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06.04.2015
Pokal: Condor bezwingt Victoria in einem spektakulären Pokalfight von Marius Meyer


präsentiert:




Viertelfinale


vs.


SC Condor – SC Victoria 4:3 n.V. (1:0, 2:2)

SC Condor: Kleinschmidt – Lüdemann (102. Kieckbusch), Anders, Doege, Krohn, Daudert – Laban, Kamalow, Ngole (72. Özalp), Mellmann – Flores (76. Mandel)
SC Victoria: Grubba – Carolus, Tanidis, Rabenhorst (88. Sampaney), Schulz (64. Thiessen) – Wacker, Iscan – Boock, Bambur, Sidiropoulus (46. Cetinkaya) – Ebbers
Tore: 1:0 Flores (10.), 2:0 Mellmann (63.), 2:1 Bambur (64.), 2:2 Grubba (90.+3), 2:3 Thiessen (101.), 3:3 Kamalow (105.+1), 4:3 Kamalow (113.)
Besondere Vorkommnisse: Victoria-Trainer Lutz Göttling wird hinter die Bande verwiesen (97.); Iscan verschießt Foulelfmeter (107., Kleinschmidt hält), sein Nachschuss geht über das Tor
Gelb-Rot: Carolus (96., Foul/Schwalbe)
Rote Karte: Wacker (115., grobes Foul)
Schiedsrichter: Kevin Rosin (SV Lieth): Leitete die ersten 90 Minuten mehr oder weniger akzeptabel, in der Verlängerung schien die Luft rauszusein.
Beste Spieler: Kleinschmidt, Mellmann, Kamalow – Tanidis, Cetinkaya (2. Halbzeit)
Zuschauer: 560 zahlende (insgesamt ca. 700)

„In mir überwiegt im Moment das Durcheinander“, so Condor-Trainer Christian Woike nach der Partie. Damit sprach er wohl einem Großteil der Zuschauer und Akteure des Pokalspiels an diesem Ostermontag aus der Seele, denn was da innerhalb von 120 Minuten zu sehen war, war an Spannung und Dramatik kaum zu überbieten. Die insgesamt ca. 700 Zuschauer dieser Partie, die aufgrund dieses großen Andrangs erst mit fast 15 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, waren sich hinterher auch einig, ein hervorragendes Spiel gesehen zu haben. Wenn der Pokalsieger 2013 auf den Finalisten aus dem Jahr 2014 trifft, der in der vorangegangenen Runde noch den Sieger 2014 aus dem Pokal warf, ist natürlich ein spannendes Spiel zu erwarten. Ein derartiges Spektakel aber kommt dann doch unerwartet.

Dabei sah es zunächst einmal noch gar nicht danach aus. Die erste Halbzeit begann mit überlegenen Gastgebern, während der SC Victoria kaum ins Spiel zu finden schien, was sich bereits in der 10. Minute durch das 1:0 für den SC Condor rächte. Condors Alexander Krohn passte aus der Mitte auf Carlos Flores, der den Ball annahm und – während der SC Victoria Flores im Abseits wähnte – sich um Keeper Tobias Grubba herumspielte und das 1:0 erzielte. Nur wenige Minuten später sah es schon nach dem 2:0 aus, als ein Eckball von Kevin Mellmann direkt im Tor landete, jedoch wurde hier Grubba im Fünfmeterraum bedrängt, sodass das Tor nicht gegeben wurde.

Es folgte eine Phase, in der beide Mannschaften viel nach vorn spielten, dort aber zu harmlos oder wahlweise zu unstrukturiert vorgingen. Die hohe Zahl der Fehlpässe ließ einen vernünftigen Spielaufbau auf beiden Seiten kaum zu, wobei hier vor allem der SC Victoria nicht gerade zu glänzen wusste. Der zu diesem Zeitpunkt immer noch leicht überlegene SC Condor aber hätte in der 34. Minute sowie in der 38. Minute bereits das 2:0 schießen können. Zunächst einmal gelang ein Pass von Kapitän Krohn zu Kristoffer Laban, der von links nur knapp am Tor vorbeizielte, danach war es Till Daudert, der alleine vor Victoria-Keeper Grubba stand, dem dort jedoch der Ball versprang. So blieb es zum Pausenpfiff beim 1:0, über das sich schwache Gäste nicht beschweren konnten.

