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02.12.2017
Der Held, der aus dem Ruhestand kam von Andreas Killat




vs.


TuS Dassendorf – TSV Buchholz 08 1:0 (0:0)

TuS Dassendorf: Tholen – Warmbier, Karikari, Carolus (61. Louca) – Dittrich, Dettmann, Aust (82. Kurczynski), Steinfeldt – Nägele, Möller – von Walsleben-Schied (72. Müller)
TSV Buchholz 08: P. Wilke (46. Brückner) – Kettner, Metzler, Mallwitz, Fischer – Jonas, Fritz – Müller, Thees (77. L. Wilke), Schulz – Knobloch (68. Mathies)
Tore: 1:0 Müller (87.)
Schiedsrichter: Stephan Timm (SC Egenbüttel): Zu Beginn etwas kleinlich bei der Zweikampfbeurteilung, insgesamt aber souverän und sicher im Auftreten (ohne jegliche Gelbe Karte!).
Beste Spieler: Tholen – Müller, Kettner, Fritz
Zuschauer: 163

„Man hat gemerkt: Die Luft ist raus bei der Truppe. Die letzten Körner sind verbraucht. Es hätte nicht ein Spiel mehr kommen dürfen, die Pause kommt genau richtig für uns“, so TuS-Coach Thomas Hoffmann nach der Partie. Denn eigentlich hätte es heute nach der Niederlage letzte Woche in Sasel gleich die nächste Pleite geben müssen – wenn da nicht ein „Rentner“ im Tor gestanden hätte.

Nach der Rot-Sperre für Christian Gruhne und der Verletzung von Stani Lenz (Rücken) hatten die Dassendorfer in einer „Nacht- und Nebelaktion“ einen Blitz-Transfer getätigt und Keeper André Tholen (33) für drei Tage (!) aus dem Ruhestand geholt. Denn das Agreement am Wendelweg besteht vorerst wirklich nur für drei Tage: Donnerstag Training, Freitag frei, Samstag Spiel. Extra für diesen Kurz-Auftritt bekam er ein eigenes Trikot mit seinem Namen und der Rückennummer 10 (siehe Foto am Ende des Berichtes)! „Über die „10“ musste ich auch Grinsen“, so Tholen, „aber wirklich eine tolle Geschichte, dass ich nur für dieses eine Spiel ein eigenes Trikot bekommen habe“. In der Rückrunde bekommt dann übrigens Kristof Kurczynski die begehrte Rückennummer.

Der „Ersatz“-Torhüter aus dem Ruhestand ließ Buchholz heute verzweifeln, parierte mehrere Male herausragend und hielt den Sieg am Ende ganz alleine fest. Nach dem Abpfiff stellte sich der zweifache Familienvater ganz bescheiden der Presse: „Ich habe mich schon ziemlich schwerfällig gefühlt, das gebe ich ehrlich zu. Ich habe ein halbes Jahr wirklich nichts gemacht, nicht trainiert und auch sonst nicht groß Sport gemacht, mich nur um Beruf und Familie gekümmert. Ich habe natürlich auch überhaupt nicht damit gerechnet, dass da vor Weihnachten noch so ein Blitz-Einsatz kommen könnte. Für mich ist die Geschichte damit auch erstmal vorbei, da ich im Januar drei Wochen beruflich in Genf bin und deshalb keine Vorbereitung mitmachen kann. Auch wenn ich heute einen ganz guten Einstand hatte, auf diesem Niveau hier in Dassendorf geht es ja nicht ohne Training. Und meine Lebensplanung sieht mit Beruf und zwei Kindern halt jetzt auch anders aus“, so Tholen. Weitere Einsätze als „Stand-by“-Keeper sind jedoch nicht völlig ausgeschlossen.

