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17.03.2018
Eiskalter Ostwind beflügelt Curslacker Aufschwung von Andreas Killat




vs.


SV Curslack-Neuengamme – TSV Sasel 3:1 (1:1)

SV Curslack-Neuengamme: Lucassen – Brudler, Spiewak, Schalitz, Wilhelm – Rogge, Papke – Beldzik, Radic (67. Klein), Landau (67. Hoffmann) – Lenz (88. Yücel)
TSV Sasel: Tuffour – Bolz, Steddin, Zinselmeyer – Celikten, Büge (76. M. Cholevas), Balat, Aydin – Neumann-Schirmbeck (87. Keunemann), Kourkis (67. Nrecaj)
Tore: 0:1 Büge (30.), 1:1 Lenz (33.), 2:1 Beldzik (76.), 3:1 Spiewak (86.)
Schiedsrichter: Thomas Bauer (Rahlstedter SC): Immer mit der richtigen Ansprache an die Spieler. Sehr gut auch die Gelbe Karte für Kourkis für seine Schwalbe (26.).
Beste Spieler: Papke, Spiewak – Celikten, Büge
Zuschauer: 101 (jedenfalls laut Liga-Manager Oliver Schubert. In Wahrheit waren es wohl knapp die Hälfte…)

Ob man es glaubt, oder nicht: Diese Partie ist tatsächlich ein „Klassiker“. Zwar gab es bisher nur wenige direkte Duelle (siehe „Statistik“ am Ende des Berichtes), dafür fand das erste Duell aber schon vor genau 70 Jahren statt. In der Saison 1947/48 spielten beide Klubs in der „B-Klasse Staffel 4“. Nach Oberliga Nord (= Bundesliga), Verbandsliga Alster/Elbe (= heutige Oberliga Hamburg), 1. Klasse (= Landesliga) und A-Klasse (= Bezirksliga) war das damals das fünfte Level.

SVCN firmierte da (bis 1954) noch unter dem Namen SpVgg Vierlanden 1919 und marschierte in der Neunerstaffel souverän zur Meisterschaft (30:2 Punkte, 80:27 Tore). Neben Sasel hießen die Gegner damals u.a. VfL Wellingsbüttel, FTSV Hamm 02, TSV Gülzow, FTSV Fichte Langenhorn und Hamburger Lehrer-TV. Neben der Begegnung SC Victoria vs. Concordia (Stadtliga 1946) und BU vs. Sasel (B-Klasse Staffel 2 1946/47) ist die heutige Partie damit das drittälteste Nachkriegsduell aller heutigen Oberligisten. Hätten Sie das gewusst/gedacht?

Bei strahlender Sonne am Himmel, aber schneidend eiskalten und stürmischem Ostwind, der den Spielern beim Laufen/Atmen körperliche Schmerzen bereitete, fanden die Gastgeber mit dem Erfolgserlebnis von letzter Woche im Rücken (2:0 am Kiesbarg), deutlich besser in die Partie. Schon nach 50 Sekunden hatte Jan Landau mit einem Volleyschuss die Führung auf dem Fuß, die spätestens eine Viertelstunde später auf der Anzeigetafel hätte aufblinken MÜSSEN. Denn nachdem Timo Lenz Sasels (häufig unsicheren) Keeper Todd Tuffour angelaufen hatte, fabrizierte der einen fatalen Querschläger genau auf Mike Beldzik (und rutschte dabei auch noch aus). Aber statt das Leder freistehend aus sechs Metern unter die Latte zu nageln, traf der 22jährige Curslacker den Ball nicht richtig und Tuffour bekam noch eine Hand dazwischen (16.).

