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06.10.2017
Geile Zeit! von Mirko Schneider


präsentiert:


vs.


SC Condor – HSV Barmbek-Uhlenhorst 3:3 (2:2)

SC Condor: Kleinschmidt – Jozic, Palo (57. Daudert), Özel, Theis – Klammer (76. Rathjen) – Martens, Iscan, Blunck, Kossowski (63. Körner) – Weiser
HSV Barmbek-Uhlenhorst: Plendiskis – Sabas, Clausen, Lux, Müller-Leitloff – Siewert, Odabas (78. Labiadh) – Lange (85. Lipke), Schulz (72. El-Nemr) – Heuermann, Korczanowski
Tore: 1:0 Weiser (8., Vorarbeit Martens), 2:0 Kossowski (18., Blunck), 2:1 Heuermann (36., Odabas), 2:2 Heuermann (38., Lange), 3:2 Martens (56., Theis), 3:3 Theis (Eigentor, Vorarbeit Lange)
Schiedsrichter: Paul Dühring (SC Schwarzenbek): starker und absolut souveräner Spielleiter. Assistent und Adlerauge Ralph „Drago“ Vollmers erkannte beim 2:0 ganz ohne Videobeweis, dass der Ball die Linie in vollem Umfang überschritten hatte.
Beste Spieler: Martens, Blunck, Weiser – Plendiskis, Heuermann, Lange
Zuschauer: 140

„Das ist die perfekte Welle, das ist der perfekte Tag. Lass dich einfach von ihr tragen, denk am besten gar nicht nach“, hieß der Sommerhit des Jahres 2004. Es war der Durchbruch für die Popband Juli. 13 Jahre später, Anfang Oktober 2017, haben die Oberligisten SC Condor und HSV Barmbek-Uhlenhorst das perfekte Spiel zum Song geliefert. Eine Partie wie ein Wellenbad. In der der SC Condor trotz der Anwesenheit seines Ex-Managers Matthias Bub (war bei allen drei Saisonsiegen in Urlaub und wartet in dieser Saison noch auf „seinen“ ersten Sieg) begann, als wolle er die Gäste von der Anlage spülen.

Wie ein Wasser-Tornado allererster Güte drehte die Elf von Trainer Christian Woike mit Spielbeginn auf. Die Barmbeker hingegen wirkten wie der rettungslos verlorene, auf der Luftmatratze eingeschlafene Schwimmer, der nach dem Erwachen auf hoher See, weit von der Küste entfernt, mit der überwältigenden Kraft des Meeres ums Überleben kämpft. Den ersten Wirkungstreffer zum BU-Untergang setzten die Raubvögel schon in der achten Minute. Der einmal mehr saustarke Yannick Martens spielte Nico Weiser an. Der kochte an der Mittellinie Gegenspieler Yannik Lux per regelgerechtem Schubser (ja, so was gibt`s!) ab, dribbelte los, versetzte einen weiteren Gegenspieler per Haken am Sechzehner und knallte den Ball rein. 1:0! Beflügelt von diesem Anschauungsunterricht für fortgeschrittene Frechdachse nahm Michel Blunck gleich danach Fahrt auf, übersprintete halb Barmbek per Solo und setzte den Ball ans Außennetz (11.) BU kriegte schon jetzt keine Luft mehr, Condor surfte entspannt in der Pipeline, die Leichtigkeit des fußballerischen Seins genießend. Eine Ecke von rechts verlängerte Martens per Kopf auf Blunck. Dessen Volleyschuss aus kurzer Distanz parierte Kasper Plendiskis, doch Andre Kossowski stocherte nach. Plendiskis boxte den Ball per Superreflex raus, aber hinter der Linie, wie Assistent „Drago“ Vollmers anzeigte. Dem glauben wir ja eh alles, also auch das. 2:0 (18.). Hingegen unglaublich, aber wahr: Nun legte Condor noch einmal nach, mit einer hyperriesenmegadoppel Chance, die jeden Superlativ aus der Surfersprache rechtfertigen würde. Klammer schickte Weiser rechts in die Tiefe, Flachpass in die Mitte auf Blunck, Schuss frei vorm Tor, Parade Plendiskis, Ball kommt über Umwege zu Gökhan Iscan, 16-Meter-Hammer, wieder Teufelskerl Plendiskis, Latte! (21.) Mindestens 3:0 hätte es stehen müssen zu diesem Zeitpunkt.

