noch da. „Wir haben uns in der Kabine nochmal heiß gemacht, haben Mut, Herz und Leidenschaft eingefordert“, meinte Schönteich. Und sein Team ließ Taten folgen. Sturmspitze Tobias Kehr sprintete gewohnt dynamisch über links allen auf und davon und passte quer in die Mitte zu Dennis Tornieporth, der aber aus zwei Metern den Ball nicht im Tor unterbringen konnte, weil sich Alexander Krohn in seinen Schuss warf und auf der Linie klärte (7.).

Doch auch die Gäste beteiligten sich an der munteren Partie, eine Flanke von Lamin Jawla köpfte Mustafa Karaaslan nur knapp übers Tor (24.). Und mit dem schönsten Spielzug des Tages dann die Führung: Im Mittelfeld ließ Kristoffer Laban Andreas Goldgraebe ganz alt aussehen (der zu ungestüm ins Leere grätschte), schlug einen Traumpass quer übers ganze Spielfeld auf die andere Seite zu Pascal El-Nemr, der direkt in die Mitte zu Carlos Flores weiterleitete und „CF17“ vollendete diese „One-Touch-Kombination“ mit dem rechten Außenrist zum 0:1 (28.). Das war etwas für Fußballfeinschmecker. Und wer weiß, wie es ausgegangen wäre, wenn „Musti“ Karaaslan kurz danach nicht nur den Pfosten getroffen hätte (35.). „Uns fehlt im Moment das Quäntchen Glück, das hat man auch beim Gegentor gesehen“, stellte Christian Woike später fest – und meinte den direkt nach dem Pfostenknaller folgenden Ausgleich.

Flores verlor den Ball vor dem eigenen Sechzehner, als alle Raubvögel schon in der Vorwärtsbewegung waren. Doch zu Condors Unglück blieben zwei Gäste-Akteure hinten drin kleben, hoben somit das Abseits auf. Kurczynski konnte so am zweiten Pfosten die Flanke von „Tornie“ völlig ungehindert einnetzen (36.). „Ich hätte gerne etwas länger 1:0 geführt“, meinte Woike und ergänzte: „dass Dassendorf nach der Woche nicht ganz frisch und ganz frei aufspielen würde und am Mittwoch ein paar Körner gelassen hat, war uns klar. Da hätte ich gerne gesehen, wie sie gegen uns angelaufen wären. Aber hätte, wäre, könnte – ich habe mir schon so viel gewünscht diese Saison - und so wenig gekriegt…“!

Kurz nach dem Seitenwechsel war es dann soweit: „Der Schrecken aller Hamburger Amateurfußballer“ (Zitat Marco Krausz), Eric Agyemang, kam für Kehr aufs Feld (54.). Was dann folgte, ist wieder so etwas, was nur im Fußball möglich ist. „EA“ war keinesfalls sauer oder beleidigt wegen seiner Nicht-Berücksichtigung, sondern zeigte die einzig wahre Reaktion: Guck her, Trainer, so wichtig bin ich fürs Team! Mit der ganzen Kraft seines durchtrainierten Körpers tankte sich der 34jährige im Strafraum gegen Mellmann durch und markierte die 2:1-Führung (68.). Freudentänze auf der Dassendorfer Bank, die sich bereits das ganze Spiel vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten und sich nun im siebten Himmel wähnten.

Doch die Freude währte nicht lange, wieder gab es eine umstrittene SR-Entscheidung. Nach einer Rudelbildung an der Mittellinie flüsterte SRA Samir Buhl seinem „Chef“ etwas ins Ohr: Glatt Rot für Ronny Buchholz, der erst kurz zuvor eingewechselt worden war (75.). Es soll sich wohl um eine Tätlichkeit (Schubsen/Treten) gehandelt haben, doch warum weder Krohn noch El-Nemr zur Rechenschaft gezogen wurden, die mindestens ebenso „aktiv“ waren, bleibt das Geheimnis des Gespanns.

Aber bevor Condor daraus Nutzen ziehen konnte, war er wieder da, der „Schrecken“. Diesmal ließ Agyemang Krohn im Zweikampf keine Chance und traf gegen den etwas zu zögerlich aus seinem Kasten kommenden Kleinschmidt zur Vorentscheidung (83.). Zwei Wahnsinns-Tore, ein reine Frage des Willens und Wollens. Stark.

Da konnten die Hausherren auch die Gelb-Rote Karte gegen Kurczynski verschmerzen (85.), auch wenn Schönteich meinte: „Wir spielen hier 9 gegen 14“. Als der Assistent dann auch noch eine umstrittene Abseitsposition anzeigte, sprudelte es aus dem Vulkan heraus: „Das ist unfassbar schlecht. Alle Drei sofort auf die Tankstelle zurück“. Für diesen verbalen Ausrutscher (Schönteich: „Da bin ich wirklich nicht stolz drauf. Aber es hatte heute ja eine lange Vorgeschichte“) musste der Heim-Trainer die letzten zwei Minuten der Nachspielzeit hinter die Bande.

Eine Stunde nach Spielende lud dann Sponsor „Kobra“ Funk nachträglich zur Geburtstags-Pizza ein (siehe Foto). Und sicher haben auch die Schiedsrichter ein Stückchen abbekommen…


Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Wir sind gut ins Spiel gekommen und durch ein wunderschön herausgespieltes Tor in Führung gegangen. Leider haben wir dann zu früh und zu einfach den Ausgleich kassiert, da rücken zwei Spieler hinten nicht raus und drei Gegner stehen blank vorm Kasten. Das war völlig unnötig. In der zweiten Hälfte haben wir eine Menge fürs Spiel getan und einen hohen Aufwand betrieben, aber uns mal wieder nicht belohnt. Im letzten Drittel des Spiels waren wir aber nicht besonders zwingend, was wohl der momentanen Ergebnissituation geschuldet ist, die wir aktuell haben. Insgesamt ein schöner Fight, ein sehr sehr intensives Spiel.

Jan Schönteich (Trainer TuS Dassendorf):
Wie immer ein intensives Spiel, wenn Condor und Dassendorf aufeinandertreffen. Für mich zwei der absolut herausragenden Oberliga-Mannschaften. Das hat man auch heute wieder gesehen, es stand sehr lange Spitz auf Knopf. Wir haben eine extrem schwierige Woche mit dem desolaten Auftreten in Elmshorn und dem Pokalaus hinter uns. Wir standen unter größtem Druck – und das hat man auch gesehen, auch an mir. Ich ziehe daher alle Hüte, die ich irgendwo finden kann, vor meiner Mannschaft. Es ist eigentlich nicht normal, dass man nach so einem 120minütigen Pokalspiel mit anschließendem Tritt in die Eier so zurückkommt. Wir hatten gestern eine sehr lange Mannschaftssitzung und haben das Thema Leidenschaft thematisiert. Wir dürfen mal verlieren, müssen aber hinterher in alle Spiegel dieser Welt schauen können. Das haben wir heute auf dem Platz abgebildet, mit ganz viel Herz und Mut.



Die Sieger-Pizza für den Tabellenführer. Atug, Shir, Agyemang und Warmbier (v.l.n.r.) lassen es sich nach dem Abpfiff schmecken. Foto: A. Knull


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