Die Geschichte des Spiels selbst ist im Prinzip schnell erzählt: Buchholz lief (viel) mehr, spielte besser und hatte dicken Chancen. Das ging schon nach 25 Sekunden (!) los, als Niklas Jonas in den Lauf von André Müller passte, der noch ein paar (Turbo-)Meter machte und dann aus acht Metern halbrechter Position ins lange Eck schieben wollte. Doch Tholen reagierte glänzend mit einer Fußabwehr (1.). Ein langer Ball von Jonas Fritz brachte dann Luca Knobloch in Position, der sich zweikampfstark gegen Jeremy Karikari durchsetzte und frei am Sechzehner auftauchte. Doch wieder hatte Tholen aufgepasst, war rechtzeitig aus seinem Kasten herausgekommen und klärte das Leder mit einer perfekten Brustannahme mit anschließendem, sauberen Zuspiel zu Joe Warmbier (7.).

Die Nordheidjer investierten deutlich mehr in die Partie, zeigten ein großes Laufpensum, machten die Räume gut zu und verschoben alle Mannschaftsteile immer wieder zum richtigen Zeitpunkt. Entgegen kam den Gästen dabei allerdings auch die sehr müde Darbietung des Meisters, der sichtlich auf der letzten Rille daher kam. Insbesondere Spielgestalter Sven Möller kam mit der Manndeckung durch Jonas Fritz überhaupt nicht zurecht und konnte im gesamten Match keinerlei Akzente setzen.

Zwei kleine Gelegenheiten ergaben sich für die Hausherren aber dennoch: Sascha Steinfeldt (heute für den gesperrten Finn Thomas von Anfang an dabei) mit einem Versuch aus 16 Metern (12.) und Pascal Nägele aus sieben Metern halblinks mit einem strammen Schuss, den Keeper Philipp Wilke gerade noch so zur Ecke lenken konnte (28.). Eine Szene, die noch Folgen haben sollte. Denn es ging zwar vorerst ganz normal weiter für den Buchholzer Schlussmann, aber zur zweiten Halbzeit stand dann plötzlich Ersatz-Torwart Lennart Brückner im Kasten. „Philipp hat bei dem Schuss von Nägele den Ball auf die Fingerkuppe bekommen. Vermutlich Kapsel oder Bänder kaputt. Er konnte keinen Ball mehr fangen“, so TSV-Trainer Thorsten Schneider, der noch eine weitere Großchance seiner Elf sah: Wieder war es André Müller, der sich im Strafraum gleich gegen vier (!) Abwehrspieler durchsetzte und aus 14 Metern abzog – Endstation Tholen (45.)!

Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Gastgeber ihr Laufpensum ein bisschen (noch weniger ging auch nicht), doch bis auf einen Schuss von Nägele (nach Möller-Ecke) in die Wolken (56.) wollte nach vorne nicht viel gelingen. Die TSV-Defensive stand sicher, kam aber ihrerseits nun auch nur noch gelegentlich in Strafraumnähe. Natürlich wieder durch Müller, der urplötzlich frei im Strafraum stand, aber knapp am Pfosten vorbei zielte (71.).

Zwischendurch hatten die Hausherren durch den verletzungsbedingten Ausfall von Rinik Carolus (61.) auf Viererkette umgestellt, mussten dies aber nach einer weiteren Verletzung, diesmal von Kapitän Amando Aust (82.), wieder rückgängig machen. Als die Partie mit einem torlosen Remis zu enden schien, zeigte „Joker“ Lennart seinem Gegenüber André, wer der treffsichere Müller ist: Eine gefühlvolle Hereingabe von Samuel Louca (ebenfalls eingewechselt) köpfte der TuS-Müller mit seiner ersten Chance aus rd. sieben Metern an den Innenpfosten, von dort sprang das Leder an den Rücken von Brückner und dann über die Linie zum 1:0 (87.). Was für eine „Kirsche“ – aber BILD-Reporter Andreas Zschorsch hatte es wenige Minuten zuvor exakt vorhergesagt.

