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28.08.2016
Ein Gewitter führt zu Kurzschlüssen von Andre Matz

vs.


Wedeler TSV – SV Halstenbek-Rellingen 2:0 Abbruch (0:0)
Tore: 1:0 Richter (50.), 2:0 Richter (60.)
Gelb-Rot: Jan Eggers (62.)
Besondere Vorkommnisse: SR Bliesch unterbricht die Partie wegen eines Gewitters in der 85. Minute. Nach fast 40 Minuten Wartezeit wird die Begegnung dann schließlich endgültig abgebrochen (Erläuterung dazu siehe Text).


Eine Vorbemerkung: Die Statistik (Aufstellungen etc.) fehlt, weil der Fußball in Wedel in den Hintergrund geriet. Es wurde zu einem Festival von Pöbeleien und körperlichen Auseinandersetzung, bei der auch ich von einem Spieler bedroht wurde als ich Fotos machte. Muss man denn so darüber schreiben und Fotos machen, oder ist es in Wahrheit nur Geilheit der Presse? Wahrscheinlich gibt es jede Woche hier und da Gepöbel. Darüber wird auch nicht weiter geschrieben – artet aber ein Fußballspiel so weit aus, dann ist sicherlich auch ein Bericht darüber erforderlich. Ich bin neutral an diese delikate Sache herangegangen, alles was hier steht habe ich mit eigenem Auge gesehen oder meinen Ohren gehört. Ich beleuchte beide Seiten, versuche objektiv zu bleiben und habe auch den Schiedsrichter befragt. Ich ergreife für keine der beiden Seiten Partei. Außerdem verzichte ich bewusst darauf, einzelne Spieler mit Namen zu nennen, wenn es um Verfehlungen außerhalb des Platzes geht. Alle unten aufgeführten Aussagen habe ich aufgezeichnet, außer die von Schiri Thorsten Bliesch. Nun zum Text:

Wedel gegen Halstenbek. Ein Kreisduell. Wedels Manager Frank Ockens spielte jahrelang für beide ersten Mannschaften und kickt heute in den alten Herren bei HR. "Das wird sicherlich etwas hitzig werden", sagte Ockens vor dem Spiel und bezog das auf sich und seine Anspannung am Spielfeldrand. Das eine oder andere Mal hörte man "Klaus Ockens" laut über den Platz rufen, an seine Mannschaft appellieren sich doch besser anzustellen und sich zu konzentrieren. Denn es war ein eher schwaches Spiel von beiden Teams in der ersten Hälfte. In der zweiten traf zweimal Marcus Richter. Er schien "Man Of The Match" zu werden und HR hatte dem Untergang nichts mehr entgegenzusetzen. Wäre da nicht das Unwetter gewesen was einen an einen Untergang der Welt erinnern ließ … und "Ocker" hatte sich SO ein Ende sicherlich nicht vorgestellt.

Eric Agyemang war nach seiner Verletzung aus dem Spiel gegen Buchholz gerade das erste Mal eingewechselt worden, da musste er auch schon wieder runter vom Platz – mit allen anderen Spielern, denn Schiri Thorsten Bliesch nahm das aufkommende Donnern und Blitzen als Anlass das Spiel in der 85. Minute zu unterbrechen.

Es regnete also so vor sich hin, die Zuschauer hatten Zuflucht unter dem "Tunneldach" gefunden oder sich anderweitig Dächer zum Unterstand gesucht und die Zeit verging. Es sollen 30 Minuten gewesen sein, da hatte sich der Regen etwas gelegt, das Gewitter war Richtung Nordosten abgezogen und Wedels Mannschaft machte sich bereits wieder auf dem Rasen warm. Wo war HR? Auf dem Dach beim Stadionsprecher standen u.a. Bliesch, HR-Trainer Thomas Bliemeister und TSV-Coach Daniel Domingo Costa.


Warten auf dem Dach. Was wird passieren?

