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17.09.2016
Der "Krabbelkäfer" entscheidet das Spiel von Andreas Killat




vs.


SV Curslack-Neuengamme – SC Condor 1:2 (0:1)

SV Curslack-Neuengamme: Tofern – Hamdan, Spiewak, Schalitz (83. Beldzik), Keklikci (59. Cetinkaya) – Papke, Radic – Branco, Klein – Hammel (76. Hoffmann), Landau
SC Condor: Kleinschmidt – Theis, Anders, Hoeling, Krohn – Bulut (46. Özalp), Mellmann, Iscan, Blunck (80. Lüdemann, 82. Weiser) – Flores, Martens
Tore: 0:1 Martens (2.), 1:1 Cetinkaya (66.), 1:2 Martens (78.)
Besondere Vorkommnisse: Krohn verschießt Foulelfmeter (Tofern hält, 62.)
Schiedsrichter: Sören Steeg (TSG Nordholz, Cuxhaven): Der Elfmeter war ein Geschenk – und auch sonst mit vielen Unsicherheiten bei der Zweikampfbeurteilung.
Beste Spieler: Tofern – Martens
Zuschauer: 138

„Ich bin ganz überrascht“, begrüßte Torsten Henke seinen Kollegen Christian Woike, „Du hier? Stuttgart sucht doch einen Trainer!“. VfB-Fan Woike lachte mit – und revanchierte sich nach dem Schlusspfiff (und dem 0:4 der Rothosen gegen Leipzig): „Du übernimmst dann beim HSV, ich in Stuttgart“. Beide Übungsleiter hatten dabei zunächst genug Sorgen mit ihrer eigenen Mannschaft. Bei den Hausherren fehlte Keeper Gianluca Babuschkin (Arbeit), Flügelflitzer Witalij Wilhelm (Futsal) und Verteidiger Daniel Wulff (Familienfeier), dazu waren beide Co-Trainer nicht da. Doch da konnte Woike locker mithalten: Künkel und Daudert verletzt, Kabashi mit Magenproblemen und dann musste beim Aufwärmprogramm auch noch Raffael Kamalow passen.

Doch der Taktikfuchs aus Farmsen hatte die richtige Lösung parat, stellte sein System von 4-3-3 auf 4-4-2 um, beorderte Blondschopf Jannick Martens also erstmals ins Sturmzentrum. Was für ein Händchen! Gegen die weit aufgerückten Gastgeber (Henke: „Das habe ich überhaupt nicht verstanden. Wo waren da unsere Leute?“) nutzte Gökhan Iscan einen Fehlpass von Patrik Papke, spielte das Leder blitzschnell in die Spitze, wo sich Martens an der Mittellinie im Laufduell leicht und locker gegen Adam Hamdan durchsetzte (Ferrari gegen Lada trifft es wohl ganz gut). „JM“ schloss sein Solo vom Mittelkreis gekonnt mit dem Führungstreffer nach 100 Sekunden ab (2.).

Etwas heikel dann die nächste Szene mit Martens, als der 17jährige Carlos Tofern den SCC-Stürmer getroffen zu haben schien. Schiri Steeg zögerte lange und wollte wohl Elfmeter geben, doch sein Assistent deutete auf Eckball (19.). Das hatten viele Zuschauer anders gesehen. Doch Martens klärte in der Halbzeit ganz ehrlich auf: „Nee, da war nix. Kein Elfer“. Danach plätscherte das Spiel bis zur Pause so dahin. Condor war feldüberlegen, versäumte es jedoch, gegen desolate Curslacker (fahrig und ohne Bindung zwischen den Mannschaftsteilen) den zweiten Treffer nachzulegen. Viele Standards wurden zudem schlecht ausgeführt (erst von Iscan, dann von Mellmann). „Haben wir zu viel Kraft, oder was?“, beklagte Woike die in die Wolken getretenen Eckbälle und Freistöße.

Einen arbeitsreichen Tag hatte auch Condors hübsche Physiotherapeutin Kimberly Campbell, die ganz frisch ihr Examen bestanden hat. HAFO gratuliert ganz herzlich. Die junge Fachkraft darf sich nun „staatlich anerkannt“ nennen – und musste sich nach einem schweren Zusammenprall zwischen Özgür Bulut und Papke kurz vor dem Pausenpfiff minutenlang um ihren Spieler kümmern, der heftige Atemnot hatte (vermutlich Prellung im Brustkorb, siehe Foto). Zum Ende hin brauchte dann auch noch Lars Lüdemann dringend ihre Hilfe, doch dazu später mehr.


Physio Kim Campbell versorgt erst Özgür Bulut….