Auffallend waren die vielen Ballverluste auf beiden Seiten (CN-Coach Torsten Henke erklärte dies hinterher mit den widrigen Bedingungen, siehe „Stimmen“). Vor allem Landau, der aus halbrechter Position nur knapp das Tor verfehlte (22.), spielte das Leder im Spielaufbau mehrfach (!) dem Gegner direkt in die Füße. So auch nach einer halben Stunde. Bünyamin Balat sagte „Danke“ und schickte Benedikt Neumann-Schirmbeck auf die Reise. Der konnte über den rechten Flügel ungestört in den Strafraum ziehen, legte schön quer für Yannis Büge und schon stand es 0:1 (30., siehe Foto).



Büge (Nr. 4) trifft zum 0:1 für Sasel und dreht jubelnd ab. Fotos: Hanno Bode

Henke war außer sich, zumal auch diverse andere Spieler mit ungewohnt fahrlässiger Spielweise immer wieder gefährliche Situationen heraufbeschworen (zum Beispiel Witalij Wilhelm und Florian Rogge). „In der Kabine bin ich tatsächlich sehr laut geworden. Ich war mit der nachlässigen Spielweise nicht einverstanden. Das können wir uns nicht erlauben“, so der zum Saisonende scheidende Coach.

Vorher allerdings durfte er noch über den schnellen Ausgleich jubeln. Denn nur 150 Sekunden konnte sich der TSV über die Führung freuen. Nach einem Freistoß von Wilhelm am rechten Strafraumeck leitete Stjepan Radic den Ball mit langem Bein in den Fünfmeterraum weiter, wo Lenz aus kurzer Entfernung zum 1:1 abstauben konnte (33.). Den klassischen Doppelschlag verpasste dann erneut Beldzik, der es zu schön machen wollte und völlig freistehend am langen Eck vorbei zielte (35.). Stattdessen wären sogar fast die Gäste mit einem Vorsprung in die Pause gegangen: Nach einer Ecke von Balat kam Tolga Celikten zum Kopfball, doch Keeper Fabian Lucassen klärte sensationell zur Ecke (43.). „Den Ball hat er überragend gehalten“, lobte Henke seinen (neuen) Torhüter, den er vor dem Süderelbe-Spiel erstmals in die Startelf berufen hatte: „Leon Giese hatte es zuvor nicht schlecht gemacht, aber ich wollte einen Mann mit Ausstrahlung. Wenn Fabian Anweisungen gibt oder dazwischen geht, traut sich keiner aufzumucken“.


Ein Mann, dessen Wort (und Körper) Gewicht hat: Fabian Lucassen. Foto: Hanno Bode

Nach der „Kabinen-Predigt“ von Henke bekamen die Zuschauer in der ersten halben Stunde des zweiten Durchgangs vor allem sehr viel Stückwerk zu sehen. Die ganz großen Patzer waren nun nicht mehr dabei, was hauptsächlich an den nun bärenstarken Sebastian Spiewak und Patrik Papke lag, die zusammen alles abräumten. Aber spielerisch war es wirklich keine Augenweide. Die Gäste aus Sasel konnten (oder wollten) nach vorne quasi gar nichts mehr investieren und die Hausherren taten sich ebenfalls sehr lange schwer. Dementsprechend aus heiterem Himmel die Führung für die „Blauen“: Niklas Hoffmann aus dem Mittelfeld mit einem langen Ball in die Spitze, wo der bisherige „Chancentod“ Beldzik nicht lange fackelte und Tuffour mit einem satten Knaller aus 14 Metern ins kurze Eck keine Chance ließ (76.). Ausgerechnet Beldzik. Was für ein Jubel. Bleibt zu hoffen, dass beim jungen Mann nun der Knoten geplatzt ist.


Trauerte lange seinen Chancen hinterher, traf dann aber doch noch zum wichtigen 2:1: Mike Beldzik. Foto: Hanno Bode

Und weil Spiewak hinten nicht mehr gefordert wurde (Sasel war einfach platt!), marschierte er halt mit nach vorne. Die erste Flanke von Wilhelm setzte er noch knapp übers Tor (81.), doch nach einem Freistoß von Curslack‘s Nummer 11 war der Innenverteidiger mit dem Kopf zur Stelle und markierte das entscheidende 3:1 (86.). Für die Vierländer der zweite Sieg in Folge und der Sprung auf Platz 8, während der Aufsteiger in diesem Jahr schon die vierte Niederlage kassierte.

