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18.09.2017
Rückblick: Lawinen und Lösungen von Folke Havekost



Was für eine Woche liegt da hinter uns, richtig sprichwörtlich! Während ganz Deutschland von zukünftigen Erfolgen im Futsal träumte, kramte die Deutsche Akademie für Fußballkultur in einem stillen Winkel und fand ihre elf Kandidaten für den Fußballspruch des Jahres 2017. ( http://www.berliner-zeitung.de/sport/stoeger--matthaeus-und-co--das-sind-die-kandidaten-fuer-den-fussballspruch-des-jahres-28412138)

„Mein Tipp ist 1:1 auch wenn in der zweiten Halbzeit sicher noch Tore fallen werden“, sagt da zum Beispiel Lothar Matthäus in einer Pausenanalyse beim Spielstand von 1:1. Jaja, Fußballer sind doof, und rechnen können sie schon mal gar nicht. Ist echt witzig. Sitzen eigentlich nur frustrierte Studienräte in der Jury oder gibt es auch noch andere Menschen, die sich über so etwas amüsieren wollen? Die Auswahl zeigt entweder, wie langweilig der Profifußball oder wie dröge die Akademie geworden ist. Möglicherweise auch beides.

HAFO hatte ja schon immer ein Herz für Akademiker und zugegeben: Wir haben es auch einfacher. Denn seit dem Abgang von Giovanni Trapattoni aus dem deutschen Fußball spricht nun wirklich jeder, der rhetorisch etwas auf sich hält, in der höchsten Spielklasse unserer Stadt vor. Deshalb wird HAFO zur akademischen Hilfskraft (fühlt sich jung an) und präsentiert im Folgenden die elf Fußballsprüche der Woche aus der Oberliga Hamburg.

„Mit meiner Auswechslung haben wir Sicherheit bekommen.“ (Bennet Krause, TuS Osdorf)
Als Jürgen Klinsmann im Mai 1997 beim Spiel gegen den SC Freiburg ausgewechselt wurde, trat der Bayern-Stürmer vor Wut gegen eine Werbetonne am Spielfeldrand und schürfte sich an der Pappe das Schienbein auf. Wie wohlerzogen dagegen ein Osdorfer zwei Jahrzehnte später: Bennet Krause traf keine Tonne, sondern das Tor, erzielte das 1:0 bei Condor, sah aber später Gelb – und konnte wegen der Rotgefahr seine Auswechslung gut nachvollziehen. Da es seine fünfte Gelbe Karte war, sicherte sich Krause nicht nur einen freien Freitag, sondern auch einen Eintrag in die Geschichtsbücher: Beim kommenden Heimspiel gegen BU ist er der erste Oberliga-Kicker überhaupt, der eine Gelbsperre absitzen muss. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6124)

„Wir laufen ein bisschen hinterher, aber das machen wir ganz gut.“ (Florian Gossow, WTSV Concordia)
Erst eine schlechte Rückrunde, dann ein mieser Start in die neue Saison – so manch Beobachter schrieb den Herbstmeister 2016 bereits ab. Das 4:0 beim FC Süderelbe fiel zwar etwas zu hoch aus, war aber bereits der dritte Sieg in Folge für die Wandsbeker, die sich in der Tabelle damit von 10 auf 5 katapultierten. Concordias „BB“ Benjamin Bambur hatte schon vorher die Zielsetzung ausgegeben, bis Weihnachten wieder oben mit dabei zu sein. HAFO fragte bei Augsburgs „BB“ Bertolt Brecht nach, ob das gelingen könnte; er antwortete mit seinem „Lied von der Unzulänglichkeit“: „Ja, renn nur nach dem Glück. Doch renne nicht zu sehr! Denn alle rennen nach dem Glück. Das Glück rennt hinterher.“ ( http://www.fussifreunde.de/artikel/der-arm-zschimmers-sorgt-fuer-entscheidung/)