Das nennt man wohl „Dasse-Dusel“. Aber wenn der Gegner die Einladungen nicht annimmt…André Müller jedenfalls dürfte heute Nacht von Tholen träumen, denn auch seinen vierten Hochkaräter entschärfte die Neuverpflichtung: Keine 40 Sekunden nach dem Führungstreffer marschierte Nikolas Mallwitz mit nach vorne (Hoffmann: „Die 25, die 25, passt auf die 25 auf“), setzte sich klasse über links durch und spielte den Ball perfekt quer auf TSV-Müller. Doch dessen eigentlich unhaltbaren Schuss lenkte Tholen irgendwie noch an den Pfosten (88.). Wahnsinn. Und noch nicht das Ende. Nächster Angriff, nächste Chance für die Gäste, aber diesmal scheiterte Jakob Schulz am „Helden des Tages“ mit der Rückennummer 10 (89.). Abpfiff. Und alle wussten, bei wem sie sich zu bedanken hatten. Sofort stürmte „Hoffi“ quer über den Platz hin zum Keeper und herzte ihn innig.

Für gute Laune bei der heutigen Weihnachtsfeier ist also gesorgt. Die Party steigt irgendwo im nirgendwo am Altengammener Deich im „Gasthof zum Elbdeich“. Zusammen mit der zweiten Mannschaft werden über 100 (!) Personen teilnehmen. Da kann man nur hoffen, dass der Wirt genug Getränke eingelagert hat…Verpassen wird die große Sause allerdings André Tholen: „Zur Weihnachtsfeier kann ich leider so kurzfristig nicht mit. Meine Frau ist nicht da und ich habe heute Kinderdienst“. Trotzdem dürfte heute Abend das ein oder andere Mal auf den „Matchwinner“ getrunken werden.

Stimmen:

Thorsten Schneider (Trainer TSV Buchholz 08):
Wir hatten die Chancen – Dassendorf hat das Tor gemacht. Dabei ist unser Spielplan voll aufgegangen. In der ersten Hälfte sogar noch einen Tick besser, da haben wir vor allem sehr gut nach vorne gespielt. In der letzten halben Stunde hat man dann schon gemerkt, dass die Beine schwerer wurden. Ein sehr intensives Spiel. Wir hatten allein durch Müller drei Riesenchancen - und Dassendorf macht mit seiner einzigen das Tor. Und dann auch noch so ein unglückliches mit Pfosten, Torwart, drin. Aber so ist das meistens, wenn wir gegen Dassendorf spielen. Im Hinspiel war es ja schon genauso. Die Jungs haben es gut gemacht, aber wir müssen halt Minimum ein Tor schießen.

Thomas Hoffmann (Trainer TuS Dassendorf):
Wir haben uns heute total gequält. Die erste Halbzeit war mit Sicherheit die schlechteste in dieser Saison. Da hatte Buchholz zwei ganz dicke Dinger. Zweite Hälfte war es dann ziemlich ausgeglichen und wir machen mit dem ersten Torschuss das Tor. Danach hatten wir das Riesenglück, dass André Tholen zweimal großartig hält. Er ist ganz klar unser Matchwinner heute. Wer drei solche Granaten rausholt – unglaublich. Ich weiß nicht, wie man das machen kann: Ein halbes Jahr nicht gespielt, einmal trainiert und dann aus dem Stand heraus so ein Spiel. Respekt. Großartig.

Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 10 Spiele: 6 Siege, 3 Remis, 1 Niederlage, 16:8 Tore

2013/14: 0:1 / 2:0 Oberliga Hamburg
2014/15: 3:1 / 2:2 Oberliga Hamburg
2015/16: 2:1 / 0:0 Oberliga Hamburg
2016/17: 2:0 / 2:2 Oberliga Hamburg
2017/18: 1:0 / 2:1 Oberliga Hamburg


Das „Helden-Trikot“ (extra für heute angefertigt)


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