Für Torsten Henke gab es nach dem Spiel noch mehr Grund zur Freude: Seine Tochter Laura erzielte für die B-Juniorinnen des HSV im Bundesliga-Kellerduell beim 2:0-Sieg bei Blau-Weiß Hohen Neuendorf das wichtige 1:0 ( http://www.fussball.de/spiel/hsv-1b-maed-bw-hohen-neuendorf-i/-/spiel/020CE14PPS000000VS54898DVSDVETU6#!/). Natürlich in der 15. Minute – denn am morgigen Sonntag wird die junge Dame 15 Jahre alt. „Papa Henko“ war (und ist) natürlich stolz wie Bolle – und hat eine wilde Partynacht vor sich („Laura hat 13 oder 14 Mädchen eingeladen, da wird die Stimmung schon auf der Rückfahrt aus Berlin im Bus prächtig sein“). HAFO gratuliert ganz herzlich und freut sich auf die kommende Nationalspielerin – spätestens zur Frauen-WM 2023 (vermutlich in Australien).

Stimmen:

Danny Zankl (Trainer TSV Sasel):
Ich kann den Jungs, die auf dem Platz standen, keinen Vorwurf machen. Wie deutlich zu sehen, gehen wir aktuell auf dem Zahnfleisch. Uns fehlen wichtige Spieler (Zankl, Lichy, Tanovic) und einige andere bräuchten eigentlich dringend eine Pause. Trotzdem war die heutige Niederlage total unnötig. Wir haben zwei Fehler mehr gemacht und das hat Curslack eiskalt und effektiv nach den Standardsituationen ausgenutzt. Es war von beiden Mannschaften ein schwaches Oberliga-Spiel. Wir arbeiten das jetzt auf und hoffen, dass wir nächste Woche wieder etwas spritziger sind.

Torsten Henke (Trainer SV Curslack-Neuengamme):
Das waren für uns ganz wertvolle und wichtige Punkte. Nach dem Sieg bei Süderelbe wollten wir heute unbedingt nachlegen. Das ist uns gelungen, allerdings haben wir letzte Woche deutlich besser gespielt. Zu Beginn der Partie waren wir der Führung sehr nahe, sind dann aber durch einen grausamen Fehler in Rückstand geraten. In der Phase hat man gemerkt, dass wir noch nicht die Sicherheit haben und noch nicht stabil genug sind. Extrem wichtig war der schnelle Ausgleich. Nach der Pause war es ein sehr zerfahrenes Spiel. Zum Glück haben wir dann das 2:1 gemacht und haben endlich auch mal nachgelegt, so dass wir nicht bis zum Schluss zittern mussten. Was man heute allen Spielern zu Gute halten muss, sind die sehr widrigen Bedingungen. Gerade die Laufwege gegen den eiskalten Wind taten den Spielern richtiggehend körperlich weh. Daraus resultierten meines Erachtens auch sehr viele Ballverluste. Jetzt haben wir das wichtige Spiel gegen den HSV vor der Brust und werden alles daran setzen, auch da zu punkten.

Statistik:
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 14 Spiele: 6 Siege – 2 Remis – 6 Niederlagen, 34:32 Tore

1947/48: 3:1 / 6:3 B-Klasse Staffel 4 (SpVgg Vierlanden 1919)
1963/64: 0:6 / 1:5 Verbandsliga Hammonia
1997/98: 3:2 / 2:2 Landesliga Hansa
1998/99: 0:1 / 0:0 Landesliga Hansa
1999/00: 3:5 / 1:2 Landesliga Hansa
2011/12: 5:0 / 5:1 Oberliga Hamburg
2017/18: 3:1 / 2:3 Oberliga Hamburg


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