„Viele Lösungen haben wir so nie trainiert.“ (Frank Pieper-von Valtier, HSV Barmbek-Uhlenhorst)
Wer Barmbek-Uhlenhorst zu Hause spielen sieht, kennt den Dieselstraßen-Skandal. Vier Heimspiele, vier Niederlagen – seitdem die alte „Anfield“ geräumt wurde, fahren Gäste wohlgemut nach Barmbek. Gegen Wedel stand’s schon nach 13 Minuten 0:2, am Ende 1:3. BU trainiert Lösungen und erspielt sich Probleme. Was tun? Vielleicht am besten gar nicht mehr trainieren. Schau’n wir mal, was dann passiert. ( http://www.amateur-fussball-hamburg.de/wedel-verlaengert-bus-heimfluch/)

„Dann passiert, was schon acht Millionen Mal im Fußball passiert ist.“ (Thomas Hoffmann, TuS Dassendorf)
Jeden Sommer grübeln PR-Agenturen, wie sich der Profifußball in der nächsten Saison noch schöner vermarkten ließe, heraus kommen dann aber doch nur Slogans wie „die beste/aufregendste/stärkste/superdupertollste Zweite Liga aller Zeiten“. Dabei wusste schon Friedrich Nietzsche, dass Fußball die ewige Wiederkunft des Gleichen sein kann. Thomas Hoffmann weiß das natürlich auch und beschrieb so die Schludrigkeit seiner Mannschaft nach der besten, aufregendsten, stärksten und superdupertollsten Ersten Halbzeit aller Zeiten. Die 3:0-Pausenführung gegen Victoria schmolz zu einem schmalen 3:2 zusammen, ehe Maxi Dittrich kurz vor Schluss zum 4:2-Endstand traf – und Dassendorf sich in der Tabelle wieder, so der spontane Kommentar von Nietzsche, „6000 Fuß jenseits von Mensch und Zeit“ befand. ( http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6126)

„Wir machen das gleiche Gurkentor wie die.“ (Felix Karch, Hamburger SV III)
Neben Fußball gehört Essen zu den überlebenswichtigen Dingen, und so ist es kaum verwunderlich, dass bei der Beschreibung von Treffern in die Grüne Kiste gegriffen wird. Die Gurke hat in Sachen Renommee sicher noch Luft nach oben – genau wie der HSV III und Buchholz 08, die sich im Kellerduell begegneten. HSV-Coach Karch schilderte das holprige Tor zum 1:1 seiner Elf, dem ein ähnlich krummer Gegentreffer vorausgegangen war. Schließlich gurkte sich der Aufsteiger sogar zu einem 2:1 und fuhr damit seinen ersten Dreier ein. Reiche Ernte - einen Punktabzug gibt es allerdings für Karchs Lob, seine Mannschaft habe nach dem Rückstand „den Kopf nicht in den Sand“ gesteckt. Weiß doch sonst jeder, dass es seit Lothar Matthäus heißt: „Wir dürfen jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken.“ ( http://www.fussifreunde.de/artikel/gefuehlte-fuenf-jahre-aelter-aber-um-drei-punkte-reicher/

„Osdorf war heiß, giftig, präsent und pissig.“ (Christian Woike, SC Condor)
Die anschauliche Analyse des Condor-Coaches nach dem Heim-2:3 gegen Osdorf erinnerte uns an die Frage, die Meike Winnemuth jüngst in ihrer stern-Kolumne aufgeworfen hat: Darf man im Lokal die angebrochene Pommesportion vom verlassenen Nachbartisch weiteressen? Egal, wie man die Frittenfrage für sich beantwortet: Hunger ist ein mächtiger Antrieb. Und den vermisste Woike bei seinem Team. Einmal Osdorf rot-weiß, bitte!

„Das war richtig lecker gespielt.“ (Danny Zankl, TSV Sasel)
Keine kulinarischen Diskussionen gab es über das Tor zum 1:0 durch Jean-Lukas Gerken bei Sasels 3:2-Erfolg gegen Curslack-Neuengamme. Enrik Nrecaj rührte einen One-Touch-Leckerbissen an, Tolga Celikten würzte kräftig nach und Gerken servierte – der Auftakt zu einer Saseler Schlemmerei, die nur den Gästen nicht recht schmeckte. Für einen Aufsteiger ist Sasels Speisekarte ganz schön breit aufgestellt, wie man so in Küchenkreisen sagt. ( http://www.fussifreunde.de/artikel/lecker-emotional-und-turbulent-nrecaj-sorgt-fuer-happyend/)

