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01.05.2018
Pokal: Der "Thomas Müller" vom Wendelweg von Mirko Schneider





Halbfinale


vs.


FC Teutonia 05 – TuS Dassendorf 0:2 n.V. (0:0)

FC Teutonia 05: Oest – G. Cholevas, S. Atug (113. Katzefakis), Suntic, Akyere – Meyer, Arifi – Boock (85. Winkel), Gillich, Pressel – Erman
TuS Dassendorf: Gruhne – Warmbier, Karikari, Lenz – Thomas, Dettmann, Möller, Dittrich (119. Koops) – Nägele, Kurczynski (46. Müller) – von Walsleben-Schied (76. Steinfeldt))
Tore: 0:1 Thomas (95., Vorabreit Dittrich), 0:2 Dittrich (107., Dettmann)
Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): Hätte heute auch ein eventuelles Elfmeterschießen sicher über die Bühne gebracht. Total souveräne Leistung!
Besonderes Vorkommnis: Dassendorfs Trainer Thomas Hoffmann wird von der Bank verwiesen (85.).
Beste Spieler: Akyere, S. Atug, G. Cholevas – Dittrich, Karikari, Thomas
Zuschauer: 400

Analogien zwischen TuS Dassendorf und Bayern München werden in jeder Oberligasaison seit dem Wiederaufstieg des seit Kurzem Fünffach-Seriensiegers im Hamburger Oberhaus genutzt. Die durchaus nicht immer schmeichelhaft gemeinte Beschreibung der Konkurrenz und ihrer Fans, die TuS sei das Bayern München der Oberliga Hamburg, kontern sie am Wendelweg seit Langem wahlweise betont gelassen oder mit feiner Ironie. Dassendorfs Sportchef Jan Schönteich, bekennender Anhänger der bajuwarischen Welt-Fußballstreitmacht (UND St. Pauli-Sympathisant, wie schafft er das nur?), verglich zu seiner aktiven Trainerzeit sogar mal die Serien ohne Pleiten der beiden Teams (TuS hier, FCB da) und stellte verschmitzt einen Dassendorfer Vorsprung fest. Heute ist ein neuer Vergleich dazugekommen. Gewählt hat ihn Maximilian Dittrich bei der Beschreibung jener Aktion in der 95. Minute, die der Türöffner für Dassendorfs nun realisierte Finalträume war.



Finn Thomas feiert seinen Treffer zum 1:0

„Es war wie bei Thomas Müller. Der Ball springt hier gegen das Bein, dann da gegen das Bein. Irgendwie nehme ich ihn aber mit und kann ihn rüberlegen. Den Rest machen wir ganz prima.“ Genauer gesagt Finn Thomas, dessen abgefälschter Schuss im kurzen Eck zur Führung der Dassendorfer einschlug. Irgendwie vermischten sich hier alte und neue Bayern-Zeiten in TuS-Gestalt, denn das Tor kam in seiner Entstehung so kurios, wuselig, mit so viel Willen, Glück und Geschick zustande, dass man glatt vom aus den 90er-Jahren importierten „Bayern-Dusel“ sprechen könnte. Nur: Das Spiel gab eine solche Bewertung überhaupt nicht her.

Das Oddset-Pokalhalbfinale Teutonia 05 gegen TuS Dassendorf war bis dahin nämlich eine intensive, sehr leidenschaftliche und spielerisch packende Auseinandersetzung. Beide Mannschaften versuchten sich stets an Lösungen mit dem Spielgerät. Zu sehen gab es Kombinationsfußball, sehr hohes Tempo, energisches Anlaufen des Gegners, Zweikämpfe auf höchster Adrenalin-Stufe (aber nicht über der Grenze) und quasi kein Gebolze. Und das, obwohl die beiden mit Abstand besten Spieler bei Dassendorf fehlten. HAFO-Schreiber Andreas Killat und Wedels Manager Frank Ockens hatten es laut Stadionheft nämlich erneut in den Kader der Gäste geschafft http://www.hafo.de/news/fullnews.php?id=6207 ,wurden aber nirgendwo gesichtet. Vielleicht hätten ihre Kunststücke am Ball das einzige „Problem“ für die unterhaltungsaffinen Zuschauer behoben: Vor den Toren war lange Zeit nicht wirklich viel los. Ein harmloser Kopfball von Dassendorfs Jeremy Karikari nach einem verlängerten Einwurf von Pascal Nägele (25.) und ein nicht minder harmloser Schussversuch von Vincent Boock nach starkem Teutonia-Konter (36.) waren die ersten beiden „Torchancen“ auf jeder Seite. Dassendorf fügte mit einem Freistoß von Sven Möller (42., zwei Meter vorbei) eine weitere aus der Kategorie „Na ja“ hinzu, bevor es vor einem Tor mal richtig heiß wurde. Dittrich tankte sich links durch, seinen Pass in die Mitte spitzelte Kristof Kurczynski weiter zum defensiv sicheren und offensiv sehr agilen Finn Thomas, der aus kurzer Distanz an der Fußbabwehr von Mirko Oest scheiterte (43.).