Nun jedoch geschah etwas Merkwürdiges. Condor stieg vom Surfbrett ab, trottete gemütlich aus dem Wasser, ließ die perfekte Welle perfekte Welle sein und kaufte sich ein Eis. Langsam und fast unmerklich verschoben sich fünfzehn Minuten lang die Gewichte im Spiel. Condor war zwar nicht mehr präsent, BU kombinierte auch besser, war aber völlig uneffektiv, musste sich erst von der Wucht dieser Lawine erholen. Als aber die letzte Gischt aus den Augen gewischt war, ging es ab. Die perfekte Welle? Haben wir auch zu bieten, dachten sich die Barmbeker. Und begannen Ihrerseits ab der 36. Minute, Condor an die Wand zu spielen. Also nix BU-Untergang. Los ging es mit dem Anschlusstor. Sascha Kleinschmidt, Fairplay-Torwart des Monats, zeigte sich generös und ließ einen Schuss von Tolga Odabas nach vorne abklatschen. Chris Heuermann, Neuzugang aus Schenfeld, sagte Danke und staubte zum 2:1 (36.) ab. Das 2:2 dann ein Sahnestück wie ein freihändiger Looping auf der Schaumkrone: Sebastian Clausen wunderbar in die Tiefe zu Leon Schulz, dessen scharfe Hereingabe verpasste in der Mitte Janis Korczanowski, aber nach einem abgewehrten Odabas-Knaller brachte Kevin Lange sofort wieder Heuermann ins Spiel. Schuss eins? Gehalten! Nachschuss? Drin! 2:2 (38.). Die völlige Umkehrung des Ergebnisses verhinderte Kleinschmidt gegen Korczanowskis satten Knaller aus 18 Metern (41.). Dann war Pause, doch BU nahm seine perfekte Welle zunächst in Hälfte zwei mit. Iscan verdaddelte den Ball fahrlässig an der Mittellinie, Korcanowskis schickte Heuermann. Frei vorm Tor versagten dem Torjäger zum ersten Mal die Nerven. Er schob den Ball knapp vorbei (49.).

Nun aber weckte Martens per Fernschuss, der ebenso knapp vorbeistrich, die am Strand eingedösten Gastgeber (54.). Die waren plötzlich wieder da, als hätte es die Verschnaufpause nie gegeben. Wie ein Speedboot mit extra Adrenalinschub im Tank spielte nun Condor auf. Martens vernaschte nach einem Einwurf von Theis vier (!) halbherzige Gegenspieler und schob den Ball am Fünfer unter Plendiskis hindurch zum 3:2 ins Netz (56.). Blunck schickte Weiser bei einem Konter geschickt in den Raum. Der Innenpfosten verhinderte das 4:2 (58.) Überhaupt nicht in die Dramaturgie passte da eigentlich das 3:3. Doch es fiel. Eine Flanke von Leon Schulz köpfte am zweiten Pfosten Lange in die Mitte und die Kugel prallte vom unglücklichen Theis ins Netz – Eigentor (63.). Condor ließ sich nicht beirren, Martens nach erneuter Theis-Vorarbeit (69.) und abermals Weiser (70.) nach prima Jozic-Flanke hätten die zweite Superphase der Gastgeber zum 4:3 nutzen müssen. Taten sie nicht.

Also legte BU nochmal voll los. Eine Hereingabe von Pascal El-Nemr verpasste in der Mitte Korczanowski superknapp (78.), El-Nemr selbst knallte den Ball nach mustergültigem Angriff aus acht Metern drüber (82.), Labiadh scheiterte aus fünf Metern, weil er mutterseelenallein vor dem Tor in Rücklage die Hacke benutzte (90.) und der eingewechselte Lipke köpfte übers Tor (90+1).

Dann ertönte der Schlusspfiff. 9:9 Torchancen, 3:3 Tore, je zwei perfekte Wellen! Wenn die 140 Zuschauer, die heute da waren, demnächst irgendwann mal ein fürchterliches 0:0 sehen, werden sie an dieses Spiel denken – und an den Refrain eines anderen berühmten Songs von Juli: „Es war ne` geile Zeit! Du fehlst mir!“

Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Wenn ich die erste halbe Stunde sehe und die ersten zwanzig Minuten der zweiten Halbzeit, dann haben wir hier zwei Punkte verloren. Wenn ich die restliche Spielzeit sehe, besonders die Schlussphase, dann haben wir einen Punkt gewonnen. Es gab in dem Spiel zwei Kippsituationen. Es muss 3:0 stehen nach dieser Anfangsphase und wenn Weisers Ball nicht an den Pfosten geht, dann steht es 4:2. Dann wäre bei der dann noch verbliebenden Spielzeit ein Sieg wahrscheinlicher gewesen. Warum wir nach dem 2:0 weniger gemacht haben, kann ich mir auch nicht so richtig erklären. Selbstzufriedenheit ist das nicht. Wir sind einfach nicht so stabil momentan.

Frank Pieper-von Valtier (Trainer HSV Barmbek-Uhlenhorst):
Scherzhaft gesagt: Wir sind gestartet wie in einem Heimspiel. Nach sehr schwachem Beginn sind wir dann gut reingekommen. Insgesamt finde ich, dass wir hier zwei Punkte verloren haben. Wir hätten unsere Chancen besser nutzen müssen, vor allem am Ende. Trotzdem ist dieses 3:3 insgesamt ein gerechtes Ergebnis. (zur Einwechslung von Benjamin Lipke, der nicht auf dem Spielberichtsbogen stand) Da wird nichts nachkommen. Benjamin ist ja spielberechtigt. Es ist nur ein Formfehler, dass er nicht auf dem Spielberichtsbogen stand. Kann höchstens eine Geldstrafe vom Verband geben. Unseren Punktgewinn sehe ich nicht in Gefahr.


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