Schon während der Partie war es hitzig geworden. Sebastian Krabbes, heute im defensiven Mittelfeld bei HR, soll dem Wedeler Trainer den Mittelfinger gezeigt haben, der revanchierte sich mit einem "Arschloch". Schon das führte zu Diskussionen bei Unterbrechung und steigerte sich noch nachdem nächsten Akt:

Bliesch entschied sich das Spiel wieder anzupfeifen; also betrat er das Spielfeld zusammen mit der Halstenbeker Mannschaft. Das dauerte aber nur etwa 30 Sekunden, dann pfiff er das Spiel ab. Im Anschluss gab es Tumulte im Kabinentrakt vor der HR-Kabine. Spieler und Funktionäre ließen sich zu Handgreiflichkeiten hinreißen (ich habe keine Schläge gesehen) und kurzzeitig schien es so, als würde die Lage noch weiter eskalieren. Wedel verzog sich aber nach oben in die eigene Kabine und kurz darauf reichten sich Kontrahenten wieder die Hände.


Tumulte im Kabinentrakt.

Draußen ging es aber weiter. Dort hatten sich bereits Fans oder Eltern beider Lager in die Diskussion pro oder contra Wiederanpfiff eingemischt. Die Mutter eines Halstenbeker Spielers hatte bereits wiederholt dem Schiri (und allen die es (nicht) wissen wollten) zugerufen, dass die Sicherheit nicht gewährleistet sei, dass das Spiel abgebrochen werden muss, sie ihrem Sohn verbieten würde noch einmal auf das Spielfeld zu gehen, aber er leider schon 18 sei. Diese "Unterhaltung" führte schließlich nach Spielabbruch zu einem Konflikt zwischen ihr und einem Wedeler Spielervater, der Halstenbeker Spieler ging daran vorbei, sah in den Aussagen des Wedeler seine Eltern beleidigt und wollte unten den weinenden Augen seiner Freundin dem Wedeler "auf Maul hauen". Der nahm auch schon seine Brille ab und wollte sich dem Herausforderer stellen, doch eine große Anzahl von Helfern war notwendig die Lage unter Kontrolle zu bringen. Es ging übrigens um ein Fußballspiel.

Die Lage hatte sich einige Minuten später bereits beruhigt, da nutzte die Spielermutter die Gelegenheit um dem Wedeler ein Getränk ins Gesicht zu kippen und weitere um ihn herumstehende Wedeler Zuschauer damit zu durchnässen. Kein feiner Zug. Die TSV Gemeinde ließ sich glücklicherweise nicht weiter provozieren. Gut eine Stunde nach Spielende war wieder Ruhe eingekehrt.

Der Spielausschuss muss jetzt entscheiden müssen wie das Spiel gewertet wird. Es wird davon ausgegangen, dass das Spiel komplett neu ausgetragen werden muss; zumindest waren vergleichbare Urteile dazu in der Vergangenheit gefällt worden.

Was war nun eigentlich los? Wie sehen die verschiedenen Parteien die Vorgänge?

Wedels Manager Frank Ockens:
Hier muss kein Spieler sein Leben riskieren. Ich frage mich immer, wie wir früher beim Fußball überlebt haben. Aber heutzutage sind die Spieler eben doch anders. Wir hätten es vielleicht auch so wie die HR-Spieler gemacht, die Richtung Schiri forderten, dass abgebrochen werden soll. 85. Minute, du liegst 0:2 hinten, da hoffst du auf Abbruch. Aber in dem Moment wo der Schiri sagte, dass es weitergeht, dann auf den Platz zu gehen und den Abbruch zu provozieren … [atmet tief durch] … hätte ich nicht gemacht. Ich glaube, dass es eine Neuansetzung gibt. Wir nehmen es wie es kommt. Wenn alle sich beruhigt und eine Nacht drüber geschlafen haben, dann ist es auch OK. Dann spielen wir das Spiel nochmal und sehen wie es weitergeht. HR hat jetzt die Chance genutzt, aber wir klären das auf dem sportlichen Wege.