Diese Möglichkeit kündigte jedoch nicht die Dassendorfer Dominanz an. Nach der Pause war vielmehr plötzlich Teutonia am Drücker. Henrik Dettmanns fataler Ballverlust ließ Arne Gillich frei auf Christian Gruhne zulaufen. Gillich spielte weder nach links zum mitgelaufenen Michael Meyer noch in den Rückraum zu Ayatc Erman oder Boock, sondern entschied sich fünf Meter vor dem Tor für einen Lupfer – drüber (57)! Das war knapp – und knapp sollte es bleiben. Boock tanzte die halbe Dasendorfer Spielerschar aus, zog nach innen und schlenzte super auf die kurze Ecke – hauchdünn vorbei! (62.). Dann war wieder „Gillich-Heber-Time“, als Dassendorf einen Einwurf nicht richtig klären konnte. Gruhne, im grünen Jersey der coole Sven Ulreich des Oberliga Dominators, bugsierte den Ball mit der Hand auf die Latte (64.).

Dassendorf legte offensiv gegen Spielende wieder zu. Dittrich verzog nach Nägele-Vorlage vom Elferpunkt (79.) und der für den heute wirkungslosen Marcel von Walsleben-Schied eingewechselte Sascha Steinfeldt verzog von halblinks im Sechzehner noch deutlich höher (86.).

Nun waren die Motivationskünste von Trainer-Altmeister Jupp Heynckes, äh, Peter Martens gefragt (Thomas Hoffmann war bereits von der Bank geflogen) und wenn wir alle mit 60 Jahren noch so vital sind wie Martens, haben wir ein gutes Leben gelebt. „Wir hauen jetzt alles raus. Alles. Das ist unser Job hier. Den erledigen wir. Wir lassen uns nicht schlagen!“, hämmerte Martens in der Coaching Zone seinen Spielern ein.

Etwas von diesem Willen nahm Maxi Dittrich mit, der mit einer Schmerztablette (siehe Stimmen!) weiterspielte – und in bester Thomas-Müller-Manier das bereits beschriebene 0:1 auflegte. Das beflügelte den Meister sichtlich. Finn Thomas vergab die Vorentscheidung nach feiner Kombination, aber ebenso guter Oest-Parade im kurzen Eck (100.), doch kurz nachdem Martens seine Spieler auf die letzten 15 Minuten eingeschworen hatte, war es dann soweit. Dettmann blockte einen Ball zu Dittrich – und der lief von der Mittellinie zentral auf die Kiste zu, ließ zwei Teutonen, die sich ihm mit letzter Kraft in den Weg warfen, aussteigen, und legte den Ball rechts am herausstürzenden Oest vorbei. Weit, weeeeit, viel zu weeeeeeit nach rechts? Nein! Eine echter Thomas-Maximilian-Müller-Dittrich trifft auch aus unmöglichem Winkel. Per Knaller in die kurze Ecke. Zum 0:2! (107.). Ein weiterer Treffer frei vor der Kiste war Dittrich dann aber wie seinem Vorbild zu einfach. Nur in die lange Ecke knallen? Nicht sein Ding. Der Ball rauschte vorbei (112.).

