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17.02.2018
Wer zu spät kommt (und Chancenwucher betreibt), den bestraft der Raubvogel von Andreas Killat




vs.


SV Curslack-Neuengamme – SC Condor 1:2 (1:1)

SV Curslack-Neuengamme: Giese – Brudler (78. Lenz), Spiewak, Schalitz, Wilhelm – Rogge, Papke – Beldzik, Landau, Hoffmann (69. Klein) – Sousa
SC Condor: Kleinschmidt – Jozic, Körner, Niederstadt, Künkel – Klammer, Mellmann (54. Theis) – Martens, Iscan (85. Özel), Bulut (66. Weiser) – Özalp
Tore: 1:0 Schalitz (4.), 1:1 Martens (27.), 1:2 Martens (75.)
Rote Karte: Iscan (87.) w/Beleidigung (auf der Ersatzbank sitzend)
Schiedsrichter: Henry Wagner (GW Eimsbüttel): Alle 60 Sekunden ein Pfiff, verweigerte beiden Teams einen durchaus möglichen Elfmeter. Hätte Sousa für sein Nachtreten Rot zeigen müssen (55.)
Beste Spieler: Spiewak, Brudler – Kleinschmidt, Jozic, Martens, Iscan, Künkel
Zuschauer: 66

Curslacks Liga-Manager Oliver Schubert war sauer, stocksauer sogar und nahm sich seine Mannschaft zur Brust (siehe auch „Stimmen“ am Ende des Berichtes): „Letzte Woche falsche Schuhe, heute kommen vier Spieler zu spät zum Treffpunkt, einer hat sein Trikot auf der Ersatzbank nicht dabei….Die Spieler sind offensichtlich nicht bei der Sache, kapieren nicht, dass es hier um Abstiegskampf geht“.

Dabei hätte heute alles so schön sein können: Beste (Kunst)Rasenbedingungen, zum Anpfiff sogar etwas Sonnenschein und eine frühe Führung für die Gastgeber. Nach einem ungeschickten Foul von Özgür Bulut, der Jan Landau sozusagen aushebelte (unterlief), zog Witalij Wilhelm den fälligen Freistoß flach (!) auf den zweiten Pfosten. Dort kam Innenverteidiger Marvin Schalitz von hinten angelaufen und durfte ungedeckt zum 1:0 einschieben (siehe Foto).


Schalitz (ganz links) steht völlig blank und erzielt das 1:0 (4.). Foto: Hanno Bode

„Das war Gift für uns“, stellte Condor-Trainer Christian Woike hinterher fest. Denn seinem Team fehlt seit Wochen jegliche Spielpraxis – entsprechend unsortiert agierten die Gäste. Insbesondere Ken Niederstadt erwischte eine rabenschwarze Viertelstunde, wurde bei den langen Bällen von Sebastian Spiewak & Co. sprichwörtlich immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt. Doch die Hausherren münzten es nicht in Tore um. Ein fataler Fehler, der nicht nur bei Henke und Schubert zum „Stimmungskiller“ des heutigen Mannschaftsabends (Bowling und Kiez) wurde.

Vor allem Adrian Sousa und Jan Landau dürften heute Nacht noch Alpträume haben. Die beiden hätten mit einem Doppelschlag (6./7.) schon alles klarmachen können. Doch erst versemmelte „AS“ (nach einem der langen Bälle von Spiewak) freistehend und dann lieferte Landau eine echte Slapstick-Nummer ab. Nach einem Patzer von Niederstadt war Sousa frei durch, legte wunderbar quer in die Mitte, wo „Schlange“ Landau das Kunststück fertigbrachte, das Leder aus fünf Metern neben das leere Tor zu setzen (7.). Offensichtlich hatte er sich dabei mit links selbst ans rechte Bein (an)geschossen. Unglaublich.

Und das rächte sich (wie so oft im Fußball). Condor kam nach gut zwanzig Minuten besser ins Spiel, stand hinten sicherer und entwickelte endlich auch nach vorne Aktionen. Der erste Iscan-Eckball verpuffte noch wirkungslos (22., keiner am zweiten Pfosten), aber dann ging alles blitzschnell: Flinker Einwurf an der Mittellinie auf Kevin Mellmann, der mit dem Außenrist (!) ein geniales Zuspiel genau in den Lauf von Martens hervorzauberte. Der schnelle Flügelstürmer marschierte zielstrebig los, schirmte den Ball klasse ab und versenkte die Kugel ganz cool unten rechts zum Ausgleich (27.).


Ready to fly: „Raubvogel“ Jannick Martens erzielte beide Treffer. Foto: Hanno Bode

„Wie aus dem Nichts“ trifft es ziemlich genau. Aber die Vierländer reagierten, wollten die erneute Führung. Der sehr auffällige Mark Brudler setzte sich stark über rechts durch und bediente den im Rückraum lauernden Sousa. Doch der 23jährige geriet in Rücklage und schoss weit über das Tor (34.). Da anschließend auch ein Kopfball von Mike Beldzik das Ziel verfehlte (40.), ging es mit 1:1 in die Kabine.

