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13.03.2015
Hentrichs variantenreiche Patzer von Mirko Schneider



vs.


TuS Germania Schnelsen – SC Condor 2:4 (1:2)

TuS Germania Schnelsen: Hentrich – Paschen, Stecker, Tepsic, Gasiev – R. D`urso – Pavlovic (72. Lunckshausen), M. D`urso, Rahn, Solmaz (69. Bogucki) – Dudiev
SC Condor: Kleinschmidt – Mellmann, Anders, Doege, Daudert – Ngole, Kamalow – Klammer (65. Özalp), Laban – Theis (79. Maas), Mandel (87. Celik)
Tore: 0:1 Laban (28., Vorarbeit Mellmann), 0:2 Theis (37., ohne Vorarbeit), 1:2 Stecker (40., Rahn), 2:2 Dudiev (50., Solmaz), 2:3 Ngole (53., Mellmann), 2:4 Theis (57., Kamalow)
Schiedsrichter: Paul Jennerjahn (TSC Wellingsbüttel): schwache Zweikampfbeurteilung, zu fehlerhaft in einem eigentlich leicht zu leitenden Spiel.
Beste Spieler: R. D`urso, M. D`urso – Theis, Ngole, Anders
Zuschauer: 75

So schnell wollten ihn Mitspieler, Freunde und Bekannte nicht gehen lassen. Schnelsens Torwart Maximilian Hentrich erhielt nach dem Abpfiff Trost in vielen Formen. Ein Klaps auf die Schulter, Abklatschen, freundliche Worte, nettes Kopfnicken zu seinen Erklärungen. Hentrich stand in seinem Strafraum, und wenn er nicht sprach oder eine Szene nachspielte, zuckte er mit den Schultern. Die Formel „Es war nicht sein Tag“ wäre die Untertreibung der bisherigen Oberligasaison schlechthin.

Sicher hatte sich der 21-Jährige extrem viel vorgenommen. Nach dem 0:7 in Dassendorf nahm Schnelsens Trainer Eugen Helmel schließlich Boris Lastro aus dem Kasten, brachte Hentrich für die Partie gegen Condor. Für ihn bedeutete der Einsatz sein Debüt im neuen Fußballjahr. Welches er nach einer knappen halben Stunde mit Panne Nummer eins eröffnete. Schnelsen zeigte sich bis dahin griffig und bissig, spielerisch ordentlich, und hatte zwei Chancen durch Maurizio D`urso (18.) und Filip Pavlovic (24.) ebenso neben das Gehäuse gesetzt wie Condor die erste Möglichkeit der Begegnung, einen Kopfball von Cassian Klammer (15.).

Nach 28 Minuten gelang den Gästen jedoch die Führung mit Hentrichs Hilfe. Kevin Mellmann lupfte einen Freistoß von der Grundlinie in den Fünfer. Hentrich lief ins Leere und Kristoffer Laban nickte zum 0:1 ein. Sieben Minuten später machte Hentrich es den Gästen noch leichter. Zwölf Meter vor dem Tor führte er den Ball am Fuß und spielte ihn unmotiviert flach nach vorne. Condors Mike Theis nahm die Kugel 30 Meter vor dem Tor auf, lief ein paar Schritte und überlupfte Hentrich, der kurioserweise an der Sechzehnerlinie verharrte, ganz locker zum 0:2.

Der erwartete Spielverlauf schien durch die Patzer des kleinen Keepers geebnet, doch die Freunde der tabellarischen Logik hatten ihre Rechnung ohne Condors Schwäche bei gegnerischen Standards gemacht. 40 Minute: Der sonst blasse Stephan Rahn tritt eine Ecke an den kurzen Pfosten und Marcel Stecker köpft ungedeckt aus drei Metern ein. 50 Minute: Wieder Ecke Rahn, wieder von rechts, Ömer Solmaz darf den Ball Alan Dudiev vorlegen, dieser ihn vier Meter vor dem Tor annehmen und mit aller Zeit der Welt verwandeln. So rasch steht es 2:2, wenn eine Mannschaft meint, sie könne bei gegnerischen Ecken das Verteidigen einstellen.