Wedels Trainer Daniel Domingo Costa:
Man muss immer beide Seiten sehen. Wenn wir zurückgelegen hätten, dann weiß ich auch nicht wie wir reagiert hätten.
Den Schiedsrichter trifft keine Schuld. Er hat 30 Minuten gewartet, nochmal 10 Minuten drauf gesetzt und hätte auch noch weiter warten können. Nur wenn ein Trainer will, dass es unbedingt zum Abbruch kommt, dann kommt es auch dazu. Ja, es hat geblitzt und gedonnert, aber so wie ich es mitbekommen habe, sind die HR-Spieler ständig zum Schiedsrichter gegangen und haben gesagt: Schiri es blitzt, es donnert, abbrechen, abbrechen! Der Schiri muss ja auch die Sicherheit der Spieler gewähren. Sebastian Krabbes war einer der ersten, die zum Schiedsrichter gesagt haben, dass das Spiel abgebrochen werden muss. Nicht unterbrochen, sondern abgebrochen. Wenn jemand sagt, dass das Spiel unterbrochen werden muss, dann ist das etwas anderes, aber deshalb sage ich, dass er einer derjenigen ist, die das angeleiert haben. Es geht mir hier aber um die Fairness. Da muss man doch als Trainer sagen: komm, die fünf Minuten spielen wir noch oder wir warten nochmal zehn Minuten mit Wiederanpfiff. Ich hätte es vom Trainer anders erwartet.

Halstenbeks Vorstand Hans-Jürgen Stammer:
Spielabbruch ist für mich gleichbedeutend mit einer Neuansetzung. Wir haben alle hier im Gang gestanden und alle gesagt: Thorsten (Bliesch), wie lange willst du noch warten, die Spieler werden kalt und wissen auch nicht was los ist. Was willst du denn jetzt? Er sagte, dass 30 Minuten Wartezeit nicht die Regel ist, sondern im Ermessen des Schiedsrichters liegt. Und das hat er ausgenutzt und ausgekostet. Dann war er der Meinung, dass es geht und ist mit den Spielern auf den Platz gegangen. Am Himmel, im dunklen Bereich, blitzte es weiter und daraufhin hat er das Spiel abgebrochen. Es wäre mir neu, dass der Abbruch von unseren Spielern gefordert wurde. Ich habe so etwas von keinem einzigen Spieler gehört. Kein einziger Spieler hat gesagt "wir spielen hier nicht mehr". Das ist Quatsch. Unser Trainer hat ganz klar gesagt: Wir gehen auf den Platz, wir wollen keine Strafe riskieren. Wir haben in keinster Form diesen Abbruch provoziert. Ich kann es doch verstehen: Wenn das bei HR passiert wäre, dann hätte ich auch "so eine Krawatte" gehabt.

Schiedsrichter Thorsten Bliesch (Niendorfer TSV):
Ich habe das Spiel aus eigener Entscheidung abgebrochen. Natürlich haben HR-Spieler versucht mich zu beeinflussen, aber ein Schiedsrichter muss ja auch die Spieler vor solchen Gewittern schützen. Ich hätte mit dem Wiederanpfiff auch noch länger warten können, dazu hätten aber beide Mannschaften einer längeren Wartezeit zustimmen müssen. Das hat aber nur Wedel getan. Beim endgültigen Spielabbruch waren tatsächlich auch noch Blitze am Himmel zu sehen.

Sebastian Krabbes äußerte sich gegenüber einem Zuschauer dahingehend, dass er keine Forderungen nach einem Abbruch gestellt hatte.

Trivia: Manager Frank Ockens hatte Schalke 04 einen Brief bezüglich des Trainerwechsels geschickt (siehe unter Forum) und darauf vom Management des Bundesligisten für die komplette Mannschaft einen Heimspielbesuch der Knappen geschenkt, plus ein Besuch eines Biertrucks des Sponsors "Veltins". Kurz nach Abbruch der Partie, es tröpfelte nur noch, kam eine Palette mit Veltins-Kisten ins Stadion gerollt. Ockens erklärte zwar das 2:0 wie einen Sieg feiern zu wollen, doch der feinen Zug des Schalke-Managements wird wahrscheinlich einen anderen bitteren Geschmack als den vom Hopfen auf der Zunge hinterlassen haben. Trotzdem: Daumen hoch, Schalke, für diese Aktion!


Das Bier kommt mit besten Wünschen aus Gelsenkirchen.


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