…und dann Mike Theis. Fotos: Hanno Bode

Wie schon so häufig am Gramkowweg erlebt, kam dann eine ganz andere Mannschaft der „Blauen“ aus der Kabine. Sofort wurde zielstrebig auf den Ausgleich gedrängt: Nach einer Ecke von André Branco kam Hamdan aus wenigen Metern frei zum Schuss, doch Keeper Sascha Kleinschmidt bewies mal wieder seine Extraklasse und zeigte eine Riesenparade (48.). Die Partie hatte nun Feuer, beide Teams erspielten sich zahlreiche Gelegenheiten. Ein Versuch von Ibrahim Özalp wurde leicht abgefälscht und der Ball trudelte Richtung zweiter Pfosten, wo Martens wohl drei Gedanken auf einmal hatte, ins Stolpern kam und am Boden liegend bzw. krabbelnd mit den witzigsten Verrenkungen (erfolglos) versuchte, die Kugel über die Linie zu bugsieren (54.). „Sehr interessante Aktion von Jannick – nennen wir es mal unglücklich“, schmunzelte Woike über den „Krabbelkäfer“ später in der Pressekonferenz.

Dann waren wieder die Gastgeber dran: Branco aus spitzem Winkel in kurze Eck, Kleinschmidt ist zur Stelle (58.). Cetinkaya (nach zwei Wochen Urlaub noch nicht wieder fit und deshalb gerade erst auf dem Feld) mit einem feinen Zuspiel auf Landau, der sich über links schön durchsetzt und quer durch den ganzen Strafraum passt – aber keinen Abnehmer fand (60.). Wohl in Gedenken an die Situation in der 19. Minute, verteilte der Schiedsrichter urplötzlich Gastgeschenke: Nach einem ganz normalen Zweikampf zwischen Marvin Schalitz (der ebenfalls große Magenprobleme hatte und sich später auch übergeben musste) und Martens zeigte der Cuxhavener Referee zur Überraschung aller auf den Punkt (61.). „So einen Elfer kannst Du echt nicht geben“ – und das sagte Woike! Kapitän Alexander Krohn wollte das Präsent wohl nicht annehmen und schoss – entgegen seiner Gewohnheit – nicht hart und humorlos, sondern butterweich und halbhoch: Tofern reagierte klasse und lenkte den Ball an den Pfosten (62., siehe Foto). „Nach 30 verwandelten Elfmetern darf ich mir auch mal einen Fehlschuss leisten“, seufzte Krohn hinterher. Und die „Strafe“ folgte prompt: Einwurf von Hammel, Kopfballverlängerung Schalitz und Cetinkaya aus fünf Metern mit dem Kopf (!) zum 1:1 satt unter die Latte (66.)!


Krohn "schiebt" den Ball halbhoch - Tofern hält klasse! Foto: Hanno Bode

Erinnerungen ans Vorjahr wurden wach, als die Raubvögel erst alles verballerten und dann unglücklich verloren ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=5865). Der nächste Schleuder-Einwurf von „Hammelsson“, diesmal kommt Spiewak aus kurzer Distanz zum Schuss, den Isaak Hoeling kurz vor der Linie klären kann (70.). Das wäre ein Ding gewesen. Nach der ersten Halbzeit hätte niemand mehr einen Pfifferling auf die Vierländer gesetzt. Doch heuer machte Condor es besser, als vor fünf Monaten. „Das war schon klasse, wie wir da trotz des Nackenschlags in Form des Ausgleichs zurück ins Spiel gekommen sind“, befand Woike. Als jedoch Martens aus drei Metern an die Unterkante der Latte donnerte (73., siehe Foto), „habe auch ich kurz an die letzte Begegnung gedacht“.


Aus drei Metern trifft Martens (links, Nr. 9) nur die Latte. Fotos: Hanno Bode

Aber zu seinem „Glück“ hören die Spieler nicht immer auf ihren Trainer. „Der Freistoß sollte eigentlich ganz anders ausgeführt werden – aber mir hört ja keiner zu“, lachte Woike nach dem Abpfiff über die Aktion von Krohn, der den ruhenden Ball von halbrechts auf den zweiten Pfosten zirkelte, wo Martens völlig ungedeckt (!) mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:1-Siegtreffer einnetzte (78.).

Zwei Schreckmomente mussten die Gäste aber noch überstehen: Der gerade erst eingewechselte Lars Lüdemann und Niklas Hoffmann knallten am Mittelkreis laut hörbar mit den Köpfen zusammen (ohne, dass der Ball in der Nähe war). Hoffmann ging zu Boden und war kurz weggetreten, rappelte sich aber kurz danach mit einer kleinen Beule am Hinterkopf wieder auf. Deutlich übler erwischte es „LL“. Blutüberströmt wurde er von der frisch examinierten Physiotherapeutin Kimberly Campbell vom Platz begleitet und musste fast zehn Minuten lang benommen auf dem Rasen hinter der Bande liegend behandelt werden. „Doc“ Joachim Köhler aus Curslack kam partnerschaftlich zur Hilfe und versorgte die beiden Cuts und die in Mitleidenschaft gezogene Nase, die vermutlich gebrochen ist (82.). Puh, das sah wirklich übel aus. Gute Besserung an „Lüde“.