„Marcel Schied hat einen Pulsschlag von 18, meine Jungs oft einen von 8000.“ (Peter Wiehle, TuS Osdorf)
Fragt die medizinisch-technische Assistentin: „Soll ich Ihnen fürs Wochenende wieder den Fünfziger-Karton Pulsoximeter einpacken, Herr Doktor?“
Antwortet Dr. Wiehle: „Ja, aber nehmen Sie bitte die mit der vierstelligen Anzeige. Meine Stürmer brauchen das.“
Zuletzt hatte der Os-Doc geradezu chronisch geklagt, dass seinen Patienten vor dem gegnerischen Tor gehörig die Düse geht. Im Sportpark Oldenfelde versemmelten sie zwar erneut etliche Chancen, es reichte aber trotzdem zu einem 3:2-Erfolg bei Condor. Schafft Wiehle es tatsächlich noch, die Pulsfrequenz seiner Schützlinge auf das niederste Niveau von Dassendorfs coolem Knipser Marcel von Walsleben-Schied zu bringen, dürfte er im nächsten Jahr erst die Klasse für Osdorf und dann den Nobelpreis für Medizin erhalten.

„Dassendorf kam wie eine Lawine über uns.“ (Jean-Pierre Richter, SC Victoria)
Mit seiner Ruhe brachte besagter von Walsleben-Schied Vicky-Coach Richter ganz schön aus der Ruhe. In Panik geradezu, denn zwei Schied-Treffer und das dominante Dassendorfer Drumherum kamen dem Gästetrainer wie eine Naturgewalt vor. Lawinen sind ja deshalb so gefährlich, weil sie sich auf ihrem Weg selbst verstärken und nicht einmal eine Regionalliga sie aufhalten kann. Daher prognostizieren die European Avalanche Warning Services: Dassendorf rollt weiter und wird zum fünften Mal in Folge Meister. Oder gibt es da einen Zweifel?

„Einen Zweifel gibt es nicht: Die Zukunft gehört dem Futsal.“ (Stefan Freye, Norddeutscher Fußball-Verband)
Futsal gehört die Zukunft, und das wird auch immer so bleiben. HAFO freut sich der Gegenwart – und dass mit Teutonia 05 wenigstens ein Verfolger der Dassendorfer geblieben ist. Das 3:1 bei Mitaufsteiger Vorwärts-Wacker Billstedt war durchaus mühsam, zumal keiner der drei Futsal-Nationalspieler Teutonias den Ball in diesem großen Kasten unterbringen konnte. Mit fünf Punkten Rückstand fahren die Ottenser am Freitag zum Spitzentreffen auf dem verletzungsgefährlichen Dassendorfer Acker, der futsalauswahlspielerabstellbedingt für den gepflegten Rasen im Sachsenwald herhalten muss. Schön sieht die Zukunft anders aus – es wäre überaus vernünftig, das Spiel gar nicht erst anzupfeifen.

„Es war überaus vernünftig, das Spiel nicht mehr fortzusetzen.“ (Detlef Kebbe, VfL Pinneberg)
Manchmal geht eben nix mehr. Wo einige Bundesligisten ihr Stadiondach ausfahren, stehen Oberliga-Kicker einfach im Regen. In Hamburg oft, im Kreis Pinneberg öfter. Die Partien VfL Pinneberg – FC Türkiye und SV Rugenbergen – Niendorfer TSV mussten in der zweiten Halbzeit abgebrochen werden, um die Spieler vor einem möglichen Blitzeinschlag zu schützen. In beiden Begegnungen waren noch keine Tore gefallen, aber Pinnebergs Trainer Thorben Reibe hatte zur Pause mit einer lautstarken Kabinenpredigt für Unterhaltung gesorgt – was die Pinneberger Zeitung zur Feststellung veranlasste, die VfL-Kicker hätten „ein Donnerwetter und ein Gewitter binnen weniger Minuten“ erlebt. ( https://www.abendblatt.de/region/pinneberg/sport_137/article211956135/In-Pinneberg-gibt-es-ein-doppeltes-Gewitter.html)

HAFO dagegen ist nur froh, dass alle gesund geblieben sind. Und es endlich mal Nachholspiele gibt, die nicht dem Futsal geschuldet sind.




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