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23.10.2016
"Ausgleichende Ungerechtigkeit" von Andreas Killat




vs.


Klub Kosova – SC Victoria 1:2 (0:1)

Klub Kosova: Menzel – Hoff, Shala, Groenhagen, Kaba – Zawada, Krefta – Kepceoglu, Oruk (46. Scalisi), Krasniqi (89. Sinani) – Farahi
SC Victoria: Medaiyese – Nikroo, Owusu, M. Bergmann, Schmid – Ernst (59. Schuhmann) – Schulz (80. Hacker), Rodrigues, Boock, El-Nemr – Ebbers
Tore: 0:1 El-Nemr (22.), 1:1 Farahi (56.), 1:2 Ebbers (90.+1)
Schiedsrichter: Daniel Gawron (TuS Osdorf): Erste Halbzeit top, zweite Hälfte flop. Sehr kleinliche Pfiffe, meist zu Gunsten der Gäste (gefühlt 40 Freistöße). Hätte Rodrigues spätestens in der 89. Minute mit Gelb-Rot vom Platz schicken müssen, statt ihn nochmals zu ermahnen (!).
Beste Spieler: Zawada, Krasniqi, Farahi – Boock, Nikroo, El-Nemr
Zuschauer: 180

Nach dem Schlusspfiff brachen alle Dämme: Vicky feierte den Last-Minute-Sieg geradezu überschwänglich (mit zweiminütigem Sprechgesang im Kreis), während die Hausherren sich insbesondere durch Pascal El-Nemr provoziert und vom Schiedsrichter um den Punkt gebracht fühlten. Tumulte auf dem Platz, mit Backpfeife hier und Backpfeife da! El-Nemr hatte sich schon während des Spiels diverse Scharmützel mit einigen Zuschauern geliefert – und sich nach seiner überragenden Vorarbeit zum Siegtreffer in der Nachspielzeit mit sehr sehr provokantem Jubel direkt vor eben diesen Fans keine Freunde gemacht (HFV-Spielausschuss-Vorsitzender Joachim Dipner, der als Zuschauer vor Ort war: „So was macht man nicht. Man kann sich freuen und jubeln – klar. Aber solche Provokationen müssen nicht sein“). In Folge dessen soll es zu besagten (beidseitigen?) „Backpfeifen“ bzw. Handgreiflichkeiten gekommen sein. Kosova-Manager Arton Mazrekaj schildert es so: „Der Spieler hat schon vorher ein paar Mal vor uns ausgespuckt und mir nach dem Tor eine ins Gesicht gegeben. Das kann der Torhüter von Vicky auch bestätigen“. Dem widersprach El-Nemr jedoch ganz energisch: "ICH wurde am Kragen gepackt und vom Manager geohrfeigt. Dafür habe ich Zeugen, sogar Spieler von Kosova wollen für mich vor Gericht aussagen". In der wilden Rudelbildung danach fühlte sich El-Nemr anschließend stark bedroht ("Mir wurde gesagt, dass ich hier nicht lebend wegkomme") und rief die Polizei, die auch mit Blaulicht und zwei Peterwagen anrückte (und es gab gegenseitige Anzeigen von El-Nemr und Mazrekaj). Unnötige und äußerst unschöne Szenen, die auch Kosova-Coach Thorsten Beyer auf den Magen schlugen (siehe auch „Stimmen“ am Ende des Berichtes): „Sowas wollen wir hier bei Kosova nicht sehen, das passt nicht zu uns“.

Zurück zum sportlichen Geschehen: Die ohne ihren Coach angereisten Gäste (Jasmin Bajramovic macht gerade in Köln einen Lehrgang zum Trainerschein) bestimmten in der ersten halben Stunde mit gefälligen Kombinationen eindeutig die Szenerie. Nach Flanke des heute sehr aktiven Sepehr Nikroo hätte Marius Ebbers schon früh das 0:1 markieren können (eigentlich müssen), doch sein Kopfball strich knapp rechts vorbei (10.). „Normalerweise macht er den“, stöhnte Co-Trainer Marcus Rabenhorst, konnte aber schon kurze Zeit später doch noch jubeln: Nach feinem Solo von Vincent Boock über die rechte Seite grätschte Pascal El-Nemr die Hereingabe im Fünfmeterraum ins Tor (22.). Zunächst sah es sogar nach einem Eigentor von Christopher Hoff aus, der zusammen mit El-Nemr am Boden lag, doch der Vicky-Akteur reklamierte das Tor für sich: „Mein Gegenspieler war gar nicht am Ball, ganz klar mein Tor“. Ebbers scheiterte anschließend aus zentraler Position an Keeper Sebastian Menzel (29.), so blieb es spannend.