Die Worte Lutz Göttlings an seine Victoria in der Halbzeitpause dürften sinngemäß gewesen sein: „Wer den Pott holen will, muss hier heute zu Potte kommen.“ Zumindest wirkte es so, denn der SC Victoria war von Beginn der 2. Halbzeit an deutlich präsenter und zeigte eine viel deutlichere Körpersprache als noch in der 1. Hälfte. „Condor, das ist zu wenig!“, gab Trainer Christian Woike seinem Team daher deutliche Worte mit auf den Weg. Dass noch nicht der Ausgleich fiel, hatten die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt auch ihrem Torwart Sascha Kleinschmidt zu verdanken, der beispielsweise einen Torschuss von Vincent Boock, der über rechts kam und zwei Gegenspieler aussteigen ließ, überragend halten konnte.

Ab der 60. Minute fand der SC Condor wieder besser ins Spiel zurück. Ein Eindruck, der zumindest bis zur 64. Minute hielt. Zunächst einmal gelang es in der 63. Minute, die Führung auf 2:0 auszubauen, als Laban über die rechte Außenbahn zwei Gegenspieler klasse ausspielte und quer auf Mellmann passte, der direkt vor dem Torwart stand und locker zum 2:0 einschob. Wer nun dachte, das sei die Entscheidung, hatte jedoch die Rechnung ohne Victorias Benjamin Bambur gemacht. Direkt in der 64. Minute konnte dieser den Anschlusstreffer erzielen, nachdem Boock ihm genau richtig von der rechten Seite den Pass auf den Weg brachte. Nun stand es plötzlich nur noch 2:1 – und man merkte: Die Gastgeber gerieten zunehmend ins Schwimmen. Hier lag noch was in der Luft, das spürte man...

Der SC Condor ließ sich immer weiter in die eigene Hälfte drängen und einmal lag der Ball bereits zum Ausgleich im Tor drin. Dieser aber wurde nicht gegeben. Nachdem Keeper Kleinschmidt zweimal am Stück parierte und unter anderem einen eigentlich zielsicheren Schuss von Cem Cetinkaya an die Latte lenken konnte, war es erneut Bambur, der den Ball ins Tor brachte. Jedoch ging die Fahne hoch – eine umstrittene Entscheidung, da viele Condors Mellmann auf der Torlinie gesehen haben zu diesem Zeitpunkt. Verhindern ließ sich der Ausgleich dennoch nicht. Dieser kam in letzter Sekunde. Im letzten Angriff der Spielzeit kam Gäste-Torwart Grubba mit nach vorne und köpfte nach einem Lattentreffer den Ausgleich ein. Und das in der dritten Minute der Nachspielzeit...

Die Nerven der Akteure lagen auf beiden Seiten längst brach und auch der Zuschauer hatte bereits sehr packende 90 Minuten gesehen, die zum Ende hin immer spannender wurden. Nun aber sollte es noch weitergehen. Last-Minute-Ausgleichs-Schütze Grubba motivierte lautstark: „Männer, das ist unser Ding jetzt!“ Danach sah es auch. Der Eindruck war zunächst der, dass Condor konditionell schwächelte. Selbst die Gelb-Rote Karte an Rinik Carolus in der 97. Minute und die daraus resultierende Unterzahl der Victoria konnte nicht deren Führungstreffer in der 101. Minute verhindern. Nach einem Querpass von Marius Ebbers von der linken Seite verwandelte Dennis Thiessen für die Victoria. Doch war es vor der Verlängerung noch der SC Victoria mit dem Last-Minute-Tor, war in der Nachspielzeit der 1. Hälfte in der Verlängerung der SC Condor an der Reihe: Nach einem wilden Gestocher im Strafraum der Gäste gelang es Raffael Kamalow, den Ball hinter die Linie zu bugsieren.

3:3 nun also. Ein in der Nachspielzeit eingehandelter Rückstand wurde noch in der Nachspielzeit wieder ausgeglichen. Eine spannende Schlussviertelstunde war zu erwarten. Und die gab es auch. Die größte Aufregung des Spiels gab es in der 108. Minute: Nachdem Condors Daudert und Victorias Thiessen im Strafraum zusammentrafen, entschied Schiedsrichter Kevin Rosin auf Elfmeter für die Gäste, was selbst dessen Trainer, inzwischen hinter die Bande verwiesen, nicht nachvollziehen konnte. „Ich kann auch nichts dafür, dass der den pfeift“, rief er seinem Trainerkollegen zu. Glück für Condor: Gökhan Iscan schoss Keeper Kleinschmidt den Elfmeter direkt entgegen und den abgeprallten Ball schoss er im Anschluss über das Tor.

