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15.04.2018
Der Kapitän hält den Laden zusammen von Mirko Schneider

Dieses Heimspiel des
Niendorfer TSV
wird präsentiert von
Marcus Scholz


vs.


Niendorfer TSV – FC Türkiye 3:3 (0:0)

Niendorfer TSV: Melzer – Agdan, Benn, Huneke, Speck – Tafese, Wilhelm – Ehrenberg (57. Jeong), Afsin – Hartwig, Kutschke
FC Türkiye: Capa – Löw, Osmanbegovic (66. Ören), Pettersson, Mankumbani – Tüysüz, Schmer – Tüter, De la Cuesta, Shtarbev – Mus
Tore: 1:0 Benn (60., Foulelfmeter, Tüysüz an Afsin), 1:1 Mus (70., Vorarbeit Tüysüz), 2:1 Wilhelm (73., Afsin), 2:2 Mus (78., De la Cuesta), 2:3 Shtarbev (80., direkter Freistoß), 3:3 Benn (83., Jeong)
Schiedsrichter: Falah Abed Saad (VfL 93): Neun Gelbe Karten. Allesamt berechtigt. Ließ sogar noch mögliche Verwarnungen stecken. Der Elfmeter war unstrittig, das 3:3 anzuerkennen im Rahmen des Vertretbaren. Hätte Niendorfs Afsin (85.) noch einen weiteren Elfmeter zusprechen können. Insgesamt eine gute Leistung.
Beste Spieler: Benn, Huneke, Jeong – Mus, De la Cuesta, Tüysüz
Zuschauer: 150.

Als Sepp Herberger sagte „Die Leute gehen ins Stadion, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht“, sprach er nur die halbe Wahrheit. Natürlich interessieren sich Fußball-Liebhaber für das Endergebnis des von ihnen besuchten Spiels. Aber mindestens genauso interessant finden sie es, wenn plötzlich Ereignisse eintreten, die aufgrund des Spielverlaufs so nicht absehbar waren. Entscheidend ist also nicht alleine, was „hinten rauskommt“ (Helmut Kohl), sondern warum überhaupt passiert ist, was passiert ist. Über diese Frage könnte man heute treffend philosophieren – nach einem rätselhaften Duell am Sachsenweg. Eine Stunde lang stand es in einem durchschnittlichen Oberligaspiel 0:0. Die Gäste waren die bessere Mannschaft. Was dann geschah – und schließlich zu einem 3:3 führte – war mehr als ein Stückweit unerklärlich.

Von vorne betrachtet hätte Türkiye vor den mysteriösen Wendungen des letzten Spieldrittels längst führen müssen. Tolga Tüter knallte einen verlängerten Einwurf vom rechten Fünfereck per Volleyabnahme am langen Pfosten vorbei (13.), Boris Shtarbev drang nach einem feinen Pass von Sascha De la Cuesta von links in den Strafraum ein, zwang Niendorfs Keeper Rene Melzer (Macel Kindler fehlt auf unbestimmte Zeit mit einem Muskelfaserriss) aber ebenfalls nicht zu einer Parade, sondern zielte neben das kurze Eck (32.). Ein unfreiwilliger Knockout ereilte Melzer kurz vor dem Pausenpfiff. De la Cuestas Freistoß vom linken Sechzehnereck sah er zu spät – und klärte ungewollt mit dem Kopf über das Tor, während er in die Luft faustete. Die anschießende „De-la“-Ecke bugiserte Roman Schmer über den Kasten (45.+1). Niendorf bot offensiv nichts bis auf einen abgefälschten Fernschuss von Magnus „Maggi“ Hartwig, den Hasan Capa zur Ecke lenken konnte (26.). In Hälfte zwei passierte bis auf einen Fernschuss von Afsin, den Capa – obwohl der Ball auf den Mann kam – spektakulär per Flugparade nach vorne abwehrte (58.), vor den Toren erstmal nichts.

Dann begann „X-Factor – Das Unfassbare, Sektion Fußball“ am Sachsenweg. Türkiyes Rechtsverteidiger Michael Löw, bis dahin mit einer soliden Defensivleistung, traf bei einem Konter Niendorfs 20 Meter vor dem eigenen Tor den Ball bei einem Klärungsversuch nicht voll. Niendorf passte sofort in die Tiefe, Ilyas Afsin tauchte alleine vor Capa auf – und drei Türkiye-Spieler bemühten sich per gleichzeitiger Grätsche, ihn zu erwischen. Tüysüz gelang es, klare Sache, Elfer. Adam Benn lief an und hämmerte den Ball wie weiland Johan Neeskens knallhart in die Tormitte (60.). Sieben Minuten vergab der eingewechselte und recht agile Niendorfer Jeong die Vorentscheidung und scheiterte nach einem Flankenwechsel von Lennard Speck an Capa (67.)

Doch die nun logische Prognose, die Gäste würden spielen wie ein typischer Absteiger (sehr ordentlich, ein paar ungenutzte Torchancen, am Ende punktlos), war zu früh gestellt. Türkiye rappelte sich auf und konterte Niendorf aus. De la Cuesta schickte Tüysüz in den Lauf, der legte quer in die Mitte auf Mümin Mus und diesen Treffer zum 1:1 aus zwei Metern vor dem leeren Tor – schöne Grüße an den verehrten Wortspieler-Kollegen Jan Knötzsch – mus(s)te Mus einfach machen (70.).

Das war also der Beginn der großen Wende? Nö! Die sonst schwache linke Niendorfer Seite zeigte sich endlich mal produktiv. Afsin überdribbelte Löw, passte in die Mitte zu Wilhelm – und der guckte aus zwölf Metern Capa im kurzen Eck aus. Das absolut haltbare 2:1 für Niendorf war Realität (73.).

