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24.10.2015
Meiendorfs kollektiver Blackout von Mirko Schneider




vs.


Meiendorfer SV – FC Süderelbe 0:5 (0:5)

Meiendorfer SV: Sävke – Khan (75. Chercheltzis), Lindenau, G. Subasic, D. Facklam – Hoti (89. Reimers) – Zazai, D. Facklam – Popalyar, Sara, Sharifi
FC Süderelbe: Lohmann – Lasko, Peters, Petschke (69., Oguz) – Bergmann, Reinecke, Louca (75. Murtezani), Richter – Mucunski – Tüter, Karaaslan (64. Eken)
Tore: 0:1 Karaaslan (4., Vorarbeit Bergmann), 0:2 Reinecke (9., Tüter), 0:3 Tüter (10., Mucunski), 0:4 Karaaslan (27., Mucunski), 0:5 Tüter (39., Mucunski)
Schiedsrichter: Christopher Haase (VfL Pinneberg): ohne Probleme. Sein Assistent wurde in Hälfte eins oft zu Unrecht vom Publikum kritisiert. Allenfalls das 0:4 war abseitsverdächtig.
Beste Spieler: keiner – Mucunski, Karaaslan, Tüter, Reinecke, Louca, Petzschke…ehrlich gesagt waren alle eine einzige Wucht!
Zuschauer: 311

Als junger, aufstrebender Trainer auf seiner ersten Profistation beim 1. FC Köln fasste Christoph Daum ein 0:5 gegen den Karlsruher SC einmal wie folgt zusammen: „Bei uns lief heute vorne nichts, hinten nichts, in der Mitte nichts – und rausgekommen ist auch nichts.“ Besser hätte Meiendorfs neuer Trainer Fatih Ergün seinen Einstand heute wahrlich nicht beschreiben können. Doch er wählte andere Worte für das erste Spiel unter seiner Regie. Doch dazu später etwas mehr.

Besonders die erste Halbzeit lud die Meiendorfer Fans zur gruseligen Rückschau ein. Immer wieder rätselten die Anhänger, ob sie „so was schon mal gesehen haben“. Die Negativrekorde schienen nämlich wie die reifen Früchte von den Bäumen zu fallen. Gerade einmal vier Minuten war das Spiel alt, als Yannick Petzschke aus der Mitte Dennis Bergmann auf rechts schickte. Meiendorf reklamierte zaghaft auf Abseits, Bergmann war`s egal. Er flankte auf den langen Pfosten, wo Mustafa Karaaslan zum 0:1 einschob. Vier Zeigerumdrehungen später schlief Meiendorfs Abwehr nach einem Einwurf. Tolga Tüter legte geschickt mit der Brust auf Nicko Reinecke ab – und der versenkte den Ball vom linken Sechzehnereck mit einer sehenswerten Flugkurve über Tobias Sävke hinweg zum 0:2 ins lange Ecke.

Die Journalisten notierten noch eifrig das mehr als überraschende Geschehen, da forderte Süderelbe erneut die volle Aufmerksamkeit aller Beteiligten. Mit Ausnahme der Meiendorfer Spieler also, die an der Partie gar nicht teilzunehmen schienen. Alexandar Mucunski spielte bei einem Konter den perfekt vor der Mittellinie gestarteten Tolga Tüter frei. Er rannte auf Sävke zu, und durfte es nach dessen erster Parade noch einmal versuchen, indem er sich den zwei Meter abprallenden Ball holte, sich Richtung Tor drehte, erneut vor Sävke aufbaute und den Ball in die Maschen drosch. Alles völlig ungestört. Es hieß 0:3 nach zehn Minuten! Wann hat es das wohl zuletzt bei einem Oberliga-Heimspiel des MSV gegeben?

Die Statistiker kramten in Uralt-Erinnerungen, Süderelbe jedoch war mit dem Genießen der Gegenwart beschäftigt und machte einfach weiter. Sävke parierte einen Kopfstoß von Petzschke (25.), war aber kurz darauf wieder machtlos. Muscunski schickte Karaaslan auf die Reise, der abgebrüht den bedauernswerten Keeper ausguckte und in die lange Ecke zum 0:4 versenkte (27.). Einen Angriff mit zwei Klasse-Steilpässen und schicker Ablage später verpasste Tüter das 0:5 (32.), nur holte er es bald nach.

Dabei fungierte das 0:5 fast als Kopie des 0:1, nur mit anderen Beteiligten. Diesmal war Louca für die Verlagerung auf rechts zuständig, Mucunski machte seinen Vorbereitungs-Hattrick per Flanke (nun an den kurzen Pfosten) perfekt und Tüter schob ein (39.)

Beim Gang in die Kabine wollten zwei Meiendorfer Zuschauer gar einige Spieler zur Rede stellen. Von A wie Anlaufen bis Z wie Zweikampfführung hatte ihre Mannschaft alles vermissen lassen, was Fußball ausmacht. Gegen einen FC Süderelbe, der dies mit großer spielerischer Potenz, wunderschönen raumgreifenden Pässen und brutaler Efektivität ausgenutzt hatte.

Hälfte zwei war dann ziemlich zerfahren. Meiendorf kam aber, so es noch ging, einigermaßen ehrenvoll aus der Nummer heraus. Süderelbe spielte das Ding souverän zu Ende, verpasste dreimal das 6:0 (Karaaslan 58., 60. und Tüter 64.), Meiendorf zweimal durch Michael Sara (67., 74.) den Ehrentreffer. Was nicht mehr alle Meiendorfer Anhänger mitbekamen, weil sie sich schon frustriert auf dem Heimweg befanden.

„Ich habe auch einige positive Elemente gesehen“, begann Meiendorfs Trainer Fatih Ergün sein Statement auf der Pressekonferenz recht überraschend, bevor er doch noch die erschütternde erste Hälfte ins Visier nahm. "Vielleicht haben wir in den letzten 14 Tagen zu viel trainiert, vielleicht waren wir zu angespannt“, rätselte er über die Gründe für den kollektiven Meiendorfer Blackout.

„Wir haben hier heute sicher nicht unser übliches Auswärtsgesicht gezeigt. Ich freue mich sehr für meine Jungs“, spielte Süderelbes Trainer Jean-Pierre Richter auf die bisher magere Ausbeute auf fremden Plätzen an. Bei seiner Mannschaft lief heute eben vorne alles, hinten alles, in der Mitte alles – und rausgekommen ist ein Fußball-Sahnestück, auf das sie in Süderelbe noch lange stolz sein dürfen.


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