Die ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hatten es – wie schon zu Beginn der Partie – erneut in sich. Rene Jozic marschierte keine 30 Sekunden nach Wiederanpfiff direkt bis an den Fünfmeterraum durch, wurde dann aber im letzten Moment geblockt (46.). Ein paar Minuten später ließ CN-Keeper Leon Giese einen harmlosen Ball aus den Händen gleiten und erwischte beim „Nachstochern“ einen Gästeakteur und brachte diesen im Strafraum zu Fall (54.). Glück für die „Blauen“, dass Schiri Wagner hier ein Auge zudrückte und es wohl nur als Gerangel um den Ball auslegte. Und auch in der nächsten Szene meinte es der Referee gut mit den Hausherren. Nach einem Foul von Bulut an Sousa revanchierte sich der CN-Angreifer mit einem Tritt. Eigentlich eine klare Rote Karte, doch es gab nur Gelb (55.). Sozusagen doppeltes Glück, denn Sousa spielt noch „auf Bewährung“ und hätte wohl mit einer empfindlichen Sperre rechnen müssen.

Direkt im Anschluss an diese Szene hatte erneut Beldzik die dicke Chance zur Führung, zog jedoch aus acht Metern überhastet mit einem halbhohen Schuss ab (57.). „Den muss er machen“, seufzte Henke hinterher: „Der Ball muss einfach satt ins lange Eck“. In der letzten halben Stunde des Spiels gab es nur noch ganz wenige klare Aktionen. Vielmehr zeichnete sich die Partie nun durch Hektik, wildes Durcheinander, Ballverluste und Fehlpässe am laufenden Band aus.

Aber einen Pfeil hatten die Gäste doch noch im Köcher und schlugen die Hausherren sozusagen mit ihren eigenen Waffen. Gökhan Iscan von der Mittellinie mit einem langen Ball in die Spitze, wo Martens (kein Abseits!) erneut eiskalt unter Keeper Giese hindurch vollendete (75.). Großer Jubel auf der SCC-Bank, jetzt bloß kein erneuter Nackenschlag (wie so häufig in der Hinrunde). Alle Spieler fighteten nun verbissen um jeden Meter. Dabei ging es auch mächtig laut und emotional zu. Und nicht immer ganz jugendfrei. Der bereits ausgewechselte Iscan wurde „provoziert“ und ließ sich zu einem „Halt-die-Fresse“ hinreißen – glatt Rot (87.).

Kurz zuvor hatte Timo Lenz (nach einer Ecke) den „sicheren“ Ausgleich auf dem Fuß, doch Sascha Kleinschmidt zeigte, warum er mal „Spieler des Jahres“ war. Mit einem Riesenreflex kratzte er das Leder von der Linie. Der Ball flog aber als „Kerze“ in die Höhe, kam wieder herunter und wäre ganz sicher im Tor gelandet. Doch der noch am Boden liegende Kleinschmidt schnellte hoch wie eine Forelle aus dem Wasser und schaufelte den Ball mit einer Hand endgültig über die Latte (siehe Foto). Der helle Wahnsinn!



Freud und Leid nach Kleinschmidts Heldentat (86.). Fotos: Hanno Bode

Und immer noch nicht das Ende! In der Nachspielzeit wurde Sousa im Strafraum hart bedrängt und auch zu Fall gebracht. Doch wie schon knapp 40 Minuten zuvor auf der anderen Seite, ließ Schiri Wagner auch hier weiterspielen.

Dann war Schluss. Und der Augenblick für große Emotionen (siehe „Stimmen“). Woike, der direkt nach der Pressekonferenz beruflich (!) mit dem Zug nach Frankfurt musste, bedankte sich mit schönen Worten bei Henke & Co für die jahrelange Gastfreundschaft. Der wiederum haderte mit den vergebenen Chancen und sah für sich ein „versautes Wochenende“. Vor allem die Ausfälle von Spiewak (5. Gelbe) und Papke (10. Gelbe) schlugen Henke angesichts der eh schon mehr als angespannten Personallage auf den Magen. Und Manager Oliver Schubert schließlich knöpfte sich seine Spieler vor. Da war für jeden was dabei…

Für die „Raubvögel“ waren es die ersten Auswärtspunkte seit fünf Monaten. Und ausgerechnet in diese „Erfolgsphase“ hinein fehlen am kommenden Wochenende Trainer Woike (beruflich) und Co-Trainer Olufemi Smith (privat), so dass Liga-Manager Marco Krausz als Coach einspringen muss. „Mit dem Sieg heute steigt der Druck da natürlich noch mehr für mich“, so Krausz mit einem Augenzwinkern.