Nun hätte das Spiel kippen können. Wäre da nicht Hentrich und sein Hattrick des Grauens gewesen. Mellmanns abermals gelupfte Ecke an den ersten Pfosten veranlasste ihn nicht, sein Gehäuse zu verlassen. Der starke Junior Ngole stieg in die Luft und köpfte aus zwei Metern den Ball kerzengerade und ganz locker in den Winkel (53.). „Wir sind wieder da. Das lassen wir uns nicht mehr nehmen“, schrie Condors Moritz Mandel vor dem Wiederanpfiff – er sollte recht behalten. Aufmerksame Leser dieses Spielberichts ahnen, an wem das gelegen haben könnte. Immerhin, so viel Galgenhumor sei erlaubt, glich keiner von Hentrichs Fehlern dem vorigen. Einem schwachen Rauskommen im Fünfer, dem Fehlpass in Theis` Füße und dem beharrlichen Kleben auf der Linie bei den Gegentoren eins bis drei folgte nämlich nun Variante Nummer vier…ein Ausflug ins Nichts.

Einen Befreiungsschlag von Raffael Kamalow wollte Hentrich 35 Meter vor dem eigenen Tor klären. Er kam mindestens drei Schritte zu spät, Theis umkurvte ihn, lief genüsslich auf das leere Tor zu und versenkte die Kugel zum 2:4 (57.). Damit war das Spiel gelaufen. Schnelsen besaß keine Torchance mehr. Condors Bemühungen, den verdienten Sieg höher zu gestalten, sind mit Christian Woikes Kommentar von der Bank („Im Konter schlecht ausspielen sind wir richtig gut“) treffend beschrieben.

Hentrich fing noch ein paar lange Bälle ab und jedes Mal, wenn er in Aktion trat, zuckten die Zuschauer etwas zusammen. Längst hatten sie Mitleid mit ihrem Keeper. Diesem sei geraten, dieses Spiel einfach zu vergessen. Allerdings nicht das, was danach kam. Es gibt eben Tage, da greift man ständig in die Scheiße. Wertvoller als jede sensationelle eigene Leistung aber ist es, wenn man weiß, dass einen die anderen in solchen Momenten nicht im Regen stehen lassen.

Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Mit unserer Leistung bin ich nicht einverstanden. Speziell nach dem 2:0 nicht. Da holen wir Germania saudämmlich wieder ins Spiel. So ein Standard ist einfach zu verteidigen. Wir unterlassen das und kriegen durch noch eine Standardsituation das 2:2. Danach haben wir eine gute Reaktion gezeigt, das Spiel souverän und vernünftig zu Ende gespielt, noch zwei Tore gemacht. Weil wir zwei Treffer aus dem Spiel heraus gemacht haben, haben wir verdient gewonnen. Die zwei Tore von Mike Theis freuen mich ganz besonders. Mike ist ein Condor-Urgestein, ein überragender Typ und sehr fleißiger Spieler. Zuletzt hatte er oft Pech mit Krankheiten und Verletzungen. Heute war er dran. Trotz eines Pferdekusses vor der Pause und eines unabsichtlichen Ellenbogenschlags nach der Pause, durch das sein Auge anschwoll, hielt er lange durch. Man hat gesehen, wie wohl er sich in der Spitze fühlt, wie beweglich er ist. Als ich ihn raus nahm, war er völlig fertig. Er ist heute gelaufen ohne Ende.

Eugen Helmel (Trainer TuS Germania Schnelsen):
Ich muss meiner Mannschaft Respekt zollen. Das war wirklich super, ein ganz anderes Auftreten als in Dassendorf. Wir haben in Halbzeit eins aus dem Nichts zwei Tore kassiert. Wir kommen durch zwei Ecken zurück und zum verdienten 2:2. Nach dem 2:3 verlieren wir leider völlig die Ordnung. Beim 2:3 springt Ngole zwei Meter hoch, da muss Maxi rauskommen. Dann passiert nichts. Maxi hat heute ein bisschen zu unserer Niederlage beigetragen, aber so was passiert nun einmal. Ich stehe voll zu meiner Entscheidung, ihn aufzustellen. Er hatte sich seinen Einsatz durch gute Trainingsleistungen verdient, während Boris Lastro die letzten zwei Wochen gar nicht trainieren konnte. Deshalb habe ich gewechselt, nicht weil Boris in Dassendorf schlecht gewesen wäre. Das 2:4 war ein Abseitstor, aber das Gespann besaß maximal nur Bezirksliganiveau. Condor hat uns heute effektiv bestraft. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt.


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