Wie nur sollte sich Türkiye von diesem Nackenschlag erholen? Antwort: umgehend. Freistoß von rechts, De la Cuesta senst den Ball flach in die Mauer, hat dann aber einen seiner berühmten Geistesblitze. Direkt auf Hüfthöhe servierte er sofort Tüysüz den Ball, der nahm akrobatisch von der Sechzehnerkante volley ab, Melzer lenkte das Geschoss mit den Fingerspitzen an die Latte, Mus köpfte den Abpraller ins Netz, 2:2 (78.).

Und es kam noch besser – und unwirklicher. Jonathan Frakes hätte seine helle Freude gehabt, denn so unheimliche Phänomene wie heute in Niendorf sind ein guter Beweis für paranormale Phänomene. Boris Shtarbev schoss einen Freistoß auf 30 Metern aufs Tor. Über die Mauer, per Aufsetzer. Melzer hob den Arm lässig wie einst Uli Stein und signalisierte, die Kugel würde vorbei rauschen, orientierte sich schon mit drei, vier Schritten joggend neben (!) seinen Kasten. Doch oh weh – das Ding flutschte ins Eck. Ein, zwei Sekunden lang herrschte atemlose Stille auf der Anlage. Wohl alle Zuscher dachten, der Ball sei vom Gestänge ans Außennetz geprallt. Aber so war es nicht, er lag im Netz. Melzer brach zusammen und vergrub den Kopf in der Grasnarbe. Türkiyes Erstarrung löste sich, die Spieler rannten zu ihrem Coach Michael Fischer und feierten losgelöst das 3:2 (80.).

Nur um drei Minuten später wieder bei einer Standard zu schlafen. Dieser Freistoß von der rechten Außenlinie wurde nicht ganz am Tatort ausgeführt, einige Meter „klaute“ Malte Wilhelm, was Fischer später monierte. Das entschuldigte allerdings nicht das fahrlässige Abwehrverhalten der Wilhelmsburger. Capa rannte raus, doch Jeong köpfte ihm den Ball vor der Nase weg und Benn – akrobatisch per Spreizschritt – versenkte zum 3:3 aus kurzer Distanz (83.).

Nun galten endgültig überhaupt keine taktischen Regeln mehr. Alles schien möglich. „Nicht so wild“, schrie Niendorfs Coach Ali Farhadi – der aus lauter Frust in der 40. Minute die beiden Trainerstühle umgetreten hatte – von der Seitenlinie. Doch es war zu spät! Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich. Beide spielten voll auf Sieg und vergaßen jegliche Kontrolle. Afsin vergab frei vor Capa, zielte vorbei, allerdings behindert durch eine sehr harte Grätsche von hinten (85.). Glück für Türkiye, dass es keinen Elfmeter gab. De la Cuesta schoss nach einer abgewehrten Ecke volley am Tor vorbei (88.). Bis zum letzten Atemzug dieses Spiels wollten beide unbedingt den Sieg – doch es blieb beim 3:3 nach einer letzten halben Stunde, die kein Fußballanalytiker jemals so hätte prognostizieren können.

Danke also für die wirklich gute Unterhaltung an beide Teams. Nächstes Mal vielleicht ab der 1. Minute so loslegen? Dann wird’s nämlich ein 9:9!

Stimmen:

Michael Fischer (Trainer FC Türkiye):
Wir waren die erste Halbzeit klar besser. Wir hatten zwei gute Chancen, dazu ein paar Ansätze, haben hinten nichts zugelassen. Dann kommt es, wie es so oft kommt. Wir machen einen Fehler. Michael Löw kann den Ball sonstwo hinschlagen, macht er nicht. Es steht 0:1, doch wir kommen zurück, kippen das Spiel. Und nach dem 3:2 passiert wieder das, was ich den Jungs immer sage: „Ihr müsst den Zweikampf nicht gewinnen, ihr dürft ihn nur nicht verlieren.“ Wer aber ein dummerhaftes Foul begeht, hat verloren. Es ärgert mich natürlich auch, dass der Assistent Malte Wilhelm eigentlich darauf hinweisen will, dass er den Ball viel weiter zurücklegen muss und das dann nicht durchzieht. Wenn man die anderen Ergebnisse betrachtet, dann war das kein gutes Wochenende für uns. Andererseits haben wir ein gutes Spiel abgeliefert und einen Punkt bei einer Spitzenmannschaft geholt, den uns keiner zugetraut hätte. Dienstag gegen Wedel geht es weiter. Das war zwar heute unglücklich, aber wir wollen weiter aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen.

Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV):
Wir sind ganz schwierig ins Spiel reingekommen. Viele Kleinigkeiten haben nicht geklappt. Für mich haben wir das Spiel ganz klar in der Offensive verloren. Wir hatten Totalausfälle im Team, das hatten wir lange nicht. Magnus Hartwig und Ante Kutschke waren zum Beispiel komplett raus. Das Anlaufen klappte nicht, da war keine körperliche Präsenz, keine Ballsicherheit. Da waren einfach ein, zwei Spezialisten bei uns, die demonstrierten: Das ist ein scheiß Spiel. Das ärgert mich, denn von der Tabellensituation müssen wir hier gewinnen und viel souveräner spielen. Auch die Tore von Türkiye waren saueinfach zu verteidigen. Das alles ärgert mich auch mehr als der Torwartfehler von Rene. Er sagt mir, er hat das voll verkackt. Von seiner Gefühlslage wäre der Ball daneben gegangen. Das passiert, dann soll er einen Fehler machen. Da muss er durch. Er ist alt genug. Insgesamt war das ein glücklicher Punkt für uns.


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