Es deutete sich nun schon langsam ein Elfmeterschießen an, wirkte der SC Condor doch im weiteren Konterspiel zu ungefährlich, während auch die Victoria nicht mehr so sehr gezielt nach vorne spielte. Dennoch war bei beiden Teams der Wille vorhanden, die Partie noch vor einer eventuellen Elfer-Lotterie zu beenden. Ein Vorhaben, das gelang. In der 113. Minute erhielt der Gastgeber einen Freistoß aus 20 Metern von halblinks, der bei Laban landete, dessen Kopfball von Grubba zwar pariert werden konnte, dieser allerdings den Ball nicht festhalten konnte. Im nächsten Versuch versenkte Kamalow den Ball zur 4:3-Führung ins Tor.

Die letzte Chance, hier vielleicht doch noch das Spiel zu drehen, nahm sich der SC Victoria zuguterletzt jedoch selbst durch Torben Wacker, bei dem die Nerven völlig blank lagen. In der 115. Minute sah er für ein grobes Foulspiel die Rote Karte. Zwar verpasste es der SC Condor in der Folge, den Sack endgültig mit einem 5:3 zuzumachen, aber in doppelter Unterzahl war es für die Gäste zu schwer, noch einmal wirklich gefährlich zu werden. Es blieb beim 4:3, das auf der einen Seite verdient war, auf der anderen Seite aber auch das nötige Quäntchen Glück für den SC Condor enthielt („Wir sind der glückliche Gewinner aus diesem Ringen“, so Trainer Woike). Als Schiedsrichter Rosin nach der 120. Minute abpfiff, war das erleichterte Durchschnaufen in den Reihen des SC Condors kaum zu überhören.

Der SC Condor steht somit neben Barmbek-Uhlenhorst, dem FC Süderelbe und dem TSV Buchholz 08 im Halbfinale des Oddset-Pokals. Die Auslosung findet am Sonntag, den 12. April, um 18 Uhr bei Radio 90.3 statt.


Stimmen:

Lutz Göttling (Trainer SC Victoria):
Die Zuschauer haben ein ganz hervorragendes Pokalspiel von zwei Mannschaften gesehen. Wir haben in der ersten Halbzeit noch ein bisschen Abtast-Fußball gespielt, behäbig und etwas langsam, sind da nicht richtig ins Spiel reingekommen. Dann kommt der Gegner zum Ball und trifft zum 1:0. Die haben in der 1. Halbzeit gut gestanden und wir haben kaum ein Mittel gefunden gegen eine sehr tiefstehende Mannschaft. In der 2. Halbzeit haben wir umgestellt, waren die erheblich agilere Mannschaft, haben den Gegner in die eigene Hälfte gedrängt, haben sie beschäftigt, hatten durch Boock eine riesige Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen, die wir ein bisschen fahrlässig liegen lassen. Dann passierte lange nichts, wir hatten lange Ballbesitz und Konterchancen nicht gut zu Ende gespielt. Grubbas Ausgleich war glücklich, so fällt in der Regel ja auch kein Tor. Dann kommt meiner Meinung nach eine massive Fehlleistung vom Schiedsrichter gegen meine Mannschaft. Die Gelb-Rote Karte gegen Carolus ist ein Witz. Für mich hat der Spielverlauf einen sehr faden Beigeschmack.

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Wir sind super glücklich, super zufrieden und extrem stolz. Wir haben keine einfachen Tage und Wochen hinter uns. Vor anderthalb Wochen knapp war ich ziemlich durcheinander, als wir in Süderelbe 1:6 bei einem Aufsteiger verloren haben. Wir wussten, kurze Zeit später kommt ein Pokalspiel. Was hier dann am Donnerstag und heute von der Mannschaft gezeigt wurde auf und neben dem Platz, das zollt mir einfach Respekt ab, das ist einfach eine klasse Geschichte. Das zeigt mir, dass ich mich auf die Jungs absolut verlassen kann und zeigt mir auch, zu was die Mannschaft fähig ist. Für mich war das heute absolut Werbung für den Amateur-Fußball. Die Akteure waren gut, haben alles reingehauen, sind extrem viel gelaufen, da war ein hohes Engagement dabei, jeder Zweikampf wurde auch sauber geführt bis auf den, der zur eben genannten Roten Karte fühlte. Da waren viele Dinge dabei, die aus meiner Sicht Amateurfußball ausmachen und wir sind dann der glückliche Gewinner aus diesem Ringen heraus. Und wir sind gerne glückliche Gewinner!


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