Denn nun kamen auf einmal die Gastgeber besser in die Partie. Gerade im Zentrum klafften bei Vicky große Löcher, da Mirco Bergmann heute als Innenverteidiger agierte und auf der „Sechs“ fehlte. „Solche Bälle müssen wir vermeiden“, schimpfte Rabenhorst an der Linie, aber Kosova verstand es immer wieder geschickt, die Bälle in die Tiefe zu spielen. Gleich zweimal war es Abdul Farahi mit tollen Pässen durch die Mitte in die Spitze – und Agonis Krasniqi war jeweils der Abnehmer. Allerdings scheiterte der Möllner (wohnt dort) beide Male: Erst kam er freistehend ins Straucheln (30.), dann machte er nach einem tollen Solo-Dribbling durch die gesamte Abwehr (Marke Dassendorf-ZDF-Sportstudio) einen Haken zu viel. Dabei lag SCV-Torhüter Victor Medaiyese schon ausgespielt am Boden, aber Krasniqi dribbelte sich selbst ins Toraus (34.).

Im zweiten Durchgang riskierte Kosova mit Vasco Zawada als zweite Spitze alles – und wurde belohnt! Der eingewechselte Maurizio Scalisi mit toller Vorarbeit auf Farahi – und der markierte aus sieben Metern den verdienten Ausgleich (56.). Vicky machte dabei lange Zeit vor allem die robuste Zweikampfführung der Hausherren zu schaffen. Doch dieser Aufwand kostete viel Kraft. Kraft, die zu Ende hin fehlte. „Da waren wir platt. Das muss man zugeben“, so Beyer, der sich aber dennoch bis in die Nachspielzeit hinein mit einem Punkt belohnt sah, weil der Rekord-Meister Chancen am Fließband liegen ließ.

Ebbers aus 16 Metern – drüber (67.). Sergej Schulz aus gut 18 Metern – knapp vorbei (69.). Freistoß Rodrigues, Bergmann hält am Elfmeterpunkt den Fuß rein – vorbei (75.). Feines Zuspiel von Ebbers auf Schulz – an die Latte (79.). Normalerweise rächt sich so ein Chancenwucher, aber die alten Fußballweisheiten gelten eben nicht immer. Die Gelegenheit zum „Lucky Punch“ war dabei vorhanden: Farahi über rechts, scharfe Hereingabe auf – Sie werden es schon erraten haben – Krasniqi, der das Leder mit der Hacke (!) ins Tor lenken wollte (86.). Misslungen. Aber ein Punkt gegen den Top-Favoriten ist ja auch etwas Schönes. Die angezeigte Nachspielzeit war schon abgelaufen, als El-Nemr sich über rechts in bester Krasniqi-Manier durch die halbe KK-Abwehr dribbelte und die Kugel quer in den Fünfmeterraum auf Ebbers legte. Der stand da, wo ein Torjäger stehen muss und knipste zum 1:2 (90.+1). Wahnsinn. Für Kosova brach eine Welt zusammen. Die viele Freistöße für Vicky, keine Gelb-Rote Karte, die (aus KK-Sicht) abgelaufene Nachspielzeit und dann auch noch „klares Abseits“ von Ebbers. Da kann man schon mal am Fußballgott (ver)zweifeln. Unschön und mehr als unnötig dann die provokante Jubelarie von El-Nemr der sein Trikot auszog und aufreizend direkt vor einigen Zuschauern damit herrumfuchtelte (was danach passierte, finden Sie am Anfang des Berichtes).


Stimmen:

Marcus Rabenhorst (Co-Trainer SC Victoria):
Wenn man das ganze Spiel betrachtet, sind wir verdient als Sieger vom Platz gegangen. In der ersten Halbzeit haben wir allerdings viel zu viel zugelassen, da hätte Kosova auch ein, zwei Tore erzielen können. Zu Beginn der zweiten Hälfte haben wir quasi um das Gegentor gebettelt – und so ist es dann auch gekommen. Aber wir haben auch danach immer weiter versucht, Fußball zu spielen. Kosova hat zum Ende hin der Saft gefehlt, da sind wir zu vielen guten Chancen gekommen.

Thorsten Beyer (Trainer Klub Kosova):
Ich bin sehr verärgert über die letzten Sekunden des Spiels - und auch traurig, dass das hier so endet (Anmerkung der Redaktion: gemeint sind die unschönen Szenen nach Spielschluss). Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich Klasse gespielt. Gegen die neue Innenverteidigung des Gegners hatten wir uns unsere Chancen mit Bällen in die Tiefe ausgerechnet – das haben wir wirklich sehr gut gemacht. Zum Ende hin haben uns die letzten 10,15 Prozent an Kraft gefehlt, da war uns Victoria überlegen. An unserem Spiel gibt es nicht viel zu beanstanden, aber wie das hier abgelaufen ist, da bin ich nicht mit einverstanden. Jedes kleine Foul wird für Vicky gepfiffen und der Schiedsrichter hat es ganz bewusst vermieden, zweimal Gelb-Rot zu geben. Die Szene vor dem 1:2 war ganz klar abseits, sagen meine Spieler. Und warum gibt es zwei Minuten Nachspielzeit? In der Summe ist das alles wirklich extrem ärgerlich. Ausgleichende Ungerechtigkeit sozusagen, denn uns wurde in der ersten Halbzeit ein Tor wegen Abseits abgepfiffen.


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