Teutonia wehrte sich – HAFO zieht alle Hüte – bis zum Schluss tapfer. Erman bediente nach einem Doppelpass mit Gerrit Pressel Gillich am Fünfer, Dassendorf blockte einen Schuss (115.). Gillichs Freistoß aus 22 Metern über die Mauer rauschte knapp übers Tor (117.).

Und dann war Feierabend! Bei den lauten „Finale“-Gesängen des Spielerkreises hüpfte Martens mit, als sei er gerade 18 geworden und die – darf HAFO es ehrerbietig schreiben? – Bayern der Oberliga Hamburg feierten ihren Sieg. Bereits vorzeitig Meister und nun im Pokalfinale. Wie der große Fußballstern des Südens. Fehlt nur, dass Elard Ostermann Ali Farhadi in Niendorf als Coach für das Endspiel beerbt, damit noch mehr Feuer im Nico Kovac-Style in die Geschichte kommt. Ein Spaß, das wünschen wir uns natürlich nicht. Aber dafür ein packendes Finale. Vielleicht bereitet Maximilian Dittrich ja wieder mit allen möglichen Körperteilen einen Treffer vor und zementiert das gemeinsame Motto der TuS Dassendorf und des FC Bayern München in dieser Saison: Geht nicht, gibt`s nicht!


Jubel auf der Dassendorfer Bank nach dem Schlusspfiff

Stimmen:

Peter Martens (Trainer TuS Dassendorf):
Ich stehe noch ein bisschen unter dem Eindruck des Spiels. Es war ein hochinteressantes Spiel zweier richtig guter Mannschaften, die sich über weite Strecken auf hohem Niveau neutralisiert haben. Es gab nicht so viele Torchancen in den ersten 90 Minuten. Insgesamt glaube ich, wir haben aufgrund der Verlängerung auf jeden Fall verdient gewonnen. Uns ist im richtigen Moment das 1:0 gelungen. Natürlich sind wir nun megastolz, im Finale dabei zu sein. Das war unser großes Ziel nach der Meisterschaft. Die Mannschaft hat sich das hochverdient. Wir haben tolle Pokalspiele gegen schwierige Gegner abgeliefert. Es war ein harter Weg ins Finale. Maxi Dittrich hatte zuletzt zehn Tage nicht trainiert. Er hatte Anfang der zweiten Halbzeit schon angedeutet, es ginge nicht mehr. Eigentlich war für ihn Feierabend. Aber irgendwann war er über diesen Punkt hinaus. Er hat eine Schmerztablette eingeworfen, sich ganz toll durchgebissen und die beiden entscheidenden Aktionen gehabt. Wie er das heute kompensiert und den Kopf ausgeschaltet und alles rausgehauen hat, das war schon klasse.

Sören Titze (Trainer FC Teutonia 05):
Ich bin mächtig stolz auf meine Truppe. Was die Jungs hier von der ersten Minute an gezeigt haben bei allen Hiobsbotschaften, die hier in den letzten drei Wochen so eingetroffen sind. Quasi alle Außenbahnspieler fehlten verletzt. Jeden Tag brach einer weg. Dann kommt unser Kapitän Seyhmus Atug nach 13 Wochen Verletzung, trainiert, spielt eine Halbzeit in Buchholz, beißt heute bis zum letzten Knochen auf die Zähne. Aufgeregt habe ich mich über Vedi Sulejmanis Platzverweis in Buchholz. So durfte er heute nicht spielen, da hat er uns einen Bärendienst erwiesen. Davon ab habe ich bei meiner Mannschaft heute schon beim Treffpunkt in den Augen der Spieler gesehen, dass sie richtig Bock haben. Alle waren heiß. Wir haben dann auch ein atemberaubendes Spiel gesehen. Die erste Halbzeit war neutral, ja. Dann, zwischen der 50. und 70. Minute, hatten wir eine Phase mit zwei, drei richtig großen Torchancen. Wenn du da das 1:0 machst, ist die Chance auf den Sieg relativ groß. Dann hatten wir das Quäntchen Glück nicht und ein abgefälschter Ball geht rein. Ich bin felsenfest davon überzeugt: Wenn wir das abrufen, was wir heute gespielt haben, haben wir eine gute Chance, in der Aufstiegsrunde zu bestehen und in der nächsten Saison eine Liga höher zu kicken.


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