Stimmen:

Christian Woike (Trainer SC Condor):
Wir waren die ersten zwanzig Minuten überhaupt nicht auf dem Platz. Mit etwas Pech bzw. Glück für Curslack ist das Spiel da schon erledigt. Wir hatten keine Zuordnung und waren in den Zweikämpfen nicht präsent. Das ist aber nur eine Feststellung, keine Kritik. Denn in den letzten 10 Wochen hatten wir nur drei Testspiele, konnten zuletzt nicht mal auf dem Platz trainieren. Von daher war das für uns nicht überraschend. Aber wie die Mannschaft sich nach dem frühen Rückstand reingebissen hat – da ziehe ich den Hut. Ich freue mich wahnsinnig über den Sieg. Das waren drei ganz ganz ganz ganz wichtige Punkte. Nicht nur für die Tabelle, sondern vor allem auch für den Kopf. Soviel zum Spiel. Jetzt möchte ich noch in eigener Sache etwas loswerden: Es ist für mich heute ja das letzte Mal, dass ich als Trainer von Condor hier in Curslack sitze. Ich möchte zum Ausdruck bringen, dass ich hier immer sehr herzlich aufgenommen und gut behandelt wurde. Ich wurde immer mit sehr viel Gastfreundschaft empfangen und mit Respekt behandelt. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken. Das ist für mich etwas ganz besonderes. Vielen Dank.

Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Vielen Dank für die netten und warmen Worte, die tun in diesem Moment besonders gut. Denn diese Niederlage heute tut richtig weh! Mit der Niederlage letzte Woche bei Vicky bin ich wegen der Umstände ganz gut zurechtgekommen. Aber mit der heutigen Niederlage komme ich nicht so gut klar. Das wird mich noch das restliche Wochenende beschäftigen. Unser Negativtrend (sechs Niederlagen in den letzten sieben Partien) setzt sich fort und wir befinden uns im Abstiegskampf. Das wir heute wieder ohne Punkte dastehen, tut richtig weh. Wir haben früh das 1:0 gemacht und hatten mehrere Riesenchancen zum 2:0 und 3:0. Nach dem Ausgleich war das Spiel sehr hektisch und unruhig. Viele Ballverluste auf beiden Seiten und viele Pfiffe vom Schiedsrichter. Es war im Grunde klar: Wer hier das nächste Tor schießt, der gewinnt auch. Ein Unentschieden wäre meines Erachtens ein gerechtes Ergebnis gewesen, aber so stehen wir mit leeren Händen da. Das ist sehr bitter und tut wie schon gesagt richtig weh.

Oliver Schubert (Liga-Manager SV Curslack-Neuengamme):
Ein Wort an die Mannschaft: Schon letzte Woche gab es ein paar unnötige Nebengeräusche, die echt genervt haben. Allen Spielern muss klar sein, dass es hier um mehr als nur um ein Fußballspiel geht. Es geht darum, den Verein in der Oberliga zu halten. Heute haben sich zwei Leistungsträger (Spiewak, Papke) eine Gelb-Sperre abgeholt, dann gab es einen Spieler, der eingewechselt werden sollte, aber sein Trikot nicht dabei hatte (Yücel). Außerdem sind heute vier Spieler (u.a. Sousa) zu spät zum Treffpunkt gekommen. Das geht mir richtig auf den Sack. Das muss sich ändern. Und zwar ganz schnell. Es geht hier nicht um einzelne Spieler, sondern um den Verein. Wer das nicht kapiert, ist hier fehl am Platz. Wir müssen den Hebel jetzt umlegen.

Statistik:
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1956): 36 Spiele: 9 Siege – 9 Remis – 18 Niederlagen, 44:69 Tore

1979/80: 0:1 / 2:2 Landesliga Hansa
1980/81: 2:0 / 1:0 Landesliga Hansa
1982/83: 0:3 / 1:4 Landesliga Hansa
1986/87: 1:1 / 0:0 Landesliga Hansa
1988/89: 3:4 / 0:6 Bezirksliga Ost
1990/91: 0:4 / 1:3 Landesliga Hansa (FSG Vierlande)
2006/07: 1:1 / 0:0 Hamburg-Liga
2007/08: 1:3 / 1:3 Hamburg-Liga
2008/09: 1:1 / 5:2 Oberliga Hamburg
2009/10: 5:4 / 1:0 Oberliga Hamburg
2010/11: 3:2 / 0:3 Oberliga Hamburg
2011/12: 2:1 / 0:1 Oberliga Hamburg
2012/13: 1:2 / 1:1 Oberliga Hamburg
2013/14: 1:2 / 2:3 Oberliga Hamburg
2014/15: 2:2 / 2:0 Oberliga Hamburg
2015/16: 1:0 / 0:3 Oberliga Hamburg
2016/17: 1:2 / 1:3 Oberliga Hamburg
2017/18: 1:2 / 0:0 Oberliga Hamburg



Torsten Henke „tat die Niederlage richtig weh“. Fotos: Hanno Bode


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