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05.08.2016
Tolga Odabas bringt BU ins Rollen von Mirko Schneider



vs.


HSV Barmbek-Uhlenhorst – Altona 93 3:0 (2:0)

HSV Barmbek-Uhlenhorst: Tholen – Odabas, Ribeau, Clausen, Müller-Leitloff (71. Lange) – Hoeft – Rikspun, Hosseini, Facklam, Korczanowski – Sa Borges Dju (89. Bajraktaraj)
Altona 93: Grubba – Rettstadt, Yilmaz, Novotny, Aniteye – Thiessen, Correira (69. Pfeifer) – Stolzenburg (57. Kunter), Buzhala – Schulz, Brisevac
Tore: 1:0 Facklam (9., Vorarbeit Sa Borges Dju), 2:0 Clausen (19., Hosseini), 3:0 Korczanowski (53., Odabas)
Gelb-Rote Karte: Brisevac (89., Altona, wdh. Unsportlichkeit)
Schiedsrichter: Jorrit Friedrich Eckstein-Staben (SC Wentorf): Bot eine der vielen guten Schiedsrichterleistungen, von denen in den Medien meist höchstens in Nebensätzen die Rede ist. Sichere Zweikampfbewertung, gute Ansagen, alle Verwarnungen korrekt inklusives des Platzverweises, feine Abstimmung mit seinem Gespann. Bitte genau so weitermachen!
Beste Spieler: Clausen, Odabas, Rikspun – keiner
Zuschauer: 1.112

Tolga Odabas ist Lokführer. Zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein ist der Job des 26-jährigen Türken. Doch in der Sommerpause verfuhr sich der junge Mann. Ohne Konsequenzen für Fahrgäste. Schließlich war sein Irrtum sportlicher Natur. Odabas wechselte vom Oberligazweiten HSV Barmbek-Uhlenhorst zum Oberligavierten FC Süderelbe. Er bereute es bitter. „Er hat mir gesagt, dass er uns alle furchtbar vermisst hat. Selbst die, die ihn genervt haben. Nun strahlt er wie ein Honigkuchenpferd und ist überglücklich“, sagte Barmbeks Vorstandsmitglied Volker Brumm vor dem Anpfiff. Brumm beschrieb einen in dieser Form wohl einmaligen Wechsel in der Oberliga Hamburg. Letzte Woche, am ersten Spieltag, traf Odabas beim 1:2 seines neuen Vereins FC Süderelbe, bei dem er die komplette Vorbereitung absolvierte, in Rugenbergen noch zum 1:0. Heute stand er wieder für Barmbek-Uhlenhorst in der Startformation. Der FCS ließ den am Kiesbarg Unglücklichen auf seinen Wunsch hin wieder ziehen, erhielt die gezahlte Ablösesumme zurück. BU gab Odabas einen Amateurvertrag, damit die Rückholaktion rechtmäßig sauber durchgeführt werden konnte. „Tolga“, so Brumm, „hat die Ablösesumme selbst gezahlt, sich zudem an den Kosten für den Amateurvertrag beteiligt, die unserem Verein nun entstehen.“

Die Zuschauer, die es mit Barmbek-Uhlenhorst hielten, witterten also ein Fußballmärchen, während sie sich am Verkauf der Zeitschrift „Sport Mikrofon“ auf der Anlage erfreuten, den Altona 93 arg dünnhäutig aufgrund angeblich einseitiger Berichterstattung gegen den Verein in der Vorwoche beim Eröffnungsspiel gegen Dassendorf (2:2) verboten hatte. Und Tolga Odabas lieferte. 9. Minute: Einwurf Odabas, Sa Borges Dju direkt mit links in die Mitte auf Fabian Facklam, „Fackel“ ebenfalls direkt mit links halbhoch in die lange Ecke zum 1:0 für BU. Perfekter hätte es selbst Island bei der EM nicht machen können. Zehn Minuten später, nächste Standardsituation, diesmal ohne Odabas. Samuel Hosseini aus 18 Metern zentral auf die Torwartecke, Altonas Max Stolzenburg leitet den Ball vor Torwart Tobias Grubba unglücklich Richtung lange Ecke weiter, Sebastian Clausen schaltet rasch und staubt zum 2:0 ab. So schnell ging das. Mehr Chancen gab es in Halbzeit eins nicht zu notieren.

Odabas allerdings hatte seine Seite so dicht gehalten, dass Altona 93 ihn in Hälfte zwei indirekt auszeichnete. Die Gäste versuchten kaum mehr über ihren linken Angriffsflügel durchzukommen. Das Muster des schon in Hälfte eins wenig zwingenden Spiels des AFC sah so gut wie immer eine Verlagerung per Diagonalball aus dem Zentrum auf die rechte Seite vor. Nur: Dann kam nix. Flanken, Doppelpassversuche oder Rückverlagerungen ins Zentrum blieben ungefährlich. Eine Ausnahme bildete zunächst nur der Kopfball von Marco Schulz nach guter Flanke von Max Stolzenburg. Fünf Meter frei vor der Kiste hätte Schulz aus bester Position treffen können, vielleicht müssen (52.).