Der sichtlich geschockte Lüdemann muss vom Platz…


…Kapitän Krohn (l.) guckt sich die Nase an. Fotos: Hanno Bode

Für die zweite Schrecksekunde sorgte Branco, der einen von Landau abgelegten Ball aus 20 Metern an den Pfosten zimmerte (88.). „Er steht frei vor Kleinschmidt, warum schießt er nicht direkt aufs Tor?“, haderte Henke mit Landau. So behielt Condor seine weiße Auswärtsweste (vier Spiele, vier Siege) – und freut sich auf die nächste Aufgabe kommenden Sonntag in Buxtehude.


Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Wir hatten einen sehr guten Start ins Spiel, aber danach haben wir es nicht geschafft, die nötige Souveränität und Dominanz auszustrahlen. Andererseits haben wir in der ersten Halbzeit hinten nichts zugelassen. Es war klar, dass Curslack ganz anders aus der Kabine herauskommen wird. Da kannst Du in der Pause reden, wie Du willst. Die Spieler denken, es kann nichts passieren, aber ein 1:0 ist immer gefährlich. Das Gegentor zum 1:1 ärgert mich sehr, weil wir in der Vorbereitung genau das besprochen haben. Sehr gut war dann aber die Reaktion der Mannschaft, wie wir da nochmal zurückgekommen sind. Ganz bitter die Situation mit Lars Lüdemann. Wir wollten in der Schlussphase einen kopfballstarken Mann bringen, aber das hat ja nur acht Sekunden etwas gebracht. Durch seine Verletzung mussten wir diverse Umstellungen vornehmen, das war schon fast Harakiri. Da haben Leute auf Positionen gespielt, wo sie – hoffentlich – nie wieder spielen müssen und werden. Ich bin sehr froh, dass wir unsere Auswärtsserie fortsetzen konnten und zurück auf Platz 2 sind. Das war unser Ziel heute.

Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Über 90 Minuten gesehen geht der Sieg für Condor in Ordnung. Wir sind gleich kalt erwischt worden, das hatten wir uns komplett anders vorgestellt. Die Auswirkungen dieses Schocks haben wir dann über weite Teile der ersten Halbzeit gesehen. Wir hatten nicht eine Torchance und waren hinten ziemlich unsicher. Nach der Pause haben wir sofort die Riesenchance zum Ausgleich. Da haben wir uns gut reingearbeitet und reingebissen ins Spiel. Als Condor seine Chancen nicht nutzte, habe ich kurz an letzte Saison gedacht. Unser Youngster, Carlos Tofern, hat uns da im Spiel gehalten und nach dem Ausgleich hatten wir sogar noch weitere gute Szenen. Beim 1:2 haben wir sehr schlecht verteidigt – um es mal vorsichtig auszudrücken. Das war zu einfach. Wir haben trotzdem alles versucht und Jan Landau hat eigentlich die Riesengelegenheit zum 2:2. Ich weiß nicht, welche Idee er da hatte. Es sollte heute wohl so sein, dass Condor gewinnt. Bei uns geht die Welt deswegen nicht unter, mit dem Auftritt in der zweiten Hälfte bin ich im Hinblick auf unsere Personalsorgen sehr zufrieden.


Gesamt-Punktspielstatistik (seit 1956) aus Sicht des Gastgebers: 33 Spiele: 9 Siege – 8 Remis – 16 Niederlagen, 42:64 Tore

1979/80: 0:1 / 2:2 Landesliga Hansa
1980/81: 2:0 / 1:0 Landesliga Hansa
1982/83: 0:3 / 1:4 Landesliga Hansa
1986/87: 1:1 / 0:0 Landesliga Hansa
1988/89: 3:4 / 0:6 Bezirksliga Ost
1990/91: 0:4 / 1:3 Landesliga Hansa (FSG Vierlande)
2006/07: 1:1 / 0:0 Hamburg-Liga
2007/08: 1:3 / 1:3 Hamburg-Liga
2008/09: 1:1 / 5:2 Oberliga Hamburg
2009/10: 5:4 / 1:0 Oberliga Hamburg
2010/11: 3:2 / 0:3 Oberliga Hamburg
2011/12: 2:1 / 0:1 Oberliga Hamburg
2012/13: 1:2 / 1:1 Oberliga Hamburg
2013/14: 1:2 / 2:3 Oberliga Hamburg
2014/15: 2:2 / 2:0 Oberliga Hamburg
2015/16: 1:0 / 0:3 Oberliga Hamburg
2016/17: 1:2 / --- Oberliga Hamburg


Nach dem Spiel konnte der verarztete Lüdemann auch fast schon wieder lachen. Foto: Hanno Bode


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