Auf der Gegenseite zeigte sich BU im Gegenzug gnadenlos effektiv. Maßgeblichen Anteil daran hatte natürlich Odabas, der seinen märchenhaften Abend perfekt abrundete. Im Gegenpressing eroberte er sich den Ball auf rechts. Seinen scharfen, mustergültigen Flachpass in die Mitte versenkte Janis Korczanowski mühelos im kurzen Eck (53.). „Ich bin auch zurückgekommen, weil Janis nur trifft, wenn ich ihm die Bälle vorlege“, flachste Odabas hinterher. Das Spiel, in dem BU mit seiner seit zwei Jahren bewährten Mischung aus tiefer Verteidigungshaltung, blitzartigen Kontern, starken Standards und situativem Gegenpressing aus seinen ersten drei Chancen drei Tore gemacht hatte, war damit gelaufen. Viel passierte vor den Toren nicht mehr. Sa Borges Dju schob frei vor Grubba auf Vorlage des lauf- und einsatzfreudigen Dimitrij Rikspun die Kugel knapp vorbei (56.). Altona profitierte nach einer Ecke fast von einem Eigentor der sonst souveränen Gastgeber. Das Spielgerät sprang an die Latte (72.). Zudem verzog Nick Brisevac aus spitzem Winkel (83.). Sein kurioser Platzverweis (erst Torwartbehinderung/wenige Minuten später ein zu heftiges Losreißen von einem Gegenspieler) passte zum verkorksten Abend des AFC.

Doch obwohl Altonas Saisonstart nun missglückt ist und die Chroeographie der Barmbeker Fanclubs vor dem Spiel (150 Luftballons stiegen zu einem Plakat „So geht aufsteigen“ in die Luft) den Gästen im Nachhinein vermutlich doppelt so weh tat, stand, na klar, Odabas im Zentrum der Aufmerksamkeit. „Es ist unglaublich, einfach weltklasse. Ich bin wieder frei, habe wieder Spaß am Fußball. Vielen Dank an den Trainer und an den Manager, an alle hier, die mich zurückgenommen haben. Ich war seit 2010 hier, habe Barmbek-Uhlenhorst seit dem ersten Tag meines Wechsels vermisst. Die Mannschaft, die Fans, die Spielphilosophie vom Trainer, mit dem ich einfach besser kann als mit dem Trainer in Süderelbe. Es ist eben wie in einer Beziehung: Wenn man sich trennt, will man wieder zurück“, sagte Odabas.

Dann lief er jubelnd in der Fankurve. Die Abfahrt Richtung Tabellenspitze für Barmbek-Uhlenhorst hat mit Volldampf begonnen. Lokführer Tolga Odabas hat gerade noch einmal die Kurve gekriegt.


Stimmen:

Berkan Algan (Trainer Altona 93):
Vom Gefühl her haben wir kein so schlechtes Spiel gemacht. Beim 0:1 passen wir nicht gut auf, das war ein schönes Tor der Barmbeker. Sie haben das gut gemacht. Am Ende beim Stand von 0:3 hatten wir ein paar Torchancen. Da hätte das Spiel auch 4:4 ausgehen können, da hätten die Zuschauer mehr von gehabt. Mit Jakob Sachs hat uns heute einer unserer erfahrensten Spieler gefehlt. Das hat man gemerkt. Er hat sich in Süderelbe beim Pokalspiel einen doppelten Bänderriss zugezogen. Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Sie braucht noch Zeit. Das haben wir aber schon vor der Saison gesagt.

Frank Pieper (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst):
Das war das dritte 3:0 daheim in Folge gegen Altona 93. Von den letzten fünf Spielen gegen sie haben wir keines verloren. Das freut mich. Es hat sich gelohnt, im Pokalspiel bei Bergstedt nicht auf viele Tore zu spielen, sondern Dinge einzuüben wie zum Beispiel Laufwege, Ordnung halten, geduldiges Spiel. Wir haben heute vieles sehr gut gemacht. Gegen Ende haben wir Altona etwas zu spät unter Druck gesetzt. Da hatten sie ein paar Chancen. Für Tolga freue ich mich sehr. Er war schon in der Vorbereitung bei dem ein oder anderen Spiel von uns zum Zuschauen da. Wir haben da schon sein Heimweh bemerkt. Wir haben ihn ja nicht weggeschickt. Er hatte ja erst bei uns verlängert, ging schließlich wegen privater Umstände mit seinem Hausbau nach Süderelbe. Ich habe ihn gleich spielen lassen, da er seinen Gegenspieler Milaim Buzhala von Altona ganz gut kennt. Bemerkenswert finde ich auch seinen Mut, diese Situation so anzunehmen und zu sagen: Ich will wieder nach Hause, um glücklich zu werden.



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